Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 0.75mm² mit 16A absichern?


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von Daniel (hexacube)


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Hallo zusammen,
mich plagt eine mMn. interessante Frage:

Ich habe vor, ein kleines Gerät zu bauen, dessen Leistungsaufnahme sich 
im 10-Watt Bereich befindet.
Aus Gründen auf die ich nicht weiter eingehen möchte, würde ich gerne 
eine Zuleitung mit 0.75mm² realisieren - jetzt natürlich die Frage, nach 
welcher Norm das überhaupt realisierbar ist, denn nachdem Steckdosen 
i.d.R. mit 16A abgesichert sind, wäre die Leitung ja unterdimensioniert.
Leider sind die Tabellen aus der DIN VDE 0298-4 i.d.R. alle für die 
feste Verlegung von starren Leitern ausgelegt, und nicht für flexbile, 
bewegliche, Gerätezuleitungen.
Irgendeine Möglichkeit muss es allerdings geben, wenn ich bedenke wie 
viele Geräte im Haushalt eine Zuleitung von 0.75mm² oder weniger 
besitzen (Ladegeräte, winzige Netzteile, Anschlussleitungen innerhalb 
einer Leuchte um ein paar Beispiele zu nennen) - und ich bezweifle dass 
sich eine Sicherung im Stecker befindet =)

Eventuell kann mir ja jemand mit den Normen etwas aushelfen und mir 
sagen, wo ich mal recherchieren sollte.

Vielen Dank und beste Grüße,
Daniel

von Karl B. (gustav)


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Gibt sogar Geräte mit 0,5 qmm Zuleitungen. El. Zahnbürste z.B.
Sind erstens intern abgesichert, und/oder von der Konstruktion her so 
ausgelegt, dass kein hoher Dauerstrom fließen kann.
Meistens zweitens mit Euro-Stecker (2-polig).
Sichergestellt sein muss Auslösung des LS bei sattem Kurzschluss.

Beitrag "Re: 0,5mm² für ein 700W gerät??"

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Willy Mühlbauer (Gast)


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Daniel K. schrieb:
> und ich bezweifle dass
> sich eine Sicherung im Stecker befindet =)

Das ist immer der Moment wo mir die Stecker wie Sie die Engländer haben 
gefallen. Mit integrierter Sicherung.

Daniel K. schrieb:
> wenn ich bedenke wie
> viele Geräte im Haushalt eine Zuleitung von 0.75mm² oder weniger
> besitzen (Ladegeräte, winzige Netzteile, Anschlussleitungen innerhalb
> einer Leuchte um ein paar Beispiele zu nennen)

Ja Richtig, nur wenn es im Gerät zu einem Kurzschluss kommt reicht es um 
einen 16 Amp. Automaten auslösen zu können.
Kritischer wäre ein Zustand wo so ein Kleingerät über längere Zeit 500 
oder gar 1000 Watt aufnimmt. Aber dann steigt am Gerät wohl der Rauch 
auf.
Also Brandgefahr.

von oszi40 (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Gibt sogar Geräte mit 0,5 qmm Zuleitungen.

Die sind aber nicht 100m lang. Neben dem Querschnitt ist die 
Leitungslänge entscheidend, um eine Sicherung zuverlässig auszulösen. 
Ein LS 16 soll jedoch die Leitung schützen und weniger das Gerät. Kannst 
Du z.B. bei Hager.com schön nachlesen 
(DE_20DE0001_TECHNIK_LEITUNGSSCHUTZSCHALTER-2.PDF)
Deswegen hat ein ordentlich konstruiertes Gerät selbst eine angemessen 
dimensionierte Sicherung, die größeren Schaden am Gerät verhindern 
sollte.

von Daniel (hexacube)


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Hmmm, macht also soweit schon Sinn - jedoch wundere ich mich, dass damit 
der zugegebenermaßen sehr konstruierte Fehlerfall "Leitung hat eine 
Macke und es fließen gerade so 16A durch" nicht abgesichert ist.

Ich danke schonmal für die ganzen Links =)

Grüße
Daniel

von Stefan F. (Gast)


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Willy Mühlbauer schrieb:
> Das ist immer der Moment wo mir die Stecker wie Sie die Engländer haben
> gefallen. Mit integrierter Sicherung.

Wundert mich ehrlich gesagt, dass der VDE das noch nicht übernommen hat. 
Die wollen doch sonst alles immer super sicher haben. Je mehr es kostet, 
umso besser.

von Erich (Gast)


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Daniel K. schrieb:
> Ich habe vor, ein kleines Gerät zu bauen, dessen Leistungsaufnahme sich
> im 10-Watt Bereich befindet.

Du solltest dein Gerät mit einem externen Steckernetzteil versorgen bzw. 
konstruieren.
Damit sind ganz viele Probleme weg.

Gruss

von Daniel (hexacube)


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Naja, nimms mir nicht übel aber das beantwortet/löst ja meine 
Ausgangsfrage nicht.


Die DIN VDE 0100-520 scheint wohl u.A. darauf einzugehen, bis jetzt habe 
ich mir leider noch keine Kopie davon im Netz besorgen können - bevor 
ich das ganze in Angriff nehme hätte nich nämlich das ganze gerne 
offiziell schwarz auf weiß; Mal sehen ob ich andersweitig noch daran 
komme.

Grüße

von Hans B. (Gast)


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Nach meiner Erinnerung ist das bei kurzen Leitungslängen (2m ?) 
zulässig.
Den exakten Wortlaut der Norm kenne ich aber nicht.
Anhaltspunkte /Beispiele sind z.B. Stehlampen, Schreibtischlampen etc.
In Wikipedia findet man unter "Eurostecker" folgenden Hinweis:
"Der Eurostecker wird an eine Leitung H03VV-F oder H05VV-F mit 2 × 0,75 
mm² oder 2 × 0,5 mm² (nur bis zu einer Länge von 2 m zulässig) 
angespritzt"

Beitrag #7207133 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jemand (Gast)


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Was will er eigentlich mit seiner 16A Steckdose und der DIN VDE 
0100-520, das passt doch vorn u. hinten nicht zum Thema.
Wenn dann eventuell die
DIN VDE 0701-0702
Prüfung nach Instandsetzung, Änderung elektrischer Geräte – 
Wiederholungsprüfung elektrischer Geräte – Allgemeine Anforderungen für 
die elektrische Sicherheit
Beim Bau von ja was ist das eigentlich, ein elektrisches Betriebsmittel 
oder nur ein Gerät mit elektrischer Stromversorgung?
Eine Wissenschaft oder Dr. Arbeit daraus machen entspricht nicht dem 
Zweck eines privaten Konstrukteurs, oder soll das was gewerbliches 
werden?
Dann gibt es dazu auch noch die CE- u. Geräteschutz Richtlinien u. zig 
weitere andere.
Welche SK soll denn das Gerät mal haben oder was für ein Gehäuse inkl. 
Kabeleinführung + Zugentlastung, das wären Fragen die wichtig wären, 
aber doch nicht der Querschnitt der Zuleitung.

von Daniel (hexacube)


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Naja doch, die 0100-520: "Auswahl und Errichtung elektrischer 
Betriebsmittel - Kabel- und Leitungsanlagen" scheint schon zu meiner 
Frage zu passen (Kann ich aber mangels des vollen Dokuments noch nicht 
beurteilen)
Konkret geht es um ein Betriebsmittel für die Firmeninterne Verwendung 
in der Versuchsabteilung (Deshalb mal CE etc. außer acht lassen) - und 
sicherlich kann ich das "Problem" auch anders lösen, dennoch 
interessiert mich die konkret Normengerechte Umsetzung der Frage, 
nachdem es ja andere auch schaffen =)

Die Geräteprüfung kommt ja erst ins Spiel, wenn ich das Ding auch gebaut 
habe.
Und mit Sicherheit sind die anderen Fragen auch wichtig, aber die kann 
ich mir alle selber beantworten, weshalb ich nicht danach gefragt habe. 
Also bitte nicht allzusehr vom Ausgangsthema ablenken - danke.

von Jemand (Gast)


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DIN VDE 0100-520 VDE 0100-520:2013-06
Errichten von Niederspannungsanlagen
Teil 5-52: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Kabel- 
und Leitungsanlagen
Die Norm gilt für die Auswahl und Errichtung von Kabel- und 
Leitungsanlagen. Kabel- und Leitungsanlagen sind die Gesamtheit eines 
und/oder mehrerer Kabel oder Leitungen oder Stromschienen und deren 
Befestigungsmittel sowie gegebenenfalls deren mechanischer Schutz. Die 
Norm enthält u. a. Anforderungen zu Arten von Kabel- und 
Leitungsanlagen, Auswahl und Errichtung nach den Umgebungseinflüssen, 
Querschnitte von Leitern, Spannungsfall in Verbraucheranlagen, 
Elektrische Verbindungen, Auswahl und Errichtung zur Begrenzung von 
Bränden, Nähe zu anderen technischen Anlagen, Auswahl und Errichtung im 
Hinblick auf Instandhaltung einschließlich Reinigung.

Passt wirklich echt richtig, wenn man kein §-Reiter ist dann erkennt man 
schon am Wortlaut dass es sich dabei um die Gebäudeinstallation handelt 
u. nicht um eine Geräteanschlußleitung.

Und nun plötzlich erkennt man dass es sich um die Notwendigkeit in einer 
gewerblichen Einrichtung handelt.
Dafür gibt es dort eine VEFK, u. der weiß auch worin das Problem 
besteht.
Ein Geräte-Elektroniker mit BE käme gar nicht auf so eine irrsinnige 
Frage.

von Daniel (hexacube)


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Jemand schrieb:
> DIN VDE 0100-520 VDE 0100-520:2013-06
> Errichten von Niederspannungsanlagen
> Teil 5-52: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Kabel-
> und *Leitungsanlagen*

Nicht böse gemeint, aber steht doch 3 Wörter davor extra 
Betriebsmittel - also eventuell doch relevant?

Trotzdem - was ist denn an der Frage irrsinnig? Offensichtlich ist es 
möglich das ganze Normgerecht wie Anfangs aufgeführt zu bauen, sonst 
dürfte es ja die ganzen Gerätschaften gar nicht geben. Und genau an der 
Beantwortung dieser Frage bin ich interessiert, und nicht an Belehrungen 
ob und wie und was alles anderes auch noch relevant ist. Mich 
interessiert Momentan nur das =)

Außerdem scheint die 0100-520 sehr wohl Bezug auf Geräte zu nehmen, 
siehe die Tabelle im Anhang - zugegebenermaßen kann ich noch nicht 
überprüfen inwiefern tatsächlich relevant.

von Wühlhase (Gast)


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Daniel K. schrieb:
> Hmmm, macht also soweit schon Sinn - jedoch wundere ich mich, dass
> damit
> der zugegebenermaßen sehr konstruierte Fehlerfall "Leitung hat eine
> Macke und es fließen gerade so 16A durch" nicht abgesichert ist.

Der Fall ist, soweit es geht, ausgeschlossen. Daher ja auch der PE, der 
entsprechend dick sein muß und keine Betriebsströme führen darf und erst 
als letztes im Gerät abreißen darf wenn man an der Leitung zieht.

Ansonsten heißt das Ding im Sicherungskasten heutzutage 
"Leitungsschutzschalter" und macht genau das, was sein Name sagt: Die 
Zuleitung schützen, und zwar bis zur Steckdose. Alles darüber hinaus ist 
nicht mehr seine Aufgabe.
Wenn dein Gerät 16A Strom zieht, ist das für den LSS in Ordnung. Wenn 
dein Gerät aber eigentlich nur ein paar mA ziehen sollte und bei 16A 
demzufolge Rauchzeichen liefert, dann interessiert das den LSS 
nicht...das zu handhaben ist dann deine Sache.

von Harald W. (wilhelms)


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Willy Mühlbauer schrieb:

>> und ich bezweifle dass
>> sich eine Sicherung im Stecker befindet =)
>
> Das ist immer der Moment wo mir die Stecker wie Sie die Engländer haben
> gefallen. Mit integrierter Sicherung.

Nun, ich habe auch schon Schukostecker mit eingebautem Sicherungs-
halter für 5x20mm-Sicherungen gesehen. Allerdings nicht einzeln,
sondern nur nur festmontiert mit Kabel an Geräten.

von Karl B. (gustav)


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Harald W. schrieb:
> Nun, ich habe auch schon Schukostecker mit eingebautem Sicherungs-
> halter für 5x20mm-Sicherungen gesehen. Allerdings nicht einzeln,
> sondern nur nur festmontiert mit Kabel an Geräten.

Hatte sogar einmal hier einen Suchauftrag eingestellt.
Ohne Erfolg.
Lösung war Zwischenstecker von Kopp. Mit 5x20mm Sicherungshalter.
Finde den Beitrag leider nicht mehr.
Sowas in der Art umfrickeln.
1 Stück Kopp 171302011 Geräteschutzfilter weiss 1713

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
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