Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Oszilloskop: Drehimpulsgeber war defekt, ist repariert


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von Christoph S. (hf_chris)


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Bei meinem VOLTCRAFT DSO-1062D (gilt aber alles auch für bauähnliche 
RIGOL, AGILENT...) Digitaloszilloskop fingen nach rund drei Jahren die 
Drehimpulsgeber an, völlig erratisch zu reagieren. Zuerst begann es mit 
dem Regler für den Cursor. Wenn ich ihn runterdrehen wollte, sprang er 
plötzlich auch wieder einmal nach oben usw. War sehr nervig und nachdem 
einige Zeit später auch weitere Drehimpulsgeber das gleiche Verhalten 
gezeigt haben, war ich schon kurz davor das Gerät zu entsorgen und ein 
neues zu kaufen, als ich im WWW den Hinweis sah, die Drehimpulsgeber zu 
reinigen bzw. zu ersetzen. Zweiteres wäre mir wohl zu anstrengend 
gewesen, aber den Tip, Kontaktspray einzusetzen wollte ich doch noch 
ausprobieren.

Das Gerät muss dazu zerlegt werden um an die Platine mit den 
Drehimpulsgebern zu gelangen, das ist aber keine besondere Hexerei. Mit 
ein paar Schraubenziehern und etwas Geduld sowie den Mut zwei 
Flachbandkabel (Drehimplusgeber/Tastatur und Monitor) aus den Verbindern 
zu ziehen (nicht auf die Öffnung der kleinen, braunen Fixierungen 
vergessen) ist das bald erledigt. Als ich die Platine mit den 
Drehimpulsgebern in der Hand hielt, wusste ich nicht recht, wo ich den 
Kontaktspray anwenden sollte, bis ich eine kleine Lücke zwischen dem 
oberen Gehäuse des Impulsgebers und dem Körper gefunden habe (siehe 
Foto). Dort das Sprühröhrchen angesetzt und einen ganz kurzen Stoß 
Kontaktspray appliziert. Von beiden Seiten gesprüht und die Prozedur bei 
allen anderen Impulsgebern wiederholt. Am Ende die Platine gut reinigen 
(weiches Tuch, ggf. Isopropanol) und das Ganze wieder zusammenbauen. 
Insgesamt solltet ihr euch dafür eine Stunde Zeit nehmen, wenn ihr das 
Oszi noch nie zerlegt habt, vielleicht sogar eineinhalb.

Das Ergebnis hat mich aus den Socken gehauen! Sämtliche Drehimpulsgeber 
funktionieren wieder wie neu und reagieren perfekt auf die Bedienung. 
Diese Reparatur hat sich wirklich gelohnt.

von Andrew T. (marsufant)


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Christoph S. schrieb:
> Zweiteres wäre mir wohl zu anstrengend
> gewesen, aber den Tip, Kontaktspray einzusetzen wollte ich doch noch
> ausprobieren.

Und als weiteren Tipp aus eigener Erfahrung: Nie Kontakt 60, wohl aber 
Tuner 600 verwenden an diesen Stellen .

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Warum werden solche Geräte nicht gleich mit so einer Dose Lebenselixier 
zusammen verkauft?

Irgendwo habe ich mal gelesen, daß man nach der Anwendung eines solchen 
Sprays mit einem anderen Mittel "spülen" soll.

Andrew T. schrieb:
> Tuner 600

Der Begriff "Tuner" beim Spray dürfte aus Zeiten VOR der Erfindung der 
PLL-Tuner stammen, denn letztere haben in diesem Sinne keine beweglichen 
Teile mehr, um zu "tunen".

mfg

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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> Und als weiteren Tipp aus eigener Erfahrung: Nie Kontakt 60, wohl aber
> Tuner 600 verwenden an diesen Stellen .

Kontakt60 ist schon super. Vor allem wenn alte du hartnaeckige Belaege 
hast.
Aber es MUSS hinterher entfernt werden. (Isoprop oder Kontakt WL)

> Irgendwo habe ich mal gelesen, daß man nach der Anwendung eines solchen
> Sprays mit einem anderen Mittel "spülen" soll.

Das ist noch nicht alles. Kontakt60 ist eine Saeure. Das Zeug frisst 
sich ja sogar alle 10-15Jahre von innen durch die Dose. Man muss das 
nach der Reinigung entfernen weil es sonst den Schalter oder das Poti 
zerstoert.

Also spuelt man als naechstes z.b mit Isoprop.

Danach hat man dann blanke saubere Kontakt die sofort vom Luftsauerstoff 
angegriffen werden. Also sollte danach wieder eine sehr duenne Schicht 
Oel/Fett drauf.
Macht man das so haelt eine Reinigung wieder 10Jahre. Macht man das 
nicht haelt die Sache 6Monate.

Bei manchen Potis muss man aufpassen. Es gibt welche die haben innen 
eine relativ dicke Fettfuellung damit sich das Poti edel anfuehlt. Nach 
so einer Reinigung ist das Fett weg und es dreht sich wie Reichelt 
1.50Euro und nicht mehr wie Alps 20Euro. :)

Olaf

von Gunnar F. (gufi36)


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Olaf spricht mir aus der Seele. Ich habe bisher Kontaktspray nur dann 
angewandt, wenn ich es danach auch wieder ausspülen und mit Pressluft 
wieder entfernen konnte. Denn sonst bleibt das ganze abgelöste Oxid im 
Gehäuse und findet schnell seinen Weg zurück auf die Kontakte.
Ich finde es klasse, dass du hier über deinen Erfolg berichtest und 
hoffe, dass du damit auch lange erfolgreich bleibst!

von oszi40 (Gast)


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Öliges Zeug sammelt Staub und zersetzt, wenn es nicht neutral ist. Daher 
selten die glücklichste Lösung.

von olaf (Gast)


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> Öliges Zeug sammelt Staub und zersetzt, wenn es nicht neutral ist.

Es gibt extra Oel das dafuer gedacht und geeignet ist.
Auch von Kontakt! Allerdings weiss ich nicht mehr wie das heisst.

Ich selber habe mir auf dem Flohmarkt vor einiger Zeit drei Dosen
Rivolta SLX1000 gekauft.
https://www.bremer-leguil.de/de/produkte/reiniger-rivolta-slx-1000
Man muss nehmen was da ist. :-)

Das Zeug hinterlaesst extra eine ganz hauchduenne Schutzschicht.

Olaf

von Christian M. (likeme)


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Hmmm da hab ich solche und solche Erfahrungen gemacht. Manchmal ist es 
ok, das Kontaktspray dran zu lassen, manchmal nicht. Und woher weis man, 
wenn nach 5 Jahren wieder das Poti kratzt, ob es nun das Kontaktspray 
war, denn oft dauert es nicht viel länger, das sie jungfräulich beginnen 
ebenfalls zu kratzen. Meine Beobachtung, wenn das Gerät extremen 
Temperaturschwankungen ausgeliefert ist (Lagerung im Speicher.z.b.) 
kommt das Kratzen sehr sehr schnell wieder. Teilweise sind die 
Mischpulte, in meinen zu betreuenden Diskotheken, nach den Sommerferien 
erst mal wieder kratzig! Nach wenigen Schüben ist das Problem wieder 
längere Zeit weg. Das ist gefühlt alles unabhängig ob gespült oder mit 
Kontaktsprayresten drauf.

Man hat dieses Problem übrigens bei besseren Mischpulten mit optischen 
Gebern gelöst. Finde ich super!

@TO diese Geber neigen oft mechanisch "locker" zu werden. Auslöten, 
Gehäuse wieder zusammenpressen, fertig.

: Bearbeitet durch User
von HP (Gast)


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> Man hat dieses Problem übrigens bei besseren Mischpulten mit optischen
> Gebern gelöst. Finde ich super!

Besonders gute Oszilloskope verzichten ganz einfach auf 
"Drehimpulsgeber".
Die haben folgerichtig auch keine Probleme damit!
Finde ich auch super!

von m.n. (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Bei meinem VOLTCRAFT DSO-1062D (gilt aber alles auch für bauähnliche
> RIGOL, AGILENT...) Digitaloszilloskop fingen nach rund drei Jahren die
> Drehimpulsgeber an, völlig erratisch zu reagieren.

Bist Du ein Kettenraucher?
Bei mir läuft ein DSO-3062 seit 11 Jahren ohne Drehencoder-Probleme, 
wenn man davon absieht, daß sie Software schnelle Drehungen schon immer 
völlig ignoriert.
Ein HP 54645D lief über 20 Jahre fehlerfrei und hatte die beste Haptik, 
die mir je begegnet ist.

HP schrieb:
> Besonders gute Oszilloskope verzichten ganz einfach auf
> "Drehimpulsgeber".

Lass stecken, Alter!

von HP (Gast)


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> HP 54645D

Lass selber stecken, Spruz!

Beitrag #7325558 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zeno (Gast)


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Ich habe gute Erfahrungen mit Testanol gemacht 
(https://www.dienadel.de/teslanol-kontaktspray-200-ml/a-353629038)

von Max M. (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Diese Reparatur hat sich wirklich gelohnt.
Schraub das alles nicht zu fest zusammen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Inkrementalg.jpg

Wenn die hauchdünne Beschichtung erst runtergerubbelt ist, hilft 
Kontaktreiniger auch immer nur kurze Zeit.

Ein paar nF über die Kontakte löten, damit der Entladestrom die Kontakte 
freibrennt, hilft auch eine gewisse Zeit.
Größe hängt von den Pull-Ups und der max Drehgeschwindigkeit ab.

von olaf (Gast)


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> Man hat dieses Problem übrigens bei besseren Mischpulten mit optischen
> Gebern gelöst. Finde ich super!

Es gibt sowohl Encoder wie auch Potis auch in langlebig. Ich hab da so 
Preise von 50Euro pro Stueck in Erinnerung. Ueblichweise nicht das was 
man in preiswerten Geraeten findet. .-)
Bei einem Mischpult schraddeln die Leute ja andauernd drauf rum und ein 
einstuendiger Ausfall wegen eines Defekts duerfte jeden Potipreis 
aufwiegen.

Olaf

von ja (Gast)


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Ja teslanol ist gut .... hieß das Zeugs nicht mal "T6"?

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

m.n. schrieb:
> Bist Du ein Kettenraucher?
> Bei mir läuft ein DSO-3062 seit 11 Jahren ohne Drehencoder-Probleme,
> wenn man davon absieht, daß sie Software schnelle Drehungen schon immer
> völlig ignoriert.

Mein "baugleiches" Gerät mit Hantek Schriftzug tut auch seit über einem 
Jahrzehnt seinen Dienst ohne Probleme mit den Drehgebern. Wenn auch in 
den letzten Jahren nur selten Verwendet.

Zwei Voltcraft Geräte die ich als "Billig-Geräte" für Testplätze mal bei 
meinem alten Arbeitgeber beschafft habe (es wurden nur ein paar sehr 
grobe Werte kontrolliert. In erster Linie ob Signal da oder nicht) 
hatten beide nach drei bis vier Jahren plötzlich springende Drehgeber.
Wurden allerdings auch ein vielfaches stärker verwendet als mein 
privates... (Wobei halt nicht klar ist ob die früheren Serien 
"robustere" Drehgeber verwendeten -oder der Zulieferer bessere Qualität 
lieferte- oder es wirklich nur an der Nutzungshäufigkeit lag.

Geraucht wird dabei weder bei mir privat noch an den Testplätzen bei 
meinem Ex-AG.

Christoph S. schrieb:
> Dort das Sprühröhrchen angesetzt und einen ganz kurzen Stoß
> Kontaktspray appliziert. Von beiden Seiten gesprüht und die Prozedur bei
> allen anderen Impulsgebern wiederholt. Am Ende die Platine gut reinigen
> (weiches Tuch, ggf. Isopropanol) und das Ganze wieder zusammenbauen.

Wie schon von anderen geschrieben: Kontakt60 ist an dieser Stelle nicht 
optimal. Auch nicht mit nachspülen, denn durch den Spalt der 
geschlossenen Drehgeber bekommt man es nicht verlässlich wieder 
ausgewaschen...
Besser ein Mittel verwenden das an Ort und Stelle verbleiben darf.

Oder man macht die Drehgeber auf... Dazu muss man die auslöten und 
vorsichtig die Lasche auf der Unterseite aufbiegen.

Wenn man eine brauchbare Entlötstation hat und etwas Übung damit ist das 
auch kein größeres Problem. Habe das bei den beiden o.g. Skopes so 
gemacht als ich Abends noch etwas Zeit hatte und gerade etwas "lockeres 
Basteln" musste um den Kopf freizubekommen. Für die zwei Skopes zusammen 
habe ich etwa 90min gebraucht bis die wieder zusammengebaut an den 
Kontrollplätzen standen. Ein Drehgeber war auch mechanisch defekt, den 
habe ich durch einen anderen der so halbwegs passte ersetzt, die anderen 
habe ich entlötet, geöffnet, gereinigt und wieder zusammengesetzt 
eingelötet...

Zumindst bis ich dann den AG gewechselt haben die Geräte dann wieder 
Klaglos funktioniert. (etwa 1,5 Jahre später)
Als Entlötstation hatte ich dabei einfach nur eine billige ZD987 von 
Reichelt am Platz (die aber gar nicht so schlecht ist).
Als Lötkolben zwar dann doch etwas besseres als nur den dort 
integrierten, aber das hätte für das Einlöten der THT Bauteile sicher 
auch keinen Unterschied gemacht. Also Mitnichten nur mit teurer 
Spezialausrüstung machbar. Übung ist viel entscheidender...

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Olf (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Bei meinem VOLTCRAFT DSO-1062D (gilt aber alles auch für bauähnliche
> RIGOL, AGILENT...) D

Welche Oszilloskope von Rigol und Agilent sind denn "baugleich" mit dem 
Voltcraft`????

von Carsten S. (dg3ycs)


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Olf schrieb:
> Christoph S. schrieb:
>> Bei meinem VOLTCRAFT DSO-1062D (gilt aber alles auch für bauähnliche
>> RIGOL, AGILENT...) D
>
> Welche Oszilloskope von Rigol und Agilent sind denn "baugleich" mit dem
> Voltcraft`????

Er schieb bau ÄHNLICH
Nicht bau GLEICH

Und meinte damit wahrscheinlich die VErwendung von Drehgebern...
In der Tat findet man solche Berichte mit spinnenden Drehgebern auch 
über andere Skopes, auch Tektronix und Agilent.

Aber um Größenordnungen nicht in dieser Häufigkeit und nach so kurzer 
Nutzungszeit wie bei den Voltcraft 1062D. Und wenn bei den anderen 
Skopes tatsächlich mal mehrere Drehgeber gleichzeitig spinnen, dann 
stellt sich später raus das nicht die Drehgeber selbst sondern etwas 
anderes (Steckverbindung Frontplatte, Stromversorgung, mechanischer 
Bruch der Platine etc.) die Ursache war.
Bei den 1062D kann man dagegen schon fast die Uhr danach stellen, das 
wenn ein Drehgeber anfängt zu spinnen blad schon weitere nach und nach 
dazukommen.
Die bei diesem Gerät (entweder von Anfang an, vielleicht schon zu Tekway 
Zeiten oder auch zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt in der 
Produktion) verwendeten Drehgeber sind einfach nicht für diesen Zweck 
aus dem Gesichtspunkt der Langlebigkeit geeignet.

Allerdings hat die Sache einen Vorteil:
Das sind Billigteile von der Stange. Eine Reinigung ist einfach und wenn 
man nicht mehr reinigen kann/will, dann ist Ersatz für ganz wenig Geld 
zu bekommen.
Und selbst wenn man aus irgendwelchen Gründen (weil man die gerade in 
der Bastelkiste hat, 100% mechanisch identischer Ersatz gerade 
Lieferschwierigkeiten hat oder man einen bekannten Longlife Type haben 
will) einen mechanisch nicht 100% identischen Typ verbauen will kann man 
ohne große Probleme die meisten der Drehgeber auch gegen leicht 
abweichende Typen austauschen.
Bei den MArkengeräten, zumindest bei den älteren, sind die Drehgeber 
dagegen ziemlich speziell gelöst. Die gehen zwar um größenordnungen 
seltener kaputt, aber dafür ist das Problem im Fall eines Defektes dann 
um ein vielfaches größer. Hat alles seine Vor. und Nachteile.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Christoph S. (hf_chris)


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Alle,

vielen Dank für eure Rückmeldungen und Beiträge, insbesondere die 
Hinweise auf potentielle Probleme mit dem Kontaktspray. Ich behalte 
diese im Hinterkopf und weiß dann mal schon was Sache ist, wenn die 
Dinger wieder Probleme machen sollten.

Bin dennoch froh, die Sache durchgezogen zu haben, denn die Alternative 
war wirklich schon der Mistplatz. Zumindest momentan macht es aber 
wieder richtig Freude mit dem Oszi zu arbeiten. Damit schaut die 
"Aufwand/Nutzen" Rechnung mal ganz gut aus.

Und mit der Erfahrung dieser Reparatur und den Fotos von den Dingern 
werde ich beim nächsten Aufmucken einfach Ersatz dafür kaufen und 
einlöten.

Grüße,
Chris

von olaf (Gast)


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> In der Tat findet man solche Berichte mit spinnenden Drehgebern auch
> über andere Skopes, auch Tektronix und Agilent.

Sogar Hameg/RS :-D

Beitrag "Hameg HMO20xx Encoderproblem"

Dabei verwendet Hameg sogar durchaus qualitative Encoder von Alps aus 
einer Automotive Serie. Und ich kenne mehrere diese Oszis aus der Firma 
die das Problem nicht hatten. Und nein hier wird NICHT geraucht.

So gesehen ist es wohl ein bizarres Raetzel wieso manche aussteigen und 
manche nicht. Mittlerweile hab ich mich aber verbessert und ein RTB2004 
angeschafft. Mal schauen wann da die Encoder kommen....

Olaf

von Max M. (Gast)


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olaf schrieb:
> So gesehen ist es wohl ein bizarres Raetzel wieso manche aussteigen und
> manche nicht.

Wenn man sich den Aufbau der billigen Teile ansieht eigentlich nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Inkrementalg.jpg

Baut man die Inkrementalgeber mit Lochscheibe und Lichtschranke oder 
wenigstens mit anständiger Mechanik, dann halten die ewig.

von herbert (Gast)


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olaf schrieb:
> Bei manchen Potis muss man aufpassen. Es gibt welche die haben innen
> eine relativ dicke Fettfuellung damit sich das Poti edel anfuehlt. Nach
> so einer Reinigung ist das Fett weg und es dreht sich wie Reichelt
> 1.50Euro und nicht mehr wie Alps 20Euro. :)

Das ist vollkommen richtig, weshalb man auch keine wirklich defekten 
Potis wegwerfen sollte sondern die als Fettquelle für Reparaturen edler 
Sachen einfach aufhebt. Im übrigen ist es besser Potis zu zerlegen, das 
ist mit Gefühl gar nicht so schlimm. Dann kann man vor dem waschen das 
Fett "sichern".

von Εrnst B. (ernst)


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Christian S. schrieb:
> Warum werden solche Geräte nicht gleich mit so einer Dose Lebenselixier
> zusammen verkauft?

Dann hätte der Hersteller auch ein bischen mehr Zeit in die Software 
investieren können, dann wär das unnötig.

Das Problem

Christoph S. schrieb:
> Wenn ich ihn runterdrehen wollte, sprang er
> plötzlich auch wieder einmal nach oben usw

entsteht bei der leider oft gesehenen Auswertung der Drehgeber über 
Flanken-Interrupts an den Pins. Funktioniert in der Theorie ganz toll, 
funktioniert mit frischen Drehgebern gut, geht mächtig in die Hose wenn 
der Drehgeber altert und dann mehr prellt als sich die Entwickler 
vorstellen konnten.

Lösung: den Softwerkern nie neue Drehgeber in die Hand geben, die vorher 
immer erstmal ein paar Runden in der Schlagbohrmaschine drehen lassen.

von Falk B. (falk)


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Εrnst B. schrieb:
> Lösung: den Softwerkern nie neue Drehgeber in die Hand geben, die vorher
> immer erstmal ein paar Runden in der Schlagbohrmaschine drehen lassen.
                                       ^^^^^^

DAS nenn ich mal einen Stresstest! ;-) Ein Kollege hatte auch mal das 
Thema schlechte Drehgeber auf dem Tisch, der hat nur den Akkuschrauber 
benutzt!

von olaf (Gast)


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> DAS nenn ich mal einen Stresstest! ;-) Ein Kollege hatte auch mal das

Hat jemand ein paar Daten? Also 1h Bosch Schlagbohrer entspricht
einem Class 3m5 Test? :-D

Olaf

von m.n. (Gast)


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Εrnst B. schrieb:
> entsteht bei der leider oft gesehenen Auswertung der Drehgeber über
> Flanken-Interrupts an den Pins. Funktioniert in der Theorie ganz toll,
> funktioniert mit frischen Drehgebern gut, geht mächtig in die Hose wenn
> der Drehgeber altert und dann mehr prellt als sich die Entwickler
> vorstellen konnten.

Auf welches Gerät bezieht sich Deine Aussage oder welche Glaskugel nutzt 
Du?

Nach meiner Erfahrung werden bei den "günstigen" Scopes die Drehgeber 
per Polling ausgewertet. Anders ist es nicht zu erklären, daß diese 
Abfragen schnarchlangsam sind und schnelleres Drehen grundsätzlich nicht 
beachtet wird. (Von Linux Programmieren kann man vielleicht nichts 
anderes erwarten.)
Auswertung per Interrupt könnte die manuelle Bedienung deutlich 
verbessern.

Die Alten sagen: "Aber nein, das haben wir noch nie gemacht."
Die Jungen sagen: "Ich kann die LIB nicht finden."
So wird das nichts ;-)

von Private Supp (Möhre/Kartoffel) (Gast)


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m.n. schrieb:
> Die Alten sagen: "Aber nein, das haben wir noch nie gemacht."
> Die Jungen sagen: "Ich kann die LIB nicht finden."
> So wird das nichts ;-)

"C′est la vie" say the old folks
It goes to show you never can tell

https://www.youtube.com/watch?v=KeKPkGflDB4

von Olaf (Gast)


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> Anders ist es nicht zu erklären, daß diese Abfragen schnarchlangsam
> sind und schnelleres Drehen grundsätzlich nicht beachtet wird.

Ich kenne solche Probleme zwar von meinem Autoradio, aber bei
Messgeraeten ist mir derartiges noch nie aufgefallen.

> Auswertung per Interrupt könnte die manuelle Bedienung deutlich
> verbessern.

Aber wenn der irgendwann dann prellt und dir ordentlich IRQ-Last
auf das System knallt dann wirst du dir das noch mal ueberlegen.

Olaf

von m.n. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ich kenne solche Probleme zwar von meinem Autoradio, aber bei
> Messgeraeten ist mir derartiges noch nie aufgefallen.

Dann bist Du aus einem anderen Universum!

Olaf schrieb:
> Aber wenn der irgendwann dann prellt und dir ordentlich IRQ-Last
> auf das System knallt dann wirst du dir das noch mal ueberlegen.

Ich weiß, Interrupts sind böse.
Aber ich weiß nicht, was ich ohne sie machen würde.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Christian S. schrieb:
> Warum werden solche Geräte nicht gleich mit so einer Dose Lebenselixier
> zusammen verkauft?

Und gleich von außen zugänglich kleine Schläuch rein legen :-D

von Third E. (third-eye)


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Bei kratzenden Potis, Drehschaltern u.ä. nutze ich immer "Tuner 600" und 
anschließend kommt Pulmotin drauf. Ja ernsthaft, die Erkältungssalbe. Im 
Prinzip ist das Vaseline mit ätherischen Ölen.
Die Wirkung von Tuner 600 alleine hält meist nicht lange an.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Third E. schrieb:
> Ja ernsthaft, die Erkältungssalbe. Im
> Prinzip ist das Vaseline mit ätherischen Ölen.

Auch ätherische Öle können Bestandteile enthalten, die der Elektronik 
nicht bekommen. Warum nimmst du nicht reine Vaseline?
...oder schnüffelst du gerne? ;-)

73
Wilhelm

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7330717 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7330728 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Third E. (third-eye)


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Wilhelm S. schrieb:
> Auch ätherische Öle können Bestandteile enthalten, die der Elektronik
> nicht bekommen. Warum nimmst du nicht reine Vaseline?

Was man so in diversen Foren liest, sind die ätherischen Öle diejenigen 
Bestandteile, die die Oxidschichten auflösen. Ich habe keinen 
Gegenbeweis, ob reine Vaseline (also weiches Paraffin) genauso gut 
wirkt. Ich setze jedenfalls Pulmotin seit vielen Jahren ein und es 
funktioniert. Und so eine Tube hält eh ein Bastlerleben lang ;-)

von Charly (Gast)


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Christoph S. schrieb:
> Sämtliche Drehimpulsgeber
> funktionieren wieder wie neu und reagieren perfekt auf die Bedienung.
> Diese Reparatur hat sich wirklich gelohnt.

Freu dich nicht zu früh und warte erst ab, wie lange das gut geht.
In ein paar Wochen ist das Problem noch schlimmer als vorher.
Wenn sprühen, dann nur Tuner Spray. Nehme ich aber nur bei Potis.
Drehgeber werden ersetzt oder gereinigt (1:50 Min.)

https://www.youtube.com/watch?v=HuTYOTvjv5U

von Ein typischer Forist (Gast)


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Hallo zusammen,
Endlich mal wieder ein Thema für mich! Doch bevor ich auf das Thema 
eingehe ein paar Worte zu mir damit sich jeder hier von meiner Kompetenz 
ein Bild machen kann.
Ich bin ein eher alteingesessener Elektroniker in einem kleinen Dorf. 
Aus Ratschlägen mache ich mir gar nix. Neue Produkte, Internet und 
Produktdatenblätter sind für mich völlig Tabu. Alles nur Geldmacherei. 
Freunde habe ich übrigends keine mehr, die haben nicht kapiert wie Klug 
ich bin. Ebenso wenig meine Frau. Ständig muss ich den Müll runter 
tragen... Daher tippe ich hier den lieben langen Tag Beiträge um mein 
Wissen an den Mann zu bringen. Beim Abendessen berichte ich dann voller 
Stolz meiner Frau wie vielen Ahnungslosen ich wieder wertvolle Tipps 
gegeben habe.
Also ich würde keines Falls so neumodernes Zeugs in Potis oder 
Drehgebern anwenden. Da ist meiner Meinung nach sowieso nur Pullmutin 
oder Vaseline drin gemischt mit Bremsenreiniger!
Ich gehe jetzt noch in meine Werkstatt und verdichte meine Lötspitze mit 
einem Hammer und dannach noch über den Salamik Stein....Gute Nacht euch 
allen und es war keine Ursache euch die Tipps zu geben.

von Fake Friend (Gast)


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Ein typischer Forist schrieb:
> Doch bevor ich auf das Thema
> eingehe ein paar Worte zu mir damit sich jeder hier von meiner Kompetenz
> ein Bild machen kann.

:))))

Danke!
Volltreffer.

Das sind die Texte, die man in der heutigen Zeit lesen möchte. Nichts 
mit Panzern, Fluchzeugen und Kriegsgetümmel von schwarz/gelb/grünen 
Pazifisten.

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