Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM3914 : Ungereimtheiten


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von Matthias P. (micro_rookie)


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Hallo,
ich lese gerade einen Beitrag zum LM3914, was ich auf dieser Seite 
gefunden habe : 
https://www.dieelektronikerseite.de/Elements/LM3914%3B%20LM3915%20-%20Zeig%20mal%20wie%20stark%20du%20bist.htm

Da stoße ich auf ein paar Ungereimtheiten auf dem Absatz, der im Bild 
markiert ist.
Im ersten Satz steht :
"Um den LM3914 zum Arbeiten zu bewegen, sollte man als erstes 
nebenstehende Schaltung aufbauen. Mit dieser Konfiguration wird pro LED 
ca. 0,9V dargestellt."

=> Wie sollen hier 0,9V pro LED dargestellt werden? Laut meiner Rechnung 
werden hier 1,375V pro LED dargestellt (V(Ref) = 1,25x(1+(R2/R1)) = 
1,25x11 = 13,75V geteilt durch 10 LEDs also 1,375V pro LED, oder ?
Denn soviel ich weiß steht ja V(Ref) für den oberen Bereich des 
Spannungsintervalls.

Der zweite Satz müsste somit korrekt sein : "Wie stark die LEDs die 
Spannung anzeigen, wird massgeblich vom Widerstand R2 bestimmt. Tauschen 
wir diesen z.B. gegen einen mit 2,2 kOhm ein, ist die letzte LED schon 
bei der Hälfte der Poti-Einstellung erreicht."
=> Denn hier wird, durch den 2,2kOhm ein Spannungsintervall von 0-4V 
dargestellt (V(Ref) = 1.25x(1+2.2) = 4V.

Soviel ich verstanden habe, wird durch R2 ja das obere Ende des 
anzuzeigenden Spannungsbereichs eingestellt, oder hab ich einen Knoten 
im Kopf ?

Vielen Dank für eure Hilfe !

von LDR (Gast)


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Die Versogungsspannung beträgt doch nur 9V, da können aus dem 
Referenzregler kaum mehr raus kommen. Die Schaltung ist eben vermurkst.

Beitrag #7321638 wurde vom Autor gelöscht.
von Matthias P. (micro_rookie)


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LDR schrieb:
> Die Versogungsspannung beträgt doch nur 9V, da können aus dem
> Referenzregler kaum mehr raus kommen. Die Schaltung ist eben vermurkst.

Stimmt, da hast du natürlich recht.
Würde man einen Spannungsbereich von 0 bis 5V anzeigen wollen, könnte 
man, nach meiner Rechnung, einen Widerstand R2 in Höhe von 3 kOhm 
nehmen, denn V(Ref) = 1.25x(1+(3k/1k)) = 5V. Somit würden pro LED = 0,5V 
(5V/10LEDs) dargestellt werden.

Stimmt meine Rechnung ?

von Udo S. (urschmitt)


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Matthias P. schrieb:
> Stimmt meine Rechnung ?

Fast. Genauer:
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3914.pdf
Da ist der erste Schaltungsvorschlag genau für 0-5V.

Matthias P. schrieb:
> Soviel ich verstanden habe, wird durch R2 ja das obere Ende des
> anzuzeigenden Spannungsbereichs eingestellt

Genauer durch das Verhältnis von R1 und R2.
Mit R1 wird zusätzlich der Strom durch die Leds festgelegt.

: Bearbeitet durch User
von Matthias P. (micro_rookie)


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Udo S. schrieb:
> Genauer durch das Verhältnis von R1 und R2.
> Mit R1 wird zusätzlich der Strom durch die Leds festgelegt.

Genau. Durch das Verhältnis.

Wobei in dem Beispiel von deinem Link ein Spannungsbereich von V(Ref) = 
1.25 x (1+ (3.83k / 1.21k)) = 5,2066V abgebildet werden kann. Aber ich 
schätze, da wird, auch aufgrund von Widerstandsgenauigkeiten, einfach 
aufgerundet, oder ?

von Matthias P. (micro_rookie)


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Auf der folgenden Seite 
https://learn.sparkfun.com/tutorials/dotbar-display-driver-hookup-guide/all 
verwendet der Ersteller zum Ausrechnen von V(Ref) aber eine etwas andere 
Formel (siehe Bild).

Wenn ich die Formel von TI anwende, komme ich auf :

V(Ref) = 1.25 x (1+(R2/R1)) = 1.25 x 2.5 = 3,125V

Auf der Seite steht allerdings :
"In the circuit above, where R1 is 2.2kΩ and R2 is 3.3kΩ, VREF will be 
about 3.4V (safely 1.5V under the supply voltage). "

Welche Formel ist jetzt korrekt ?? Ich kenn mich langsam nimmer aus. Auf 
der Seite so, auf der Seite so...

Welche Formel ist für meine zukünftigen Aufbauten jetzt relevant, bzw. 
nach welcher Formel soll ich mich jetzt richten ?

: Bearbeitet durch User
von LDR (Gast)


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Matthias P. schrieb:
> Welche Formel ist für meine zukünftigen Aufbauten jetzt relevant, bzw.
> nach welcher Formel soll ich mich jetzt richten ?

Das ist doch ein simpler Spannungsteiler, dafür braucht man doch keine 
fertige Formel.

von Gustav (ne-555)


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Der Seitenbetreiber ist ein ehrenwerter Praktiker, das sind Leute die 
versuchen etwas Theoretisches in etwas Funktionierendes umzusetzen.
...gut das es Leute gibt welche deren Fehler entlarven und diese Leute 
dingfest machen....man könnte auch noch diverse Normen mit in die 
Betrachtungen hereinnehmen...

von Matthias P. (micro_rookie)


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Gustav schrieb:
> ...gut das es Leute gibt welche deren Fehler entlarven und diese Leute
> dingfest machen....man könnte auch noch diverse Normen mit in die
> Betrachtungen hereinnehmen...

Sorry, das hilft mir leider kein Stück.

Ich versuche, meine Frage umzuformulieren :

Warum unterscheiden sich die Formeln zur Berechnung von V(Ref), wenn 
doch die Beschaltung dieses Pins bei den beiden Beispielen unten 
vollkommen identisch ist und nur andere Widerstandswerte verwendet 
werden ?

https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3914.pdf

https://learn.sparkfun.com/tutorials/dotbar-display-driver-hookup-guide/all

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Matthias P. schrieb:
> Warum unterscheiden sich die Formeln zur Berechnung von V(Ref), wenn
> doch die Beschaltung dieses Pins bei den beiden Beispielen unten
> vollkommen identisch ist und nur andere Widerstandswerte verwendet
> werden ?

Ich hab' keine Ahnung von dem konkreten Problem. Weiss aber, dass jeder 
Depp im Internet jeden Shice schreiben kann (wie man auch an diesem Post 
sehen kann).
Aber TI hat sicherlich ein vitales Interesse daran, in ihrem Datenblatt 
keinen allzugrossen Shice zu schreiben, weil das sonst unzufriedene 
Kunden und wenig Umsatz mit dem Produkt macht.
Also wuerde ich im Zweifelsfall eher dem Datenblatt des Herstellers 
glauben als irgendeiner dahergelaufenen Internetpraesenz.

Gruss
WK

von LDR (Gast)


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Matthias P. schrieb:
> Warum unterscheiden sich die Formeln zur Berechnung von V(Ref), wenn
> doch die Beschaltung dieses Pins bei den beiden Beispielen unten
> vollkommen identisch ist und nur andere Widerstandswerte verwendet
> werden ?
>
> https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3914.pdf
>
> https://learn.sparkfun.com/tutorials/dotbar-display-driver-hookup-guide/all

Die Formeln sind identisch.

von LDR (Gast)


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LDR schrieb:
> Matthias P. schrieb:
>> Warum unterscheiden sich die Formeln zur Berechnung von V(Ref), wenn
>> doch die Beschaltung dieses Pins bei den beiden Beispielen unten
>> vollkommen identisch ist und nur andere Widerstandswerte verwendet
>> werden ?
>>
>> https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3914.pdf
>>
>> https://learn.sparkfun.com/tutorials/dotbar-display-driver-hookup-guide/all
>
> Die Formeln sind identisch.

Oder irritiert dich die unterschiedliche Verwendung der Bezeichnung 
"Vref"?

TI macht das wie üblich; auf Sparkfun ist man "kreativ".

von Peter D. (peda)


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Die Referenz arbeitet quasi wie ein LM317.
Die Spannung wird so nachgeregelt, daß zwischen REFOUT und REFADJ 
nominal 1,28V anliegen.
Ungünstig ist, daß sich bei Ändern der Referenz die Helligkeit mit 
ändert.
Wie weit V+ minimal über REFOUT liegen muß, konnte ich nicht finden. Ist 
eben schon ein sehr alter IC.

Schaltpläne mit Pinnummern sind für das Verständnis optimal ungünstig. 
Es gehört sich, daß man die Pinfunktion in den IC schreibt. Die Nummer 
schreibt man außen an den Pin.

von LDR (Gast)


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Und das dürfte auch noch zur Verwirrung beigetragen haben.

von LDR (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wie weit V+ minimal über REFOUT liegen muß, konnte ich nicht finden.

Das ergibt sich aus der Mindestversorgungsspannung von 3V.

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