Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Poti in Schaltung ersetzen


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von TomTom (Gast)


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Hallo!

Ich baue hobbymaßig verschiedene Klangerzeuger-Module nach, wobei ich 
die Schaltpläne dazu meist im Netz finde. Aktuell wollte ich evnt ein 
Modul nachbauen, das einen Bass-Drum Sound erzeugt (Quelle: 
https://www.birthofasynth.com/Thomas_Henry/Pages/Bass_Plus.html, 
Schaltplan außerdem als Anhang).

Ich habe dabei ein sehr schlichtes Problem: die Potis die ich verwenden 
wollte, gibt es nur bis 100k, wie man sieht, benötige ich für R33 aber 
ein 500k Poti. Ich hatte den Gedanken, ob ich das 500k Poti nicht durch 
ein 100k Poti ersetzen kann, wenn ich C11 entsprechend vergrößere (auf 
~10 µF). Mangels Hintergrundwissen habe ich leider nur eine sehr 
rudimentäre Vorstellung davon, wie die Schaltung funktioniert, und kann 
nicht so recht beurteilen, ob das so funktionieren würde. Kann jemand 
aufgrund des Schaltplans sagen, ob die genannte Modifikation die 
Funktion des Moduls ansonsten unverändert ließe?

Vielen Dank!

von HildeK (Gast)


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Der OPA IC2a muss dann einen größeren Kondensator laden, also für 
längere Zeit einen großen Strom liefern. Da aber der OPA auch über die 
Dioden D2 und D3 andere Schaltungsteile bedient, kann das schon ein 
anderes Verhalten zur Folge haben. Dass es keine Auswirkung hat wage ich 
nicht vorherzusagen.

Mein Vorschlag: probiere es aus! Ein 500k Poti ist für einen Test 
beschaffbar (wenn es auch nicht deiner Wunschausführung entspricht); 
selbst ein einfacher Vergleich bei irgend einem Potiwert (Festwiderstand 
verwenden) und mit beiden Kondensatorvarianten sollte dir weiterhelfen.

Zweitens müsste man auch den 1k in Reihe zum Poti um den selben Faktor 
verkleinern und das könnte den OPA auch an seine Grenzen bringen.

von xy (Gast)


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Es gibt keine Potis mit dem Wert 500kOhm
Bestell  470 kOhm !
Damit hast Du keine Probleme in deiner Schaltung

von Toxic (Gast)


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TomTom schrieb:
> die Potis die ich verwenden
> wollte, gibt es nur bis 100k, wie man sieht, benötige ich für R33 aber
> ein 500k Poti.

Bei Reichelt gibt es eine Auswahl von 470k Potis
Vielleicht passt das hier ja....
https://www.reichelt.de/drehpotentiometer-mono-470-kohm-4mm-linear-po4m-lin-470k-p88274.html?search=poti+470k

von Mani W. (e-doc)


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xy schrieb:
> Es gibt keine Potis mit dem Wert 500kOhm
> Bestell  470 kOhm !

Ganz schlauer Einwurf!

Wegen der 30 K schert sich Niemand, das war schon vor gut
50 Jahren so, da gab es noch welche mit 560 K...

Für das Decay braucht er ein lineares Pot...

Und wenn der TO nur eines mit 250 K findet, dann sollte er den
Kondensator von 2,2 µF auf 4,7 µF erhöhen, dann passt alles wieder...

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von TomTom schrieb:
>benötige ich für R33 aber
>ein 500k Poti.

Schau mal hier:

https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=446&LA=3&nbc=1&q=poti%20470k

von Mario P. (mario_71950c)


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TomTom schrieb:
> die Potis die ich verwenden wollte, gibt es nur bis 100k

Es wurden ja schon Verweise auf Potis mit 470kOhm genannt.
Was ist das Besondere an den Potis, die du einsetzen möchtest und die es 
in dieser Bauart/Funktionalität nicht mit 470kOhm/500kOhm gibt? (Typ, 
Baureihe, Link ...)

Mario P.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Mario P. schrieb:
> Was ist das Besondere an den Potis, die du einsetzen möchtest

Der Schaltung nach ist es ein Poti, wo der Schleifer ohne Funktion ist.
Diese sind sehr selten :-)

von Alfred B. (alfred_b979)


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michael_ schrieb:
> Mario P. schrieb:
>> Was ist das Besondere an den Potis, die du einsetzen möchtest
>
> Der Schaltung nach ist es ein Poti, wo der Schleifer ohne Funktion ist.
> Diese sind sehr selten :-)

"Sehr selten" sind hier höchstens sowohl Dein unbeugsamer
Wille als auch Deine Kunstfertigkeit, Deine Unkenntnis zur
Schau zu stellen.

Die Darstellung ist gar nicht all zu ungewöhnlich.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Alfred B. schrieb:
> Die Darstellung ist gar nicht all zu ungewöhnlich.

Genau. Jedes Kind weiß, dass bei so einer Darstellung der Schleifer 
automatisch an Masse angeschlossen ist.

von Andrew T. (marsufant)


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TomTom schrieb:
> benötige ich für R33 aber
> ein 500k Poti. Ich hatte den Gedanken, ob ich das 500k Poti nicht durch
> ein 100k Poti ersetzen kan

Eine weitere Lösungsmöglichkeit:
Nimm halt ein 1M Poti und schalte diesem einen 1M Widerstand parallel -- 
wenn es denn so benötigt wird.


Im übrigen tut es 470k wohl auch -- wie die Vorposter schon richtig 
schreiben.
Das diese (Kohleschicht) typen typisch eine große Toleranz haben: Du 
kannst Dir 25 Stück in 470k bestellen, und die durchmessen -- mind. 
eines hat fast exakt 500k.

von HildeK (Gast)


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xy schrieb:
> Es gibt keine Potis mit dem Wert 500kOhm

Selbst Amazon hat welche! 
https://www.amazon.de/500k-Potentiometer/s?k=500k+Potentiometer

Aber es ist natürlich völlig egal ob 470k oder 500k. Vielleicht gibt es 
für seine gewünschte Bauform diese Werte eben nicht.
Und welchen Einfluss eine 100k Variante mit 10µ-C haben kann und wie man 
das herausfindet, habe ich oben beschrieben.

von Gerald K. (geku)


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Interessant wären die Anforderungen an die Mechanik. Z.B Abmessungen, RM 
...

von Uli S. (uli12us)


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Grade nachgeschaut, Ali hat soviele davon, dass die im Dutzend billiger 
verkauft werden. Alternativ 1M Stereopoti parallel.

von Michael M. (michaelm)


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Michael M. schrieb:
> Jedes Kind weiß, dass bei so einer Darstellung der Schleifer
> automatisch an Masse angeschlossen ist.

Nöööö... an Anfang oder Ende der Widerstandsbahn.

von TomTom (Gast)


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Danke für die Antworten soweit!

Ich hätte vielleicht direkt etwas konkreter sein sollen: dass ein 470k 
Poti den Job tun würde, ist mir schon klar. Auch, dass es grundsätzlich 
natürlich 500k (oder eben 470k Potis) gibt. Ich hätte gerne diese 
(https://www.reichelt.de/drehpotentiometer-mono-10-kohm-linear-6-mm-rk09k113-lin10k-p73815.html?&trstct=pol_4&nbc=1) 
Potis verwendet, da gibt es augenscheinlich weder 500k noch 470k. Und es 
wäre halt schön gewesen, wenn ich was bei Reichelt bekommen hätte, statt 
länger auf den Chinesen zu warten. Daher meine Frage. Ich habe aber 
mittlerweile gesehen, dass ich außerdem das Problem habe, dass ich ein 
100k log-Poti benötige, was es auch nicht gibt. Dann geh ich vielleicht 
insgesamt auf einen anderen Poti-Typ, das Leben ist eben kein 
Wunschkonzert ... ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn du auf 100k Potiwert und grösserem Kondensator baust, denke dran, 
auch den 1k in Serie durch 220 Ohm zu ersetzen.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Ich habe von Pollin ein 3*500K Poti 2*lin, 1+log. Das gibts auch jetzt 
noch.
https://www.pollin.de/p/alps-autoradio-potentiometer-rk098132t01ta-240615
100K liesse sich durch einen Parallelwiderstand erzeugen, was aber die 
Kennlinie verbiegt.

von HildeK (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Wenn du auf 100k Potiwert und grösserem Kondensator baust, denke dran,
> auch den 1k in Serie durch 220 Ohm zu ersetzen.

... und prüfe auch ob der OPA den Ausgangsstrom dann noch kann.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Matthias S. schrieb:
> Wenn du auf 100k Potiwert und grösserem Kondensator baust, denke
> dran, auch den 1k in Serie durch 220 Ohm zu ersetzen.

Nein, auf gar keinen Fall! Die 1k sind schon ziemlich niederohmig!

Ob der Fehler nun 1% bei 1k / 100k, oder 0,2% bei 1k / 500k (220R / 
100k) liegt, ist doch Wumpe. Am Ende kommen immer zwischen 99,0% bzw. 
99,8% ausreichende Genauigkeit raus.

Die Schleifbahn hat auf ihrem gesamten Drehwinkel von 270°, schon höhere 
Ungenauigkeiten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael M. schrieb:
> Nein, auf gar keinen Fall! Die 1k sind schon ziemlich niederohmig!

Damit ist aber die minimale Decay Zeit zu langsam.

von Michael B. (laberkopp)


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TomTom schrieb:
> Kann jemand aufgrund des Schaltplans sagen, ob die genannte Modifikation
> die Funktion des Moduls ansonsten unverändert ließe?

Ich würde einen MAX5438EUB verwenden. Das hält die 15V aus und hat 100k 
mit 0.9-2k Wiper Resistance. Man spart sich also den 1k Festwiderstand.

Dann auf dem Weg nach Masse 4 100k Widerstände in Reihe die (2 einzeln, 
einmal 2 in Reihe) per PhotoMOS überbrückbar sind, so wählt man den 
groben Widerstandwert digital und macht den fine adjust über das 
Digitalpoti.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Michael M. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Jedes Kind weiß, dass bei so einer Darstellung der Schleifer
>> automatisch an Masse angeschlossen ist.
>
> Nöööö... an Anfang oder Ende der Widerstandsbahn.

Ja, der schlichte Pfeil hindurch ohne Verbindung wo hin
heißt eigentlich nur "Poti in Rheostat-Schaltung", bzw.
als variabler R geschaltet (aka ohne Teiler-Funktion).

Das hatte bei mir vor längerer Zeit auch mal zu etwas
Verwirrung geführt. Kurz. Bis ich erkannte, daß, sobald
man sich das gemerkt hat, man immerhin die Freiheit hat,
nach links oder rechts den Wert zu erhöhen/erniedrigen
(und zugleich die der Pfeilrichtung in der Zeichnung).

So daß sowohl zeichnerisch als auch bzgl. Aufbau eher
Vorteile dadurch entstehen, als irgendeine Art Problem.

(Es kann durchaus sein, daß man ein Poti lieber anders-
herum haben will - was Dir offensichtlich klar ist. ;-)

Nicht immer ist alles aus Übersee schlecht(er).

von michael_ (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Alfred B. schrieb:
>> Die Darstellung ist gar nicht all zu ungewöhnlich.
>
> Genau. Jedes Kind weiß, dass bei so einer Darstellung der Schleifer
> automatisch an Masse angeschlossen ist.

Kinder wissen das eben nicht.
Die Richtung ist eine Sache.

Aber wenn es Aussetzer/Kratzer gibt, kann das sehr entscheident sein.
Kinder haben die Erfahrung eben nicht.
Die Übersee Darstellung stinkt mir sowieso an.
Wenn ich die gezackten Widerstände sehe, steigt mein Blutdruck.

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
> Aber wenn es Aussetzer/Kratzer gibt, kann das sehr entscheident sein.

Es ist nicht entscheiden*d* , mit welchem Ende man den Schleifer 
verbindet. Es kann maximal der Gesamtwiderstand wirksam werden.

Was man nicht tun sollte, ist nur Schleifer und ein Ende anzuschließen 
und den dritten Anschluß offen zu lassen - das hast Du vermutlich 
gemeint.

> Die Übersee Darstellung stinkt mir sowieso an.

Mir und mich verwechsel ich nich, das kommt bei mich nich vor.

> Wenn ich die gezackten Widerstände sehe, steigt mein Blutdruck.

Der kann auch aus anderen Gründen steigen ...

von michael_ (Gast)


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Weil sie sich dickköpfig der jahrzehntelang eigentlich weltweiten 
IEC-Norm verweigern!

von Alfred B. (alfred_b979)


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@Manfred: Da war sogar noch mehr Unsinn enthalten...

michael_ schrieb:
> Kinder wissen das eben nicht.

So pseudokluge_scharfe_Sprüche über alles liebende Kinder
sehen und verstehen leider nur, was ihren Argumentationen
(lach) entgegenkommt.

Da besagte Kinder auch scheinbar weder wussten, noch klug
genug sind, spätestens auf obigem Schaltplan zu erblicken
(nachdem man es extra noch mal dargelegt hatte, ganz egal),
daß auch in Übersee notwendige Verbindungen eingezeichnet
werden (/könn(t)en), ist Diskussion mit Kindern eben leider
weitestgehend sinnfrei.

Aber sag' sowas mal Kindern - die HÖREN einfach nicht. Und
wenn man ihnen 1000 mal sagt, daß sie nichts verstehen.

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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von Jobst M. (jobstens-de)


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michael_ schrieb:
> Wenn ich die gezackten Widerstände sehe, steigt mein Blutdruck.

Avanti! :-)

Gruß
Jobst

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