Forum: HF, Funk und Felder Was ist ein WE-TOF Ferritringkern? Ist der vergleichbar mit Amidon FT 140-43?


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von Axel (Gast)


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Hallo
Was ist ein WE-TOF Ferritringkern? Ist der vergleichbar mit Amidon FT 
140-43?
Ist der WE-TOF ebenso geeignet als Balun oder Unun für Kurzwellensender 
bis 100 Watt?

von Michael M. (michaelm)


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Hi,
hast du mal 'nen Link für diesen WE-TOF?

Michael

von Axel (Gast)


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Einfach
WE-TOF
in ebay eingeben. Ich will jetzt keine Werbung für einen Anbieter 
machen.

von Benj (Gast)


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Das sind Absorber-Ferritkerne (niedrige Güte) für EMV.
Also nicht geeignet als Trafo.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Von Würth gibt es das Buch "Trilogie der Induktivitäten" mit 732 Seiten. 
Hier die Erklärung der unterschiedlichen Kernmaterialien. Die meisten 
Produkte sind Speicherdrosseln für Schaltnetzteile oder 
EMV-Filterbauteile. Speziell für Kurzwelle sollten eher die Ni-Zn Kerne 
geeignet sein.

https://www.box73.de/product_info.php?products_id=3408
"HF-Bauelemente" spielen nur eine Nebenrolle.

Ni-Zn kommt nur selten vor
https://www.we-online.com/de/components/products/WE-CMB-NIZN
https://www.we-online.com/de/components/products/WE-PF
https://www.we-online.com/de/support/wissen/application-notes?d=anp028-smd-ferrit
und auch da nur zur Funkentstörung

https://www.we-online.com/catalog/media/o191494v410%20grundlagen-trilogie-der-induktiven-bauelemente.pdf
da gibt es einen Teil der "Trilogie" zum Download
(jetzt habe ich den Buchtitel schon zweimal falsch geschrieben)

: Bearbeitet durch User
von Robert M. (r0bm)


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Axel schrieb:
> Was ist ein WE-TOF Ferritringkern? Ist der vergleichbar mit Amidon FT
> 140-43?

Du musst spezifizieren welchen Ringkern aus der WE-TOF Serie du meinst. 
Das Material 4W620 ist z.B. ähnlich dem 43er von Fair-Rite (Amidon). 
Such dir einen Ringkern aus der ähnliche Abmessungen hat wie der FT140.

Axel schrieb:
> Ist der WE-TOF ebenso geeignet als Balun oder Unun für Kurzwellensender
> bis 100 Watt?

Ja, damit lassen sich HF-Breitbandbaluns bauen. Welche max. Leistung der 
jeweilige Ringkern verträgt, muss anhand von Windungszahl, Spannung, 
Querschnitt und Frequenz berechnet werden. Bequemerweise lässt sich 
dafür der mini Ringkern-Rechner verwenden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.funkamateur.de/tl_files/downloads/hefte/2008/FA-BE-Info_Amidon-FT.pdf
eine Tabelle der Amidon-Ringkerne

https://www.amidoncorp.com/ft-140-43/
der echte Amidon, mit Amidon.de weder verwandt noch verschwägert:
https://www.amidoncorp.com/trademark-infringement/
"We, Amidon, Inc., are not affiliated with "Profi-Electronic/Amidon.de". 
We have never granted permissions..."

Kann mal jemand erklären, warum ein Kern mit 40 Prozent ohmschen 
Verlusten bei 30 MHz kurzwellentauglich ist?
Ich lass mich ja gern belehren. Vielleicht ist es wie bei der Hummel, 
die angeblich physikalisch gesehen nicht fliegen kann. Sie weiß es nur 
nicht und fliegt einfach.

: Bearbeitet durch User
von Waldheini (Gast)


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Also ist so etwas
https://www.ebay.de/itm/154922318728?
eher nix? Hat das mal jemand ausprobiert?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Keine Ahnung. Spulenkerne scheinen eine Geheimwissenschaft zu sein.

Ein Link zum oben genannten Ringkernrechner fehlt noch:
https://www.dl0hst.de/mini-ringkern-rechner.htm

von A-Freak (Gast)


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> Kann mal jemand erklären, warum ein Kern mit 40 Prozent ohmschen
Verlusten bei 30 MHz kurzwellentauglich ist?

Wenn ich jetzt Breitband-Trafos im Blick habe dann kann das gut gehen. 
Rechne mal die Kernverluste als äquivaenten Paralellwiderstand um, und 
wenn der >500 Ohm (relativ zu einem 50 Ohm System) ist dann sind das 
weniger als 1dB Verluste. Wenn dann noch der absolute Leistungsverlust 
klein genug ist daß deRkern sich nicht überhitzt dann ok.

Ich hab schon öfter mal Entstördrossel-Ringkerne als Übertrager für 
hobbymäßige Schaltnetzteile mißbraucht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja das habe ich auch schon so gemacht, es funktioniert. Die Verluste 
habe ich allerdings nicht gemessen. Ob speziell als "Speicherdrossel" 
für Schaltregler beworbene Induktivitäten einen deutlichen Unterschied 
machen weiß ich nicht.
Ich habe ein dickes Buch "Elektronische Bauelemente" Springer 1997 
speziell auch zur Simulation mit SPICE. Das Kapitel zu induktiven 
Bauteilen ist besonders lang, da es viele Einflussfaktoren gibt.

Die Kurve aus der "Trilogie" ist da prinzipiell auch gezeigt, die 
Impedanz Z fängt bei niedriger Frequenz klein an, da nur der 
Kupferwiderstand zählt. Zu höheren Frequenzen steigt er an, 
überschreitet ein Maximum und fällt dann wieder ab.
Für Abblockkondensatoren gibt es ähnliche Verläufe, da zusammen mit der 
Serieninduktivität irgendwo schon im Langwellenbereich eine Resonanz 
entsteht. Darüber wird die Abblockwirkung wieder kleiner.

von Robert M. (r0bm)


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Waldheini schrieb:
> Also ist so etwas
> https://www.ebay.de/itm/154922318728?
> eher nix? Hat das mal jemand ausprobiert?

Der genaue Ringkerntyp wird nicht genannt, weshalb sich die technischen 
Daten nicht verifizieren lassen. Allgemein gilt, ein Frequenzbereich von 
0.1-50MHz ist, aufgrund der Wickeltechnik und der damit verbundenen 
Streuinduktivität, nicht zu realisieren.
Die max. Leistung wird nur für SSB angegeben. Wenn man annimmt, dass die 
Angabe korrekt ist, muss die Leistung für Betriebsarten mit Dauerträger 
(FM, RTTY, FT8 etc.) auf max. 1/5 davon begrenzt werden.

von Manfred K. (4for)


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Robert M. schrieb:
> Allgemein gilt, ein Frequenzbereich von
> 0.1-50MHz ist, aufgrund der Wickeltechnik und der damit verbundenen
> Streuinduktivität, nicht zu realisieren.

in der Beschreibung steht ja auch:
"Frequenzbereich  0,1 – 50 Mhz für die Bänder : 160 m – 6 m"

passt irgendwie wohl nicht zusammen.


Realistisch ist eher 80 - 10m.

von qwertz (Gast)


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Manfred K. schrieb:
> Realistisch ist eher 80 - 10m.

Je nach Drahtlänge.

von Markus (Gast)


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BALUNs und UNUNs sind eine Wissenschaft für sich mit viel Magic und ich 
habe noch keine Literaturstelle gefunden wo das vernünftig erklärt wird. 
Zwar gibt es heute auf Youtube einige nachvollziehbare 
Wickelanleitungen, die ich vor x Jahren vor der Youtube-Zeit vergeblich 
gesucht hatte, aber wie und warum es wirklich funktioniert erklären die 
Youtuber heute auch nicht. Und da es kaum einer wirklich verstanden hat, 
kann man die Dinger für Mondpreise verkaufen.

von Gerd (Gast)


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Die Anpassung von endgespeisten Drähten mit 1:9 oder 1:49 UNUN ist ja 
auch erst seit Youtube wirklich bekannt geworden. Das kannte vorher fast 
keiner. In der Antennenbibel Rothammel findet sich da höchstens die 
Fuchs-Antenne als endgespeister Halbwellendipol.  Selbst der Begriff 
EFHW ist neu. Ich muss da immer nachsehen wie diese Abkürzung genau 
geht, weil ich es immer wieder vergesse. Es ist ja heute im Amateurfunk 
fast so schlimm wie im Finanzwesen wo man krampfhaft versucht alles 
englisch auszudrücken obwohl es auch deutsche Begriffe dafür gibt.

von Jens (Gast)


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Waldheini schrieb:
> Also ist so etwas
> https://www.ebay.de/itm/154922318728?
> eher nix? Hat das mal jemand ausprobiert?

Zumindest der Preis ist ja richtig unverschämt. Aber wird wohl verkauft 
weil es kaum Alternativen gibt.

von Sebastian (Gast)


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Jens schrieb:
> Waldheini schrieb:
>> Also ist so etwas
>> https://www.ebay.de/itm/154922318728?
>> eher nix? Hat das mal jemand ausprobiert?
>
> Zumindest der Preis ist ja richtig unverschämt. Aber wird wohl verkauft
> weil es kaum Alternativen gibt.

Selber wickeln lohnt immer. Dazu ein Gehäuse aus der 
Elektro-Installationstechnik. Als Antennendraht auch irgendwas aus der 
Installationstechnik oder Bundeswehr-Feldkabel.

von HabNix (Gast)


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von Stefan M. (derwisch)


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Wichtig ist, dass man Kerne verwendet, deren technische Daten genau 
bekannt sind.
Die aktive Loopantenne nach PA0FRI (habe dazu einen Faden eröffnet) 
enthält auch einen Ringkern als Auskoppelbalun.
Leider verschweigt der Artikel, um was für einen Kerntyp es sich 
handelt.
Da steht nur was von einem weißen Ringkern.
Das ist natürlich höcht unprofessionell und führt beim Nachbauversuch zu 
Frust.

von Robert M. (r0bm)


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Stefan M. schrieb:
> Die aktive Loopantenne nach PA0FRI (habe dazu einen Faden eröffnet)
> enthält auch einen Ringkern als Auskoppelbalun.
> Leider verschweigt der Artikel, um was für einen Kerntyp es sich
> handelt.

Da es sich um einen Strombalun für einen begrenzten Frequenzbereich 
handelt, ist der Kern relativ unkritisch. Nimm einen NiZn Kern mit einer 
Anfangspermeabilität ui = 800...1500. Da der "weiße Ringkern" 
(Ferroxcube?) nur mit wenigen Windungen bewickelt wurde, wird dieser 
wahrscheinlich von der hochpermeableren Sorte sein.

von Wellenreiter (Gast)


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Jens schrieb:
> aldheini schrieb:
>> Also ist so etwas
>> https://www.ebay.de/itm/154922318728?
>> eher nix? Hat das mal jemand ausprobiert?
>
> Zumindest der Preis ist ja richtig unverschämt. Aber wird wohl verkauft
> weil es kaum Alternativen gibt.

Der Preis ist nicht unverschämt, du musst auch nicht zu dem Preis 
kaufen. Außerdem stimmt es nicht, dass es keine Alternativen gibt. 
HF-Trafos mit 1:9 Windungsverhältnis werden jede Mange angeboten, ich 
konnte auf Anhieb 10 Anbieter finden. Wenn sie dir zu teuer sind, kannst 
du gerne selber wickeln. Anleitungen gibt es im Web zu Hauf.

von Ralf (Gast)


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Wellenreiter schrieb:
> Der Preis ist nicht unverschämt, du musst auch nicht zu dem Preis
> kaufen. Außerdem stimmt es nicht, dass es keine Alternativen gibt.
> HF-Trafos mit 1:9 Windungsverhältnis werden jede Mange angeboten,

Nur dass es hier gar nicht um 1:9 sondern um 1:49 Trafos geht. Wohl 
fehlt es dir auch an Kompetenz für was man welches Windungsverhältnis 
braucht. Und ja 1:9 wird häufiger angeboten. Unverschämt sind die Preise 
aber so oder so.

von Wellenreiter (Gast)


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Ralf schrieb:
> Nur dass es hier gar nicht um 1:9 sondern um 1:49 Trafos geht. Wohl
> fehlt es dir auch an Kompetenz für was man welches Windungsverhältnis
> braucht. Und ja 1:9 wird häufiger angeboten.

Si tacuisses philosophus mansisses

von Joe (Gast)


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Ralf schrieb:
> Nur dass es hier gar nicht um 1:9 sondern um 1:49 Trafos geht.

Kleiner Hinweis: was ist die Quadratwurzel von 49?

von Siggi (Gast)


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Klar sind die Preise für diesen Billigringkern mit unbekannten 
technischen Daten und wahrscheinlich einer riesigen Serienstreuung in 
einem Standardgehäuse überzogen. Wird schon einen Grund haben weswegen 
der Verkäufer den genauen Typ nicht nennt. Materialkosten wohl 15€, 
Verkaufspreis 50€. Da ist es auch egal was die Quadratwurzel von 49 ist. 
1:9 ist für eine EFHW halt suboptimal. Aber diese Abzocke ist bei 
Drahtantennen bekannt. Da werden auch Wäscheleinen und Drähte für 
Elektrozäune für x Euro pro Meter verkauft. Da ist das 
Preisleistungsverhältnis von irgendwelchen Vertikalantennen schon 
fairer, weil man das als Laie mechanisch nicht so gut selber hinbekommt. 
Oder schaut euch mal einen Nano-VNA für 60 Euro an, was da für ein 
Knowhow, Entwicklungszeit und Produktionskosten drin steckt im Vergleich 
zu irgend einer Schüttware.

von Hans-Peter (Gast)


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Siggi schrieb:
> Oder schaut euch mal einen Nano-VNA für 60 Euro an, was da für ein
> Knowhow, Entwicklungszeit und Produktionskosten drin steckt im Vergleich
> zu irgend einer Schüttware.

Know How und Entwicklungszeit?
Der NanoVNA wurde von einem Japaner edy auf der Grundlage des VNWA2 von 
Tom Baier entwickelt und die Open Source HW und SW im Netz 
veröffentlicht. Die cleveren Klaumeier aus China haben mit Clones dann 
schnell ein großes Geschäft gemacht. Ganz ohne KnowHow und ohne 
Entwicklungskosten.

Also Leute: Kauft alle mehr Geräte mit geklauten Ideen aus China und 
stärkt deren Wirtschaft. Diebstahl von geistigem Eigentum - macht nix. 
Fehlen von: Menschenrechten, Arbeitsschutz, Umweltschutz, anständiger 
Bezahlung - Schnuppe. Hauptsache billig, billig, billig.

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