Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Inverter Schweißgerät, Alternative IGBTs kompatibel? (Datenblätter inside)


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von David P. (david_p12)


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Servus, es geht um ein Supertig 200DI Schweißgerät, wo die vier K30H603 
IGBTs gestorben sind mit einem lautstarken Knall, das Gerät ist jetzt 
ca. 5 Jahre alt. Wären die etwas stärkeren FGA5065ADF IGBTs da ohne 
Probleme nutzbar oder sollte man tunlichst wenn dann die gleichen IGBTs 
verbauen? Das ganze kleinzeugs drumherrum wie Z Dioden, normale Dioden 
und Widerstände würde ich vorsichtshalber dirket mit tausch, also alles 
das, was vor dem Überträger-Trafo sitzt. hab die 4 IGBTs bereits 
ausgelötet - nach Oszi zu urteilen schaut das Gate Signal eigentlich 
recht gut aus (hab das Inverter board aber nicht mit am strom 
gehabt)...aber trotzdem tausche ich das andere zeugs vorsichtshalber. 
Die Dicken Elkos und Folienkondensatoren sollten doch aber noch heile 
sein - zumindest messe ich da kein Kurzschluss.


Aber was mit den IGBTs machen?

von H. H. (Gast)


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David P. schrieb:
> Wären die etwas stärkeren FGA5065ADF IGBTs da ohne
> Probleme nutzbar

Kannst du machen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schutz vor Spannungspitzen kann schon wichtig sein. Es wird nicht 
schaden, die Folienkondensatoren mal zu messen - nicht nur auf 
Kurzschluss, sondern auch auf Kapazität.

von David P. (david_p12)


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Ok kann ich machen, da muss ich alle auslöten um die einzeln zu messen, 
weil die alle parallel geschaltet sind an einer trafoseite auf dem PCB.
Bei den gibt's - die alternativ Dinger da haben aber eine etwas höhere 
Gate-Kapazität - müsst ich da was anpassen? Die 10 Ohm gate 
vorwiderstände, oder die Zener-Dioden? Ich guck mir später die einzelnen 
Teile mal genauer an bzw kann dann auch nen kleinen Schaltplan 
nachzeichnen, aber sieht nicht sonderlich komplex aus...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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David P. schrieb:
> Bei den gibt's - die alternativ Dinger da haben aber eine etwas höhere
> Gate-Kapazität - müsst ich da was anpassen?

Die Autokorrektur hat zugeschlagen....

Die geringfügig höhere Gatekapazität ist keine Problem. Schau auf Qg, 
die ist wichtiger.

von David P. (david_p12)



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Muss das hier nochmal hoch holen.

Hab mir jetzt mal die Folienkondensatoren angeschaut...Richtung Trafo 
sind 4 stück parallel geschaltet - darüber geht der komplette Strom für 
den Trafo (Trafo war einmal bei der Lötfläche bei C13 wo das loch ist 
und bei dem anderem Loch wo die zwei Kabelbinder sind auf der Lötfläche 
verlötet)
Beim auslöten ist sind mir von zwei Folienkondensatoren jeweils ein 
Beinchen einfach so abgefallen...sicherlich kein gutes Zeichen...
Ich hab nur ein einfaches Multimeter wo ich die Kapazität der restlichen 
C's messen konnte- alle haben um die 2.1-2,4µF also wie angegeben. den 
ESR kann ich erst in ein paar Tagen messen wenn mein neu bestellter 
Komponenten-Tester da ist.

Was meint ihr - trotzdem lieber direkt alle (10 stück) Tauschen? Wenn ja 
- ich würde ja gerne WIMA nehmen, die sollten doch besser sein, oder? 
Da aber ebenfalls 2.2uF bei 630V Festigkeit, oder kann ich da was 
besseres nehmen? (wenn ja mehr Spannungsfestigkeit, oder höhere 
Kapazität?)

Habe auch mal die 5 dicken 400V / 470µF Elkos ausgelötet - die haben 
alle noch um die 490 µF - kann das sein? Ich meine, Elkos haben meist 
weniger Kapazität als angegeben ^^

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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David P. schrieb:
> Da aber ebenfalls 2.2uF bei 630V Festigkeit, oder kann ich da was
> besseres nehmen?

Sie sollten das gleiche Rastermaß haben, und damit bist du meistens auf 
die vorhandenen Eckdaten festgenagelt.

von David P. (david_p12)


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Sind die 630V Dc Spannungsfestigkeit auf den Originalen DC oder AC?
Und macht es Sinn alle gegen MKP10 zu tauschen? Oder sind die Originalen 
da auch gut? Oder direkt wima snubber nehmen?

: Bearbeitet durch User
von David P. (david_p12)


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Ok, die 630V sind DC...hätt ich selber drauf kommen können.

Was meint ihr, würden da auch 400V MKP10 Impulskondensatoren gehen 
(ebenfalls 2.2µF). Ich meine - das ist doch die Primärwicklung vom 
Trafo, und die HF Zündung könnte wenn dann doch auch nur bis zur 
Sekundärwicklung kommen (da müsste die HV Spannung aber auch erstmal 
über die ganzen Dioden kommen...)
von den 400er habe ich selber noch einige da - aber ob das gut geht?

ich glaube als IGBTs nehme ich doch lieber die originalen, das was ich 
so gelesen habe - da muss ja alles möglichst genau auf einander 
abgestimmt/berechnet sein was die IGBT gate Ansteuerung angeht, da nehme 
ich mal lieber NICHT die stärkeren FGA5065ADF...

: Bearbeitet durch User
von Rudi Ratlos (Gast)


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David P. schrieb:
> Ich meine, Elkos haben meist
> weniger Kapazität als angegeben ^^

Die haben meist eine Toleranzvon 20% !!
Der eine hat also min. 400 der andere max. 600µF !

Zahlt sich das ganze Ausgewechsle überhaupt aus ? Gut, um 600,-, jedoch 
AC/DC, ist auch kein Pappenstiel, aber die Elektronik ist da auch noch. 
Also ob du dir sicher bist, da die Kerkos schon von selbst abfallen, daß 
der Rest dann auch funktioniert?

Wenns nicht dringend ist, kannst im ama-warehousedeal schauen, da gibts 
öfters IPOtools-Geräte, hab selbst mal eins um 147,- (160PD)gekauft. 
IPO gibt jetzt (neu) 7 Jahre Garantie sehe ich gerade.

Reparieren ?. kann aber ebenso Spaß machen wie Schweißen .

von David P. (david_p12)


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Das Schweißgerät hier ist halt noch ein NTF - die Firma die es vor 
IPOtools war...die hatten leider nur 2 Jahre Garantie. Klar, ich könnte 
es einschicken, aber die Reparatur dürfte auch nicht günstig werden bei 
dem 200A DC/AC Schweißgerät hier.
Und wir wären doch nicht hier, wenn wir nicht selbst reparieren würden 
;-)

Ich kanns ja mal probieren mit den 400V DC Kondensatoren - sind immerhin 
MKP10. die Originalen sind irgendwelche noname SZS dinger...
ich kann mir nicht vorstellen, wie auf der Primärseite jemals 630V 
anliegen sollen - da liegt ja "nur" rund 325V an (wenns richtig gut 
kommt).


die 5 dicken 470uF Elkos haben alle um die 490-500µFµF - was mich 
wundert warum die soviel haben...erfahrungsgemäß ist die gemessene 
Kapazität doch meist unter der angegebenen...
dafür haben alle ein ESR von rund 1 Ohm...ist das nicht ein bisschen 
viel für solche großen 400V/470µF Becher-Elkos?

von Rudi Ratlos (Gast)


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David P. schrieb:
> erfahrungsgemäß ist die gemessene
> Kapazität doch meist unter der angegebenen...
Die Toleranz beträgt (meist) +/-20%  !!
Liegt ein 470µF also zwischen -380 und 560- ist die 'Norm'erfüllt'
Ich habe welche ausgelötet,, die hatten exakt die doppelte Kapazität. 
Nein kein Zufall oder Einzelstück (Beschriftungs-Auswechselbluff)

> dafür haben alle ein ESR von rund 1 Ohm.
Vergiß den ESR-Blödsinn. Das läßt sich für dich nicht messen. Das ist 
nur ein Wert für den Hersteller, den er bei der Produktionskontrolle 
braucht. Dieser ESR ist von -vielerlei- Faktoren abhängig. Da gibts 
weder eine Daumenregel noch sonst was.
Wenn du die 'Norm'-Werte verschiedener Manuale für diese Geräte 
vergleichst, wirst feststellen : Das ist doch alles ein völliger 
Blödsinn.

Ich hab mir mal so ein sauteures reines ESR-meter gekauft, sofort wieder 
retourniert. Soll ein Zweileiter- 'Milliohmmeter' !? sein und mißt 
defekte C als einwandfrei in Ordnung.


> Das Schweißgerät hier ist halt noch ein NTF
Das ist ein orig. JLT !! -welding.com oder cn.

Probierst halt. Ich hab leider erst nachher Preis gegoogelt, ich hab mir 
die IGBT  -deutlich teurer- vorgestellt. Aber wenn du welche kriegst um 
30,- ist ja nicht viel verhaut .

Ich hab bei meinen die Magnetventile herausgebaut und einen Taster für 
Elektroden-im-WIG-Betrieb (DC), das geht ganz gut auch mit HF-Zündung, 
dazugebaut.
Das ist eine äußerst komplexe Steuerungselektronik!
Also, wenn die Elektronik bei deinem Gerät noch in Ordnung ist, falls 
nicht gar die -Ursache- für den Defekt, würde ICH  von Experimenten mit 
"Ersatz-Ersatzteilen" absehen. Sprich, nur das wieder reinbauen, was 
auch schon vorher drinnen war. Sonst hast schnell ein Schweißgerät, 'das 
spinnt'

Du kannst ja gerne die Datenblätter für diese Microcontroller 
runterladen. Und dann die Programme da drin 'auslesen' und an die neuen 
Bauteile anpassen. Deshalb allein würde ich von Experimenten absehen.

von David P. (david_p12)


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Ok. lieber Original ersatzteile verbauen, geht klar :)

die SZS 2.2uF / 630V Folienkondensatoren finde ich aber von keiner 
halbwegs seriösen quelle...von den Abmessungen her würden MKP4 passen 
(ebenfalls 2.2uF, 630V) - meine MKP10 passen von der breite eh nicht wie 
ich schon mitbekommen habe -.-

aber ob die MKP4 besser sind als die "einfachen" Folien kondensatoren 
die verbaut waren?

: Bearbeitet durch User
von Rudi Ratlos (Gast)


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David P. schrieb:
> aber ob die MKP4 besser sind

Was ist schon besser? oder schlechter? wenn du keinen 330µF hast , oder 
einen speziell angefertigten 390µF, dann mußt halt nehmen, was da ist. 
Die Spannung muß mindestens der originalen entsprechen. Liegt sie höher, 
besser, ist aber größer, liegt sie niedriger, wird er schneller oder 
sofort defekt.

Letzendlich gehts nur darum, daß der benötigte Strom auch zur Verfügung 
steht. Wo der herkommt, ist der Schaltung egal. Höhere Kapazität kann zu 
hohen Strom einspeisen, was nicht gut ist. Da aber die Toleranzen bei 
+/-20% liegen, kannst dir den neuen 'Kapazitätsbereich' ja ausuchen.

Ich hab mal bei einem Akkuschrauber -am Netzteil- 3x3300µF zur 
Anlauf-Unterstützung dazugehängt , dann noch einen vierten, darauhin 
hats sofort aus dem Schrauber rausgeraucht, soviel Strom ist wegen 
dieser Kondensatoren geflossen. Sicher ein Extrembeispiel - aber für 
mich illustriert das sehr schön die "Gefährlichkeit von ÜberKapazitäten"

> die SZS 2.2uF / 630V Folienkondensatoren
wenn du keine findest, nimm andere. Wo oder wie 630V nstehen sollen, 
verstehe ich auch nicht, wenn sie aber entstehen, ist ein 400V sofort 
hin. Das ist wahrscheinlich wegen der Stromgeneratoren auf Baustellen, 
die ja keine "Netzqualität" bereitstellen, also die angeschlossenen 
Geräte starken Spannungsschwankungen ausgesetzt sein KÖNNEN. AC*1,41=DC

Ich glaube, ob MKP oder MBA oder PDX ist wohl egal, es gibt ja viele 
verschiedene Folien. Und wohl auch, ob 630V oder 400V. Letztendlich sind 
diese nur ein kleiner Teil einer riesigen Schaltung. Und Ersatz sollte 
so nahe wie möglich kommen .

Niemand wird irgendwo in Tripsdrill teuer einen 3angeblichen 394µF/51,8V 
bestellen. Sondern das nehmen was da ist. Mit allen Vo- und Nachteilen.

Dasselbe gilt auch für ICś. Das Gleiche ist aber nich Dasselbe, wie die 
Datenblätter (Unterkategorien) beweisen

von Rudi Ratlos (Gast)


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Das Problem bei diesen Baustellen-Generatoren ist, daß die Regelung viel 
zu langsam ist, um eine konstante Spannung bereitzustellen. Der eine 
schaltet sein große Flex ein, die Spannung sinkt, der Schweißer macht 
Brotzeit, die Spannung steig... und die Geräte können das (ua die 
Motordrehzahl) nicht so schnell nachregeln.
Wenn du also mit Dieselgenerator schweißt, bist mit 630V besser dran !

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