Hallo Experten, da ich bisher mit meiner Frage nicht wirklich fündig geworden bin, die Frage an Euch, was ich ggf. bei meiner Überlegung übersehe. Für 9V-Block Akkus (NiMH) habe ich bisher ein ELV ALC1010 verwendet. Rein vom Gefühl (Kapazitätsanzeige u.ä. hat der ja nicht) tut dieses Ladegerät den 9V-Akkus nicht sonderlich gut. Für Rund-Akkus verwende ich seit geraumer Zeit den SkyRC MC3000, für Akku-Packs den SkyRC Q200. Mit Letzterem würde ich nun gerne meine 9V-Akkus laden bzw. überprüfen: Einstellung auf 7 NiMH-Zellen, allerdings kann man den Ladestrom beim Q200 minimal auf 0.1A einstellen. Da es sich überwiegend um 200mAh Akkus handelt, bräuchte ich am Akku 0,1C (max. 0,2C) resp 20mA (max. 40mA). Gehe ich da mit Physik 7 Klasse ran, dann sollte es beim Laden ein parallel zum Akku geschalteter 180 Ohm (5W) Widerstand tun. Klar wird der für das Ladegerät "sichtbare" Innenwiderstand damit auch geringer, allerdings m.E. nicht wirklich entscheidend. Interessanter ist für mich die Frage, wie kann ich nach dem Ladevorgang den über den Widerstand kurzgeschlossenen Akku trennen (außer manuell) - würde da eine richtig dimensionierte Zener-Diode in der Schaltung reichen? Aber genau da fängt es an, dass ich mir die Frage stelle, ob ich mit diesem Vorgehen so auf dem richtigen Weg bin, weil das ggf. zusammen mit dem Ladegerät so gar nicht funktionieren kann... Beim Thema Entladen und Kapazitätsüberprüfung bin ich mir noch unsicherer. Das Entladen bei 0.5C dürfte für den Akku nicht gerade die beste Wahl sein. Ein in Reihe geschalteter Widerstand macht die vom Messgerät gemessene Kapazität obsolet und damit stehe ich gewisser Maßen wieder am Anfang. Was wär hier ein passendes Vorgehen, denn die Überwachung der noch vorhandenen Kapazität fände ich hilfreich. Über jede hilfreiche Antwort bzw. Links zu passender Literatur bin ich sehr dankbar!
Michael schrieb: > bräuchte ich am Akku 0,1C (max. 0,2C) resp 20mA Also 14 Stunden mit C/10 wie vor 50 Jahren, habe ich nichts gegen einzuwenden. Einen sinnlos verendeten Akkuthread hatten wir gerade erst: Beitrag "9V Block Akku ladet nicht" Nehme einen LM317, beschalte den mit 62 Ohm als Stromquelle für ca. 20mA und speise das Ding aus einem 19V-Laptopnetzteil, nicht nochmal: Beitrag "Re: 9V Block Akku ladet nicht" Schaltuhr davor, fertig die Laube. Ich habe ein Voltmeter mit PC-Schnittstelle. Ein LM317 kann auch als Konstantstromlast betrieben werden, die Spannung zeichnet dann der PC auf. Da es hier keinen Tiefentladeschutz gibt, muß das leider beaufsichtigt werden - so habe ich gemessen, bevor ich mir meinen Akkutester gebaut habe.
Michael schrieb: > Gehe ich da mit Physik 7 Klasse ran, dann sollte es beim Laden ein > parallel zum Akku geschalteter 180 Ohm (5W) Widerstand tun. Das geht nur ueber eine Stromspiegelschaltung 1:10, aber wegen des Spannungsabfalls von 0,8V taugt das nichts.
Es gibt da Billigmodule vom freundlichen Chinesen. Ich hatte mir vor Jahren bewußt das ALM 7004 zugelegt. Was auch kleine Akkus kann. Es gibt bestimmt ähnliche Geräte.
Danke Manfred. Ich habe mal in den von Dir genannten Akku-Thread reingeschaut und ja - ich gebe Dir recht: Sowas soll hier bitte nicht nochmal entstehen, wenngleich der Thread einmal mehr aufzeigt, dass die 9V-Blöcke und vielmehr noch die Ladegeräte dazu wohl ein echter Krampf sind... Ob ich mir künftig weiterhin 9V-Akkus kaufen werde oder nicht, steht auf einem anderen Blatt und soll auch nicht Inhalt hier sein. Mir ging es bei meiner Frage nur darum, ob es einen (einfachen) Weg gibt, mit dem vorhandenen, mit NiMH-Akkus m.E. vernünftig arbeitenden Ladegerät auch meine 9V-Akkus (die quasi ja auch nichts anderes als Akkupack sind) laden zu können bzw. insgesamt die für NiMH-Akkus angebotenen Funktionen (insb. Kapazitätsmessung - ob nun sinnvoll oder nicht) anwenden zu können. Sollte es eine (einfache) Möglichkeit geben, mit (einer) externen Schaltung(en) die einstellbare untere Grenze von 0.1A in kleinere mA-Bereiche zu bekommen, um damit die Programme des Ladegeräts auch mit dem 9V-Akku verwenden zu können, freue ich mich sehr über eine entsprechende Antwort. Sollte es nicht ohne Weiteres möglich sein, dann reicht mir ein einfaches "lohnt nicht", am besten von jemandem, dem es tatsächlich Spaß macht, anderen zu helfen, um vielleicht mit einer kurzen Erklärung die Möglichkeit zum Wissensaufbau zu geben (Danke an Dieter) Somit freue ich mich auf hoffentlich weiterhin rein sachliche und hilfreiche Antworten.
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Michael schrieb: > Für 9V-Block Akkus (NiMH) habe ich bisher ein ELV ALC1010 verwendet. > Rein vom Gefühl (Kapazitätsanzeige u.ä. hat der ja nicht) tut dieses > Ladegerät den 9V-Akkus nicht sonderlich gut. 9V-NiCd/MH-Akkus sind schon rein vom Design her nicht sonderlich gut handhabbar beim Laden/Entladen. Denn die Akku-Zellen laufen in ihren Eigenschaften recht schnell auseinander. D.h., die eine Zelle ist schneller leer/voll als die andere, was dann die betroffenen Zellen noch schneller wegen Tiefent- und Überladung altern lässt. D.h., schon nach wenigen Lade-/Entladezyklen oder längerer Lagerung merkt man deren Problem zunehmend an. Aber wenn es nur um das Verringern des Stroms geht, dann ist Dein Ansatz mit einem Parallel-R schon ok. Wenn der zum Ladeende automatisch abgeklemmt werden können soll, dann könnte man in Reihe zum Akku einen kleinen Shunt schalten, und über dessen abfallende Spannung einen normalen Transistor steuern, der ab einem gewissen Strom (bzw. Shuntspannung) den restlichen Strom übernimmt (eigentlich braucht man noch nicht mal den 180Ohm-R, sondern kann die C-E-Stecke des Transistors direkt an die Ladeklemmen schalten (der verheizt dann den gesamten Überschuß). +---+----- | | R |E | |/ +---| | |\C A | k | k | u | | | - --+------ R=33Ohm oder so. Transistor sollte irgendein PNP sein, der auch über die BE-Strecke mindestens 100mA abkann, also BD149 oder sowas (lassen sich auch mit einem Kühlblechlein versehen. NPN ginge auch, wenn man die Schaltung genau anders herum gepolt aufbaut. Die Prinzipschaltung funktioniert natürlich nur zum Laden, und das Ladegerät muß dabei auch einigermaßen als Konstantstromquelle arbeiten, und muß knapp ein Volt mehr liefern können, als der Akku eigentlich bräuchte. Heutzutage muß man sich aber eigentlich nicht mehr mit solchen 9V-NiMH-Akkus herumärgen. Nimm stattdessen 9V-LiIon-Akkus. Die haben eine kleine USB-Buchse dran, und lassen sich ganz einfach am Rechner anstecken zum laden. Die sind auch einigermaßen "eigensicher" in Bezug auf Laden/Entladen, da die schon die entsprechende Lade- und Schutzelektronik intus haben. Einziger Nachteil: die sind vergleichsweise teuer (haben aber deutlich längere Lebensdauer), und sind nach vielleicht 3 oder 4 Monaten selbstentladen (zumindest bei meinen Akkus). Es schadet also nicht, die alle paar Monate mal nachzuladen, auch wenn die nicht genutzt werden.
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Ganz herzlichen Dank Jens für diese ausführliche, hilfreiche und erklärende Antwort! Ich weiß es sehr zu schätzen, wenn sich jemand die Zeit nimmt, um solche Antworten zu schreiben - DANKE! Das mit den 9V-NiMH kristallisiert ;-) sich für mich auch immer mehr heraus und ich werde mit ziemlicher Sicherheit auch in keine neuen mehr investieren. Meine Hoffnung war, aus den vorhandenen vielleicht nochmal etwas mehr herausholen zu können... In jedem Fall nochmals ganz herzlichen Dank für Deine Unterstützung!
Es gibt doch genügend Universallader z.B. den Imax B6 bzw jede Menge zu diesem vergleichbare. Allerdings weiss ich jetzt nicht, ob die auch im 10mA Bereich einstellbar sind.
michael_ schrieb: > Es gibt da Billigmodule vom freundlichen Chinesen. > Ich hatte mir vor Jahren bewußt das ALM 7004 zugelegt. > Was auch kleine Akkus kann. > Es gibt bestimmt ähnliche Geräte. Uli S. schrieb: > Es gibt doch genügend Universallader z.B. den Imax B6 bzw jede Menge zu > diesem vergleichbare. Allerdings weiss ich jetzt nicht, ob die auch im > 10mA Bereich einstellbar sind. Danke Michael und Uli! Ehrlicher Weise würde ich mir nun tatsächlich keine "Alternativen" zum Laden von 9V-Akkus mehr anschaffen. Das Geld "investiere" ich künftig dann doch in normale 9V-Batterien oder wie Jens vorgeschlagen hat, in 9v-LiIon ... aber wie schon gesagt: das steht auf einem anderen Blatt ;-) Mir ging es in der Tat eher darum, zum vorhandenen Ladegerät eine Lösung zu finden (mit gleichzeitigem Lerneffekt).
Michael schrieb: > Mir ging es in der Tat eher darum, zum vorhandenen Ladegerät eine Lösung > zu finden Eine Lösung zum vorhandenen Ladegerät sehe ich nicht. Von daher hatte ich vorgeschlagen, ein (hoffentlich) vorhandenes Netzteil mit einem LM317 zu versehen. Die Bauteile kosten um einen Euro, dazu das Gehäuse. Wie im anderen Thread erwähnt, ist das mein Weg, NiMH zu laden - einfach doof Strom mit kontrollierter Zeit. Michael schrieb: > oder wie Jens vorgeschlagen hat, in 9v-LiIon ... ... wenn Dein(e) Gerät(e) mit der niedrigeren Spannungslage zurechtkommen, das habe ich in meinem Zoo per Labornetzteil ausgemessen.
Manfred schrieb: > ... wenn Dein(e) Gerät(e) mit der niedrigeren Spannungslage > zurechtkommen, das habe ich in meinem Zoo per Labornetzteil ausgemessen. Danke Manfred, das ist in der Tat noch ein wichtiger Hinweis, darauf zu achten!
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