Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino mit Pt1000 und 400°C Schaltung


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von Hemdo (Gast)


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Hallo,
Ich versuche gerade, einen PT1000 zu verwenden, um die Temperatur in 
einem Bereich von 0-400°C zu messen. Ich habe ein Tutorial gefunden, um 
einen Messwadnler 
(https://www.aeq-web.com/pt1000-temperature-sensor-arduino-lm358-messwandler/) 
mit dieser Schaltung zu bauen (siehe Bild). Ist es möglich, die 
Temperatur bis zu 400°C zu messen oder muss ich andere Widerstände 
verwenden?


Ich muss den Messwandler bauen, weil es eine Aufgabe für die Universität 
ist, ihn so einfach wie möglich zu bauen. Ich verwende einen Arduino 
uno, wie im Beitrag.
Vielen Dank für Ihre Hilfe!

von Jobst M. (jobstens-de)


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Hemdo schrieb:
> Ist es möglich, die
> Temperatur bis zu 400°C zu messen oder muss ich andere Widerstände
> verwenden?

Rechne doch mal nach!
Oder sollen wir Dir jetzt erklären, was Du in Deinen Taschenrechner 
eingeben sollst?
Wenn dem so ist, dann solltest Du auch ruhig durchfallen ...

Gruß
Jobst

von H. H. (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Ist es möglich, die
> Temperatur bis zu 400°C zu messen oder muss ich andere Widerstände
> verwenden?

Andere.

von Hemdo (Gast)


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Tut mir leid für meine Unwissenheit. Ich bin sehr neu auf dem Gebiet und 
auch sehr verloren. Ich möchte nicht wissen was ich eingeben muss. Aber 
wie oder was genau muss ich das berechnen?

von Jobst M. (jobstens-de)


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Hemdo schrieb:
> Aber
> wie oder was genau muss ich das berechnen?

Mach doch mal Vorschläge.
Was könnte bei 400°C interessant sein, wenn man die Schaltung 
durchrechnen möchte?

Gruß
Jobst

von Hemdo (Gast)


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Ich hätte jetzt spontan erstmal den Widerstandswert des Pt1000 gesagt, 
also wie groß ist der Widerstand des Pt1000 bei 400°C (Anhand von einer 
Tabelle ablesen, ist ja genormt) Oder bin ich komplett daneben?

von Harald W. (wilhelms)


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Hemdo schrieb:

> Ich hätte jetzt spontan erstmal den Widerstandswert des Pt1000 gesagt,
> also wie groß ist der Widerstand des Pt1000 bei 400°C (Anhand von einer
> Tabelle ablesen, ist ja genormt)

Und? Hast Du die Tabelle im INet gefunden? Oder musst Du vorher erst
einen Grundkurs:"Bedienung von Suchmaschinen" abschliessen?

von Jobst M. (jobstens-de)


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Den Widerstandswert zu kennen bringt Dich einen Schritt weiter. Mag 
sein, dass es auch Tabellen gibt, normalerweise rechnet man mit dem 
Koeffizienten.

Wie groß ist er und wie gehst Du weiter vor?

Gruß
Jobst

von Hemdo (Gast)


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Ja natürlich habe ich eine Tabelle gefunden. Anstatt hier so aggressiv 
zu antworten könntet ihr mir doch einfach versuchen zu helfen. Ich stehe 
offensichtlich auf dem Schlauch und wende mich an euch für eure Hilfe. 
Warum denn so unnötige Beiträge? Wenn ihr meine Frage als unnötig anseht 
schön und gut, dann müsst ihr mir nicht antworten

von Harald W. (wilhelms)


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Hemdo schrieb:

> Ich stehe
> offensichtlich auf dem Schlauch und wende mich an euch für eure Hilfe.

Du stehst auf dem Schlauch, wenn Du Werte aus einer Tabelle auslesen 
musst?

von Hemdo (Gast)


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Der Widerstand bei 400°C liegt bei 2470,92 Ohm. Der für 0°C 
offensichtlich bei 1000 Ohm.

Wie genau es weiter geht ist eine gute Frage. Da müsste ich mal 
überlegen

von Jobst M. (jobstens-de)


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Hemdo schrieb:
> Der für 0°C
> offensichtlich bei 1000 Ohm.

Deshalb heißt das Ding Pt1000

Hemdo schrieb:
> Wie genau es weiter geht ist eine gute Frage. Da müsste ich mal
> überlegen

Also, die anderen Widerstände hast Du ...
Du hast 2 Spannungsteiler, einer davon belastet bzw. gegengekoppelt 
durch den OPV.

Wie sind die Spannungen?


Gruß
Jobst

von Harald W. (wilhelms)


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Hemdo schrieb:

> Der Widerstand bei 400°C liegt bei 2470,92 Ohm. Der für 0°C
> offensichtlich bei 1000 Ohm.
>
> Wie genau es weiter geht ist eine gute Frage. Da müsste ich mal
> überlegen

Wenn Du lange genug überlegt hast, kannst Du uns ja das Ergebnis
Deiner Überlegungen mitteilen. Kleiner Tip: Du solltest mehr Werte
aus Deiner Tabelle in dem Bereich, wo Du messen willst, ablesen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Harald W. schrieb:
> Kleiner Tip: Du solltest mehr Werte
> aus Deiner Tabelle in dem Bereich, wo Du messen willst, ablesen.

Um zu erfahren, ob die Schaltung bis 400°C reicht, reicht der Grenzwert 
aus.

Edit: Danach kann er den Vorgang nochmal mit anderen Werten 
durchspielen.

Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von Kevin M. (arduinolover)


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von Claudius (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Ich muss den Messwandler bauen, weil es eine Aufgabe für die Universität
> ist,

Darf ich fragen, an welcher Uni du studierst?
Welcher Fachbereich?
Welches Semester?

von Harald W. (wilhelms)


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Jobst M. schrieb:

> Um zu erfahren, ob die Schaltung bis 400°C reicht, reicht der Grenzwert
> aus.

Stimmt, ich habe versäumt, die Verstärkung des OPVs nachzurechnen.
Bei Ub 5V wird das wohl etwas knapp. Aber ich habe sowieso den
Eindruck, das es beim TE nicht nur bei der Dimensionierung einer
einfachen OP-Verstärkerschaltung hapert.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Harald W. schrieb:
> [...]

Schauen wir mal, wohin das führt ...


Gruß
Jobst

von Hemdo (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Aber ich habe sowieso den
> Eindruck, das es beim TE nicht nur bei der Dimensionierung einer
> einfachen OP-Verstärkerschaltung hapert.

Ich habe vorher noch nie mit Sensorik oder Arduinos gearbeitet. Wie kann 
man denn so abgehoben sein? Ist ja schön und gut, wenn du alles besser 
weißt. Ja ich habe keine Ahnung davon, aber ich lese mich ein und habe 
die Berechnung nicht verstanden. Ist das so schwer zu verstehen, dass es 
Menschen gibt, die Probleme damit haben? Ich werde mich hier ausklinken 
und woanders Hilfe suchen.

Trotzdem danke an Jobst, der wenigstens versucht hat mir zu helfen, die 
Ansätze werde ich weiter verfolgen.

von Kevin M. (arduinolover)


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Hemdo schrieb:
> Wie kann
> man denn so abgehoben sein?

Ist hier Standard.

Kevin M. schrieb:
> https://learn.adafruit.com/adafruit-max31865-rtd-pt100-amplifier/arduino-code

Alternativ bau das ganze mal in LT-Spice nach. Ohne nachzurechnen würde 
ich sagen, dass die Verstärkung deiner Schaltung zu hoch ist. Und 
bedenke, dass OpAmps nie ganz gegen V+/V- am Ausgang kommen, auch wenn 
sie einen Common Mode Bereich haben der diese einschließt.

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Achherrje, Du gibst auf ...!?

Naja ...

Gruß
Jobst

von Manfred (Gast)


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Kevin M. schrieb:
> Ohne nachzurechnen würde
> ich sagen, dass die Verstärkung deiner Schaltung zu hoch ist.

Mir ist nicht klar, ob das überhaupt ein Verstärker ist. Ich sehe eher 
einen Komparator mit Hysterese, wegen R1.

von Hemdo (Gast)


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Nein, ich gebe nicht auf. Ich habe nur keine Lust mir eure Kommentare 
durchzulesen, die meiner Meinung nach darauf abzielen, euch als was 
besseres darustellen, nur weil ihr Ahnung von Arduinos habt.


Es gibt noch andere Foren, auch auf Englisch, in denen die Leute nicht 
so abgehoben sind wie hier.

von Hemdo (Gast)


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Also Thread kann gerne geschlossen werden :)

von Harald W. (wilhelms)


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Hemdo schrieb:

> Ich habe vorher noch nie mit Sensorik oder Arduinos gearbeitet.

Den Aduino brauchst Du nur für die Umrechnung von Spannungen zu
angezeigten Temperaturzahlen. Zuerst einmal muss das analoge
Frontend arbeiten. Die Verstärkung von OPV-Schaltungen kann
man per einfacher Dreisatzberechnung durchführen.

> Wie kann man denn so abgehoben sein?

Hier geht es um einfachste Berechnungen. Die sind nun wirklich nicht 
"abgehoben".

> Ja ich habe keine Ahnung davon, aber ich lese mich ein und habe
> die Berechnung nicht verstanden.
> Ist das so schwer zu verstehen, dass es Menschen gibt,
> die Probleme damit haben?

Von was hast Du denn Ahnung? Dein Problem ist eher auf dem Niveau
eines Lehrlings in einem Elektronikberuf; Du bist aber anscheinend
an einer UNI? Ich habe übrigens kein Abitur. "Abgehoben" wird es
für mich, wenn es um Differentialgleichungen und Z-Transformation geht.

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Manfred schrieb:
> Ich sehe eher
> einen Komparator mit Hysterese, wegen R1.

Ähm, nein. Wo soll das die Hysterese sein. Dazu benötigt man eine 
Mittkopplung.

Hemdo schrieb:
> Ich habe nur keine Lust mir eure Kommentare
> durchzulesen, die meiner Meinung nach darauf abzielen, euch als was
> besseres darustellen, nur weil ihr Ahnung von Arduinos habt.

Ahnung und Arduinos sind eigentlich Gegensätze ... ;-)

Nun sei doch nicht so empfindlich.


Gruß
Jobst

von MaWin (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Ist es möglich, die Temperatur bis zu 400°C zu messen oder muss ich
> andere Widerstände verwenden?

Na ja, was hält dein Pt1000 aus ? Nicht jeder schafft 400 GradC.

Deine Schaltung müsste dann knapp 5V liefern, das schafft der LM358 
nicht. Er ist zudem dermassen ungenau, dass die Messung um bis zu 5 Grad 
abweicht. Mit einem präziseren Rail-To-Rail OpAmp wie MCP606 geht das 
dann, mit AD8671 sogar besser als 0.1 Grad.

Neuberechnung: https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32

Darin finden sich Excel-Spreadsheets inklusive Linearisierungwiderstand 
und Fehlerbetrachtung.

von A. S. (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Ich habe nur keine Lust mir eure Kommentare
> durchzulesen, die meiner Meinung nach darauf abzielen, euch als was
> besseres darustellen, nur weil ihr Ahnung von Arduinos habt

Dass Arduino damit nichts zu tun hat, hat Harald ja schon gesagt.

Es ist nur hier für niemanden klar, ob Du irgendwas mit 
Elektro/Mechatronik/Sensorik studierst (dann sind die Hinweise 
hilfreich) oder Maschinenbau/Architektur/Ökotrophologie. Da kann man 
Spannungsteiler oder OPV nicht voraussetzen und jemand hätte die 
Rechnung oder einen Link dazu gepostet.

von Hemdo (Gast)


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Tatsächlich studiere ich Chemie und brauche den Sensor für eine Anlage. 
Deshalb habe ich 0 Ahnung davon und hatte auch keine Fächer in diesem 
Bereich. Es ist alles Neuland, aber wurde ja schon oft genug gesagt...

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Hemdo,

habt Ihr keine Übungsgruppe, in der Du die Aufgabe besprechen kannst?
Irgendwo müssen ja die Grundlagen erlernt worden sein.

Für die Aufgabe brauchst Du ein paar Kenntnisse.

Verstehst Du Spannungsteiler, bzw. wie man die Spannung an einem 
Spannungsteiler berechnet?

Verstehst Du das Funktionsprinzip eines Operationsverstärkers?

von Hemdo (Gast)


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Übungsgruppe gibt es leider nicht, da es sich um eine Projektarbeit 
handelt. Meine Betreuer hat auch nicht wirklich eine Ahnung und meinte 
ich solle mich da einlesen.

Spannungsteiler habe ich denke ich verstanden, habe mit Videos und 
Internetseiten dazu angeschaut, die Berechnung habe ich mir mit Formeln 
schon niedergeschrieben. Wie genau ein Operationsverstärkers weiß ich 
nicht, nur dass er das eingehende  Signal verstärkt.

von Harald W. (wilhelms)


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Hemdo schrieb:

> Tatsächlich studiere ich Chemie. Deshalb habe ich 0 Ahnung davon
> und hatte auch keine Fächer in diesem Bereich.

Ach, und das Fach Physik gibts bei Euch nicht?

von Hemdo (Gast)


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Wärst du an einer Uni gewesen, dann wüsstest du, was man im Fach Physik 
macht. Ganz bestimmt nicht Spannungsteiler und arduino. Zumindest nicht 
an meiner Uni. Das ist eher Bereich Elektrotechnik 1, ein Fach was ich 
nicht belegt habe, weil ich es nicht für Chemie brauche.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Da Du offensichtlich noch immer mitliest:

1. Spannung am positiven Eingang des OPV berechnen. Spannungsteiler R2 
und PT1000.
2. Negativer Eingang des OPVs hat die selbe Spannung, da er über R4 
gegengekoppelt ist.
3. Das ist auch die Spannung über R3. Strom durch R3 berechnen.
4. 5V - UR3 ist UR1.
5. IR3 = IR1 + IR4
6. UR4 + UR3 ist die Ausgangsspannung.

Ab dafür ...


Gruß
Jobst

von Björn W. (bwieck)


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Und wie kommt dann die UNI darauf die Ausführung gerade DIR Fachfremdes 
zu übergeben?

Und dann war da noch:

>Ich muss den Messwandler bauen, weil es eine Aufgabe für die Universität
>ist, ihn so einfach wie möglich zu bauen.

Da fällt ja schomal der Arduino komplett weg und ein Zeigerinstrument 
kommt ins Spiel...

von Kevin M. (arduinolover)


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Er will eh keine Lösung und Beiträge lesen schon garnicht....

Wenn dir das nicht gefällt:
Kevin M. schrieb:
> https://learn.adafruit.com/adafruit-max31865-rtd-pt100-amplifier/arduino-code

Und du es einfach willst und bei euch keiner Ahnung hat, kauf halt was 
fertiges....

Z.B. folgendes:
https://www.sensorshop24.de/elektronische-temperaturanzeige-fuer-pt100-inkl-kabelfuehler-6mm

Gibts auch mit anderen Fühlern und auch von anderen Anbietern. So schwer 
kann das ja wohl nicht sein.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Hemdo,

der Satz "Der LM385 vergleicht jetzt beide Spannungen und gibt den 
Spannungsunterschied über den Pin 1 an den Arduino weiter."
aus Deiner Quelle ist zu stark vereinfachend!

Morgen geht es weiter.

von Helge (Gast)


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Wenn dahinter ADC und rechnen kommt, gehts notfalls auch quick & dirty:

LTSpice installieren. Schaltung zeichnen, für den PT1000 eine Liste 
anlegen. Für den OP-Amp einen besseren single-supply nehmen, der 
wenigstens 0,25-4V am Ausgang erreicht. Durch den PT1000 weniger als 
0,25mA fließen lassen (R1 20k an 5V). Verstärkung und Nullpunkt so 
auslegen, daß die 0,2V .. 4V ausreichen (R3, R5).

Aus der Kurvenschar der Simulation die Werte für 0°C .. 400°C rauslesen 
und im Arduino als ADC-Werte für diese Temperaturen hinterlegen. 
Zwischenwerte durch Interpolation ausrechnen.

Bei Stützpunkten in 50°C-Schritten wird das schon halbwegs genau.

von Frank O. (frank_o)


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https://de.wikibooks.org/wiki/Linearisierung_von_resistiven_Sensoren/_Pt100

Der PT1000 hat nur einen anderen Widerstand, funktioniert aber genauso.

Und für alles gibt es fertige Rechner.

https://www.electronicdeveloper.de/MesstechnikCalcRTD.aspx

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Ja, man kann hier eine Menge lernen, aber dann muss man das 
oberlehrerhafte Verhalten über sich ergehen lassen.

Man Leute, ihr habt auch alle einmal angefangen und das Problem ist am 
Anfang immer größer, als man dass erwartet.
Wenn man dann so weit ist und sich den Tietze & Schenk, dazu noch Art of 
Electronics rein zieht, dann weiß man erstmal, was man alles nicht weiß.

Lasst die neuen Leute leben.

von Hemdo (Gast)


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Hallo,
Ich wollte noch einmal von vorne anfangen, da ich gestern etwas gereizt 
reagiert habe und wollte mich dafür entschuldigen . Ich bin lernwillig 
und habe mich eingelesen. Ich habe die Schaltung jetzt so verstanden: 
Die beiden spannungsteiler haben die selbe Spannung bei 0C. Wenn die 
Temperatur steigt, ändert sich pt1000 und die Spannungen sind nicht mehr 
gleich. Der Operationsverstäeker misst diesen Unterschied und gibt ihn 
verstärkt als Ausgangssignal aus. Ist das so korrekt? Nun habe ich 
gelesen, dass R4 dafür sorgt, dass diese Verstärkung durch eine 
Rückkopplung eingegrenzt wird. Heißt das in meinem Fall, dass ich jetzt 
R4 Berechnen muss sodass:

Bei 400C am Ausgang des Operationsverstärkers eine Spannung von maximal 
3,5V anliegt(da der lm358 anscheinend nur maximal so eine Spannung 
ausgeben kann)

Somit hätte ich dann den Bereich abgedeckt der von 0-400C geht und eine 
Spannung  is maximal 3,5 V ausgibt. Ist meine Überlegung so richtig?

von Thomas F. (igel)


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Hemdo schrieb:
> da der lm358 anscheinend nur maximal so eine Spannung
> ausgeben kann

Der LM358 ist für deinen Fall eher ungeeignet wie MaWin schon erklärt 
hat.
Nimm einen neueren Rail-to-Rail OpAmp.

Beitrag "Re: Arduino mit Pt1000 und 400°C Schaltung"

von Thomas (Gast)


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Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ergibt sich folgender Zusammenhang, 
bezogen auf das Bild GANZ OBEN (Widerstände haben wohl zwischendurch 
ihre Bezeichung geändert):

U0 = 5V * R3 /(R1+R3), die Spannung wenn es 0°C sind.
Bei 0° kommen also NICHT 0V heraus!

Die Verstärkung ergibt sich folgendermassen:
Der invertierende Eingang bekommt U0 über einen Widerstand zugeführt.
Dieser zuführende Widerstand ist eine Ersatzschaltung aus R1 und R3. 
Diese sind dabei parallel geschaltet.
RE = R1*R3/(R1+R3).

Die Verstärkung ist nun abhängig vom Verhältnis zwischen R4 und RE:
V = 1+ R4/RE

Wenn RE und R4 gleich sind ist die Verstärkung also 2 und nicht 1.

Aus meiner Sicht ist die Schaltung nicht so ganz geeignet, die 
Ausgangsspannung hängt von den 5V ab.
Wenn die sich ändern ändert sich auch die Ausgangsspannung bei gleicher 
Temperatur.

Bin gespannt was nun kommt...

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> Aus meiner Sicht ist die Schaltung nicht so ganz geeignet, die
> Ausgangsspannung hängt von den 5V ab

Ja, das nennt man ratiometrisch und ist schlau, wenn sich auch der A/D 
Wandler auf diese 5V bezieht.

Warum trägst du mit deiner Unkenntnis noch zusätzlich zur Verwirrung von 
Hemdo bei ?

Warum liest du nicht selber vorher wie man es richtig macht ? Stimmt, du 
bist hier in bester Gesellschaft der maximal Ahnungslosen:

Manfred schrieb:
> Mir ist nicht klar, ob das überhaupt ein Verstärker ist. Ich sehe eher
> einen Komparator mit Hysterese, wegen R1.

von m.n. (Gast)


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Hemdo schrieb:
> ihn so einfach wie möglich zu bauen. Ich verwende einen Arduino
> uno, wie im Beitrag.

Einfach ist diese Schaltung: 
Beitrag "PT1000, einfache Auswertung mit AVR (ATmega328)"
Im 2. Beitrag ist die .ino-Datei.

Für einen RP2040 gibt es auch etwas in "Arduiono": 
Beitrag "PT1000 an RP2040-pico-Board"

von W.S. (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Ja natürlich habe ich eine Tabelle gefunden. Anstatt hier so aggressiv
> zu antworten könntet ihr mir doch einfach versuchen zu helfen.

Was bist du? Student oder technische Hilfskraft?
Falls du Student bist, dann ist dir am meisten geholfen, wenn du 
Anregungen bekommst, die dich veranlassen, selber über das Ganze zu 
denken. Sowas wird vom Studenten verlangt und später wird es die 
Selbstverständlichkeit sein, um deretwegen du einen akademischen Grad zu 
erringen trachtest. Leute, denen man sagen muß, was sie zu tun haben, 
sind was anderes.

Aber ich möchte dich an dieser Stelle auf etwas anderes hinweisen: 
Bedenke mal, daß bei 400°C gewöhnliches Lötzinn bereits geschmolzen ist. 
Von solcher Überlegung hängt die Konstruktion der Temperaturfühler ab. 
Ist ein ganz anderes Thema als nur die Konstuktion einer Lupenfunktion 
aus einem OpV und ein paar Widerständen nebst einem Arduino.

Abgesehen davon halte ich derartige Schaltungen für nicht mehr 
zeitgemäß. Heutzutage gibt es hochauflösende ADC, mit denen man einen 
Widerstand sauber messen kann (Tip: ratiometrische Wandlung) und alles 
weitere ist nur noch Rechnerei, für die selbst ein Arduino völlig 
ausreicht.

W.S.

von W.S. (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Der Operationsverstäeker misst diesen Unterschied und gibt ihn
> verstärkt als Ausgangssignal aus. Ist das so korrekt?

Ein OpV mißt garnix. Er hat lediglich eine normalerweise recht hohe 
Verstärkung und am Ausgang ergibt sich aus der Spannungsdifferenz 
zwischen den beiden Eingängen dann eine um die Verstärkung größere 
Spannung als besagte Spannungsdifferenz zwischen den Eingängen.

Aber dadurch, daß es eine Rückkopplung zum E- über den R4 gibt, ändert 
sich die Spannung am E- soweit, daß die Spannungsdifferenz zwischen den 
Eingängen weitestgehend reduziert ist und nur noch ein kleiner Rest 
(Ausgangsspannung/Verstärkung) übrig bleibt. Die tatsächliche 
Verstärkung der Schaltung ergibt sich also weitestgehend aus der 
Dimensionierung der besagten Rückkopplung. Siehe auch Kirchhoffsche 
Gesetze.

W.S.

von Purzel H. (hacky)


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Was soll die bescheuerte Schaltung mit einem LM358 ? Klopp den Mist in 
eine Tonne. Der Offset und die Drift sind viel zu hoch.
Ein sinnvoller Ansatz ist ein einzelner Spannungsteiler, zB
PT1000, 10k 0.1%, an einer Referenz, zB 2.5V, an einem AD7799.
Der Spannungsabfall ueber dem PT1000 sollte 300mV oder so nicht 
ueberschreiten. Der genannte Wandler schaltet den Strom ab, wenn er grad 
nicht misst.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (Gast)


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Wir wissen noch nicht einmal welche Auflösung gefordert ist.

Ohne Klimmzüge (und ohne OpAmp) kann man das mit ~4K Auflösung direkt am 
AVR lösen.
Bei Temp. bis zu 400°C ist die Eigenerwärmung auch kein Faktor.
Mit 2.5kΩ Vorwiderstand rechne ich hier ~2K Auflösung.

Und wenn man der Oversampling Methode nicht völlig ablehnend gegenüber 
steht, dann auch deutlich besser.

von Stümper-Detektor (Gast)


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Frank O. schrieb:
> Ja, man kann hier eine Menge lernen, aber dann muss man das
> oberlehrerhafte Verhalten über sich ergehen lassen.

Nein, das darf und muß man keinesfalls. Das verbietet die 
Selbstachtung.
Man kann sich aber ein Großmaul herausgreifen und das dann bis auf die 
Grundmauern demontieren.

>
> Man Leute, ihr habt auch alle einmal angefangen und das Problem ist am
> Anfang immer größer, als man dass erwartet.

Diese Vögel haben keine Geburtsurkunde, sondern die Mutter hat gleich 
nach der Geburt das Diplom für ihr Gewächs verlangt!

von Frank O. (frank_o)


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m.n. schrieb:
> Einfach ist diese Schaltung:
> Beitrag "PT1000, einfache Auswertung mit AVR (ATmega328)"

Aber vielleicht doch an einen "Spannungsfolger" anschließen.
Dann belastet der µC nicht die Quelle.
Aber ansonsten würde ich das auch so machen.
Nur über so einen weiten Bereich, von 0-400°C, da kommen sicher gröbere 
Ungenauigkeiten.
Zum Üben reicht die alle Mal.

@TO
Du musst dir einen Arbeitspunkt erstellen, da du nie ganz auf 0V kommst.
Wenn du deinen OPV (einen passenden) von 1-5V Ausgang betreibst, dann 
hast du auch 1V/100°C.

von Frank O. (frank_o)


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Stümper-Detektor schrieb:
> Man kann sich aber ein Großmaul herausgreifen und das dann bis auf die
> Grundmauern demontieren.

Das geht nur mit entsprechendem Wissen. Einige von diesen Leuten haben 
aber sehr viel Wissen.
Auch wenn ich diese Art der "Unterstützung" nicht toll finde, das Wissen 
kann man den Leuten nicht absprechen und manchmal muss man über die Art 
drüber weg sehen, denn helfen können und wollen sie dir ja doch.

Leben und leben lassen.

Da gab es den Spruch "Lehrjahre sind keinen Herrenjahre", das muss man 
sich dann selbst sagen.
Im Anfang habe ich hier so hart lernen müssen, aber manchmal dachte ich 
auch, dass ich das schon richtig sehe. Habe ich aber nicht. Und bis auf 
ein paar besonders pampige Antworten, war es unterm Strich ok.
Es hat mich zumidest angespornt sehr viel zu lesen, um nicht jedes Mal 
völlig blöd auszusehen.
Und dann muss man noch unterscheiden.
"MaWin" ist nicht immer der "MaWin".
Das hätte ihm fast schon einen Besuch eingebracht.
Ich weiß gar nicht, ob der echte MaWin überhaupt noch hier ist, denn der 
dürfte schon ziemlich alt sein.

von Udo S. (urschmitt)


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Falls Hemdo hier noch mitliest:
Du hast deshalb so viel Gegenwind bekommen weil deine ersten Posts 
danach aussahen als wolltest du schlicht und einfach eine Projektarbeit 
von der Community hier erledigen lassen. Das kommt bei den meisten nicht 
gut an.

Dass du Chemie Student bist der ein elektronisches Problem hat kam erst 
viel später heraus.
Trotzdem: Von jemandem mit akademischer Ausbildung erwartet man dass er 
sich selbstständig in ein Problem einarbeiten kann, auch wenn es nicht 
genau das eigene Fachgebiet ist.
Wenn ein Regelungstechnik Ing. eine Regelung eines chemischen prozesses 
modellieren und optimieren soll, erwartet man auch, dass er die 
chemischen Grundlagen kennt bzw. sich aneignet.

Um zum Thema zu kommen: Die Hinweise und vor allem der Link von MaWin in 
Beitrag "Re: Arduino mit Pt1000 und 400°C Schaltung" sind eigentlich 
alles was du benötigen solltest um weiterzukommen.
Und auch die Hinweise von Jobst sollten hilfreich sein um die einfache 
Schaltung und deren Dimensionierung zu verstehen.

Viel Erfolg

von Jobst M. (jobstens-de)


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Okay, ich habe mir nochmal ein paar Gedanken gemacht und habe ein paar 
Fragen.

Also zunächsteinmal ist es natürlich nicht von Vorteil keinerlei 
Elektronikkenntnisse zu besitzen. Ohmsches Gesetz, Spannungsteiler, 
Kirchhoffsche Regeln und ein Basisverständnis über die Funktionsweise 
von Operationsverstärkern (Blackbox, nicht der innere Aufbau) wären 
schon wichtig, um hier erfolgreich selbst zu arbeiten.

Und natürlich kommen mit erhöhten Anforderungen an die Messungen auch 
erhöhte Anforderungen auf die Schaltung zu. Nur diese können Auskunft 
darüber geben, ob Du Glück, Erfahrung, Trickkiste oder Magie benötigst.

Du möchtest 0 - 400°C messen - mit welcher Genauigkeit?

Außerdem möchtest Du die Daten in einem Arduino weiterverarbeiten - oder 
ist das für Dich nur eine Möglichkeit gewesen, um die Temperatur 
anzeigen zu können?

Es gibt auch einfache Multimeter, an die man ein Thermoelement (also 
kein Pt1000) anschließen kann. z.T. mit Datenlogger.

Mich würde interessieren:
- Gewünschte Genauigkeit
- Gewünschte Auflösung
- und was soll mit den Daten passieren?

Warum ich frage? Ich befürchte, dass Du mit der Schaltung da oben nicht 
weit kommst.

Gruß
Jobst

von Hemdo (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Mich würde interessieren:
> - Gewünschte Genauigkeit
> - Gewünschte Auflösung
> - und was soll mit den Daten passieren?

Gneuaigkiet +-10K
Auflösung etwa 0,25K
Daten sollen angezeigt werden.

von Manfred (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Gneuaigkiet +-10K
Genauigkeit.
Machbar.

> Auflösung etwa 0,25K
Nein, mit dem internen A/D des A*Uno 0,4K.

> Daten sollen angezeigt werden.
Die einfachste Übung.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Meine Meinung zum Thema ist, wenn momentan nicht der Weg das Ziel ist, 
sondern es gilt ein Laborexperiment weiterzubringen, es alternativ mit 
einer MAX31865 Bord zu verwirklichen um die Labormessung zu ermöglichen. 
Da gibts auch fertige Bibliotheken dafür.

Wenn er sowieso momentan wenig Zeit hat sich in die umfassende 
Elektronik Thematik einzuarbeiten, ist dies der bessere Weg. Später kann 
man sich ja immer noch damit ergiebig befassen. Ich weiß, der Lerneffekt 
fällt im Augenblick weg, aber das läßt sich nachholen.

https://www.aliexpress.com/item/1005003718574387.html?

Man muß sich deswegen nicht schämen. Wenn es schnell gehen muß, dann 
frißt man halt Fliegen. Ganz abgesehen davon arbeitet das Modul gut mit 
Arduino uC zusammen.

Wenn ein Ingenieur in irgendeiner Firma eine Hersteller Demo- oder 
Referenzdesign Bord verwendet ist meist auch froh, sich erst einmal in 
Ruhe einarbeiten zu können und ggf. Wissen auffrischen. Ist hier nicht 
viel anders.

Wenn man sich mit etwas grundlegend Neuen befasst, lernt man nebenbei 
auch viel Anderes, wichtig um das Thema herum.

Schaut Euch die MAX31856 Lösung zumindest an. Die hat auch den 
praktischen Vorteil die zusätzliche Berücksichtigung der 
Leitungswiderstände miteinbezogen zu haben, die bis jetzt noch nicht 
behandelt wurden.

Sonst gibt es spezielle industrielle ADCs die alle Probleme der PT 
Meßtechnik berücksichtigen können.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Hemdo,

Hemdo schrieb:
> Hallo,
> Ich wollte noch einmal von vorne anfangen, da ich gestern etwas gereizt
> reagiert habe und wollte mich dafür entschuldigen .

Kein Problem!

> Ich bin lernwillig

Ganz wichtig! :)

> und habe mich eingelesen. Ich habe die Schaltung jetzt so verstanden:
> Die beiden spannungsteiler haben die selbe Spannung bei 0C.

Ja, bitte auch mal übungshalber ausrechnen und zeigen!

> Wenn die
> Temperatur steigt, ändert sich pt1000 und die Spannungen sind nicht mehr
> gleich.

Ja, der Widerstand des PT1000 steigt mit steigender Temperatur.

> verstärkt als Ausgangssignal aus. Ist das so korrekt?

Der Operationsverstärker guckt sich die Differenz an und verstärkt die 
(theoretisch unendlich). Ist die Differenz positiv, steigt die 
Ausgangsspannung bis auf seine positive Betriebsspannung - wenn er das 
kann (Datenblatt lesen).
Ist die Differenz negativ, fällt die Ausgangsspannung bis auf seine 
negative Betriebsspannung - in diesem Fall Masse.

> Nun habe ich
> gelesen, dass R4 dafür sorgt, dass diese Verstärkung durch eine
> Rückkopplung eingegrenzt wird.

Ja, die steigende Ausgangsspannung beeinflusst über R4 den 
"Minus"-Eingang des Operationsverstärkers. Sobald die beiden 
Eingangsspannungen am Operationsverstärker gleich sind (in Wirklichkeit 
gibt es immer einer Differenz, genannt Offsetspannung), ändert sich die 
Ausgangsspannung nicht mehr.

> Heißt das in meinem Fall, dass ich jetzt
> R4 Berechnen muss sodass:
>
> Bei 400C am Ausgang des Operationsverstärkers eine Spannung von maximal
> 3,5V anliegt(da der lm358 anscheinend nur maximal so eine Spannung
> ausgeben kann)

Ja, oder einen anderen Operationsverstärker benutzen, der mehr kann.

> Somit hätte ich dann den Bereich abgedeckt der von 0-400C geht und eine
> Spannung  is maximal 3,5 V ausgibt. Ist meine Überlegung so richtig?

Ja. Das wäre eine Lösung. Allerdings würdest Du damit einen Teil der 
Auflösung des Arduino Uno verschenken, der ja auch Werte oberhalb von 5V 
bis 5V ausgeben kann. In Deiner Variante hättest Du den Wertebereich von 
0°C bis 400°C auf einen Spannungsbereich von 0 bis 3,5 Volt abgebildet.

Deine Anforderung von einer Auflösung von 0,25 K wäre damit aber 
erfüllt. Dein Temperaturbereich umfasst 400K, bei 0,25 K Auflösung muss 
der UNO 1600 verschiedene Werte liefern können. Im Bereich von null bis 
3,5 Volt kann der UNO bei einer Auflösung von 1mV 3500 verschiedene 
Werte liefern, passt.

Auf welche theoretische! Ausgangsspannung kommst Du bei einem Widerstand 
von ca 2500 Ohm?

Rechne das Beispiel von Jobst durch:

Jobst M. schrieb:
> 1. Spannung am positiven Eingang des OPV berechnen. Spannungsteiler R2
> und PT1000.
> 2. Negativer Eingang des OPVs hat die selbe Spannung, da er über R4
> gegengekoppelt ist.

Beim Start der Spannung mit RPT1000=2500 Ohm fährt der 
Operationsverstärker die Spannung immer weiter hoch, bis die Spannung am 
Punkt Uopv2=Uopv3 ist.

> 3. Das ist auch die Spannung über R3. Strom durch R3 berechnen.
> 4. 5V - UR3 ist UR1.
> 5. IR3 = IR1 + IR4
> 6. UR4 + UR3 ist die Ausgangsspannung.

Wenn ich richtig gerechnet habe, müsste der Operationsverstärker bei 
RPT1000=2500 Ohm eine Spannung von 6 Volt ausgeben, was er bei 
vorhandenen 5 Volt Spannung aber nicht kann. Eine Änderung der 
Verstärkung über Widerstand R4 ist erforderlich, so daß die 
Ausgangsspannung des Operationsverstärkers einen Wert annimmt, den der 
OPV auch liefern kann.
Da Du den erforderlichen Strom I4 schon kennst und auch weißt, dass der 
LM358 nur 3,5 Volt ausgeben soll, kannst Du daraus den gewünschten 
Widerstand bestimmt. Wie hoch ist der rechnerisch?
Falls es den Widerstand nicht gibt, welchen nimmst Du stattdessen?

Die Schaltung wäre dann fertig.

Jetzt musst Du nur noch die Jobst'schen Formeln umschreiben.
Bisher hat Jobst Dir gezeigt, wie man die Ausgangsspannung als Funktion 
der Widerstands RPT1000 errechnen kann.
Gefragt ist nun: Wenn der UNO die Ausgangsspannung sieht, wie hoch ist 
dann der Widerstand RPT?

Im letzten Schritt kann man mit Hilfe einer Tabelle oder einer schicken 
Formel die Temperatur zum gegebenenen Widerstand RPT1000 errechnen.

Dann fehlt nur noch die Kalibration von Nullpunkt und Skalenfaktor 
dieses Messgerät, dazu kommen wir später.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Dein Temperaturbereich umfasst 400K, bei 0,25 K Auflösung muss
> der UNO 1600 verschiedene Werte liefern können.

Kann er aber nicht, der ATMega328 wandelt 10bit.

Manfred schrieb:
>> Auflösung etwa 0,25K
> Nein, mit dem internen A/D des A*Uno 0,4K.

Diese 0,4K setzen voraus, dass der Verstärker den PT1000 sauber auf 
0,0..5,0 Volt skaliert. Da das kaum machbar ist, wird die Auflösung eher 
noch geringer.

von Hemdo (Gast)


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Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Ich bin gerade dabei mich 
einzulesen, und werde dann versuchen R4 auszurechnen. Langsam fange ich 
an das ganz zu verstehen auch wenn es mir etwas schwer fällt.

Leider ist der LM358 in einer großbestellung schon angekommen, deshlab 
möchte mein Betreuer, dass ich diesen nutze. Wir haben uns im vorhinein 
leider nicht mit dem geringen Spannungsoutput beschäftigt - dummer 
Fehler.

Deine Rechnung bzw. den Ansatz verstehe ich und weiß jetzt in etwa was 
ich machen muss, nur noch die Formeln muss ich zusammenschustern, aber 
das sollte das geringste Problem sein.


Peter M. schrieb:
> Da Du den erforderlichen Strom I4 schon kennst

Was meinst du damit? woher kenne ich den? Ist der gegeben oder wird der 
auch berechnet?

von MaWin (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Gneuaigkiet +-10K
> Auflösung etwa 0,25K
> Daten sollen angezeigt werden.

Das geht sowieso nicht mit der Schaltung, der Arduino Uno hat nir 10 bit 
A/D-Wander, also 0-400 GradC in 1000 Stücke macht 0.4K pro Stück.

Du brauchst einen externen A/D-Wandler, dann kannst du gleich einen 16 
oder 20 bit A/D nehmen und mit ihm einen 1k0.05% Vergleichswiderstand in 
Reihe mit deinem Pt1000 vermessen.

Hemdo schrieb:
> Leider ist der LM358 in einer großbestellung schon angekommen, deshlab
> möchte mein Betreuer, dass ich diesen nutze.

Ihr müsst sowieso einen anderen A/D-Wandler dazukaufen. Obwohl es eine 
Losung mit einen single slope, dual slope oder sigma delta Wandler in 
Software über Timer gäbe - aber das übersteigt deine Fähigkeiten.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Hemdo schrieb:
> Gneuaigkiet +-10K
> Auflösung etwa 0,25K
> Daten sollen angezeigt werden.

Okay, das sind keine allzu hohen Erwartungen.
Das bekommen wir prinzipiell hin.
Weitere Fragen habe ich noch:

In welchem Medium wird der Sensor eingesetzt? Oder kann er direkt auf 
der Platine verbaut werden? (Stichwort Vierleitermessung)

Willst Du das zusammenstecken oder eine Platine fertigen lassen und 
bestücken?

Bist Du an die asymetrische Spannungsversorgung von 5V gebunden?

Warum kommt kein Fertiggerät in Frage? (Nicht falsch verstehen! Ich 
finde es gut, wenn Du es selbst machst!) Gut, die preiswerten lösen 
nicht auf 1/4K auf ...

Aus welcher Stadt kommst Du?

Und: Wie viel Zeit bleibt noch?


Der ADC des ATmega328 auf dem Uno besitzt 10 Bit. Wenn man es schafft, 
nur den benötigten Temperaturbereich auf den Messbereich des ADCs zu 
bringen, dann kommt man evtl. auf 0,4K Auflösung. Eine anschließende, 
notwendige softwareseite Justage der Temperaturkurve an mindestens 3 
Punkten, wird das weiter einschränken.
Ich würde einen kleinen, langsamen externen ADC mit mindestens 16-Bit 
und differenziellem Eingang vorschlagen. LTC2411 oder so. Nur leider im 
Moment nicht zu bekommen. Wie viele andere auch :-(

Der Uno zusammen mit einem guten OPV (den Du aber auch erstmal besorgen 
musst!) wird auch mit Oversampling effektiv nicht mehr als 2, 
bestenfalls 1K Auflösung schaffen. Das ist mit einem SAR-Wandler (der im 
Uno) keine echte Option.


Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von Kevin M. (arduinolover)


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MaWin schrieb:
> Das geht sowieso nicht mit der Schaltung, der Arduino Uno hat nir 10 bit
> A/D-Wander, also 0-400 GradC in 1000 Stücke macht 0.4K pro Stück.

Eigentlich 0.390K, abgesehen davon wird es ihm schwer fallen den vollen 
Messbereich von 0-5V mit dieser Schaltung auszunutzen.

MaWin schrieb:
> Du brauchst einen externen A/D-Wandler, dann kannst du gleich einen 16
> oder 20 bit A/D nehmen und mit ihm einen 1k0.05% Vergleichswiderstand in
> Reihe mit deinem Pt1000 vermessen.

Ich bezweifle, dass sie in der Lage sein werden eine Schaltung 
aufzubauen, die 16 geschweige denn 20 Bit liefert. Anstatt solch einen 
Handstand zu machen, sollten sie einfach was fertiges kaufen. Der 
relativ am Anfang von mit vorgeschlagene MAX31865 tut alles was sie 
brauchen und man kann ihn einfach an den Arduino anschließen. Außerdem 
gibt es den als fertiges Modul.

von Georg (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Leider ist der LM358 in einer großbestellung schon angekommen, deshlab
> möchte mein Betreuer, dass ich diesen nutze.

Dafür kannst du natürlich nichts, aber das ändert nichts daran, dass das 
einer der ungeeignetsten OpAmps für diesen (und die meisten anderen) 
Zweck ist, und beweist nur, dass die akademische Ausbildung immer einen 
technischen Rückstand von mehr als 20 Jahren gegenüber der aktuellen 
Technik aufweist, systembedingt. Dass es heute um Grössenordnungen 
bessere ICs gibt ist bei deinen Ausbildern nicht angekommen, aber das 
ist eben immer so: ich habe im Physikstudium ein Praktikum machen müssen 
mit 20 Versuchen mit Röhren, und einem einzigen mit einem Transistor, 
klar habe ich in meinem Elektronikerleben niemals eine Röhre verwendet, 
aber ich weiss noch was die Barkhausensche Röhrengleichnung aussagt. Der 
Abstand zwischen Ausbildung und der Realität bleibt wohl immer etwa 
gleich oder wird wegen der grösseren Geschwindigkeit der Entwicklung 
noch grösser.

Auch wenn es dumm ist, du musst das natürlich so machen wie vom 
Ausbilder gewünscht, sonst bekommst du kein Testat. Aber nimm für die 
Zukunft mit dass im Beruf dann vieles ganz anders ist. Dass dir dann 
kein Ausbilder Vorgaben macht ist i.d.R. kein Nachteil.

Soweit mir bekannt ist der LM358 ein OpAmp aus den 70er Jahren des 
vorigen Jahrhunderts, hat also bald 50. Geburtstag.

Georg

von Jobst M. (jobstens-de)


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Hemdo schrieb:
> Leider ist der LM358 in einer großbestellung schon angekommen, deshlab
> möchte mein Betreuer, dass ich diesen nutze.

Gut, das wird schief gehen. Egal wie sehr er das möchte.


Ich bin hier auch gerade auf der Suche nach Teilen für Dich, aber von 
dem, was noch verfügbar ist, findet sich nichts passendes.

... ich werde morgen mal einen Lösungsvorschlag präsentieren. Das Ganze 
ist nämlich tatsächlich keine leichte Aufgabe für einen Anfänger. 
Erschwerend noch aufgrund der derzeitigen Materialsituation.

Gruß
Jobst

von Jobst M. (jobstens-de)


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Kevin M. schrieb:
> Der
> relativ am Anfang von mit vorgeschlagene MAX31865 tut alles was sie
> brauchen und man kann ihn einfach an den Arduino anschließen. Außerdem
> gibt es den als fertiges Modul.

In die Richtung wäre mein Vorschlag nun auch gegangen. Nur nicht 
vollintegriert.
Ist das Ding verfügbar? Der geht nur mit 3,3V, also den Arduino auch mit 
3,3V betreiben.
Ansonsten ist das genau das, was der TO braucht!

Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von Kevin M. (arduinolover)


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Jobst M. schrieb:
> Ist das Ding verfügbar?

Ja.

Jobst M. schrieb:
> Der geht nur mit 3,3V, also den Arduino auch mit
> 3,3V betreiben.

falsch....

https://www.exp-tech.de/sensoren/temperatur/8326/adafruit-pt1000-rtd-temperature-sensor-amplifier-max31865

von m.n. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Frank O. schrieb:
> m.n. schrieb:
>> Einfach ist diese Schaltung:
>> Beitrag "PT1000, einfache Auswertung mit AVR (ATmega328)"
>
> Aber vielleicht doch an einen "Spannungsfolger" anschließen.
> Dann belastet der µC nicht die Quelle.

Die Quelle wird durch den ADC so gut wie nicht belastet. Ein OPV als 
Puffer ist nicht notwendig.

Hemdo schrieb:
> Gneuaigkiet +-10K
> Auflösung etwa 0,25K

Bezüglich der Auflösung ist das eine unsinnige Anforderung. Die 
Genauigkeit mit direkter Messung wie von mir weiter oben verlinkt mit 
einem UNO hingegen kein Problem.
Vorschlag: verwende den LM358 als Rauschgenerator und mittele die 
Einzelmessungen. Das erhöht die Auflösung - die Genauigkeit aber nicht!
Wenn Du im Arduino-Dschungel bleiben möchtest, wäre auch die Schaltung 
mit RP2040 und einem kompletten Board für <= 5 Euro eine Möglichkeit. 
Dort wird ein 12 Bit ADC verwendet.

Zum Abschluß eine Schaltung mit OPV, die mit Standardwiderständen (0,1%) 
auskommt und das PT1000 Signal im Bereich -50 °C bis +350 °C auf 0,376 V 
- 4,736 V skaliert. Bei 400 °C ergeben sich rechnerisch genau 5,000 V.
Wichtig: AREF wird nur zur Messung aktiviert damit keine Eigenerwärmung 
des  PT1000 stattfindet.

von m.n. (Gast)



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Dazu noch eine Tabelle.
Erläuterung zu °C-min: Bei -68 °C liegt die Ausgangsspannung bei 0 V.

von Norbert (Gast)


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m.n. schrieb:
> Wenn Du im Arduino-Dschungel bleiben möchtest, wäre auch die Schaltung
> mit RP2040 und einem kompletten Board für <= 5 Euro eine Möglichkeit.
> Dort wird ein 12 Bit ADC verwendet.

Der RP2040 hat jedoch bei 1×/3×/5×/7× 2^9 heftige Beulen in der Kurve. 
Da muss man wissen wie damit software-seitig umzugehen ist.

von m.n. (Gast)


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Aber dazu hast Du ja schon die passende Lösung: 
Beitrag "Re: Problem bei Temp-Messung Rasp. Pi Pico & Pt1000"
;-)

von Hemdo (Gast)


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Vielen Dank für die rege Beteiligung. Ich glaube es geht eher bei der 
Arbeit um den wissenschaftlichen Weg dorthin. Wäre es denn mit meiner 
Schaltung (mit angepassten r4) unmöglich die Temperatur zu messen? Jetzt 
ohne Bedenken auf die Genauigkeit und Auflösung. Ich würde dies 
natürlich dokumentieren und sagen warum das nicht gut läuft etc. und 
auch bessere Losungen nennen. Aber neue Teile zu bestellen wird aufgrund 
der knappen Zeit schwierig.

Also kurz und knapp: kann ich mit der Schaltung die Temperatur messen?

Ich habe sonst noch ein thermoelement gefunden mit einem max6675. Habe 
gesehen dass man das „nur“ anschließen und codieren muss, und nichts 
selber zusammen schustern. Hier ist die Genauigkeit natürlich auch nicht 
gut, aber wie gesagt das würde ich alles dokumentieren und 
wissenschaftlich aufarbeiten. Also wäre so ein thermoelement Typ k mit 
Max6675 auch möglich?

von m.n. (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Vielen Dank für die rege Beteiligung.

Gerne. Schön, wie Du wissenschaftlich alle Vorschläge ignorierst.

> Also kurz und knapp: kann ich mit der Schaltung die Temperatur messen?

Man - ja, Du - offensichtlich nicht.

von Norbert (Gast)


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m.n. schrieb:
> Aber dazu hast Du ja schon die passende Lösung:
> Beitrag "Re: Problem bei Temp-Messung Rasp. Pi Pico & Pt1000"
> ;-)

Fast ;-) Wenn man den kompletten Bereich des ADCs glatt nutzen will, 
braucht's noch einen weiteren ›R‹ … und 'n bisschen ›SW‹

von MaWin (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Also kurz und knapp: kann ich mit der Schaltung die Temperatur messen?

Sicher.

Du hast sie ja aus einer Temperaturmessseite 
https://www.aeq-web.com/pt1000-temperature-sensor-arduino-lm358-messwandler/

Die Widerstandswerte müssen leicht an deinen gewünschten Messbereich 
angepasst werden, die Genauigkeit wird wegen dem allerbilligsten aller 
OpAmps nicht so doll sein, und lass mich raten, statt 0.1% Widerständen 
wollt ihr es mit 1% probieren, aber eure gewünschte 10 Grad Genauigkeit 
schafft sie trotzdem (gerade eben), und die Auflösung liegt halt eher um 
0.5K.

Was ist nicht verstehe: du willst Akademiker sein, auch Chemiker haben 
Mathematik-Grundkenntnisse, du hast alle nötigen Infos im 27. Beitrag 
bekommen mit Schritt-für-Schritt Rechenanleitung (oder Links auf 
Excel-Programme) und bis heute dir nicht die Mühe gemacht, die korrekten 
Widerstandswerte auszurechnen.

Gehst du davon aus, dass die Leute hier dir das zusammenlöten ?

von Hemdo (Gast)


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Wer hat denn gesagt dass ich sie noch nicht berechnet habe? Neben der 
Projektarbeit habe ich noch jeden Tag Uni, und sitze jeden Tag abends um 
mir Gedanken zu machen. Rechnung steht, wollte nur wissen ob es möglich 
ist.

Ich brauche mich hier auch eigentlich nicht rechtfertigen. Wer nicht 
helfen will lässt es bleiben.

Ich bedanke mich an alle die geholfen haben, werde es heute zusammen 
löten und sxhauen wie es läuft, auch wenn es der größte Schrott sein 
sollte, eine Alternative zwecks Zeit und Materialmangel bleibt mir 
nicht. Nächstes mal werd ich mich besser informieren und direkt bessere 
Teile kaufen.

von Hemdo (Gast)


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>

m.n. schrieb:
> Hemdo schrieb:
>
>> Vielen Dank für die rege Beteiligung.
>
> Gerne. Schön, wie Du wissenschaftlich alle Vorschläge ignorierst.

Schön wie du alle meine bestehe ignorierst :). Lies dir bitte nochmal 
durch dass ich einfach nicht die Möglichkeit habe andere Teile zu 
bestellen. Und wenn du das nicht verstehst dann Pech gehabt

von Hemdo (Gast)


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Wie gesagt die wissenschaftlichen Aspekte die ihr genannt habt nehme ich 
gerne in meine Arbeit auf und werde diese erläutern. Wenn Jas Projekt 
weitergeht werde ich diese Möglichkeiten auch ausprobieren. Also keine 
Sorge, ich bin nicht blind und habe eure Beiträge  schon 
niedergeschrieben.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Kevin M. schrieb:
> Jobst M. schrieb:
>> Der geht nur mit 3,3V, also den Arduino auch mit
>> 3,3V betreiben.
>
> falsch....
>
> 
https://www.exp-tech.de/sensoren/temperatur/8326/adafruit-pt1000-rtd-temperature-sensor-amplifier-max31865

Auch wenn es da irgendwelche Module gibt: Meine Aussage war für den 
MAX31865, um den ging es und auf den trifft meine Aussage zu. (Das muss 
man zwar nicht unbedingt so machen wie von mir vorgeschlagen, aber es 
ist eine Lösung.)

Du hast zwar geschrieben, dass es auch fertige Module gibt, hattest aber 
keins verlinkt. Deshalb habe ich mich natürlich nicht darauf bezogen, 
sondern in das Datenblatt des Chips geschaut. Das ist für mich sowieso 
immer die erste Adresse.


Hemdo schrieb:
> Also kurz und knapp: kann ich mit der Schaltung die Temperatur messen?

Ja. Bau das einfach auf und schau ob es Dir evtl. sogar reicht.


Gruß
Jobst

von Hemdo (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Ja. Bau das einfach auf und schau ob es Dir evtl. sogar reicht.

Alles klar, genau das werde ich versuchen. Wie gesagt, wenn es nicht 
reicht, dann wird das genau so in die Arbeit geschrieben und evt. beim 
nächsten mal verbessert.

von Andrew T. (marsufant)


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Jobst M. schrieb:
> Da Du offensichtlich noch immer mitliest:
>
> 1. Spannung am positiven Eingang des OPV berechnen. Spannungsteiler R2
> und PT1000.
> 2. Negativer Eingang des OPVs hat die selbe Spannung, da er über R4
> gegengekoppelt ist.
> 3. Das ist auch die Spannung über R3. Strom durch R3 berechnen.
> 4. 5V - UR3 ist UR1.
> 5. IR3 = IR1 + IR4
> 6. UR4 + UR3 ist die Ausgangsspannung.

7. Und die Grenzwerte die der 358 ab kann beachten, Datenblatt sagt 
vereinfacht: 2V wegbleiben vom positiven Rail (die ist 5v). D.h. wenn 
irgendwo 3V oder mehr in der Rechnung auftaucht, muß man da alarmiert 
sein .-)

>
> Ab dafür ...

Tja, ist noch a bisserl zu tun.

>

> eine Alternative zwecks Zeit und Materialmangel bleibt mir
> nicht.

Tip: Den Verstärker nicht einlöten, sondern ein IC-Sockel verwenden.
so kann man ohne allzuviel Mühe einen passenderen OPamp 
einsetzen/wechseln.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Hemdo,

Hemdo schrieb:
> Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Ich bin gerade dabei mich
> einzulesen, und werde dann versuchen R4 auszurechnen. Langsam fange ich
> an das ganz zu verstehen auch wenn es mir etwas schwer fällt.

Ist mir am Anfang genauso ergangen.

>
> Leider ist der LM358 in einer großbestellung schon angekommen, deshlab
> möchte mein Betreuer, dass ich diesen nutze. Wir haben uns im vorhinein
> leider nicht mit dem geringen Spannungsoutput beschäftigt - dummer
> Fehler.

Für die passende Hardwarelösung ist halt die Angabe aller 
Nebenbedingungen erforderlich.

> Deine Rechnung bzw. den Ansatz verstehe ich und weiß jetzt in etwa was
> ich machen muss, nur noch die Formeln muss ich zusammenschustern, aber
> das sollte das geringste Problem sein.

Gottseidank. Ich wollte das nämlich nicht für Dich erarbeiten. :)

>
> Peter M. schrieb:
>> Da Du den erforderlichen Strom I4 schon kennst
>
> Was meinst du damit? woher kenne ich den? Ist der gegeben oder wird der
> auch berechnet?

Nein, Jobst hat Dir einen Rechnung aufgemacht, in der sich Stück für 
Stück ein Wert aus dem anderen ergibt:
Beitrag "Re: Arduino mit Pt1000 und 400°C Schaltung"

Aus dieser Rechnung ergibt sich, dass ein bestimmter Strom IR4 
erforderlich ist, damit sich an OPV2 dieselbe Spannung einstellt wie an 
OPV3. Dann ist die Regelung im "Gleichgewicht". Wenn R4 bekannt ist, 
ergibt sich die Ausgangsspannung OPV3 als Summe aus UR3 und UR4.

Wenn Du aber, wie oben beschrieben, die Schaltung so anpassen willst, 
dass bei 400°C der OPV 3V liefert, kannst Du auch für diese 
Zielausgangsspannung von 3V den passenden Widerstand R4 berechnen:
OPV3 = UR3 + UR4
<=>  3V = UR3 +  R4 * I4
UR3 sind bekannt, I4 auch.
Du löst die Gleichung einfach nach R4 auf.

Während Du anfänglich die Ausgangsspannung bei maximaler Temperatur 
(400°) berechnet hast, berechnest Du hier zu einer gegebenen 
Ausgangsspannung bei maximaler Temperatur (400°) den Widerstand R4 aus.

Bei der ersten Rechnung (Jobst) war die Ausgangsspannung die zu 
berechnende Unbekannte.
Jetzt ist die Ausgangsspannung bekannt und Du rechnest den dazu 
passenden Widerstand aus, der genau diese Ausgangsspannung am 
Operationsverstärker verursacht.

Hinweis:
Leider habe ich fälschlicherweise 4000 Counts (2^12) beim Uno 
unterstellt, es sind aber nur 2^10, wie schon oben von anderen gesagt. 
Bei einer Betriebsspannung von 5V sind das 5mV Auflösung.
Bei einem Ausgangsbereich von 0 bis 3V am OPV sind das dann 3V/5mV=600 
verschiedene Werte.
Die 400 Kelvin Temperaturbandbreite wird als auf 600 unterschiedlichen 
Werten abgebildet. Das sind dann nur 400 Kelvin / 600 count =~ 0,67 
Kelvin / count.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Manfred,

Manfred schrieb:
> Kevin M. schrieb:
>> Ohne nachzurechnen würde
>> ich sagen, dass die Verstärkung deiner Schaltung zu hoch ist.
>
> Mir ist nicht klar, ob das überhaupt ein Verstärker ist. Ich sehe eher
> einen Komparator mit Hysterese, wegen R1.

einen Komparator mit Hysterese gibt es mit einem hochohmigen Widerstand 
zwischen OPV1 und OPV3, meine ich.

von Andrew T. (marsufant)


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Peter M. schrieb:
> Bei einer Betriebsspannung von 5V sind das 5mV Auflösung.
> Bei einem Ausgangsbereich von 0 bis 3V am OPV sind das dann 3V/5mV=600
> verschiedene Werte

Nun, Du änderst einfach die Referenzspannung des Arduino -- niemand 
zwingt Dich da 5V v_ref zu nehmen.

Mit V_ref 3V hättest Du wieder 3mV (ca.) Auflösung. Wenn die 5V sehr 
stabil sind von der Versorgung, genügt sogar ein (passiver) 
Widerstandsteile.
Wenn nicht:
V_ref 2.5V sind gängige gute Referenzspannung- (über LM3xx oder REF_25) 
Quellen -- mußt Du dann halt die Ausgangsspannung justieren bem OPamp.


Man kann da also schon noch etwas mehr rausholen .-)

von m.n. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Die 400 Kelvin Temperaturbandbreite wird als auf 600 unterschiedlichen
> Werten abgebildet. Das sind dann nur 400 Kelvin / 600 count =~ 0,67
> Kelvin / count.

Dabei vergisst Du, daß sich bei 400 °C die Ausgangsspannung nur zu 1/3 
des Wertes bei 0 °C ändert. Durch den Spannungsteiler wird die Auflösung 
zusätzlich verkleinert. Eine Stromquelle könnte dies umgehen, aber eine 
ratiometrische Messung auch fehleranfälliger machen.

Die gewünschten 0,25 K Auflösung bekommt er mit keiner dieser 
Schaltungen. Die 10 K Genauigkeit schafft der Uno ohne jegliche 
Zusatzbeschaltung.
Das hätte der TO mit den vielen Information eigentlich selbst erkennen 
müssen. Rechnen lernt man doch schon auf der Schule.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich wäre immer noch dafür entweder ein MAX31865 Modul zu verwenden oder 
zumindest einen höher auflösenden AdC zu verwenden um die OPV 
Komplexität zu umgehen.

Mit einem 12-16-bit ADC in Verhältnismessung kann man auch so genügend 
Auflösung erzielen.
Als Verhältnismessung mit Vdd=Aref ist die Umrechnung auf Widerstand 
einfach. Man braucht allerdings einen genau bekannten, stabilen Rref. 
Mit einer Interpolation LUT ist die Umstellung auf Temperatur ohne 
großen Rechenaufwand möglich.

Rx = ADC / (ADCFSC - ADC) * R[ref]

Beispiel:

14-bit ADC (16384), VREF=VDD (Adc muss VDD als Vref erlauben)
RX= 2470.9 Ohm (400 Degc)
R[ref]=4000.00 Ohm

Adc-Wert (14-bit) sei 6256

Dann, Rx = 6256 /(16384-6256)*4000=2470.77Ohm

Dann braucht man nur noch eine einfache Interpolation LUT für PT 
Widerstand auf Temperatur und fertig.

Bis 400 Grad bekommt nützt man den ADC 40% aus. Mit 14-bit bekommt man 
immerhin 6256 verschiedene Werte bei 400 Grad. Das entspricht einer 
Bitauflösung von 0.0639 Ohm. Umgerechnet auf Temperatur ist das eine 
Auflösung von immerhin rund 0.08 Grad.  Die Widerstandsmessung dürfte 
auf besser als 0.1Ohm genau sein.

Als ADC empfiehlt sich auf alle Fälle ein integrierender Typ oder ein 
Sigma Delta Typ, weil SAR ADCs sehr störanfällig sind. Bei SIGMA Delta 
und Integrierenden Convertern hat man den Vorteil, daß 
Netzfrequenzstörungen sehr wirksam unterdrückt werden können, 
vorausgesetzt der ADC Takt wurde korrekt für 50Hz eingestellt. Sonst 
sollte man den Eingang des SAR-ADCs gut filtern und Mitteln um stabile 
Meßwerte zu bekommen.

Wenn für R[ref] ein stabiler 0.05% Widerstand gewählt wird, dann ist 
jeglicher Abgleich überflüssig, weil alles mathematisch belegbar ist.
Deshalb finde ich die OPV Lösung etwas zu aufwendig.

Dann bleibt nur noch das Problem, den Leitungswiderstand zu erfassen und 
subtrahieren. Dazu müsste man den Sensor mit 3-Draht oder als 4-Draht 
Kelvin  Element anschließen. Aber 3-Draht sollte hier ausreichen. Man 
braucht nur den ADC Eingang einmal die Spannung an Rref, Zuleitung 1 
messen, dann Umschalten und Leitung 2 messen. Mit diesen zusätzlichen 
Meßwert kann man den Zuleitungswiderstand des Sensors herausklammern, 
vorausgesetzt die Leitungswiderstände sind identisch(gleiche Kabellänge 
und Material).

Beim MAX31865 wird das alles bequem durchgeführt. Fertig aufgebaute ADC 
Module sind auch leicht erhältlich.

Ich würde vorschlagen ein Fazit aller hier besprochenen Lösungen zu 
machen.

: Bearbeitet durch User
von B. P. (skorpionx)


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von Gerhard O. (gerhard_)


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Möchte noch bemerken, daß ein Argument gegen jegliche Schaltungen (wie 
z.B. mit OPV) den Vorteil von PT Sensoren nicht ausnützen.

Gerade die Tatsache, daß handelsübliche PT Elemente eine 
charakterisierte Messkurve mit Absolutwiderstandswerten haben und 
deshalb AUSTAUSCHBAR sind, legt nahe, nur solche Meßmethoden zu 
verwenden die auf reine R-Verhältnismessungen hinauslaufen und von 
vornherein Vref Spannungsunabhängig sind, weil nur das 
Widerstandsverhältnis genau erfasst werden muß.

Deshalb meinen Widerwillen gegen alle diese OPV Vorschläge. Auch ist bei 
Verhältnismessung nur die Stabilität eines Widerstands kritisch, während 
bei den OPV Schaltung einige zusätzlich Driftelemente (R-TK, 
OPV-Eigenschaften) dazukommen.

Wenn ein ADC mit genug Auflösung zugänglich ist, dann finde ich das die 
bessere Lösung und das Fehlen jeglichen Abgleichs. Bekannte 
Vergleichswiderstände genügen um das korrekte Funktionieren und 
Calibration zu prüfen.

von Egon D. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:

> Möchte noch bemerken, daß ein Argument gegen jegliche
> Schaltungen (wie z.B. mit OPV) den Vorteil von PT Sensoren
> nicht ausnützen.

???

> Gerade die Tatsache, daß handelsübliche PT Elemente eine
> charakterisierte Messkurve mit Absolutwiderstandswerten
> haben und deshalb AUSTAUSCHBAR sind, legt nahe, nur solche
> Meßmethoden zu verwenden die auf reine R-Verhältnismessungen
> hinauslaufen und von vornherein Vref Spannungsunabhängig
> sind, weil nur das Widerstandsverhältnis genau erfasst
> werden muß.
>
> Deshalb meinen Widerwillen gegen alle diese OPV Vorschläge.

Pathologischer Widerwille.

Auch das Ausgangssignal einer OPV-Schaltung lässt sich
ratiometrisch auswerten.

von MaWin (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Deshalb meinen Widerwillen gegen alle diese OPV Vorschläge

Wenn man nichts versteht...

Auch mit OPV sind die Schaltungen ratiometrisch.

Nimmt man präzise Festwiderstände (und nicht damlicherweise Potis wie 
Pollin in seinen Pt1000 Wandern) dann bleibt das Messergebnis so genau 
wie der Pt1000.

Wenn man jedoch den Pt1000 aus der Betriebsspannung (z.B 5V) versorgt, 
den A/D-Wandler aber mit interner oder externer Referenz (z.B. 2.5V) 
wandeln lässt, DANN verliert man das ratiometrische Verhalten.

Mit dem Einsatz eines OPV hat das nichts zu tun, der spreizt nur die 
Spannung auf den A/D-Wandler Eingangsspannungsbereich.

Es wäre die Verwendung einer Spannungsreferenz die unRATIOmetrisch wäre.

von Egon D. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Es wäre die Verwendung einer Spannungsreferenz die
> unRATIOmetrisch wäre.

Naja, strenggenommen ist es die Verwendung von ZWEI
Spannungsreferenzen, die unratiometrisch ist -- eine
für den Sensor und eine für den ADC.

Wenn man ein und dieselbe Spannungsreferenz sowohl
für den Sensor als auch für den ADC nimmt, hat man
eine ratiometrische Messung.

von MaWin (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Wenn man ein und dieselbe Spannungsreferenz sowohl
> für den Sensor als auch für den ADC nimmt, hat man
> eine ratiometrische Messung

Ja.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Mit nur ADC und Referenzwiderstand beeinflussen nur die Eigenschaften 
des R[ref] das Ergebnis, wenn man einen ordnungsgemäß funktionierenden 
ADC voraussetzt. Beim OPV sind ein Rattenschwanz zusätzlicher 
Komponenten die zum Teil in das Meßergebnis eingehen. Auch die 
thermischen Eigenschaften des OPVs sind vorhanden, wenn man einmal von 
Zero Drift OPVs absieht.

Bei einer reiner Verhältnismessung geht nur R[ref] in das Meßergebnis 
ein und garantiert Austauschbarkeit des Sensors in den meisten 
Situationen.

Aus meiner Sicht sehe ich also die OPV Lösung als eine brauchbare, aber 
nicht so pure Lösung. Der einzige Vorteil wäre, bessere Ausnützung des 
ADCs. Auch bei R2R muß man sich einen gewissen Abstand von Null am 
Ausgang aufkaufen. Auch sind die Kosten wegen der kostspieligeren 
stabilen Widerstände und ein driftarmer OPV höher, neben 
Abgleicharbeiten die meistens notwendig sind. Auch 0.1% Rs haben 
normalerweise wesentlich höhere TKs im Vergleich zum 5ppm 
Referenzwiderstand.

Die Austauschbarkeits des Sensors sollte die Topologie des Designs 
maßgeblich bestimmen. Auch SW calibration ist da nur eine Krücke. Bei 
reiner Verhältnismessung mit bekannten und stabilen Vergleichswiderstand 
ist Calibrierung nicht notwendig und theoretisch vollständig ableitbar. 
Wenn z.B. Rref=3999.87 Ohm ist und berücksichtigt wird ist das 
Meßergebnis nur noch von den ADC Eigenschaften abhängig.

OK. Lassen wir es besser. Wir sehen das eben in verschiedenster Weise. 
Meine Absicht war nur diese Möglichkeit nicht zu übersehen und 
aufzuzeigen und nicht um jeden Preis rechthaben zu wollen. Es hat jede 
Methode eben seine Vor- und Nachteile.

Gruß,
Gerhard

von Egon D. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:

> Mit nur ADC und Referenzwiderstand beeinflussen nur
> die Eigenschaften des R[ref] das Ergebnis, wenn man
> einen ordnungsgemäß funktionierenden ADC voraussetzt.

Sicher.


> Beim OPV sind ein Rattenschwanz zusätzlicher Komponenten
> die zum Teil in das Meßergebnis eingehen.

Nicht wirklich.

Es sind nämlich genau diese scheinbar "zusätzlichen"
Komponenten, die Du oben mit der Floskel "ordnungsgemäß
funktionierender ADC" erfasst. Der ADC enthält auch
einen Haufen analogen Krempel.

Der Unterschied ist viel weniger die Messtechnik an sich,
sondern eher die Frage, ob Du als Schaltungsentwickler
dafür verantwortlich bist, dass die Kennwerte erreicht
werden -- oder ob Du diese Verantwortung auf den IC-Designer
abschieben kannst.
Das ist ein juristischer Unterschied -- kein technischer.


Eine fertige black box zuzukaufen ist bequem und meistens
preiswert -- aber man steht dumm da, wenn es diese black box
aus irgend einem Grund nicht gibt...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Egon D. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Mit nur ADC und Referenzwiderstand beeinflussen nur
>> die Eigenschaften des R[ref] das Ergebnis, wenn man
>> einen ordnungsgemäß funktionierenden ADC voraussetzt.
>
> Sicher.
>
>> Beim OPV sind ein Rattenschwanz zusätzlicher Komponenten
>> die zum Teil in das Meßergebnis eingehen.
>
> Nicht wirklich.
Aber kostenmäßig schon und von mehr Variablen abhängig.
>
> Es sind nämlich genau diese scheinbar "zusätzlichen"
> Komponenten, die Du oben mit der Floskel "ordnungsgemäß
> funktionierender ADC" erfasst. Der ADC enthält auch
> einen Haufen analogen Krempel.
>
> Der Unterschied ist viel weniger die Messtechnik an sich,
> sondern eher die Frage, ob Du als Schaltungsentwickler
> dafür verantwortlich bist, dass die Kennwerte erreicht
> werden -- oder ob Du diese Verantwortung auf den IC-Designer
> abschieben kannst.
> Das ist ein juristischer Unterschied -- kein technischer.
Mag sein. Letzten Endes ist der Entwickler für die Wahl aller 
Komponenten einschließlich des ADC und seinen Eigenschaften als Designer 
verantwortlich. Dann zählt ob das Design die ihm gesetzten Bedingungen 
serienmäßig erfüllen kann und tut. Mit Wandlern wie MAX11200, CS55xx 
u.ae. gab es noch nie Probleme mit PT, TC und NTCs. Die Toleranz der 
Messergebnisse hatten immer viel Abstand zu den vorgegebenen 
Grenzwerten.

Dazu kommt, dass vollständige Industriedesigns auch alle Stör- und 
Schutzmaßnahmen erfüllen müssen um allen Anforderungen gerecht zu werden 
und das stellt einen großen Teil des Gesamtaufwands dar.
>
> Eine fertige black box zuzukaufen ist bequem und meistens
> preiswert -- aber man steht dumm da, wenn es diese black box
> aus irgend einem Grund nicht gibt...
Ist klar.
Andrerseits spricht nichts dagegen Industriebausteine wie z.B. den 
MAX31865 oder ADS114S08IPB einzusetzen wenn es zügig für 
Nischenanwendungen gehen muss.

...
(P.S> Warum kriege ich so oft die "zu viele Kommantarzeilenfehler. So 
viel sind es doch hier nicht?

von W.S. (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Pathologischer Widerwille.
>
> Auch das Ausgangssignal einer OPV-Schaltung lässt sich
> ratiometrisch auswerten.

Also erstens ist das nicht pathologisch, sondern nur die Kombination aus 
gesundem Menschenverstand, schaltungstechnischer Kompetenz und 
Erfahrung. Ich sehe das ebenso wie Gerhard.

Und zweitens: Was ist nach deiner Meinung eine ratiometrische Auswertung 
eines aus einem OpV kommenden Signals? Nein, ratiometrisch bedeutet 
eigentlich, daß man ein Ding mit einem gleichartigen Ding mißt. Hier 
eben den Widerstand des Temperaturfühlers mit einem Referenzwiderstand - 
ohne irgendwelche Umwege über Spannungen, OpV-Lupenschaltungen oder gar 
Konstantstromquellen.

So etwas kann in eine sehr einfach aufzubauende Schaltung münden und die 
ist dann per se sowohl linear als auch abgleichfrei, sofern man bekannte 
und stabile Referenzwiderstände benutzt.

Der Nachteil für Leute ohne geeigneten ADC ist, daß man eben immer die 
273 Kelvin bis zum absoluten Nullpunkt bzw. den genormten Widerstand von 
100 Ohm bzw. 1k bei 0°C mit drin hat und deshalb einen höher auflösenden 
ADC braucht, als die üblichen µC schon drin haben.

Eigentlich wäre eine Schaltung mit einem kleinen Sigma-Delta-Wandler für 
den TO das allerbeste. Ganz einfache Schaltung, fast nur Programm machen 
und linear und zuverlässig.

Es gibt da bloß ein Problem, daß die Eingänge der billigen kleinen 
Wandler (sowas wie MCP3550) nicht richtig hochohmig sind und man deshalb 
besser einen PT100 nähme oder einen OpV mit FET-Eingängen und niedrigem 
Offset als Spannungsfolger davor setzen sollte. Die Alternative wäre ein 
ADC aus der Klasse des AD7714, der allerdings heuer jenseits der 20€ 
Marke (netto) angesiedelt ist.

Da wäre es besser, wenn der TO beizeiten sich gemeldet hätte. Nun sitzt 
er auf Bauteilen herum, die gelinde gesagt suboptimal sind und muß etwas 
daraus stricken. Keine schöne Situation.

W.S.

von Egon D. (Gast)


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W.S. schrieb:

> Und zweitens: Was ist nach deiner Meinung eine
> ratiometrische Auswertung eines aus einem OpV
> kommenden Signals?

Die Normierung dieses Ausgangssignales auf die
die Wheatstone-Brücke speisende Spannung.


> Nein, ratiometrisch bedeutet eigentlich, daß man
> ein Ding mit einem gleichartigen Ding mißt.

Nein. "Ratiometrische Messung" bedeutet "Verhältnis-
messung".
Ob Spannungen, Ströme, Widerstände oder Strecken ins
Verhältnis gesetzt werden, spielt keine Rolle.


> Hier eben den Widerstand des Temperaturfühlers mit
> einem Referenzwiderstand -

Nein. Du verwechselst das wohl mit direkter bzw.
indirekter Messung.

Mir ist aber kein Weg bekannt, den elektrischen Widerstand
DIREKT -- also ohne Umweg über irgendeine Hilfsgröße --
zu messen.

Die üblichen Möglichkeiten -- die allesamt indirekte
Messungen darstellen -- sind
1. durch R_ref und R_x denselben Strom fließen zu lassen
   und die Spannungsabfälle zu vergleichen,
2. an R_ref und R_x dieselbe Spannung anzulegen und die
   die Ströme zu vergleichen,
3. U und I an bzw. durch R_x separat zu messen, wobei in
   die Erzeugung von I der R_ref eingeht.


> ohne irgendwelche Umwege über Spannungen, OpV-Lupenschaltungen
> oder gar Konstantstromquellen.

Das geht nicht; auch die Methode mit einem R_ref und einem
hochauflösenden ADC ist eine indirekte (ratiometrische)
Messung: I_x = I_ref; vergleichen werden U_x und U_ref.


Ich spare mir aber weitere Ausschmückungen dazu. Ich setze
dieses Jahr mal eine Runde aus bei diesem Thema. Vielleicht
nächstes Mal wieder...

von MaWin (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Mit Wandlern wie MAX11200, CS55xx u.ae. gab es noch nie Probleme

Uff, bloss weil du keine kennst ?

Das allererste Problem ist die Beschaffbafkeit und der Preis von solchen 
Boutique-Teilen. Besonders hübsch wenn man sie in eine Schaltung 
eindesignt hat und in Zeiten der Chipknappheit drauf angewiesen ist.

Dann gibt es das Software-Problem, die Dinger müssen erst verstanden 
werden  dann der passende code geschrieben werden.

Wer Ingenieur ist, verzichtet auf solche vorgefertigten IC die einem das 
Denken zwar abnehmen, dafür aber unveränderlich so sind wie sie sind.

W.S. schrieb:
> Ich sehe das ebenso wie Gerhard.

Wissen ist keine Meinung. Du musst es halt noch lernen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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W.S. versteht das wie ich als, dass der Messstrom durch beide 
Widerstände gleich fließt und das "Voltmeter" das Verhältnis zwischen 
beiden Widerständen misst. Oben ist FSC, unten ist 0".

Ganz gleich, welche OPV Schaltung man einsetzt, hat der OPV noch einen 
zusätzlichen Bezug nach irgendwo. Das gilt auch für 
Instrumenationsverstärker (Der braucht ja auch einen Bezugspunkt am 
Ausgang) und ist dann keine "pure" Verhältnismessung nach erstem Prinzip 
mehr.

Wenn man z.B. mit einem umschaltbaren ADC Wandler mit Differenzeingängen 
nacheinander alle 4-Leiter RTD-Bezugspunkte mit Vref über 
Vergleichswiderstand differenziell erfasst, kann man das sauber erfassen 
und zuordnen. Da ist dann keine Analogkalibrierung mehr notwendig. Durch 
Auto Kalibrierung das ADCs werden auch diese Fehler minimiert. (Auch 
wenn der ADC intern einen PGA hat, ist der bei allen Kanälen immer 
derselbe und eine regelmäßige Gain/Offset Kalibrierung betrifft dann 
alle Messkanäle).

Ich finde diese Methode sauberer als eine OPV Schaltung die genauestens 
arbeiten muss um Offset und Gain Fehler genügend klein zu halten. Durch 
die einzelnen Messungen erzielt so ein ADC immer noch eine bessere 
Genauigkeit als traditionelle Methoden, wo mehrere Komponenten 
zusammenspielen müssen. Driftarme oder Zero-Drift OPV Typen gehen auch 
ins Geld. Früher hätte ich es auch mit OPV gemacht; aber, seitdem es 
versatile Multi-Kanal differenzielle ADCs gibt, finde ich, dass es so 
besser geht.

Beitrag #7118172 wurde vom Autor gelöscht.
von W.S. (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Nein. "Ratiometrische Messung" bedeutet "Verhältnis-
> messung".
> Ob Spannungen, Ströme, Widerstände oder Strecken ins
> Verhältnis gesetzt werden, spielt keine Rolle.

Es spielt eine Rolle, mein Lieber. Immer Gleichartiges miteinander 
vergleichen bzw. ins Verhältnis setzen. Nicht Spannungen mit 
Widerständen oder Ströme mit Strecken - oder wie es der Volksmund sagt: 
Äpfel mit Birnen.

Es ist nicht meine Absicht, hier unfreundlich zu werden, aber nimm 
lieber von dem Vorhaben, dazu mal einen Artikel oder sonstwas zu 
verfassen, erstmal Abstand.

W.S.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Egon D. schrieb:
> die Wheatstone-Brücke

Die haben wir hier nicht. Ein Brücke zwar, aber keine Wheatstone-Brücke.
Die wird nämlich mit einem Referenzwiderstand abgeglichen (die 
Brückenspannung auf 0V gebracht (das ist soweit noch wie beim OPV), weil 
dies die Spannung ist, die man am genauesten messen kann. Zumindest 
damals) und dann wird der unbekannte Wert an der Einstellung dieses 
Widerstands abgelesen. (Und das ist hier nicht)


Wie versprochen hier mal ein Vorschlag von mir.

Links ein ADC (ich habe hier irgendein ADC Symbol gegriffen) mit 
differenziellen Eingängen und Referenzspannungsanschluss, dem entweder 
eine externe Referenzspannung zugeführt oder die interne ausgegeben 
wird. Die absolute Genauigkeit ist nicht wichtig. Sie sollte wenigstens 
halbe Betriebsspannung besitzen.

Diese Spannung wird über einen Spannungsteiler einer Stromquelle 
zugeführt. Zu beachten ist, dass diese Widerstände alle vor allem 
temperaturstabil sein müssen.
Die Spannung liegt durch die Gegenkopplung auch über R2, der 1. 
Referenzwiderstand in dieser Schaltung. Der Strom durch R2 muss zuvor 
durch den Pt1000 und R1, dem 2. Referenzwiderstand. R2 ist zur 
Erzeugung, R1 zur Überprüfung des Referenzstroms zuständig. Man kann 
auch R1 weg lassen und über R2 messen. Man kann die Überprüfungsmessung 
auch ganz weg lassen. Dann reicht auch ein 1-Kanal ADC.

Wie man sieht, werden die Messungen beider ADC-Eingänge per 
4-Leitermessung durchgeführt. Über die ADC-Eingänge (parallel zu den 
jeweiligen Widerständen) sollten noch kleine Kondensatoren gesetzt 
werden. Wie über die Betriebsspannungen der ICs und Vref 
selbstverständlich auch.

Problematisch bei den ICs sind Offsetspannungen und Temperaturdrift. 
Darauf muss bei der Auswahl geachtet werden.

Man kann zusätzlich noch den Spannungsteiler R3/R4 umschaltbar gestalten 
oder gar den Strompfad TH1 & R1 umpolbar gestalten. Damit lassen sich 
dann auch zusätzlich auftretende Thermospannungen herausrechnen.

Wenn in stehenden Gasen gemessen werden soll, würde ich zusätzlich Vref 
abschaltbar gestalten. Bei strömenden Gasen oder in Flüssigkeit fällt 
die Selbsterwärmung weniger ins Gewicht.

Tja ... und den Rest muss dann die Software übernehmen.


Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von Claudius (Gast)


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Ich bin total fasziniert, wie eitel die aufgezeichneten Lösungen die 
Aufgebenstellung erfüllen. Darin seid ihr wahrliche Cracks!

Und das Ganze nur mit LM358 - WOW !!!

Hemdo schrieb:
> Ich muss den Messwandler bauen, weil es eine Aufgabe für die Universität
> ist, ihn so einfach wie möglich zu bauen.

von Laborratte (Gast)


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Claudius schrieb:
> Ich bin total fasziniert, wie eitel die aufgezeichneten Lösungen die
> Aufgebenstellung erfüllen. Darin seid ihr wahrliche Cracks!
>
> Und das Ganze nur mit LM358 - WOW !!!
>
> Hemdo schrieb:
>> Ich muss den Messwandler bauen, weil es eine Aufgabe für die Universität
>> ist, ihn so einfach wie möglich zu bauen.

Eitel?

Mal sehen:
1) MAX31865 Modul beziehen.
2) MAX31865 Bibliothek von Github runterladen
3) uC Bord und Modul mit ein paar Drähten miteinander verbinden
4) Beispielcode zum Testen Flashen
5) Code etwas für das Projekt anpassen
6) Fertig

Das alles läßt sich in kürzester Zeit erledigen.

von Egon D. (Gast)


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W.S. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Nein. "Ratiometrische Messung" bedeutet "Verhältnis-
>> messung".
>> Ob Spannungen, Ströme, Widerstände oder Strecken ins
>> Verhältnis gesetzt werden, spielt keine Rolle.
>
> Es spielt eine Rolle, mein Lieber. Immer Gleichartiges
> miteinander vergleichen bzw. ins Verhältnis setzen. Nicht
> Spannungen mit Widerständen oder Ströme mit Strecken [...]

Ähhh... ja. Und? Das versteht sich ja wohl von selber.

Die Forderung ist übrigens erfüllt, wenn man die Ausgangs-
SPANNUNG des OPV zur Speise- SPANNUNG der Brücke ins
Verhältnis setzt, was ja der Ausgangspunkt war.

von Egon D. (Gast)


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Jobst M. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> die Wheatstone-Brücke
>
> Die haben wir hier nicht.

Schlag' einfach in einem Messtechnik-Lexikon Deiner Wahl
nach -- und informiere Dich nebenbei über den Unterschied
von Ausschlagsverfahren und Kompensationsverfahren.

von W.S. (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Wie versprochen hier mal ein Vorschlag von mir.

Da bist du ziemlich umständlich.

Ich mache hier mal einen anderen Vorschlag, siehe Bild. Als ADC hab ich 
mal einen MCP355x von Microchip genommen. Dazu ein Widerstand als 
Referenz, der Wert ist relativ egal, solange der Widerstand gute 
Stabilität hat, der Wert genau gemessen wurde und die Spannung über dem 
Temperaturfühler nicht zu groß wird. Also rechne mal ungefähr das 
5..10fache des Sensors.
Als Referenz dient hier Vcc, man könnte auch diese noch etwas filtern 
und glätten. Der Temperatursensor kann mit Kelvinkontakten abgetastet 
werden. Einziges Ärgernis ist die relative Niederohmigkeit des 
ADC-Einganges. Grob gesehen liegt die so etwa im unteren Megaohm-Bereich 
und das halte ich für einen PT1000 für zu niederohmig.
Ich schrieb ja schon weiter oben, daß es da sinnvoll wäre, einen PT100 
zu nehmen anstelle des PT1000. Oder einen guten OpV mit FET-Eingängen 
und geringer Offsetspannung als Spannungsfolger dazwischenschalten.
So, das war die komplette Hardware. Man erhält also den Wert des Sensors 
als Zahl vom ADC. Auf den ersten Blick scheint da der Wert des 
Referenzwidestandes zu fehlen. Aber dem ist nicht so. Den Zählbereich 
(also den "Skalenendwert") des ADC kennt man ja, wenn man ins Manual 
geschaut hat und da über dem Referenzwiderstand die Differenz zwischen 
der Referenzspannung und dem Sensor ansteht, weiß man auch, daß digital 
gesehen dem die Differenz zwischen dem Skalenendwert und dem vom ADC 
gemessenen Wert ansteht. Genauer gesagt ist es:
Urref = Ureferenz - Ugemessen
und das ist gleich
VALref = (Skalenendwert+1) - VALgemessen
Und damit hat man beide Werte digital vorliegen: Spannung über dem PT 
und Spannung über dem RefWiderstand. Und außer der o.g. Niederohmigkeit 
der Meßeingänge des ADC und der präzisen Kenntnis des 
Referezwiderstandes spuckt einem da fast nix in die Suppe. Um ganz genau 
zu sein, spielen auch noch die Leitungs- und Kontaktwiderstände eine 
Rolle, aber da man den Referenzwiderstand zumindest an einer Seite mit 
Kelvinkontakt abtasten kann und dieser so etwa 5..10 mal so groß ist wie 
der Sensor, ist besagte Rolle recht klein, so daß sie nur unwesentlich 
ins Gewicht fällt.

W.S.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo m.n.,

m.n. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Die 400 Kelvin Temperaturbandbreite wird als auf 600 unterschiedlichen
>> Werten abgebildet. Das sind dann nur 400 Kelvin / 600 count =~ 0,67
>> Kelvin / count.
>
> Dabei vergisst Du, daß sich bei 400 °C die Ausgangsspannung nur zu 1/3
> des Wertes bei 0 °C ändert. Durch den Spannungsteiler wird die Auflösung
> zusätzlich verkleinert. Eine Stromquelle könnte dies umgehen, aber eine
> ratiometrische Messung auch fehleranfälliger machen.

ja, die Spannungsänderung ist nicht proportional zur 
Widerstandsänderung.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Egon D. schrieb:
> Jobst M. schrieb:
>
>> Egon D. schrieb:
>>> die Wheatstone-Brücke
>>
>> Die haben wir hier nicht.
>
> Schlag' einfach in einem Messtechnik-Lexikon Deiner Wahl
> nach -- und informiere Dich nebenbei über den Unterschied
> von Ausschlagsverfahren und Kompensationsverfahren.

Und haben wir nun eine Spannung über der Brücke oder drehen/schalten wir 
an einem Widerstand?
Auch wird bei einer Wheatstone-Brücke kein Strom von außen zugeführt.


W.S. schrieb:
> Da bist du ziemlich umständlich.

Das kann man sehen, wie man möchte. Natürlich kann man mit Deiner 
Schaltung auch messen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich aus einem Bereich komme, in dem 
man Temperaturen auf 3 Stellen hinter dem Komma misst (um unsere 
Produkte mit 2 Stellen hinter dem Komma zu justieren) und eine gewisse 
Ausfallsicherheit notwendig ist.

Ich möchte auch einen Nachtrag meiner Schaltung liefern. Ich hatte 
gestern noch einen speziellen ADC im Kopf. Besser ist hier in diesem 
Fall aber eine Referenzspannung von 1 bis 1,5V auch für den ADC.
Bei dieser Schaltung kann man außerdem die Spannung über R1 einfach von 
der über TH1 abziehen und hat so den Nullpunkt. Der gemessene Wert ist 
linear zu TH1.

Gruß
Jobst

von m.n. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> ja, die Spannungsänderung ist nicht proportional zur
> Widerstandsänderung.

Ich muß mich auch korrigieren.
Die Angabe 1/3 bezog sich auf die von mir gezeigte Schaltung mit 1 kOhm 
Widerstand zum PT1000. Du hattest wohl die Schaltung mit LM358 mit 10 
kOhm gemeint. Aber diese ist für mich so unterirdisch, daß ich sie 
völlig ausgeblendet hatte.
Es ist keine gute Idee, das Messsignal erst stark abzuschwächen, um es 
anschließend wieder fehlerbehaftet zu verstärken.

Norbert schrieb:
> Der RP2040 hat jedoch bei 1×/3×/5×/7× 2^9 heftige Beulen in der Kurve.

Das wollte ich auch noch einmal aufgreifen.
Zur Schaltung mit RP2040 hatte ich ja noch die Messdaten im Bereich -54 
°C - 388 °C mit den zugehörigen ADC-Werten (1802 - 2912)aufgezeichnet: 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/551294/PT1000_heiss_und_kalt.txt
Der angezeigte Wert 2544 (5 x 512 - 16 für den Offset) wird einmal 
"getroffen" und liefert völlig plausibel 170 °C. Auch die Werte im 
Umfeld fallen nicht aus der Reihe.
Hat man diesen Fehler vielleicht behoben?

von Norbert (Gast)


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m.n. schrieb:
> Der angezeigte Wert 2544 (5 x 512 - 16 für den Offset) wird einmal
> "getroffen" und liefert völlig plausibel 170 °C. Auch die Werte im
> Umfeld fallen nicht aus der Reihe.
> Hat man diesen Fehler vielleicht behoben?

Gute Frage.
Ich hatte Prutsch- und Bastelmäßig einen 2200µF Elko und parallel einen 
27kΩ Widerstand an den ADC gehängt, aufgeladen und über mehrere Minuten 
die Entladespannungskurve geloggt. Immer 16 Werte gemittelt um die 
Datenmenge zu reduzieren. (Trotzdem noch 31250 pro Sekunde)
Die zu erwartende Kurve sah Lehrbuchmäßig aus, aber wenn man mit GNUplot 
an den passenden Stellen hinein gezoomt hat, dann sah man die Dellen 
sehr deutlich.

Habe hier: CPUID -> '0x410cc601'
41  ARM
0   Revision 0
c   ARMv6-M architecture
c60 Cortex-M0+
1   Patch 1

von W.S. (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Vielleicht liegt es auch daran, dass ich aus einem Bereich komme, in dem
> man Temperaturen auf 3 Stellen hinter dem Komma misst...

Scherzbold.
OK, messen kannst du bei Bedarf auch noch viel mehr Stellen - ob und wie 
genau, ist eine andere Frage. Für 2 Nachkommastellen oder gar drei davon 
mit einem PT, da müßtest du selbst bei Klasse AA noch individuell 
kalibrieren.

Naja und wenn ich mir deinen zweiten Entwurf anschaue, dann komme ich zu 
dem Schluß, daß du offenbar nur kompliziert kannst. Einschließlich der 
Fehler durch zu viele toleranzbehaftete Bauteile.

W.S.

von Norbert (Gast)


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m.n. schrieb:
> Das wollte ich auch noch einmal aufgreifen.
> Der angezeigte Wert 2544 (5 x 512 - 16 für den Offset) wird einmal
> "getroffen" und liefert völlig plausibel 170 °C. Auch die Werte im
> Umfeld fallen nicht aus der Reihe.

Habe mal zur Veranschaulichung einen schnellen Plot angehängt.

von m.n. (Gast)


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Norbert schrieb:
> Habe mal zur Veranschaulichung einen schnellen Plot angehängt.

Da mußt Du mir auf die Sprünge helfen:
Laut Datenblatt würde ich vertikale Sprünge erwarten.
Mein Pico-Board habe ich leider nicht griffbereit, um die CPUID 
auszulesen.

von Norbert (Gast)


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m.n. schrieb:
> Laut Datenblatt würde ich vertikale Sprünge erwarten.
> Mein Pico-Board habe ich leider nicht griffbereit, um die CPUID
> auszulesen.

X-Achse: samples (und letzten Endes die Eingangsspannung)
nach V = e^-(t/tau)

Y-Achse: ADC-Werte

Plateaus:
während dieser speziellen Zeiten (Spannungen) liefert der ADC keine 
kontinuierlichen Werte sondern bleibt auf diesen Positionen »hängen« 
(nennen wir's mal so)
Anders herum ausgedrückt, im flachen Bereich bei zB. einem ADC-Wert von 
3584 können leicht unterschiedliche Spannungen anliegen die aber alle 
auf 3584 abgebildet werden.

Ich muss aber gestehen, als ich die Kurve das erste Mal sah, hatte ich 
in etwa die gleichen Gedanken wie du. ;-)

von Jobst M. (jobstens-de)


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W.S. schrieb:
> Scherzbold.

Nein.

> Für 2 Nachkommastellen oder gar drei davon
> mit einem PT, da müßtest du selbst bei Klasse AA noch individuell
> kalibrieren.

Justieren.

Tun wir. Dafür haben wir unser Kalibrierlabor.


Gruß
Jobst

von Hemdo (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Kevin M. schrieb:
>
>> Jobst M. schrieb:
>>> Der geht nur mit 3,3V, also den Arduino auch mit
>>> 3,3V betreiben.
>>
>> falsch....
>>
> 
https://www.exp-tech.de/sensoren/temperatur/8326/adafruit-pt1000-rtd-temperature-sensor-amplifier-max31865rr
>
> Auch wenn es da irgendwelche Module gibt: Meine Aussage war für den
> MAX31865, um den ging es und auf den trifft meine Aussage zu. (Das muss


Habe jetzt nach langen diskutieren und verlinken dieses Beitrages ihn 
überreden können diesen max31865 zu verwenden. Damit wäre es dann 
möglich die 400 grad zu messen richtig? Und irgendwas löten müsste ich 
dann auch nicht

von Axel R. (axlr)


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Da ist die "Hausinterne" Skalierung auf 16Bit beim Raspberry, bzw. Beim 
Phyton, damit die ADC-Lesefunktion auf allen Boards funktioniert, hat 
man das so gemacht. Statt der ADC-Read16 kann man wohl auch auch ne 
andere Routine bemühen, die tatsächlich die unskalierten rohwerte 
ausgibt. Dazu müsste ich aber selbst schnell nochmal recherchieren. Ich 
habs auch nur hier irgendwo aufgeschnappt.
https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=327209

von MaWin (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Habe jetzt nach langen diskutieren und verlinken dieses Beitrages ihn
> überreden können diesen max31865 zu verwenden

Moderne Ingenieure.

Heillos überfordert, wenn es kein Arduino-shield gibt.

Können die simplest mögliche OpAmp Schaltung nicht berechnen und 
aufbauen.

Müssen auf vorgekaute Problemlösung aus Amerika warten.

von Hemdo (Gast)


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Hat nicht mit nichts berechneten zu tun. Aber hier wurde ja oft genug 
gesagt dass die Schaltung mies ist. Finde es eher lustig wie viel Zeit 
manche Leute damit verschwenden hier sinnlose Kommentare abzugeben.

von m.n. (Gast)


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Hemdo schrieb:
> Damit wäre es dann
> möglich die 400 grad zu messen richtig?

Hemdo schrieb:
> Finde es eher lustig ...

... wie wenig eigenes Denken noch zählt und nicht eine Frage selbst 
beantwortet werden kann.
Nichts gerafft aber dicke Backe!

von Axel R. (axlr)


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ich hab mal was mitm MAX6675 und einem ESP32 zusammengesteckt. war aber 
kein PT1000, ging auf anhieb und ich war in zwei Stunden fertig und 
konnte mir die Temperaturen als Graph aufs Handy schicken. 
Browserbasierend. War aber nur um mal mit zu spielen, wollte fürn Kumpel 
vom Gargut die Temeratur regeln. Ging auch nicht bis 400Grad. Verstanden 
hab ich da auch nix. Dann doch besser mitm OPV was selbstbauen und 
zufrieden sein, auch erklären zu können, was man da genau wie und warum 
gebastelt hat.
Ich finde ja nicht mal meher das Projekt von damals im Netz...
https://github.com/krzychb/esp32-lna
http://www.esp32learning.com/code/esp32-and-max6675-example.php
https://how2electronics.com/iot-industrial-temperature-monitor-with-max6675-esp8266/

von Hemdo (Gast)


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m.n. schrieb:
> Hemdo schrieb:
>
>> Damit wäre es dann
>> möglich die 400 grad zu messen richtig?
>
> Hemdo schrieb:
>
>> Finde es eher lustig ...
>
> ... wie wenig eigenes Denken noch zählt und nicht eine Frage selbst
> beantwortet werden kann.
> Nichts gerafft aber dicke Backe!

Wollte doch nur Erfahrungswerte hören mein Gott man kann sich auch 
anstellen. Antwort könnt ihr euch sparen, habe in einem englische Forum 
parallel mitgefragt. Was kam da? Konstruktive Vorschläge, Anregungen, 
normale Diskussionen und keinen thread bei dem mehr als die Hälfte der 
Beiträge aus unnötigen Kommentaren von Internet Rambos kommen. Ciao

von W.S. (Gast)


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Jobst M. schrieb:
>> kalibrieren.
>
> Justieren.
>
> Tun wir.

Ach? Ihr fummelt noch immer mit einem Einstellregler herum, anstatt die 
Kalibrierwerte in einem EEPROM zu speichern?

Naja, viele Wege führen nach Rom.

W.S.

von m.n. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Ach? Ihr fummelt noch immer mit einem Einstellregler herum, anstatt die
> Kalibrierwerte in einem EEPROM zu speichern?

Nee, Jobst kennt einfach nur den Unterschied zwischen Justieren und 
Kalibrieren.

von Thomas F. (igel)


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Hemdo schrieb:
https://www.exp-tech.de/sensoren/temperatur/8326/adafruit-pt1000-rtd-temperature-sensor-amplifier-max31865
> Damit wäre es dann möglich die 400 grad zu messen richtig?

Ja.

> Und irgendwas löten müsste ich dann auch nicht?

Naja, die Verbindungsleitungen zum Controllerboard muss man schon noch 
anlöten.


Mit dem Bruder, dem MAX31866, habe ich mit K-Thermoelementen schon zwei 
Temperaturanzeigen für Pizza- und Brotbacköfen gebaut. Geht problemlos 
bis über 700°C. Mehr wurde der Ofen noch nicht beheizt.

von Jobst M. (jobstens-de)


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W.S. schrieb:
> Ach? Ihr fummelt noch immer mit einem Einstellregler herum, anstatt die
> Kalibrierwerte in einem EEPROM zu speichern?

Nein, wir speichern Justagewerte in einem EEPROM.

Die Kalibrierung passiert auf einem Stück Papier, dass sich dann 
Kalibrierschein nennt.
Denn die Kalibrierung ist nur die Feststellung der Abweichung, bzw. die 
Feststellung der Einhaltung der erlaubten Grenzen. Ohne Veränderungen am 
Gerät vorzunehmen.


> Naja, viele Wege führen nach Rom.

Nur wenn man sich ständig verläuft ...


Gruß
Jobst

: Bearbeitet durch User
von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Meine Meinung zum Thema ist, wenn momentan nicht der Weg das Ziel ist,
> sondern es gilt ein Laborexperiment weiterzubringen, es alternativ mit
> einer MAX31865 Bord zu verwirklichen um die Labormessung zu ermöglichen.
> Da gibts auch fertige Bibliotheken dafür.

Gerhard, da bin ich auch deiner Meinung.

Aber was anderes! Ich kann dich nicht mehr über Whatsapp erreichen.
Mail hab ich dir auch schon geschrieben.
Zumindest schön zu lesen, dass es dir gut zu gehen scheint.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Aber was anderes! Ich kann dich nicht mehr über Whatsapp erreichen.
> Mail hab ich dir auch schon geschrieben.

Hallo Frank,

nette Ueberraschung und dank der Nachfrage!

Ich habe schon länger dort nicht mehr nachgeschaut. Mail ist allerdings 
auch keine da. Ich werde bei W.A. nachschauen. Habe gerade nachgeschaut. 
Seit Februar nichts mehr.

vg,
Gerhard

von Frank O. (frank_o)


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Gerhard O. schrieb:
> Habe gerade nachgeschaut.
> Seit Februar nichts mehr.

Schicke mir doch bitte eine Mail!
Hab mir schon Sorgen gemacht ...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Frank O. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Habe gerade nachgeschaut.
>> Seit Februar nichts mehr.
>
> Schicke mir doch bitte eine Mail!
> Hab mir schon Sorgen gemacht ...

OK. Gerade abgegangen. Auch in W.A.

: Bearbeitet durch User
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