Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzfrequenz Überwachung für zuhause (Frühwarn)


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von Schlugge (Gast)


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Aus mögl. bald gegebenem Anlass ist es vielleicht sinnvoll selbst zu 
Hause vorzusorgen und bei kommendem Stromausfall bereit zu sein.

Ich dachte an ein Messgerät was die aktuelle Frequenz misst und bei zu 
großer Abweichung ein Alarm auslöst.

In der Hoffnung dass bis zum richtigen Stromausfall noch ein paar 
Minuten übrig bleiben hätte man dann eine gewisse Vorbereitungszeit.

Spinnerei oder gibt es da Vorschläge so etwas zu kaufen oder bauen?

: Gesperrt durch Moderator
von Stromweg (Gast)


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Manche modbus Stromzähler für die hutschiene geben die netzfrequenz aus.

Aber investier das geld lieber in ne usv... stromausfall kann schnell 
gehen

von Rüdiger B. (rbruns)


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Schlugge schrieb:
> In der Hoffnung dass bis zum richtigen Stromausfall noch ein paar
> Minuten übrig bleiben hätte man dann eine gewisse Vorbereitungszeit.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und was willst du in den Minuten/Sekunden machen?
Für Computer gibt es USVs.
Vor Jahrzehnten habe ich bei Fischer-Dübel einen Novell Server 
Installiert. Auf meine Frage ob ich den Kontakt zum Servershutdown 
anschiessen soll gab es eine kleine Führung:
3 Badezimmergrosse Räume mit Batterien, Daneben 3 Schiffdiesel mit 
Generatoren und draussen vor dem Fenster ein Erdtank miz 50.000 Liter 
Diesel.
Zitat: Wenn der Diesel alle ist haben wir ganz andere Probleme!!!

von totoMitHarry (Gast)


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Nennt sich Phasenüberwachung..

Gibts ab 10€ als relais in China bis 200€ Industriequalität.

Meistens kann man die Feinjustieren um 0-20% Abweichung, also ob 
Spannung, Frequenz und Phasenfolge voneinander abweichen. Den rest merkt 
man wenn das Licht ausgeht.

von Harry R. (harry_r2)


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https://www.swissgrid.ch/de/home/operation/grid-data/current-data.html
mit IFTTT o.ä. koppeln?

Wenn "wir" in Teilnetzte zerfallen sind, ist f_Ch zwar nicht mehr 
relevant, aber als Vorwarnung sollte das passen.

: Bearbeitet durch User
von Benj (Gast)


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Die Netzfrequenz sinkt bei ungeplantem Strommangel: Bei ungeplanten 
Ausfällen von Leitungen und Kraftwerken.
Das hat nichts mit der aktuellen Mangellage zu tun. Bei einer möglichen 
Mangellage im Winter würden gezielt Segmente abgeschaltet. Das geschieht 
normalerweise angekündigt und ist nicht an der Netzfrequenz erkennbar.

Zur Frage der Messung: Die Netzfrequenz ist überall gleich, du kannst 
also eines der vielen Portale verwenden, z.B. 
https://www.netzfrequenzmessung.de/

von Seppelpeter (Gast)


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Schlugge schrieb:
> Spinnerei

☝🏻

Im Ernst, was willst du in den paar Minuten erreichen?
Das einzige, was vielleicht Sinn macht, ist ne USV für den Computer, 
damit der (wenn kein Laptop) ordentlich runterfährt.
Alles andere sollte nach einem harten Shutdown wieder normal starten.

Kühlschrank, Herd, Heizung etc. kannst du bei längerem Stromausfall 
sowieso vergessen, so viel Speicher willst du gar nicht bezahlen.

Wenn es tatsächlich zur sektorenweisen Abschaltung kommt, dann reicht 
auch das, um Kühlschrank usw. kühl genug zu halten.
Abendessen gibt's halt im worst case dann nicht um 20:00, sondern um 
18:00.

Hurra, diese Welt geht unter.

von Deppenklatscher (Gast)


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Schlugge schrieb:
> Spinnerei

Ja, eindeutig und 100%. was die begründung angeht und auch die 
abgeleiteten Action-points. Besser du richtest dein Leben eh gleich auf 
temprär netzlos ein:
-fernseher aus dem Fenster schmeissen
-Lebensmittelkühlung auf stromlos umstellen (Keller, Konserven)
-batterieleuchten
-dieselaggregat
...

von pp (Gast)


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Schlugge schrieb:
> Aus mögl. bald gegebenem Anlass ist es vielleicht sinnvoll selbst zu
> Hause vorzusorgen und bei kommendem Stromausfall bereit zu sein.

Weltuntergang wurde verschoben...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das sind Dinge, die glaube ich erst wenn ich sie sehe und passe mich 
dann entsprechend an. Alles andere macht wenig Sinn bzw. kostet nur 
recht viel Geld und am Ende braucht man es gar nicht weil's doch nur 
Panikmache war.

Immer dran denken, es gibt bei jedem Weltuntergang Leute, die davon 
profitieren wollen. Nicht umsonst findet man z.B. auf 
Video-Schwurbelkanälen so mancher Edelmetallhändler (vor allem Gold) 
viel Panikmache über bevorstehende Blackouts oder Atomkriege. Kleiner 
Tip, nach einem Atomkrieg braucht auch keiner mehr Gold, nicht mal dann 
wenn es im Dunkeln leuchtet. Aber solange es vorher möglichst viele 
kaufen, treibt das den Preis in die Höhe.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Benj schrieb:
> Bei einer möglichen Mangellage im Winter würden gezielt Segmente
> abgeschaltet. Das geschieht normalerweise angekündigt und ist
> nicht an der Netzfrequenz erkennbar.

Das ist der langweilige Teil. Spannender finde ich Überlast im Ortsnetz, 
damit gibt es mangels praktischer Erfahrung wahrscheinlich eher 
Überraschungen.

von H. H. (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Spannender finde ich Überlast im Ortsnetz,
> damit gibt es mangels praktischer Erfahrung wahrscheinlich eher
> Überraschungen.

Unsinn, auch dort gibt es einfach lokalen Lastabwurf.

von mIstA (Gast)


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Schlugge schrieb:
> In der Hoffnung dass bis zum richtigen Stromausfall noch ein > paar Minuten 
übrig bleiben hätte man dann eine gewisse
> Vorbereitungszeit.

Angekündigte Katastrophen passieren (meist) nicht. - Du würdest also 
eventuell zwar mehrmals (oder gar oft) Alarm kriegen, beginnen hektisch 
Deine Vorbereitungs-Checklist abarbeiten und wenn Du anschließend, weils 
immer noch nicht dunkel ist, auf Deine Frequenzanzeige schaust, steht 
die stoisch und ohne zu zucken längst wieder bei 50,000 Hz oder einer 
sonstigen eher mittleren Frequenz im Toleranzband.

Oder anders betrachtet: ein paar Minuten Vorwarnzeit (vor einem 
drohenden Netz-Zusammenbruch) sind für die Leitstellen der Netzbetreiber 
Ewigkeiten. Die regeln Schwankungen mit Reaktionszeiten im 
Sekundenbereich (durch Abruf von Regelleistung) aus; falls dabei die 
verbleibenden Reserven knapp werden könnten, dann werden zusätzlich 
Größtverbraucher aus der Industrie bzw. Großkraftwerke 
(teil)abgeschaltet. Schlimmstenfalls könnte man auch das europäische 
Verbundnetz (kontrolliert) in mehrere Teilnetze splitten.

Alles was mit minutenlangen Vorwarnzeiten passiert ist in dem Bereich 
beherrschbar und wenns gar nicht anders geht, dann nimmt man halt eine 
(oder mehrere) Großstädte komplett vom Netz, bloß welche das wäre und 
damit ob Du betroffen wärst, läßt sich an dem Frequenz-Beben nicht 
erkennen. Bei einer Ereigniskette, die tatsächlich im kompletten 
Black-Out endet, ginge alles dermaßen schnell, da könntes Dir sogar 
passieren, daß die Dunkelheit noch den Alarmton überholt.

von mIstA (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Spannender finde ich Überlast im Ortsnetz,
> damit gibt es mangels praktischer Erfahrung wahrscheinlich
> eher Überraschungen.

Dann isses in dem einen oder anderen Ort halt finster, für 'ne Stunde 
oder gar 'ne Nacht; spätestens wenn der Morgen graut, wirds wieder hell 
- hat nur mit einem echten Black-Out ungefähr soviel gemeinsam wie ein 
Tsunami mit dem Bersten einer Hauptwasserleitung.

Aber sicher, solche Fälle passieren i.A. völlig überraschend; keiner 
kann vorhersehen welche Handvoll Ortschaften wann betroffen sein könnte.

von Peter M. (r2d3)



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Für alle, die in diesem Diskussionfaden von "mehreren Minuten 
Vorwarnzeit" gesprochen haben, sei die folgende Grafik an's Herz gelegt:

Bitte einfach mal die Geschwindigkeit des Vorfalls und der Reaktion 
darauf anhand der Grafik ermitteln!

Quelle:
https://www.stromausfall.info/8-1-2021-europa-schrammt-knapp-am-blackout-vorbei_de_n2794.html

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Für alle, die in diesem Diskussionfaden von "mehreren Minuten
> Vorwarnzeit" gesprochen haben

Da denke ich doch an eine ganz neue Geschäftsidee: 
Netzausfall-Frühwarngeräte müssten doch ein tolles Geschäft sein. Wenn 
man überhaupt was in das Kästchen einbauen will dann reicht ein Relais 
mit 230V-Spule. Es finden sich sicher hunderte Abnehmer, man kann ja in 
Prepper-Foren Werbung machen.

Georg

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Netzfrequenz überwachungsprojekte gibt's einige...

Zusammenfassung z.b. hier: 
https://gonium.net/post/2014-07-29-50hz-messung-der-netzfrequenz/

Da ist auch ein Link auf einen CCC Vortrag, den ich empfehlen kann.

Einfach zu bauen wärs auf jeden Fall.

73

von Daniel B. (daniel_3d)


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Es gab mal einen Vortrag, der für dich vielleicht interessant sein 
könnte. Wenn ich mich recht erinnere, geht er auch auf ein auf einem 
Raspi aufbauendes Gerät ein mit dem man die Netzfrequenz messen kann.
https://youtu.be/yaCiVvBD-xc

Gruß Daniel

von Mani W. (e-doc)


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Schlugge schrieb:
> Ich dachte an ein Messgerät was die aktuelle Frequenz misst und bei zu
> großer Abweichung ein Alarm auslöst.
>
> In der Hoffnung dass bis zum richtigen Stromausfall noch ein paar
> Minuten übrig bleiben hätte man dann eine gewisse Vorbereitungszeit.
>
> Spinnerei

Bei Überlastung des Netzes erfolgt ein Lastabwurf, die Frequenz
wird dabei vorher kaum sinken...

von Roland D. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Bei Überlastung des Netzes erfolgt ein Lastabwurf ...

So die Theorie. Wie wäre es denn damit:

Bei einem Kälteeinbruch in Europa sind die Netze ausgelastet und die 
Drähte überall gut warm. Dann wird es irgendwo zu warm, ein 
Sicherheitsmechanismus greift und schaltet eine Leitung ab. Der Strom 
sucht sich nun einen anderen Weg, wodurch eine andere Leitung überlastet 
wird und sich ebenfalls abschaltet. Der Strom sucht sich erneut andere 
Wege usw. Innerhalb einer Minute hat man einen Domino-Effekt und wann 
der stoppt, weiß keiner. Und hinterher staunen die Fachleute, dass dies 
so passieren konnte. So ähnlich geschehen 2021.

Das europäische Netz ist heute so sicher wie mein PC, der schon zig 
tausend mal abgestürzt ist. Mit dem kleinen Unterschied, dass man das 
europäische Netz nicht mal eben neu booten kann.

von Dieter (Gast)


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Die gleixhen Spinner, die die Pipeline loecherten, werden eine Leitung 
oder Mastwn kappen und dann ist es dunkel. Da nutzt Dir das gar nichts 
mehr, denn Dir bleibt nur eine handvoll Sekunden Zeit zu reagieren.

von Peter D. (peda)


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So, wie in den Filmen ist es nicht. Das Licht flackert nicht erst und 
die Häuser gehen auch nicht nacheinander aus. Es macht Zapp und alles 
ist duster, ohne jede Vorwarnzeit.
Nur ein technischer Defekt kann kurze Einbrüche verursachen, z.B. wenn 
bei Sturm Leiterseile aneinander schlagen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Roland D. schrieb:
> Der Strom
> sucht sich nun einen anderen Weg, wodurch eine andere Leitung überlastet
> wird und sich ebenfalls abschaltet.

Das ist nicht das Internet. Der Strom sucht sich nicht einen anderen 
Weg, wenn eine Leitung unterbrochen wird. Es ist lediglich alles, was 
durch diese Leitung gespeist wurde, stromlos.
Router oder sowas gibt es so gut wie gar nicht. Wenn wir Energie sparen 
wollen, wie wäre es dann mit einem autofreien Sonntag?

: Bearbeitet durch User
von Ludwig F. (Gast)


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> Die gleichen Spinner, die die Pipeline loecherten, werden eine Leitung
> oder Masten kappen und dann ist es dunkel.

Das kennt man hier in Deutschland bereits aus den 1980er-Jahren.
Irgendwelche Chaoten sägten öfter mal Strommasten fachmännisch an
und legten sie so um:

https://www.spiegel.de/politik/abschallen-mit-saege-a-d61b59b1-0002-0001-0000-000013521610

von Gschaftler (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Wenn wir Energie sparen wollen, wie wäre es dann mit einem autofreien
> Sonntag?

Wie komme ich dann Sonntags ohne meinen SUV zum Tegernsee zu meinem 
Boot? Ohne Auto geht's halt nicht auf dem Land!

von Georg (Gast)


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Gschaftler schrieb:
> Wie komme ich dann Sonntags ohne meinen SUV zum Tegernsee zu meinem
> Boot?

Du könntest eine Selbsthilfegruppe für überprivilegierte Bürger gründen.

Georg

von Gschaftler (Gast)


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Georg schrieb:
> Du könntest eine Selbsthilfegruppe für überprivilegierte Bürger gründen.

Gibt's schon, ich wähle immer die FDP! Mir wurde was von "Anwalt der 
Autofahrer" versprochen!

von Wolfgang (Gast)


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Schlugge schrieb:
> Spinnerei oder gibt es da Vorschläge so etwas zu kaufen oder bauen?

Es gibt sogar Webseiten, die du nur regelmäßig abrufen und auswerten 
musst - ganz ohne Hardware zu kaufen oder zu bauen.

Matthias S. schrieb:
> Der Strom sucht sich nicht einen anderen
> Weg, wenn eine Leitung unterbrochen wird. Es ist lediglich alles, was
> durch diese Leitung gespeist wurde, stromlos.

Unsinn. Die höheren Netzebenen des Stromnetzen sind zur Erhöhung der 
Versorgungssicherheit mit (n-1) oder (n-2) Redundanz ausgelegt.
https://www.next-kraftwerke.de/wissen/n-1-kriterium

von Phaser (Gast)


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Hans W. schrieb:
> Netzfrequenz überwachungsprojekte gibt's einige...

Auch mit Phase an verschiedenen Orten:

https://gridradar.net/de/wide-area-monitoring-system

von Alfred B. (alfred_b979)


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Gschaftler schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Wenn wir Energie sparen wollen, wie wäre es dann mit einem autofreien
>> Sonntag?
>
> Wie komme ich dann Sonntags ohne meinen SUV...

SUVs? Die haben genau in EINER Situation die Nase vorn*: Wenn man
auf Feldstraßen (allerdings auch nicht ZU holprigen, und auch nicht 
wesentlich durchweichten, sonst wären's Jeeps o. Hummer, bzw. allg. 
Geländewagen) richtig_rasen will. Da gibt's kaum Besseres. Also
sofern Fahrwerk&Reifen daraufhin, nicht etwa Autobahn, optimiert.

Ansonsten sind das "Hausfrauen- /anderw. Komplexe-Kompensations-
Panzer": 90% aller SUVs würden so nicht gebraucht bzw. wären weit
ökonomischer wie ökologischer durch Passenderes ersetzbar.

> zum Tegernsee zu meinem Boot?

Äh... dazu sage ich mal nichts, das würde eine längere Geschichte.

> Ohne Auto geht's halt nicht auf dem Land!

Das trifft oft zu, aber SUVs müssen's zumeist wirklich nicht sein.


Roland D. schrieb:
> Der Strom sucht sich nun einen anderen Weg, wodurch eine andere
> Leitung überlastet wird und sich ebenfalls abschaltet.

Das "Stromnetz" ist eine (IDEALE?) Strom- anstatt Spannungsquelle?
Oder wie war das überhaupt genau gemeint, bitte?


*Ergänzend: Und natürlich kann man wunderbar kleinere Autos damit
rumschubsen (indirekt oder direkt), oder sogar zusammenfalten.

: Bearbeitet durch User
von Dirk K. (knobikocher)



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Peter M. schrieb:
> Bitte einfach mal die Geschwindigkeit des Vorfalls und der Reaktion
> darauf anhand der Grafik ermitteln!

Guter Hinweis. Siehe dazu der besser aufgelöste Zeitverlauf aus 
folgender Quelle: 
https://gridradar.net/de/blog/post/unterfrequenz_januar_2021

Zu sehen ist ein Einbruch der Frequenz ab spätestens 14:04:54. Bis die 
untere Grenzfrequenz von 49,800Hz um 14:05:18 wieder erreicht ist 
vergehen also rund  24s. Reaktionszeit innerhalb weniger Sekunden ist 
also gegeben, das System funktioniert.
-> eine Vorwanrzeit von ein paar Minuten ist demnach gar nicht machbar 
-> Spinnerei

Beitrag #7206858 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Martin S. (sirnails)


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Matthias S. schrieb:
> Der Strom sucht sich nicht einen anderen
> Weg, wenn eine Leitung unterbrochen wird.

Die Netzsegmente werden aber nicht nur über einen einzigen Zugang 
gespeist, sondern sind mehr oder minder (gefühlt) wirr verknüpft. Fällt 
ein Knoten aus, fließt mehr durch die anderen. Und zwar so lange, bis 
der Lastabwurf greift.

In Nordamerika gab's einen richtig fetten Stromausfall. Es gibt von 
Practical Engineering sein hervorragendes Video, bei dem er umfassend 
erklärt, wie und warum der Ausfall zustande kam.

Roland D. schrieb:
> Bei einem Kälteeinbruch in Europa sind die Netze ausgelastet und die
> Drähte überall gut warm. Dann wird es irgendwo zu warm, ein
> Sicherheitsmechanismus greift und schaltet eine Leitung ab. Der Strom
> sucht sich nun einen anderen Weg, wodurch eine andere Leitung überlastet
> wird und sich ebenfalls abschaltet. Der Strom sucht sich erneut andere
> Wege usw. Innerhalb einer Minute hat man einen Domino-Effekt und wann
> der stoppt, weiß keiner. Und hinterher staunen die Fachleute, dass dies
> so passieren konnte. So ähnlich geschehen 2021.

Heizlüfter stellen aber keine plötzliche Lastspitze dar, sondern sind so 
zeitlich verteilt, dass ein Überlastungsereignis langsam eintritt. 
Zuerst werden die EVUs versuchen, die Grundlast zu senken (durch den 
Abwurf von Großverbrauchern wie Wärmepumpen, Industrie u.d.gl.) und 
anschließend anfangen, Netzsegmente zu trennen, denn einen kompletten 
Netzkollaps kann man sich nicht leisten (es dauert Wochen, ein komplett 
ausgefallenes Stromnetz wieder hochzufahren!).

Der weiter oben genannte Einbruch in der Netzfrequenz kam durch das 
komplette Abtrennen des europäischen Verbundnetzes zustande. Da hat das 
Land, aus dem das Problem stammt, ziemlich geschlafen. Und? Saßen wir da 
auch im Dunklen? Nein.

von Peter M. (r2d3)


Angehängte Dateien:

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Hallo Mani W.,

Mani W. schrieb:
> Bei Überlastung des Netzes erfolgt ein Lastabwurf, die Frequenz
> wird dabei vorher kaum sinken...

so einfach kann man das nicht beschreiben.
Wenn Du mit Überlastung des Netzes eine Überlastsituation meinst, 
schaltet die betroffene Leitung einfach ab.
Wenn die Netzbetreiber zu dem Zeitpunkt das (n-1)-Kriterium 
sichergestellt haben, dann bleibt es bei der Abschaltung.
Die Netzbetreiber müssen jetzt aber trotzdem eingreifen, damit das 
(n-1)-Kriterium sichergestellt ist, damit auch bei einer weiteren 
Leitungsüberlastung keine Kettenreaktion erfolgt.

Tun sie das nicht, kann das Abschalten einer Leitung eine 
Abschaltungskaskade bewirken, die das Verbundnetz in zwei oder mehrere 
Teilnetze teilt.

Meinst Du hingegen mit Überlastung des Netzes ein Missverhältnis 
zwischen den einspeisenden Kraftwerken und den Verbrauchern, dann ändert 
sich die Netzfrequenz und löst eine teilautomatisierte 
frequenzgestaffelte Antwort z.B. auch der Ortsnetztrafos und der 
Netzbetreiber aus.

Das Antwortverhalten im Netz ist heute viel granularer als auf der 
angehängten Folie dargestellt, diese stellt lediglich das Prinzip dar!

Das angehängte Bild stammt aus einem Vortrag vom 31.5.2022 bei Tennet in 
Lehrte (bei Hannover) mit dem Thema "Energiewende gestalten!".

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Schlugge schrieb:
> Ich dachte an ein Messgerät was die aktuelle Frequenz misst und bei zu
> großer Abweichung ein Alarm auslöst.

Und dann? Holst du dann binnen weniger Millisekunden einen Generator aus 
der Garage?

> In der Hoffnung dass bis zum richtigen Stromausfall noch ein paar
> Minuten übrig bleiben hätte man dann eine gewisse Vorbereitungszeit.

Wohl kaum, wenn das passiert hast du nicht einmal eine Minute.

von Weingut P. (weinbauer)


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von Tim D. (Gast)


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Schlugge schrieb:
> Ich dachte an ein Messgerät was die aktuelle Frequenz misst und bei zu
> großer Abweichung ein Alarm auslöst.
>
> In der Hoffnung dass bis zum richtigen Stromausfall noch ein paar
> Minuten übrig bleiben hätte man dann eine gewisse Vorbereitungszeit.

Ungeachtet deiner eigentlichen Motivation, hier ein interessantes 
Projekt: https://pc-projekte.lima-city.de/netzfrequenzmessung-v4.html

von Wühlhase (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Der weiter oben genannte Einbruch in der Netzfrequenz kam durch das
> komplette Abtrennen des europäischen Verbundnetzes zustande. Da hat das
> Land, aus dem das Problem stammt, ziemlich geschlafen. Und? Saßen wir da
> auch im Dunklen? Nein.

Meinst du den in 
https://thumb.mikrocontroller.net/3xQzAX3i1LBDmay_2IWovOIQ3btut32wFQL4DSvoeJU/plain/https://www.mikrocontroller.net/attachment/571847/Frequenzeinbruch_-_C__NFA_temp_EMail_NFL2021_01_08_14-20_760.png.webp@jpg 
?

Der stammt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, vom Januar letztes 
Jahr als ein paar Kraftwerke (Größenordnung 2-3GW wenn ich mich recht 
erinnere) auf dem Balkan vom Netz getrennt wurden. Das Problem ist, das 
wir dank der Abschaltung von Großkraftwerken weniger rotierende Masse im 
Netz haben, weshalb das Netz immer weicher auf plötzliche 
Leistungsänderungen reagiert.

Seitdem sind hier in Deutschland mehr Kraftwerke vom Netz gegangen, was 
bedeutet, daß exakt dasselbe Ereignis in derselben Situation mit 
demselben Netzzustand jetzt einen noch stärkeren Frequenzeinbruch zur 
Folge haben würde.

Aber was schreibe ich hier eigentlich darüber, all das wurde schon 
tausende Male von anderen geschrieben und erklärt...

von K.Thaler (Gast)


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Schlugge schrieb:
> Spinnerei oder gibt es da Vorschläge so etwas zu kaufen oder bauen?

https://sites.google.com/site/openpmu/

wäre evtl. was.

von Mani W. (e-doc)


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Peter M. schrieb:
> Wenn Du mit Überlastung des Netzes eine Überlastsituation meinst,
> schaltet die betroffene Leitung einfach ab.

Das hatte ich gemeint...

von Thomas (kosmos)


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falls das jemand mit einem µC machen will
https://ww1.microchip.com/downloads/en/Appnotes/Atmel-2508-Zero-Cross-Detector_ApplicationNote_AVR182.pdf

Sicherheitstechnisch könnte man da aber auch eine galvanische Trennung 
einbauen z.B. ein Trafo oder AC Optokoppler davorhängen. Und wegen der 
Spannungsfestigkeit der Widerstände liebere mehrere in Reihe da es Typen 
gibt die nur für 50V geeignet sind.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wühlhase schrieb:
> Das Problem ist, das
> wir dank der Abschaltung von Großkraftwerken weniger rotierende Masse im
> Netz haben, weshalb das Netz immer weicher auf plötzliche
> Leistungsänderungen reagiert.

Bei etlichen "abgeschalteten" Kraftwerken bleiben aber die Generatoren 
weiterhin am Netz und laufen im Leerlauf, um zum einen 
Blindleistungskompensation zu betreiben und zum anderen solchen 
Lastspitzen abzufangen.

"Teilweise werden in stillgelegten Kraftwerken, wenn es technisch für 
das Verbundnetz nötig ist, bestehende Turbogeneratoren zu 
Phasenschiebern durch Demontage der Dampfturbine und Anbau einer 
Anfahreinrichtung umgebaut. Ein Beispiel ist das stillgelegte 
Kernkraftwerk Biblis – der zu einem Phasenschieber umgebaute 
Synchrongenerator im Block A konnte eine Blindleistung von −400 MVar bis 
900 MVar abgeben und wurde bis Ende 2018 verwendet."

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Phasenschieber_(Maschine)


Entgegen vieler Gerüchte und zu stark vereinfachender Vermutungen 
verschlechtert sich durch moderne regenerative Stromerzeuger auch nicht 
die Stabilität des Stromnetzes, sondern verbessert sich sogar:

"Der Generator moderner Windkraftanlagen („Windräder“) oder typische 
Wechselrichter von Photovoltaikanlagen sind vom Stromnetz über einen 
Gleichstromzwischenkreis vom Netz entkoppelt. So ist auch eine Regelung 
der Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom im eingespeisten 
Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) möglich. Diese Anlagen belasten das 
Netz nicht mehr mit Blindleistung, sie werden im Gegenteil sogar zur 
Blindleistungskompensation eingesetzt."

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Blindleistungskompensation#Sonstiges

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Bei etlichen "abgeschalteten" Kraftwerken bleiben aber die Generatoren
> weiterhin am Netz und laufen im Leerlauf, um zum einen
> Blindleistungskompensation zu betreiben und zum anderen solchen
> Lastspitzen abzufangen.

Ja, das kenne ich. Auch das treibt übrigens die EEG-Umlage in die Höhe 
weil die Generatoren weiterhin ihre Wartung benötigen, aber da sie keine 
Energie mehr einspeisen sind sie wirtschaftlich betrachtet reine 
Geldsenken.

Man behält deshalb so wenige dieser Generatoren wie möglich am Netz. 
Aber das

Andreas S. schrieb:
> Entgegen vieler Gerüchte und zu stark vereinfachender Vermutungen
> verschlechtert sich durch moderne regenerative Stromerzeuger auch nicht
> die Stabilität des Stromnetzes, sondern verbessert sich sogar:
>
> "Der Generator moderner Windkraftanlagen („Windräder“) oder typische
> Wechselrichter von Photovoltaikanlagen sind vom Stromnetz über einen
> Gleichstromzwischenkreis vom Netz entkoppelt. So ist auch eine Regelung
> der Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom im eingespeisten
> Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) möglich. Diese Anlagen belasten das
> Netz nicht mehr mit Blindleistung, sie werden im Gegenteil sogar zur
> Blindleistungskompensation eingesetzt."

ist, mit Verlaub, Unsinn. Wahrscheinlich von einem arbeitslosen 
Journalisten geschrieben oder einem sog. Aktivisten mit Laberstudium 
oder so.
Ein Gleichstromzwischenkreis hat absolut nichts mit der Fähigkeit zu 
tun, Blindleistung liefern zu können, das als Begründung heranzuziehen 
zeigt schon daß das von jemandem ohne Sachkunde geschrieben wurde.

Heutzutage ist Blindleistungserzeugung bei Umrichtern zwar möglich, 
treibt den Preis der Anlagen aber in die Höhe und wurde deshalb sehr 
lange nicht gemacht um die neue Technik zu fördern. Genau das ist ja der 
Grund dafür, warum man den einen oder anderen alten Turbogenerator noch 
am Netz mitlaufen läßt.

Und gerade der letzte Satz "Belasten das Netz nicht mehr mit 
Blindleistung"...wie knalledoof kann man denn sein? Die Einspeiser 
sollen doch gerade Blindleistung liefern, da das Netz auf (sehr genau 
dosierte) Blindleistung angewiesen ist um zu funktionieren.



Aber hier ging es ja um Frequenz(stabilität), und das hat mit 
Blindleistung nichts zu tun. Auch ein Umrichter, der Blindleistung 
liefern kann, ersetzt keine rotierende Masse. Und Umrichter sind nur 
sehr bedingt brauchbar um z.B. Kurzschlußleistung zu liefern. Die kannst 
du nicht mal eben um 100% und mehr überlasten.

von loeti2 (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Entgegen vieler Gerüchte und zu stark vereinfachender Vermutungen
> verschlechtert sich durch moderne regenerative Stromerzeuger auch nicht
> die Stabilität des Stromnetzes, sondern verbessert sich sogar:

Diese Behauptung ist einfach dumm und sogar dreist, denn wenn die 
"moderne regenerative Stromerzeuger" keine Leistung einspeisen können 
weil kein Wind/keine Sonne dann fehlt einfach die Leistung im Stromnetz 
und muß durch konventionelle Kraftwerke teuer bereitgestellt werden.

von Gerd U. (Gast)


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loeti2 schrieb:
> ... dann fehlt einfach die Leistung im Stromnetz
> und muß durch konventionelle Kraftwerke teuer bereitgestellt werden.

Sofern denn soviel Regelleistung vorhanden ist, denn konventionelle 
Kraftwerke wurden ja nach Fahrplan (beschlossen am runden grünen Tisch) 
abgestellt.

Dumm und dreist ist hier noch untertrieben. Hier laufen immer mehr Leute 
rum, die nicht mal ansatzweise einen Schimmer haben. Oder es handelt 
sich um bezahlte Schwätzer.

von Gerd U. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das ist nicht das Internet. Der Strom sucht sich nicht einen anderen
> Weg, wenn eine Leitung unterbrochen wird.

Ach, wenn also von zwei parallel verlaufenden Autobahnen eine wegen 
Unfall ausfällt, werden die Autos nicht die andere Autobahn benutzen und 
eben diese überlasten. Der Vergleich mit Internet und Router ist 
aberwitzig.

6 - setzen !

von Praktikus (Gast)


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Hallo

Wühlhase schrieb:
> Ja, das kenne ich. Auch das treibt übrigens die EEG-Umlage in die Höhe
> weil die Generatoren weiterhin ihre Wartung benötigen, aber da sie keine
> Energie mehr einspeisen sind sie wirtschaftlich betrachtet reine
> Geldsenken.

Wobei man Warten und Warten kann:
Sprich man repariert wenn wirklich was kaputt ist und führt Wartungen 
nur soweit um das es irgendwie funktioniert (Im Sinne wie es bei einen 
alten Auto gemacht wird von den man sowieso weis das es im besten falle 
noch zweimal irgendwie durch die HU kommt und man irgendwann es sowieso 
als wirtschaftlichen "Totalschaden" weg gibt).
Oder halt wie bei einen Neuwagen in demm man alles doppelt und dreifach 
überprüft, Öl einfach nur Vorgabe erneuert usw.

In der Industrie und wenn der Kunde es bezahlen muss ist leider der 
"Neuwagen" üblich obwohl es auch sehr gut wie beim alten "Schätzchen" 
funktionieren würde.
Es wäre so viel möglich wenn man insgesamt entspannter an der Sache ran 
gehen würde und nicht immer jemand persönlich haftbar gemacht werden 
kann...

Aber das in EU-Europa und verstärkt in EU Europa?
Den Land das auf Checkheftgeflegt Fahrzeuge steht, in dem der TÜV (DÜV) 
geboren wurde...
Dafür geht es "uns" immer noch zu gut.

von Praktikus (Gast)


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Praktikus schrieb:
> verstärkt in EU Europa?

in Deutschland sollte da stehen...

von Gerd U. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Entgegen vieler Gerüchte und zu stark vereinfachender Vermutungen
> verschlechtert sich durch moderne regenerative Stromerzeuger auch nicht
> die Stabilität des Stromnetzes, sondern verbessert sich sogar

Jau, deshalb haben sich auch die manuellen und zum Teil massiven 
Eingriffe im Netz vervielfacht. Echt krass, was sich die Weltverbesserer 
so aus den Fingern saugen, damit die Fünf gerade wird.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Martin S. schrieb:
> denn einen kompletten
> Netzkollaps kann man sich nicht leisten (es dauert Wochen, ein komplett
> ausgefallenes Stromnetz wieder hochzufahren!).

Sucht mal nach Schwarzstart oder Scharzstartfähig.

: Bearbeitet durch User
von Gerd U. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Die Netzbetreiber müssen jetzt aber trotzdem eingreifen, damit das
> (n-1)-Kriterium sichergestellt ist, damit auch bei einer weiteren
> Leitungsüberlastung keine Kettenreaktion erfolgt.
>
> Tun sie das nicht, kann das Abschalten einer Leitung eine
> Abschaltungskaskade bewirken, die das Verbundnetz in zwei oder mehrere
> Teilnetze teilt.

Genau der Punkt und genau dieses (die Aufteilung des europäischen Netzes 
in zwei Teilnetze) ist Anfang 2021 automatisiert passiert - und zwar 
innerhalb von 50 Sekunden.

Martin S. schrieb:
> Da hat das Land, aus dem das Problem stammt, ziemlich geschlafen.

Bei 50 Sekunden bleibt zum Einschlafen nicht viel Zeit.
Wieder einer, der keinen Schimmer hat und bloß daher labert.

von Entlarvungsdienst für Schwätzer (Gast)


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Gerd U. schrieb:
> Sofern denn soviel Regelleistung vorhanden ist, denn konventionelle
> Kraftwerke wurden ja nach Fahrplan (beschlossen am runden grünen Tisch)
> abgestellt.
>
> Dumm und dreist ist hier noch untertrieben. Hier laufen immer mehr Leute
> rum, die nicht mal ansatzweise einen Schimmer haben. Oder es handelt
> sich um bezahlte Schwätzer.

Volltreffer.

von Thomas (kosmos)


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Die Entgelte sind dazu da die Kosten direkt auf den Steuerzahler 
abzuwälzen und die Gewinne landen beim Betreiber. Denn dadurch das lokal 
Photovoltaik aufgestellt wird sparen Sie sich sogar den Ausbau des 
Netzes um den Strom über weite Strecken transportieren zu müssen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> es dauert Wochen, ein komplett
> ausgefallenes Stromnetz wieder hochzufahren!
Bullshit. Die für solche Fälle bereitgehaltenen Gasturbinen erreichen 
aus dem Stillstand Vollast in wenigen Minuten, damit würde man größere 
Kohlekraftwerke wieder anfahren, die auch nicht kalt sind, sprich die 
erreichen Vollast in maximal 1..2 Stunden. Pumpspeicherkraftwerke oder 
(Wasser)Speicherkraftwerke sind auch schwarzstartfähig, viele haben eine 
extra Haus-Turbine dafür, die das Kraftwerk in solchen Fällen autark 
versorgen kann und Energie zum Anfahren der großen Turbinen 
bereitstellt. Sowas startet auch binnen weniger Minuten aus dem 
Stillstand, bei drehenden Turbinen können viele Wasserkraftwerke einen 
0..100% Lastsprung in 10..20 Sekunden.

von Gerd U. (Gast)


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Dann ist ja mal alles gut und es besteht kein Grund zur Sorge.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Zumindest nicht, daß es zu einem länger dauernden
oder großflächigem Stromausfall kommt.

von aluhut (Gast)


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Gerd U. schrieb:
> Dann ist ja mal alles gut und es besteht kein Grund zur Sorge.

Na ja, höchstens daß eines unserer noch nicht abgeschalteten 
Atomkraftwerke uns alle verstrahlen könnte.

Daß man bei manch führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den 
Eindruck hat, sie würden nur noch aus ihrem Atombonker zugeschaltet...

https://youtu.be/ED9cUE8JLuQ?t=192

...muß wohl auch an den gefährlichen Kraftwerken liegen.

Aber, zum Glück: "Wir sind gut vorbereitet..."

von Wühlhase (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Zumindest nicht, daß es zu einem länger dauernden
> oder großflächigem Stromausfall kommt.

Das denke ich auch nicht (daß es zum lange andauernden Blackout kommt). 
Wobei da nicht mehr viel fehlt, der Netzbetrieb ist auf jeden Fall 
schwierig geworden in den letzten Jahren.

Was aber sehr gut möglich ist, sind geplante Abschaltungen, bei 
Dritte-Welt-Ländern spricht man auch von Stromrationierungen.
Die Tatsache, daß wir uns in voller Absicht auf dieses Niveau 
herunterbewegen, ist mindestens genauso erschreckend.

von Gerd U. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Zumindest nicht, daß es zu einem länger dauernden
>> oder großflächigem Stromausfall kommt.
>
> Das denke ich auch nicht (daß es zum lange andauernden Blackout kommt).
> Wobei da nicht mehr viel fehlt ...

Wie jetzt: Wenn nicht mehr viel fehlt, dann lehnt man sich entspannt 
zurück?

Das Risiko war noch nie so hoch wie diesen Winter.
Weil viele ungute Szenarien zusammen treffen.

Warum kaufen die Leute wie wild Notstrom-Aggregate und Heizgeräte? Wieso 
ist selbst die Broschüre "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges 
Handeln in Notsituationen" vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und 
Katastrophenhilfe derzeit vergriffen und muss erst nachgedruckt werden?

von Stefan F. (Gast)


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Gerd U. schrieb:
> Warum kaufen die Leute wie wild Notstrom-Aggregate und Heizgeräte?

Bleibe mal locker. Grundsätzlich ist es nicht schlecht, sich für eine 
Krise vorzubereiten. Selbst unsere Regierung wirkt da recht planlos. 
Woher sollen die Leute wissen, was wirklich sinnvoll ist?

Da bald alle mit Wärmepumpen heizen und e-Autos fahren muss das Netz 
ohnehin rasch ausgebaut werden. Spätestens dann kann man die Heizlüfter 
durchaus sinnvoll einsetzen. Es ist ja nicht so, dass sie bis dahin 
verschimmeln würden.

Auch Notstrom-Aggregate kann man gut lange lagern und irgendwann mal 
(auch ohne Krise) gebrauchen. Das ist sicher kein heraus geworfenes 
Geld.

Diese Lebensmittel-Liste der Regierung (was man alles bevorraten soll) 
halte ich viel eher für fragwürdig. Wenn ich das alles für 4 Personen 
bevorraten soll muss ich mir erst mal so einen amerikanischen begehbaren 
Kühlschrank besorgen und eine Zisterne in den Keller bauen.

von Wühlhase (Gast)


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Gerd U. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Ben B. schrieb:
>>> Zumindest nicht, daß es zu einem länger dauernden
>>> oder großflächigem Stromausfall kommt.
>>
>> Das denke ich auch nicht (daß es zum lange andauernden Blackout kommt).
>> Wobei da nicht mehr viel fehlt ...
>
> Wie jetzt: Wenn nicht mehr viel fehlt, dann lehnt man sich entspannt
> zurück?

Wenn man in deinem Viertel den Strom abstellt, kann dein Nachbarviertel 
ganz normal weiterleben, also heizen, kochen, usw.
Und dieses normale Leben wird dann turnusmäßig verteilt, eine Stunde 
ihr, eine Stunde die anderen.
Und schon jeder Haushalt doppelt soviel wie sonst üblich heizen.

Und das wird man machen, bevor alles komplett zappenduster wird. Anders 
als der große Stromausfall von 2012, kommt diese Katastrophensituation 
ja mit ganz langer Ansage.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Habe das irgendwo schon mal geschrieben: Das glaube ich erst, wenn ich 
es sehe und passe mich dann entsprechend an. Wenn das passiert, dann ist 
das von der Bevölkerung hausgemacht, indem alle ihre Heizung abstellen 
und durch elektrische Heizlüfter ersetzen. Verübeln kann man denen das 
nicht. Aber evtl. sollte man dran denken, daß so ein Mini-Moppel aus dem 
Baumarkt lange nicht so viel Heizleistung liefern kann wie eine dafür 
ausgelegte Heizung und dazu laufen die Dinger auch nicht mit warmer 
Luft. Das sind so Dinge, die kann man im Moment nur verkehrt machen, man 
wird es im nächsten Frühjahr wissen was am besten gewesen wäre.

von Stefan F. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Aber evtl. sollte man dran denken, dass so ein Mini-Moppel aus dem
> Baumarkt lange nicht so viel Heizleistung liefern kann wie eine dafür
> ausgelegte Heizung

Braucht der Moppel auch nicht. Zum Warmhalten meiner 3 Zimmer reichen 
schätzungsweise 1 kW. Meine Gastherme braucht ihre 10 kW nur zum Duschen 
und für das Spülbecken.

Da sie die letzten 2 Wochen defekt war, kann ich das ganz gut 
einschätzen. Da habe ich nämlich ein bisschen mit Moppel geheizt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Da sie die letzten 2 Wochen defekt war, kann ich das ganz gut
> einschätzen. Da habe ich nämlich ein bisschen elektrisch geheizt.
Ahja. Nun wissen wir alle selbst, daß wir in Deutschland in den letzten 
2 Wochen durchgehend unter -10°C hatten...

Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung.

von Stefan F. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Nun wissen wir alle selbst, daß wir in Deutschland in den letzten
> 2 Wochen durchgehend unter -10°C hatten...

Nö, weiß ich nicht. Wo ich wohne sind Temperaturen unter 0°C äußerst 
selten. Im Winter erwarte ich bis auf wenige Ausnahmetage 5 bis 15 °C. 
Und genau in diesem Bereich lagen wir in den letzten zwei Wochen auch.

von Falk B. (falk)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Auch Notstrom-Aggregate kann man gut lange lagern und irgendwann mal
> (auch ohne Krise) gebrauchen.

Nö, denn das steckt ja schon im Namen. NOTstrom. Ohne Not braucht man 
das Ding nicht.

> Das ist sicher kein heraus geworfenes
> Geld.

Für die meisten schon. Und wenn es wirklich kracht, halten die Dinger 
für die meisten auch nicht lange, denn Sprit brauchen die auch, und die 
großen Tanks haben die Wenigsten.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> großen Tanks haben die Wenigsten.

Passt dazu, dass auch nur die wenigsten sich ein Notstrom-Aggregat 
gekauft haben.

von DANIEL D. (Gast)


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https://m.focus.de/politik/ausland/go-west-in-der-krise-werben-usa-deutsche-firmen-ab_id_154707668.html

Wie immer wird sich einfach alles selbst regulieren, da hier der Strom 
dann aufgrund von Mangel zu teuer ist, werden die Firmen dort hingehen 
wo er günstiger ist, und hier wird sich die Lage entschärfen.

von Ludwig L. (Gast)


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Deppenklatscher schrieb:
> -Lebensmittelkühlung auf stromlos umstellen (Keller, Konserven)

Man kann sich auch einen Absorber-Kühlschrank in seinen Keller oder
Schutzraum stellen. Der funktioniert meist sowohl mit Netzspannung
als auch mit Campinggas. Je nach Grösse reicht dann eine 11kg-Flasche
schon mal für 6 Wochen.

von Falk B. (falk)


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DANIEL D. schrieb:
> 
https://m.focus.de/politik/ausland/go-west-in-der-krise-werben-usa-deutsche-firmen-ab_id_154707668.html
>
> Wie immer wird sich einfach alles selbst regulieren, da hier der Strom
> dann aufgrund von Mangel zu teuer ist, werden die Firmen dort hingehen
> wo er günstiger ist, und hier wird sich die Lage entschärfen.

Selbsthaß beschleunigt die Selbstzersörung. Und das ist kein Zufall . . 
.

von Held der Scheine (Gast)


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Ich würde was mit Lissajous-Figuren basteln.
Das schaut dann wenigstens stylisch aus.

von DANIEL D. (Gast)


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Held der Scheine schrieb:
> Ich würde was mit Lissajous-Figuren basteln.
> Das schaut dann wenigstens stylisch aus.

Interessant wäre auch eine lange Reihe an Prozentwerten, wie sehr der 
Sinus verbogen ist oder verzerrt.

von Wühlhase (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Habe das irgendwo schon mal geschrieben: Das glaube ich erst, wenn
> ich
> es sehe und passe mich dann entsprechend an. Wenn das passiert, dann ist
> das von der Bevölkerung hausgemacht, indem alle ihre Heizung abstellen
> und durch elektrische Heizlüfter ersetzen. Verübeln kann man denen das
> nicht. Aber evtl. sollte man dran denken, daß so ein Mini-Moppel aus dem
> Baumarkt lange nicht so viel Heizleistung liefern kann wie eine dafür
> ausgelegte Heizung und dazu laufen die Dinger auch nicht mit warmer
> Luft. Das sind so Dinge, die kann man im Moment nur verkehrt machen, man
> wird es im nächsten Frühjahr wissen was am besten gewesen wäre.

Vor zwei Wochen oder so war zu lesen, daß die Stromnetzbetreiber hier in 
Berlin sich auf lokale Abschaltungen vorbereiten. Ich meine, Team Grün 
trainiert diesen Fall auch.
Wohl kaum ohne Grund, denke ich.

Derweil tobt Klaus Müller (Chef der Bundesnetzagentur und, wie sollte es 
anders sein, Grüner), weil die Bevölkerung anscheinend nichts vom 
Gassparen hält:
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2022/gasverbrauch-netzagentur-droht-deutschen/

Wir hier übrigens auch nicht (Gastherme, Altbau, 20°C oder so). Aber 
vielleicht hast du ja auch Recht und es wird keine Rationierungen 
geben...aber als unrealistisch würde ich das keineswegs abtun.

von Ludwig L. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> 
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2022/gasverbrauch-netzagentur-droht-deutschen/

jungefreiheit:

"Politikwissenschaftler ordnen sie einem Grenzbereich zwischen
Konservatismus und Rechtsextremismus zu und bezeichnen sie als
Sprachrohr der Neuen Rechten."

Alles klar? Alles klar!

von michael_ (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nö, weiß ich nicht. Wo ich wohne sind Temperaturen unter 0°C äußerst
> selten. Im Winter erwarte ich bis auf wenige Ausnahmetage 5 bis 15 °C.
> Und genau in diesem Bereich lagen wir in den letzten zwei Wochen auch.

Wir haben aber noch keinen Winter!
Wo wohnst du denn?

von Stefan F. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wir haben aber noch keinen Winter!
> Wo wohnst du denn?

Düsseldorf. Mit 5-15°C meine ich die ganze Zeitspanne von September bis 
Februar.

von Gerd U. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Derweil tobt Klaus Müller (Chef der Bundesnetzagentur und, wie sollte es
> anders sein, Grüner), weil die Bevölkerung anscheinend nichts vom
> Gassparen hält ...

Wie eben im Presseclub zu vernehmen war, ist der höhere Gasverbrauch dem 
frühen Kälteeinbruch geschuldet. Den Verbrauch eines jetzigen Monats mit 
dem Verbrauch eines Monats aus dem(n) Vorjahr(en) zu vergleichen ist 
meines Erachtens ziemlich daneben.

"Offenbar heizen die Deutschen aufgrund des kühlen Wetters entgegen 
aller politischen Appelle ihre Wohnungen."

Es darf also nicht geheizt werden, wenn es "kühl" ist. Kennt jemand die 
Grenze zwischen "kühl" und "kalt"? Darf schon bei Kälte geheizt werden? 
Oder erst bei "Saukalt" oder "Eiskalt"?

Wer kennt die Grenzen in Grad Cesius?

von Gerd U. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Wenn man in deinem Viertel den Strom abstellt, kann dein Nachbarviertel
> ganz normal weiterleben, also heizen, kochen, usw.
> Und dieses normale Leben wird dann turnusmäßig verteilt, eine Stunde
> ihr, eine Stunde die anderen.

Das wird nur dazu führen, dass das eine Viertel seinen Stromverbrauch 
nachholen wird. Also alles was heizt, in die Steckdose, denn wer weiß, 
wie lange der Strom da ist. Und schon ist die Leitung zum Viertel um 
100% überlastet und ein Leitungsschutzschalter schaltet automatisch ab. 
Mit dem Ergebnis, dass nun beide Viertel keinen Strom haben und man 
weder das eine, noch andere Viertel wieder ans Netz bekommt, weil in 
beiden Vierteln die Heizlüfter eingesteckt sind.

Dann kannst du mit der Polizei durch die Straßen fahren und die Leute 
per Lautsprecher auffordern, die Heizlüfter auszuschalten. Falls die 
Leute das machen, werden sie selbige sofort wieder einstecken, wenn der 
Strom wieder da ist. Worauf wieder die Überlast da ist und der 
Leitungsschutzschalter erneut automatisch abschaltet. Dann darf die 
Polizei wieder raus, um mit dem Lautsprecher ...

von Hartmut K. (wodim)


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Gerd U. schrieb:
> Es darf also nicht geheizt werden, wenn es "kühl" ist. Kennt jemand die
> Grenze zwischen "kühl" und "kalt"? Darf schon bei Kälte geheizt werden?
> Oder erst bei "Saukalt" oder "Eiskalt"?
>
> Wer kennt die Grenzen in Grad Cesius?

Die wurden doch schon von höchster Stelle festgelegt - hältst du dich 
etwa nicht dran? Heizt du vielleicht deine Behausung noch über 19°C auf? 
Schäm' dich was! Derart Energie verschwenden und sich dann vielleicht 
noch beschweren, wenn die Netzfrequenz mal einbricht ...

michael_ schrieb:
> Wir haben aber noch keinen Winter!

Eben, eben. Da wird's wohl auf max. 15°C 'runtergehen, wenn's hoch kommt 
... ;)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Gerd U. schrieb:
> Dann kannst du mit der Polizei durch die Straßen fahren und die Leute
> per Lautsprecher auffordern, die Heizlüfter auszuschalten. Falls die
> Leute das machen, werden sie selbige sofort wieder einstecken, wenn der
> Strom wieder da ist. Worauf wieder die Überlast da ist und der
> Leitungsschutzschalter erneut automatisch abschaltet. Dann darf die
> Polizei wieder raus, um mit dem Lautsprecher ...

Wenn die Menschen (insbesondere die Regierung) nicht alle so völlig 
verblödet wären, könntest du in Saus und Braus glücklich reich sein. 
Aber leider ist die Welt schlecht. Nur du nicht. Was für ein Drama.

von Hartmut K. (wodim)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn die Menschen (insbesondere die Regierung) nicht alle so völlig
> verblödet wären, könntest du in Saus und Braus glücklich reich sein.

Falsch. Dann könnten alle glücklich sein.

"Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für 
jedermanns Gier." (Mahatma Gandhi)

von Christian W. (Gast)


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Hartmut K. schrieb:
> "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für
> jedermanns Gier." (Mahatma Gandhi)

Klingt im ersten Moment gut, nur fliegen die gebratenen Tauben nicht 
überall herum. Da entdeckt ein eigentlich armes Land ein riesiges Öl- 
oder Gasfeld vor der Haustüre und plötzlich ist das arme Land 
stinkereich.

Das Problem ist also weniger die Gier des einzelnen, als die gerechte 
Verteilung eines solchen "gefundenen" Reichtums, denn der Planet gehört 
eigentlich allen.

Was sagt Mahatma Gandhi dazu?

von Stefan F. (Gast)


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Christian W. schrieb:
> Das Problem ist also weniger die Gier des einzelnen, als die gerechte
> Verteilung

Eben die Gier führt doch zur ungerechten Verteilung.

von Wühlhase (Gast)


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Ludwig L. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>>
> 
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2022/gasverbrauch-netzagentur-droht-deutschen/
>
> jungefreiheit:
>
> "Politikwissenschaftler ordnen sie einem Grenzbereich zwischen
> Konservatismus und Rechtsextremismus zu und bezeichnen sie als
> Sprachrohr der Neuen Rechten."
>
> Alles klar? Alles klar!

Ja...und? Heißt das jetzt, daß der Klaus Müller (Chef der 
Bundesnetzagentur und, wie sollte es anders sein, Grüner) den Deutschen 
doch nicht droht?

Wer nur noch ad hominem-Argumente vorbringt, hat zur Sache alles gesagt 
was er zu sagen weiß.

von Hartmut K. (wodim)


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Christian W. schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
>> "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für
>> jedermanns Gier." (Mahatma Gandhi)
>
> Klingt im ersten Moment gut, nur fliegen die gebratenen Tauben nicht
> überall herum. Da entdeckt ein eigentlich armes Land ein riesiges Öl-
> oder Gasfeld vor der Haustüre und plötzlich ist das arme Land
> stinkereich.

Naja, auch nicht "das Land", auch nur die Profiteure. Gugge mal hier - 
siehst du unter den 20 Ländern mit der höchsten Lebensqualität eins, das 
von Ölscheichs regiert wird? Oder vielleicht Russland?

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/732084/umfrage/top-20-der-laender-mit-der-hoechsten-lebensqualitaet-nach-dem-best-countries-ranking/

(Übrigens bezeichnend, dass "HighTech" - Deutschland gerade mal auf 
Platz 9 liegt.)

Christian W. schrieb:
> Das Problem ist also weniger die Gier des einzelnen, als die gerechte
> Verteilung eines solchen "gefundenen" Reichtums, denn der Planet gehört
> eigentlich allen.
>
> Was sagt Mahatma Gandhi dazu?

Siehe oben.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Eben die Gier führt doch zur ungerechten Verteilung.

Eben.

: Bearbeitet durch User
von Statist (Gast)


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Hartmut K. schrieb:

> Naja, auch nicht "das Land", auch nur die Profiteure. Gugge mal hier -
> siehst du unter den 20 Ländern mit der höchsten Lebensqualität eins, das
> von Ölscheichs regiert wird? Oder vielleicht Russland?
>
> 
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/732084/umfrage/top-20-der-laender-mit-der-hoechsten-lebensqualitaet-nach-dem-best-countries-ranking/
>
> (Übrigens bezeichnend, dass "HighTech" - Deutschland gerade mal auf
> Platz 9 liegt.)

Was soll uns diese Statistik denn sagen?

"
Anzahl der Befragten:
17.326 Befragte

Besondere Eigenschaften:
10.068 der Befragten gehören der Schicht der informierten Eliten an, 
6,081 sind Wirtschaftsentscheider und 5,817 Durchschnittsbürger
"

17000? Bei einer weltweiten Befragung?

Oder wurde überhaupt nur in diesen 20 Ländern gefragt?
Dann wunderts nicht, daß keine Ölscheichs oder Russland dabei sind. Wenn 
man dort Wirtschaftsentscheider und Eliten befragt, sind die vermutlich 
schon mit der Lebensqualität zufrieden.

Die Unzufriedenheit dieser Gruppen in Deutschland rührt wohl daher, daß 
zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht genügend richtig billige 
Haushaltshilfen, Gärtner, Schuhputzer, Handwerkssklaven... verfügbar 
waren.
Ein Problem daß in Kürze gelöst sein wird. Dann sind auch hier die 
"Eliten" wieder glücklich! Huraaa, es lebe die Freiheit!

von Wühlhase (Gast)


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Statist schrieb:
> Besondere Eigenschaften:
> 10.068 der Befragten gehören der Schicht der informierten Eliten an,
> 6,081 sind Wirtschaftsentscheider und 5,817 Durchschnittsbürger

Ist das ein Witz?

von DANIEL D. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Ist das ein Witz?

Nein das steht da wirklich bei besondere Eigenschaften.

von Hartmut K. (wodim)


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Statist schrieb:
> Hartmut K. schrieb:
> 
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/732084/umfrage/top-20-der-laender-mit-der-hoechsten-lebensqualitaet-nach-dem-best-countries-ranking/

> Oder wurde überhaupt nur in diesen 20 Ländern gefragt?

Vermutlich. ;) Das war eine Umfrage des Nachrichtenmagazins "U.S. News" 
- wahrscheinlich haben sie also aufgehört, nachdem sie festgestellt 
hatten, dass die USA auf Platz 20 gelandet waren. ;)

: Bearbeitet durch User
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