Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NARVA Quarzofen TCXO TYP2 10MHz DDR Schaltung Innenschaltung Datenblatt gesucht


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von Bernhard S. (bernhard)


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Geschätztes Forum,

die Innenschaltung des etwas nostalgischen DDR NARVA Typ2 TCXO 10MHz 
Quarzofen Moduls,
vermutlich aus den 70ern, suche ich.

Bei 12V Beriebsspannung beträgt die Stromaufnahme nur 30mA (360mW). Ein 
Ausgangssignal von 10MHz und einige mV liegt an.

Aber der Ofen heizt vermutlich nicht :( denn das Gehäuse erwärmt sich 
kaum spürbar.

Dieses Modul besteht aus gefühlten 20 diskreten Bauelementen, einem 
Transistor, Z-Diode, Varicap.

Die Platinen sind mit 13755 und 13756 bezeichnet.

Im EKD300 wurde es z.B. verbaut.
https://dl6lim.darc.de/ekd300.html

Kann jemand helfen?

Danke

Bernhard

PS:

Danke Ralf für die Spende dieses Moduls

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Bernhard S. schrieb:
> die Innenschaltung des etwas nostalgischen DDR NARVA Typ2 TCXO 10MHz
> Quarzofen Moduls,
> vermutlich aus den 70ern, suche ich.

> Aber der Ofen heizt vermutlich nicht :( denn das Gehäuse erwärmt sich
> kaum spürbar.


Das ist wie draufsteht und auch wohl nach dem wie er aufgebaut ist  ein 
TCXO. (Vergleiche mal mit einem echten OCXO aus dieser ZEit)

Ein TCXO ist KEIN OCXO! (OCXO = Oven Controlled Oscillator)
Der soll sich möglichst NICHT erwärmen. Und aktiv beheizt wird da schon 
gar nichts.

TCXO steht für Temperature COMPENSATED Crystal Oszillator
Also Temperaturkompensierter Oszillator. Ein Quarzoszillator bei dem die 
Temperaturdrift (zu der damaligen Zeit) dadurch verringert wurde das 
Bauteile mit gegenläufiger Temperaturdrift (möglichst gleicher Größe) 
verwendet wurden.

Nur als ein Beispiel:
Wenn die Eigenfrequenz des Quarzes bei Erwärmung steigt, so wurde dieser 
mit Kapazitäten geparrt deren Kapazität bei Erwärmung steigt. Und 
Umgekehrt.
(Und viele andere Möglichkeiten die alleine oder in Kombination 
angewendet wurden)


Heute wird das zum Teil immer noch so gemacht, aber es gibt auch TCXO wo 
die Kompensation digital erfolgt. Also in dem die Temperatur gemessen 
wird und dann der Quarz in einer VCXO Schaltung anhand einer im µC 
abgelegten Kurve verstimmt wird.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Bernhard S. schrieb:
> Aber der Ofen heizt vermutlich nicht :( denn das Gehäuse erwärmt sich
> kaum spürbar.

Das darf er auch nicht, denn ein TCXO hat keine Ofen-Beheizung, da kein 
Ofen drin .-)

Wie Carsten schon schreibt: OCXO wäre es was heizt.

von Peter R. (pnu)


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Die Kompensation mit temperaturabhängigen Kondensatoren in der 
Oszillatorschaltung war bei weitem nicht mit so vielen Bauelementen 
üblich und verbesserte die Stabilität höchstens in den Bereich von ca. 
10ppm

Die erste Art der TEKOS arbeitete mit Kapazitätsdiode und einem 
NTC-Spannungsteiler zur Erzeugung einer temperaturabhängigen Spannung 
dafür. Damit kam man dann in den Bereich von wenigen ppm als 
Frequenzfehler.
Übrigens, für heute übliche Ansprüche keine besonders gute Konstanz, 
durch die heut üblichen hohen Frequenzen müssen Tekos deutlich besser 
sein.

Bei dem obigen Oszillator ist der Bauteilaufwand wohl durch zusätzliche 
Trennstufen erklärbar mit denen man eine Rückwirkung der Belastung auf 
die Oszillatorstufe verhindert und viel Ausgangsleitung erzeugt um ein 
größeres System zu versorgen.

Dazu kommt evtl noch eine Begrenzereinrichtung, um konstante 
Ausgangsspannung zu erzeugen.

Eigentlich könnte man bei ausgiebiger Suche die Kapazitätsdiode oder 
Begrenzerdioden in der Schaltung finden.

Das O in TCXO steht für Oszillator, nicht für Ofen.

Für die Kap-Diode sprechen auch die 12V Versorgungsspannung und die 
durch einen Trimmwiderstand ermöglichte Korrektur.

von Bernhard S. (bernhard)


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... einen alten Narva- Katalog im Netz gefunden, ab Seite 10 stehen ein 
paar Daten des TCXO Typ 4.

von Kurt DL1ALF (Gast)


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Nun sind paar Jahrzehnte vorgangen, die Problematik aber aktuell. Im 
Zuge bestimmter Angelegenheiten haben die Konstrukteure unbewußt 
weitergedacht: Heute Energieeinsparung, die Anwendung eines OCXO bringt 
2 zusätzliche störende Wärmequellen: 1. das NT wird wegen Längsregelung 
mehr Wärme produzieren und 2. der TXCO dann selbst nochmals im Gerät... 
Es ist eben Können, durch Wahl einer gescheiten Temperaturkompensation 
die Drift so niedrig wie möglich zu halten - eine Aufheizung fordert 
auch die Lebenszeit und -erwartung der Bauelemente heraus. So schlau 
waren schon die Konstrukteure vor dem 2 Wk! Alles was ewig hält, bringt 
uns kein Geld!

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