Guten Morgen, bei einigen Distributoren gibt es verschiedene Widerstandsdekaden: https://www.reichelt.de/widerstandsdekade-7-fach-peaktech-3280-p120188.html?&trstct=pol_3&nbc=1 Wozu braucht man sowas bzw. was kann man damit machen?
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Damit kann man rasch einen exakten Widerstandwert einstellen, wobei das natürlich immer auch von der Genauigkeit der verwendeten Widerstände abhängt. Verwenden kann man das bspw. zum Testen von Analog-Digital-Wandlern, Temperatursensorsimulation usw. Wobei ich den Preis bei der angegebenen Genauigkeit als ziemlich hoch empfinde. Außer ein paar (schlechten) Schaltern und Widerständen dürfte dort nicht viel verbaut sein. Es gibt solche Dekaden auch in "handlicher", indem man für jede Dezimalstelle einen 10-fach-Drehschalter "0-9" hat. Dort kann man dann den eingestellten Wert direkt ablesen. Und natürlich gibt es das auch elektronisch mit LCD und hochpräzise in 4-Leiter-Ausführung.
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Hier hat gerade ein Forist eine gebrauchte Widerstandsdekade einschließlich Putzbedarf abzugeben... Beitrag "Alte DDR-Widerstandsdekade"
Peter N. schrieb: > Wozu braucht man sowas bzw. was kann man damit machen? Das ist was fürs (Hardware-[Entwicklungs]-)Labor. Haste kein Labor, brauchste das nicht.
> Wobei ich den Preis bei der angegebenen Genauigkeit als ziemlich hoch > empfinde. Außer ein paar (schlechten) Schaltern und Widerständen dürfte > dort nicht viel verbaut sein. Das hab ich gerade auch so gedacht. Fuer den Preis wuerde ich mehr erwarten als diese Billigstschalter. > Haste kein Labor, brauchste das nicht. Noch besser, wenn man sich fragt wofuer man das braucht dann braucht man es sowieso nicht. :) Olaf
Peter N. schrieb: > Wozu braucht man sowas An statt dass man zum Experimentieren Festwiderstände (im Experimentiersteckbrett) austauscht bis es passt oder an einem Poti dreht, stellt man damit 'digital' Widerstandswerte ein und kann nachher ablesen welchen Widerstandswert man zum einlöten kaufen muss. Der Vorteil gegenüber der E12 Kiste: man kann auch Werte einstellen, die nicht in der Kiste liegen. Der Nachteil: der Widerstand hängt an längeren Kabeln, das kann Störungen in der Schaltung bewirken. Und der Preis
in der Arbeit mit langen Leitungen und einfachen Tests nehme ich das Teil gern. In einer Schaltung auf dem Steckbrett ist die "Potigrabelkiste" viel besser. Hast du diese nicht, kauf dir lieber für 50 Euro Potis ;-)
vor ewigen Zeiten, während der Praktika beim Studium, hab ich schon die Wheatstone- oder Thomson-Brücken mit den Widerstandsdekaden verflucht, wegen ihrer umständlichen Bedienung. Abgesehen davon haben sie "riesige" Kapazitäten und Zuleitungswiderstände. Sie hatten nur dann einen Sinn, wenn beim Nullabgleich der Brücke ein hochempfindliches Anzeigegerät (Galvanometer) im Spiel war. Solchen "Dekaden" sollte man tunlichst aus dem Weg gehen. Heutzutage hat man Messgeräte mit Digitalwandlern mit etwas größerer Genauigkeit und Auflösung als 8 bit oder Trimmer, die man nach Einstellung misst.
Habe ich in 45 Berufsjahren, davon die letzten 35 als HW-Entwickler, nie gebraucht
> Habe ich in 45 Berufsjahren, davon die letzten 35 als HW-Entwickler, nie > gebraucht Noch nie einen induktiven Leitfaehigkeitssensor entwickelt? :) Also es gibt Anwendungen fuer sowas, auch wenn es nicht jeder braucht.... Olaf
Statt solcher Dekaden verwende ich dicke 5W 10 Gang Wendelpotis mit Dezimalknopf. Gut einsetzbar zum Simulieren von NTCs oder PTCs. olaf schrieb: > Noch besser, wenn man sich fragt wofuer man das braucht dann braucht > man es sowieso nicht. :) Ach was. "Haben wollen" ist immer wieder ein gerne genommener und sehr plausibeler Grund!
> Habe ich in 45 Berufsjahren, davon die letzten 35 als HW-Entwickler, > nie gebraucht Ich habe zwar weniger Berufsjahre, aber die Dinger wurden dabei durchaus gebraucht. Bei kritischen Analog-Schaltungen; der nächste Schritt war dann, den jeweils so bestimmten Widerstandswert aus dem vorhandenen Widerstandssortiment darzustellen.
Bernd G. schrieb: > Habe ich in 45 Berufsjahren, davon die letzten 35 als > HW-Entwickler, nie gebraucht Ich habe die vor gut 35 Jahren, als ich als Lehrling im Prüffeld gearbeitet habe, gebraucht. Wir haben damals diverse A/D Schnittstellen, aber auch z.B. Schrittmotorendstufen eingemessen. An den neuralgischen Abgleichpunkten waren Lötösen für den erforderlichen Kompensationswiderstand. Der wurde mit der Dekade (3 oder 4 Stellen) eingestellt und nachher ein passender Festwiderstand eingelötet. Festwiderstand statt Poti deswegen, weil erstere a) alterungsstabiler, b) thermisch beständiger, c) nicht von jedem Deppen verdrehbar und d) schlicht billiger waren. Mittlerweile macht man das anders, klar.
olaf schrieb: > Noch nie einen induktiven Leitfaehigkeitssensor entwickelt? :) Auch für ganz einfache Leitfähigkeitssensoren benötigt man die. Und da Leitfähigkeit auch stark von der Temperatur abhängig ist, hat man hier schon zwei Anwendungsfälle, für die eine Widerstandsdekade notwendig ist. Für mich sind u.a. Widerstandsdekaden mein täglich Brot. Sowohl bei der Entwicklung, in der Produktion, als auch bei der Fehlerdiagnose unserer Leitfähigkeitssonden. Dazu besitzen wir hochgenaue Dekaden, die auch vom Computer aus gesteuert werden können. Es können u.a. Leitfähigkeiten und Temperaturen direkt eingegeben werden und das Gerät errechnet selbständig bei gegebener Zellkonstante oder Temperatursensor die Widerstandswerte. Z.B. kann ich bei einem Temperaturmessgerät (inkl. Kalibrierschein) feststellen, ob der dazugehörige Sensor aus seiner Spezifikation ausreißt. Ohne den Sensor überhaupt anzufassen oder ihn erst (bzw. nochmal) in ein Wärmebad eintauchen zu müssen. Eigentlich ist der Einsatz einer guten R-Dekade bei der Wartung aller resistiver Messgeräte sinnvoll. Also z.B. auch bei Dehnungsmessstreifen, Drucksensoren, whatever ... Um bei der Entwicklung den richtigen Widerstandswert innerhalb einer Schaltung zu finden, würde ich Potis vorziehen. Sie sind auch intuitiver. Man dreht automatisch in die andere Richtung, wenn man merkt, dass man in die 'falsche' Richtung dreht. Anschließend Poti ausmessen und durch Widerstand/Widerstände ersetzen. Dekaden werden interessant, wenn ich live sehen muss, welchen Wert ich gerade eingestellt habe. Gruß Jobst
Bernd G. schrieb: > Habe ich in 45 Berufsjahren, davon die letzten 35 als HW-Entwickler, nie > gebraucht Wenn man sie mal brauchen will: Chris D. schrieb: > Außer ein paar (schlechten) Schaltern und Widerständen dürfte > dort nicht viel verbaut sein. Ich habe eine, äußerlich recht edle Dekade, im Schrank stehen und sie krankt genau an der Stelle: Mäßige Schalter. Jahre zurück in der Firma waren die im Regal stets kaputt, weil sie irgend ein Idiot überlastet hat.
Axel S. schrieb: > Ich habe die vor gut 35 Jahren, als ich als Lehrling im Prüffeld > gearbeitet habe, gebraucht. Wir haben damals diverse A/D Schnittstellen, > aber auch z.B. Schrittmotorendstufen eingemessen. An den neuralgischen > Abgleichpunkten waren Lötösen für den erforderlichen > Kompensationswiderstand. Der wurde mit der Dekade (3 oder 4 Stellen) > eingestellt und nachher ein passender Festwiderstand eingelötet. Ich habe vor vielen Jahren im Servicebereich eines Geräteherstellers gearbeitet, das Gerät hatte einen Wasserabscheider und diese haben wir aufgrund von im Kunststoff entstandenen Trübungen ebenfalls abgleichen müssen, hierfür haben wir auch eine Widerstandsdekade verwendet und nach ermitteln des Wertes einen Festwiderstand eingelötet. Wenn man sich von älteren Messgeräten die Servicehandbücher durchliest, wird man auch feststellen, das hier Widerstandsdekaden zum Abgleich benötigt werden. So eine Dekade ist aber auch deutlich günstiger als ein echter Widerstandskalibrator.
Jobst M. schrieb: > Es können u.a. Leitfähigkeiten und Temperaturen > direkt eingegeben werden und das Gerät errechnet selbständig bei > gegebener Zellkonstante oder Temperatursensor die Widerstandswerte. Wollte dazu noch ein Bild zeigen. Gruß Jobst
Chris D. schrieb: > Verwenden kann man das bspw. zum Testen von Analog-Digital-Wandlern, > Temperatursensorsimulation usw. Dazu nehm ich dann lieber sowas.
Crazy H. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Verwenden kann man das bspw. zum Testen von Analog-Digital-Wandlern, >> Temperatursensorsimulation usw. > > Dazu nehm ich dann lieber sowas. Wobei man da dann immer mit einem Ohmmeter gegenmessen muss, oder? Wir haben selbst auch keine Dekade - mir fielen diese Aufgaben nur als Gründe für so ein Gerät ein. Jeder so, wie er möchte :-)
Chris D. schrieb: > Wobei man da dann immer mit einem Ohmmeter gegenmessen muss, oder? Ja aber dafür haben die 2 umschaltbare Ausgänge. Einer fürs Messgerät, der andere für die Schaltung. Und jeder Poti (es sind Mehrgang, keine normalen mit Getriebe) kann über einen Schalter gebrückt werden.
Chris D. schrieb: > Wobei ich den Preis bei der angegebenen Genauigkeit als ziemlich hoch > empfinde. Außer ein paar (schlechten) Schaltern und Widerständen dürfte > dort nicht viel verbaut sein. Für etwas bessere Qualität kannst du auch gleich mal gut das 20-fache ausgeben: https://www.reichelt.de/p03197524a-p324102.html
Ähnliches gibt es für Hochfrequenzanwendungen in dieser Form: https://nardamiteq.com/page.php?ID=395
Ich benutz ne Widerstandsdekade zum Beispiel um den Vorwiderstand für eine LED zu bestimmen. Dekade wird mit LED und mA-Meter in Reihe geschaltet und von den größeren Werten zu den kleineren heruntergedreht, bis der fließende Strom stimmt. Wenn die Dekade(n) auf nem Pertinaxstreifen aufgebaut sind, geht's schneller als Rechnen. Das lohnst sich aber nur, wenn die Dekaden vom Uropa geerbt sind. mfg
Für geringere Ansprüche gibt es auch einfache bei Bangood. Das Gehäuse dafür druckt gerade bei mir.
Beitrag #7331225 wurde von einem Moderator gelöscht.
> Für geringere Ansprüche gibt es auch einfache bei Bangood.
Ich finde das eigentlich gar nicht so schlecht.
Vermutlich besser als eine Loesung mit Billigschaltern.
Olaf
Beitrag #7331311 wurde von einem Moderator gelöscht.
J. S. schrieb: > Für geringere Ansprüche gibt es auch einfache bei Bangood. Das Gehäuse > dafür druckt gerade bei mir. Für jede Dekade muss immer genau ein Jumper gesteckt sein? Auf was für einen Grundoffset kommt man damit (alle Jumper auf der 0)?
dfIas schrieb: > Für jede Dekade muss immer genau ein Jumper gesteckt sein? ja, so ist das. Habe das Ding jetzt in das Gehäuse gebaut, etwas fummelig weil ich es sehr kompakt konstruiert habe. Die nächste Version würde ich etwas größer machen, es geht gerade so. Ich habe ja zusätzliche Kabel/Buchsen angelötet, wenn ich den Pinheader dann direkt am Eingang kurzschließe, dann messe ich 65 mOhm. Ohne diesen Jumper und alle anderen auf Null messe ich 195 mOhm. Diesen Wert als Offset raus (rel. Messung) bekomme ich für die 0,1 und 1 Ohm Reihe:
1 | 0,107 0,986 |
2 | 0,213 1,994 |
3 | 0,323 2,982 |
4 | 0,429 3,980 |
5 | 0,523 4,974 |
6 | 0,636 5,973 |
7 | 0,742 6,970 |
8 | 0,839 7,973 |
9 | 0,946 8,956 |
Das Gehäuse habe ich gerade auf Thingiverse hochgeladen: https://www.thingiverse.com/thing:5820018 Banggood Link: https://www.banggood.com/0_1R-9999999R-Programmable-Resistor-Resistance-Board-Eight-Decade-0_1R-Accuracy-1-pencent-1-or-2-Watt-Module-Board-p-1973157.html
Danke für die Beschreibung! Allerdings verstehe ich nicht, wofür die 4-Leiter-Technik dient. Damit bekommt man doch zwar die Zuleitungswiderstände innerhalb des Kästchens herausgerechnet, aber ich setze so eine Mehrfachdekade doch nicht in einer 4-Leiter-Umgebung ein? Die brauche ich doch als ganz ordinären Zweipol, oder nicht? Ich würde die Fühleranschlüsse extern mit den jeweiligen Bananensteckern verbinden. Die haben doch meist so ein Querloch dafür.
ich wollte ursprünglich nur 2 mm Buchsen einbauen, das Ding ist sehr leicht und an dicken 4 mm Kabeln wäre das ein Spielball geworden. Dann habe ich die Buchsen waagerecht statt senkrecht gelegt und so geht es auch mit 4 mm Kabeln. Bei Bedarf mache ich mir dann Kabel mit den kleineren 2 mm Steckern. 4 Draht habe ich gerade nur ausprobiert weil das Messgerät neu ist, das braucht man hier wirklich nicht unbedingt. Ja, ist etwas irreführend. 4 Draht hat die Zuleitung kompensiert, aber die Werte der einzelnen R haben sich erwartungsgemäß nicht geändert.
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Bearbeitet durch User
Nettes Teil :-) Wenn du Jumper mit Fahnen hinten dran nimmst, wird die Bedienung einfacher.
Banggood Link gefolgt… ›Widerstandsplatine Acht Jahrzehnte‹ Köstlich!
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