Hi, Habe einen Raspberry Pi über welchen ich über ein 1m USB-C-Kabel das USB 2.0 Signal übertrage. Am Ende des Kabels geht das ganze auf einen "FE1.1s" USB-Expander und von diesem USB-Expander gehe ich auf vier USB-Ports. Leider funktioniert die Datenübertragung nur teilweise und nur, wenn genau ein USB-Gerät eingesteckt ist. (Maus alleine geht, aber ein anderer USB-Stick bewirkt eine Störung bei der Datenübertragung der Maus). USB-Stick alleine geht ebenfalls nicht. Im Datenblatt des FE1.1s steht drin, dass beim 1V8 und 3V3 10uF entkoppelkondensatoren verwendet werden sollen, habe aber versehentlich 100nF genommen. Des weiteren habe ich an den USB-C-Steckern mit Vias gearbeitet da ich am USB-C-Stecker für D+ und D- jeweils zwei anschlüsse habe. Habe die entsprechenden Bilder von PCB und Schema angefügt. Habe ein GND-Plane verwendet aber übersichtshalber ausgeblendet. Was sollte verbessert werden, damit der USB-Hub sauber funktioniert? Kann am USB-C-Stecker auch nur das SMD-Lötpad verwendet werden? Dann bräuchte ich dort keine Vias. Welchen einfluss haben die Entkoppelkondensatoren auf das ganze? Ist das wiring zum Oszillator in Ordnung oder gibt es dort etwas spezielles zu beachten? Danke im Vorraus
Sehe ich das richtig daß Du bei den USB-Ports Deines Hubs das GND schaltest? Das ist ein ziemliches No-Go. Du musst statt dessen Vusb (also die 5V) schalten. Außerdem solltest Du Dir Gedanken über den Schirm machen, der muss mindestens auf einer der beiden Seiten von GND getrennt sein damit er Schirmungswirkung entfalten kann. Eine gängige Lösung ein ein Kondensator (z.B. 100nF) parallel zu einem 1 Meg Widerstand. An der USB-C Buchse fehlen so wie ich das sehe auch die 5.1 kOhms an den CC-Leitungen.
Wie ist die GND Führung gemacht? 2-Lagen oder 4-Lagen Platine? Oder GND einfach nur dazwischen geflutet? Die empfohlenen 10uF durch 100nF zu „ersetzen“ geht auch nicht. Setze da doch 10uF drauf, passt doch ohne Layoutänderung. Ansonsten, richtig, GND an der Buchse schalten geht überhaupt nicht. Da gibt es doch viele 100 passende Hi-Side Schalter. Gut, günstig und sogar erhältlich: SY6280, siehe LCSC.com
Harald A. schrieb: > Wie ist die GND Führung gemacht? 2-Lagen oder 4-Lagen Platine? Oder GND > einfach nur dazwischen geflutet? Die empfohlenen 10uF durch 100nF zu > „ersetzen“ geht auch nicht. Setze da doch 10uF drauf, passt doch ohne > Layoutänderung. > Ansonsten, richtig, GND an der Buchse schalten geht überhaupt nicht. Da > gibt es doch viele 100 passende Hi-Side Schalter. Gut, günstig und sogar > erhältlich: SY6280, siehe LCSC.com Habe ein 2-lagiges PCB und das GND um die USB-Leitungen, sowie unterhalb wo es möglich war. Warum ist das durchschalten von GND eine schlechte Idee?
Davon abgesehen, dass sich bei angeschlossenen Komponenten die geschaltete Masse „anderweitig“ einschleppen kann, entziehst Du das wichtigste Bezugspotential. Selbst wenn der MOSFET eingeschaltet ist, ist das Bezugspotential schon nicht einmal von der DC-Betrachtung sauber da, HF-seitig nur dürftig bis schlecht. Habe schon mit dem FE1.1s gearbeitet, bei einem sauberen Layout und Beachtung aller vorgegebenen Regeln (z.b. Kondensatoren) ein sehr gutmütiger Baustein.
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Übrigens: Mit einer 4-Lagen Platine würde die Impedanz der differentiellen Leitung auch schon ganz gut passen, auf alle Fälle gut genug. Und Du bräuchtest nicht mehr so ein Spinnennetz für die Versorgung. 4-Lagen hast Du ohne kompletten Neubeginn schnell „nachgerüstet“ und kostet heutzutage auch ja fast nichts mehr. Lagenaufbau 1..4: Signal, GND, +3v3, Signal. In der Lage 3 kannst Du die 3.3V auch nur im Kernbereich machen und außen noch schon die 5V verteilen.
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ist der nicht funktionierende Stick zufällig ein USB3 Stick? Du benutzt ja USB3 A Buchsen und belegst die die zusätzlichen Pins mit eigenen Signalen. Ich könnte mir vorstellen das ein USB3 Stick damit Probleme bekommt. Dir ist vermutlich klar dass diese Signale nur bei echten 3.0 Kabeln durchkommen. Ansonsten klar niemals den GND schalten bei USB.
kleines Update: Habe parallel zum 100nF Kondensator noch die empfohlenen 10uF Kondensatoren ergänzt. USB-Hub hat danach Reibungslos funktioniert :) Kann es störend wirken, wenn ich den 100nF drin lasse oder soll ich ihn rausnehmen?...kenne mich nicht sehr gut damit aus. Habe an den 3.3V vom FE1.1s knapp 3,5V gemessen und am 1.8V etwa 1.9V. Ist das tragisch? Was kann ich dagegen unternehmen und an was liegt das? Die 5V-Speisung die ich bringe beträgt ca. 5.1V. Ich nehme nicht an, dass diese 0,1V+ sich auch auf 3.3V / 1.8V auswirken oder? Und um noch auf die Fragen/Vorschläge von oben einzugehen: - Ich nutze ein USB3.0-Kabel damit alle Signale durchkommen - Beide geräte kommen von der gleichen Stromversorgung. Habe gemeint, dass einsetige Kabelschirmung nur bei separat gespiesenen Geräten notwendig sei. Oder bin ich da falsch im Bilde. mfg manuel
Manuel N. schrieb: > Habe an den 3.3V vom FE1.1s knapp 3,5V gemessen und am 1.8V etwa 1.9V. > Ist das tragisch? Was kann ich dagegen unternehmen und an was liegt das? Hast Du mal mit nem Oszi geschaut? Evtl. schwingt da was. Ich würde mal probieren noch nen dickeren Kondensator mit auf die Hub-Platine zu packen, so Größenordnung 100 bis 150 µF. > Die 5V-Speisung die ich bringe beträgt ca. 5.1V. Ich nehme nicht an, > dass diese 0,1V+ sich auch auf 3.3V / 1.8V auswirken oder? Nein. Da ist ein Spannungsregler drin, der sollte das rausregeln. > - Beide geräte kommen von der gleichen Stromversorgung. Habe gemeint, > dass einsetige Kabelschirmung nur bei separat gespiesenen Geräten > notwendig sei. Oder bin ich da falsch im Bilde. Damit ein Schirm als Schirm wirken kann, darf kein "normaler" Strom durch ihn fließen, sondern nur noch der Störstrom der abgeleitet wird. Wenn Du den Schirm beidseitig mit Masse verbindest, teilt sich der Strom der sonst durch die Masseleitung fließen würde einfach auf beide Leiter auf, ein Teil fließt also durch den Schirm. Wenn jetzt beide Seiten vom selben Netzteil versorgt werden, hast Du einfach einen weiteren Pfad mehr über den sich der Strom auf Masse aufteilen kann. Das ändert aber nichts am Problem, über den Schirm läuft weiterhin, wenn auch weniger, Strom der da nix zu suchen hat.
> Hast Du mal mit nem Oszi geschaut? Evtl. schwingt da was. Ich würde mal > probieren noch nen dickeren Kondensator mit auf die Hub-Platine zu > packen, so Größenordnung 100 bis 150 µF. Habe nichts vom "Schwimmen" gesehen auf dem Oszi. Die Spannung von 3V3 rauscht zwischen 3,4V und 3,5V. Und das von 1V8 zwischen 1,8V und 1,9V. Gemäss Datenblatt sind die maximalwerte mit 3,6V und 1,98V angegeben. Ich nehme also an, dass die Spannungsabweichung an der Bauteiltoleranz liegt. Habe mal ein Bild angefügt welche schematisch zeigt wie ich gemäss den obigen Vorschlägen den USB-C schirmen soll. Wäre das so korrekt? Danke für eure Hilfe
Manuel N. schrieb: > Habe mal ein Bild angefügt welche schematisch zeigt wie ich gemäss den > obigen Vorschlägen den USB-C schirmen soll. Wäre das so korrekt? Wenn Du alle vier GND und VBUS Pins an jeder Buchse verwenden würdest, dann ja. Und dazu Powerplanes unter der Buchse aussparst. fchk
Gerd E. schrieb: > Außerdem solltest Du Dir Gedanken über den Schirm machen, der muss > mindestens auf einer der beiden Seiten von GND getrennt sein damit er > Schirmungswirkung entfalten kann. So ein Unsinn. Warum wohl wird in der HF-Technik immer GND und Schirm als Eins gesehen und möglichst massiv geführt? Auch in der gesamten PC-Technik kommt keiner auf die Idee, GND und Schirm zu trennen. Warum wohl?
AufArbeit schrieb: > Gerd E. schrieb: >> Außerdem solltest Du Dir Gedanken über den Schirm machen, der muss >> mindestens auf einer der beiden Seiten von GND getrennt sein damit er >> Schirmungswirkung entfalten kann. > > So ein Unsinn. Warum wohl wird in der HF-Technik immer GND und Schirm > als Eins gesehen und möglichst massiv geführt? Auch in der gesamten > PC-Technik kommt keiner auf die Idee, GND und Schirm zu trennen. Warum > wohl? Ihr verwirrt mich... Was sind die argumente dafür/dagegen?
Manuel N. schrieb: > Ihr verwirrt mich... Was sind die argumente dafür/dagegen? mach dir keinen Kopf. USB ist (zumindest bis HiSpeed) nicht so kritisch wie das hier behauptet wird. Wichtig ist vor allem eine stabile 5V Versorgung und etwa gleich lange D+/D- Leitungen. Den Schirm würde ich bei einem Hub immer hart auf GND legen.
Ich kann Dir versichern, Du kannst dich gerade bei Gerd E. und Frank K. stets auf sehr qualifizierte Einschätzungen verlassen. Es ist nur so, dass es verschiedenste Ansichten auf diesem Gebiet gibt. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass es egal ist. Falsch machen kann man viel. Es ist auch schon ein riesiger Unterschied, für welche Industrie man gerade arbeitet. Automotive und Jubelelektronik sind sehr unterschiedlich in den Anforderungen. Hier gibt es einen sehr interessanten Thread zu dem Thema, aber Achtung, es ist keine Lektüre für 3min Lesezeit. Die höchstbewertete Antwort von Scott Seidman mit derzeit 80 Votes finde ich sehr lesenswert. https://electronics.stackexchange.com/questions/19561/should-chassis-ground-be-attached-to-digital-ground Thomas hat auch recht, bis USB2.0 ist alles relativ gutmütig, solange man sich an einige Basics hält. Dein 100nF Kondensator anstelle des 10uF war schon so ein Thema. An diesen 1.8V hängt die interne USB-Logik. Wenn der interne LDO aufgrund eines solchen falschen Cs schwingt kann das alles verhageln. Witzig zu sehen ist auch, dass auf den Hersteller-eigenen Evalboards oftmals nicht alle sehr wichtigen Designrules aus der AppNote beherzigt werden.
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