Forum: Haus & Smart Home Potentieller Hauskauf Elektroplanung


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von Marcel B. (mabu1)


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Hallo Schwarmintelligenz,

ich bin aktuell in einer Anbahnung zum Kauf eines freistehenden Altbaus. 
50er Jahre Massivbau. Die Elektroinstallation scheint abgesehen von den 
Automaten ebenso alt zu sein. Wie die Elektro-Sanitär-Fachfirma das mit 
dem Badneubau vor unter 10 Jahren ohne RCD Nachrüstung geschafft hat sei 
mal dahingestellt..

Jedenfalls überlege ich mir gerade, wie ich die Planung am 
geschicktesten anstelle. Beim Hausbau kam der Strom von oben, dort sitzt 
auch heute die Verteilung noch. Mittlerweile kommt der Strom aus dem 
Tiefbau.

Meine Überlegung ist insbesondere vor dem Kauf und Umzug hier ein klares 
Konzept zu entwickeln, weil nur vor dem Einzug ja die Chance da ist 
alles gleichzeitig zu erneuern. Gleichzeitig gibt es Bereiche, wo ich 
lieber die Wand nicht anfassen möchte.

Meine Überlegung ist folgende: Ausgehend vom neuen Anschlusspunkt bzw. 
Zähler jeweils in beide Geschosse einen UVT setzen. Von dort aus 
großzügig Leerrohre und eine moderne Ausstattung reinbringen. Was ich 
aktuell nicht ausschließen kann wäre eine klassische Nullung auch im 
Bad. Es gibt ein Bad, was aber vom Rest so fein zurechtgemacht ist, dass 
es eigentlich unverhältnismäßig wäre das aufzureissen - wie würdet ihr 
da vorgehen? Ich habe für den worst-case schon erste Gedanken gehabt die 
Leitungen dann im Raum dahinter neu zu legen und durch Bohrungen durch 
die Wand dann in die Dosen zu bringen.

Gerne bin ich für Vorschläge offen. Bilder kann ich leider keine 
liefern, hoffe aber, dass meine Fragestellung es erläutert.

Generell stelle ich mir vor eine aktuell mit B63A absicherbare Zuleitung 
vom Zähler in EG und OG jeweils in einen UVT zu verlegen und von dort 
aus dann mit passender Sicherung und RCD weiterzugehen. Im OG muss ich 
noch genauer schauen, dort wünsche ich mir im  Arbeitszimmer, dass ich 
eine Abschaltung meiner Probanden habe. Da habe ich  über einen 
Schlüssel-NotAus gedacht z.B. mit einem Schütz... ist alles noch sehr 
frisch.

Insbesondere bei der Fliesensache wäre ich um Tipps froh :)

Viele Grüße
Marcel

EDIT PS: Ich bin grundsätzlich fachlich geeignet, will aber vor der 
Kontaktaufnahme zur Feinplanung mit einem Meisterbetrieb einiges grob 
planen. Viele Dinge würde ich am Liebsten in Eigenleistung durchführen 
nach Rücksprache.

: Verschoben durch Admin
von Timo N. (tnn85)


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Keine Ahnung ob das geht, aber meine es schon gehört zu haben, dass man 
mit so einem Leitungsfinder im Bad die Stromleitungen ortet und dann die 
die Fugen der Fließen, die davor sind auffräst, die Fliesen entfernt und 
dann eben die Leitungen darunter neu verlegt. Das sollte dann noch 
machbar sein.
Bin keine Elektromeister, aber bin mir nicht sicher ob bei einer 
Neuplanung der Verteilung irgendwo noch klassische Nullung vorhanden 
bleiben darf.
Ich meine es müsste dann alles auf den neusten Stand gebracht werden.
Vom anderen Raum durchbohren ginge zwar auch, finde ich aber unsexy, 
weil es dann ja von allen umliegenden Räumen geschehen muss (wenn die 
Steckdosen/Schalter nicht nur an einer Wand im Bad sind

Bei den LSS B63A musst du auf die Selektivität achten. Je nachdem was im 
HAK für Sicherungen verbaut sind und im Zählerschrank die 
Zählervorsicherungen, kann es gut sein, dass die B63A nicht auslösen 
werden, sondern die nachgelagerten. Das wäre ungünstig.
Außerdem kannst du bei B63A für die Zuleitungen zu den UVs dann auch 
nicht direkt die FI A 40A/30mA Standarddinger setzen, da der FI ja dann 
nicht mit einer ausreichend kleinen Sicherung abgesichert ist.

von Harald S. (harri)


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Mein Haus ist Baujahr 1956 und hatte Einzeladern im Rohr. Da konnte ich 
recht einfach den Grün-Gelben nachziehen. Wenn du Glück hast, dann 
klappt das bei dir im Bad auch.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Erstens kommt es anders und zweites als man denkt ;-)
Vor einem wunderschönen theoretischen Konzept ist eine tatsächliche 
Bestandsaufnahme aller Räume notwendig. Und trotzdem wirst du noch 
einige Überraschungen erleben. Erst im Anschluss macht eine Planung 
wirklich Sinn (eigene Erfahrung bei drei Häusern).
Was das Bad betrifft, würde ich zusätzlich eine Fachfirma mit einbinden. 
Die haben oft Ideen, auf die man selbst nie kommen würde.

von Udo S. (urschmitt)


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Marcel B. schrieb:
> Was ich
> aktuell nicht ausschließen kann wäre eine klassische Nullung auch im
> Bad.

Spekulation nützt nichts.
Wenn du schon neu machst dann richtig! Also erst mal sehen was ist.

Marcel B. schrieb:
> Generell stelle ich mir vor eine aktuell mit B63A absicherbare Zuleitung
> vom Zähler in EG und OG jeweils in einen UVT zu verlegen

Deine Vorstellung ist ja nett, aber was sagen die TABs deines 
Netzbetreibers?
Die mir bekannte TAB schreibt einen SLS-Schutzschalter vor dem Zähler 
vor.
Und da darfst du eh nicht dran (du darfst eigentlich gar nicht dran aber 
die Diskussion ist müßig). Also ergibt sich die weitere Absicherung aus 
dem verbauten SLS.

Marcel B. schrieb:
> Ausgehend vom neuen Anschlusspunkt bzw. Zähler
Ein neuer Zähler heisst das macht ein zugelassener Elektriker. Der wird 
dir schon sagen wie das weitergeht.

Marcel B. schrieb:
> dort wünsche ich mir im  Arbeitszimmer, dass ich
> eine Abschaltung meiner Probanden habe.
????

: Bearbeitet durch User
von Carsten W. (eagle38106)


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Wenn das Bad 10 Jahre alt ist, besteht die Hoffnung, dass vielleicht die 
Kabel von der letzten Abzweigdose schon neu sind. Dann müsste nicht 
alles aufgestemmt werden.
Aber wie ein Vorschreiber schon bemerkt hat: Sicher sein kannst Du erst, 
wenn Du alle Deckel aufmachen kannst.

von Jürgen R. (rupy)


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Ich würde auch einen Elektriker deines Vertrauens kontaktieren.
Der kann sich die Installation ansehen. Er kennt sich auch mit den 
aktuellen Vorgaben des Netzbetreibers aus. Wenn eine neue 
Zählerverteilung gesetzt wird
oder etwas daran geändert wird, braucht das EVU ein Abnahmeprotokoll 
einer zugelassenen Elektrofirma.

von Andrew T. (marsufant)


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Marcel B. schrieb:
> Generell stelle ich mir vor eine aktuell mit B63A absicherbare Zuleitung
> vom Zähler in EG und OG jeweils in einen UVT zu verlegen und von dort
> aus dann mit passender Sicherung und RCD weiterzugehen.

Fast. So wirds es was:

Also SLS 63A (sofern Dein Anschluss es abkann),

dann UV  in jede Etage, dort  mit einem oder mehreren RCD je UV,
und DANN die LSS.
Ganz vorsichtige Trennen Licht und Steckdosen auf getrennte RCD,
oder jedes 2. Zimmer auf den wechselnden RCD - um möglichst nicht 
plötzlich komplett im Dunklen zu stehen.
Das sind dann aber Feinheiten.


BTW: Haus & Smart Home ist das passendere Unterforum, Markt eher 
weniger.

: Bearbeitet durch User
von Justin S. (Gast)


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Marcel B. schrieb:
> großzügig Leerrohre und eine moderne Ausstattung reinbringen.

Das kann man machen, aber
1) kostet viel
2) größere Mauernuten müssen gestemmt oder gefräst werden
2b) je tiefer die Nuten desto problematischer mit der Statik
3) i.d.R. braucht man es nicht, da man bei gut geplanter Elektrik in den 
folgenden 10 bis 30 Jahren keine weiteren Adern mehr einzieht -> alles 
overkill.

Marcel B. schrieb:
> Es gibt ein Bad, was aber vom Rest so fein zurechtgemacht ist, dass
> es eigentlich unverhältnismäßig wäre das aufzureissen - wie würdet ihr
> da vorgehen? Ich habe für den worst-case schon erste Gedanken gehabt die
> Leitungen dann im Raum dahinter neu zu legen und durch Bohrungen durch
> die Wand dann in die Dosen zu bringen.

Das ist nicht worst-case, sondern die Methode der Wahl. Im Bad gelten 
ganz besondere Verlegevorschriften, die man einhalten muss. In 
Anbetracht dessen sollte sich die Elektrik auf ein absolutes Minimum 
beschränken, außerdem macht es keinen Sinn, über das Minimum hinaus zu 
gehen.

Nochmal: Meist wird absoluter overkill zusammengeplant (hier und da und 
in jeder Ecke jedes Raums Doppel- oder Dreifachsteckdosen, endlos viele 
getrennte Stromkreise, nicht nur für jeden Raum, was schon überflüssig 
ist, sondern teilweise sogar für die einzelnen Steckdosen im Raum). 
U.s.w.

Am Schluss, wenn alles ein paar Monate in Betrieb ist, wird sich zeigen, 
dass irgendetwas doch nicht so ist, wie man es in der Praxis am liebsten 
hätte, und dass genau das sich dann nicht ändern lässt. Da helfen dann 
auch keine Leerrohre, da ist z.B. der Wandauslass an der falschen Stelle 
(häufigster Fehler).

von Andrew T. (marsufant)


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Justin S. schrieb:
> Marcel B. schrieb:
>> großzügig Leerrohre und eine moderne Ausstattung reinbringen.
>
> Das kann man machen, aber
> 1) kostet viel
> 2) größere Mauernuten müssen gestemmt oder gefräst werden
> 2b) je tiefer die Nuten desto problematischer mit der Statik
> 3) i.d.R. braucht man es nicht, da man bei gut geplanter Elektrik in den
> folgenden 10 bis 30 Jahren keine weiteren Adern mehr einzieht -> alles
> overkill.

Richtig zusammengefasst von Justin.

Insbesondere weil "großzügig Leerrohre" diese ja auch (je Etage oder im 
Keller) in einem SEHR viel Platz verschlingenden Bereich enden werden.

Oder möchte der TE je Etage einen "Schaltraum" als separaten Bereich?


WIMRE macht es mehr Sinn, wo es geht 5 adrig statt 3adrig die 
Schalter/Steckdosen anzufahren -- so man hat ggfs. noch ein paar Adern 
für spätere Umplanung, OHNE neu aufstemmen zu müssen.
5x1.5 NYM kann man ähnlich problemlos wie 3x1.5 NYM verlegen. Auch das 
Schlitzfräsen ist da fast gleich .-)
Tiefe Schalterdose vorsehen, falls später umverdrahtet/geändert werden 
muß ist schon fast Pflicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Marcel B. schrieb:
> wie würdet ihr
> da vorgehen? Ich habe für den worst-case schon erste Gedanken gehabt die
> Leitungen dann im Raum dahinter neu zu legen und durch Bohrungen durch
> die Wand dann in die Dosen zu bringen.

Genau so. BTDT.

Justin S. schrieb:
> Das kann man machen, aber
> 1) kostet viel

Ja ja, die Österreicher, sind halt reicher.

> 2) größere Mauernuten müssen gestemmt oder gefräst werden

Das stemmen doch der Hilfsarbeiter.

> 2b) je tiefer die Nuten desto problematischer mit der Statik

Möglichst senkrecht.

Leerrohre sind natürlich immer vorzuziehen, sollten aber so wenige 
Biegungen haben, daß man auch ein Kabel durchkriegt. Nur deutsche 
Elektriker die maximal viel an einer Renovierung in 30 Jahren verdienen 
wollen sparen sich Leerrohre.

von Christian M. (likeme)


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Die Ausgangslage ist 1:1 die selbe wie bei uns. Wir haben geplant, 
geplant und wieder geplant, dann am Ende waren so viele Problemstellen 
vorhanden das wir alles im Prinzip neu gemacht haben. Die dicke Leitung 
vom Keller ins Dachgeschoß diente nur noch als Zuleitung für den OG 
Verteiler. Das rumbasteln kostet dich mehr Zeit wie ein Kahlschlag, oft 
kann man auch fliegend verdrahten, heute üblich, lose Verkabelung hinter 
Rigips oder im neu gemachen Estrich. Die Mauern mit Schlitzen "nicht 
mehr tragend" zu machen finde ich dumm. Schaut mal in neuere Baustellen 
wie die mit den Mauerwerken umgehen, am Ende halten nur noch die 
Gipsbatzen die Statik einigermaßen am Laufen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Eppelein V. (eppelein)


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Christian M. schrieb:
 Schaut mal in neuere Baustellen
> wie die mit den Mauerwerken umgehen, am Ende halten nur noch die
> Gipsbatzen die Statik einigermaßen am Laufen ;-)

Mit Verlaub, Du hast null Ahnung!

"Neuere Baustellen" sind nicht mehr zu vergleichen mit "Neueren 
Baustellen" bis vor einigen Jahren.

Wände, sei es Tragteile oder nicht, sind auf Kante geplant wie 
ausgeführt.
teils darf man höchstens mit 1cm Schlitztiefe arbeiten.
Bei kleinsten Ausuferungen bekommen Bauleitungen, Architekten, 
Planer,.... eine Zornesröte ins Gesicht.

Sofort ein Vermerk und abends hat man ein Protokoll schon im Postkasten 
(Mail).

Ein entsprechendes Mail bekommen dann Genannte von mir postwendend.

Somit werden Leitungen teils direkt auf der Wand befestigt, was zur 
Folge hat, daß mehr Putz aufgetragen werden muß.

Paßt denen überhaupt nicht ins Konzept.
Mir aber egal, denn wenn Leitungen....unterputz  bei der Planung/Statik 
aus Kostengründen nicht mit berücksichtigt werden, ziehe ich mir nicht 
den Büßerschuh an!

MfG
Eppelein

von Eppelein V. (eppelein)


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Christian M. schrieb:
> Die Ausgangslage ist 1:1 die selbe wie bei uns. Wir haben geplant,
> geplant und wieder geplant, dann am Ende waren so viele Problemstellen
> vorhanden das wir alles im Prinzip neu gemacht haben.

Der Knackpunkt überhaupt ist, daß vieles geplant, jedoch das Budget 
diese Planungen/Vorstellungen nicht hergeben.
Also wird "zamgepfuscht" was nur geht, Gelder sinnlos zum Fenster 
hinausgeworfen uvm.;

Bei der Elektrik wird überall gespart.
Im Sanitärbereich - Bad, Dusche mit Geld nur so herumgeworfen, das sieht 
man ja!
Nicht zu vergessen, eine schmucke Küche muß auch noch her, man kann ja 
in seinem Bekannten- Freundeskreis nicht mit der ollen Küche mithalten.

Ein neues Auto muß natürlich auch noch her, man muß ja außerhalb von der 
Hütte auch etwas zum Herzeigen haben .....

Dagegen tut es das alte durchgesessene Sofa noch .....

Diese Knatzer legen sich alle selbst ein Ei .....

MfG
Eppelein

von Timo N. (tnn85)


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Andrew T. schrieb:
> dann UV  in jede Etage, dort  mit einem oder mehreren RCD je UV,
> und DANN die LSS.

Die Frage lautet: Wie werden die Leitungen zu den UVs abgesichert.
SLS sitzt ja nur einer vor dem Zähler. Nicht vor jeder Leitung zu den 
UVs.

von Udo S. (urschmitt)


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Eppelein V. schrieb:
> Bei der Elektrik wird überall gespart.

In dem Thread gehts eigentlich nicht so sehr um von Baugesellschaften 
abgezockte Elektriker, sondern um die elektrische Sanierung eines privat 
gekauften äteren Eigenheims.

Und da ist die Situation eher anders herum. Während die Baugesellschaft 
in der Ausschreibung für einen B16A Automat von z.B. ABB einen Preis von 
max. 1,75€ erwartet und dann auch vom Elektriker bekommt, sieht der 
Privatmann gerne mal 8,90€ oder vieleicht auch 12,70€ plus 
Mehrwertsteuer für das selbe Teil auf der Elektrikerrechnung.

Die Preise sind jetzt mal beispielhaft geschätzt, dürften aber 
hinkommen.
Als Ausgangsbasis habe ich den Preis eines ABB S201-B16 bei Hornbach 
genommen. Kostet dort 1,75 incl. MwSt. bei Abnahme von 10Stck.

von Udo S. (urschmitt)


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Timo N. schrieb:
> Die Frage lautet: Wie werden die Leitungen zu den UVs abgesichert.
> SLS sitzt ja nur einer vor dem Zähler. Nicht vor jeder Leitung zu den
> UVs.

Gar nicht. Die führt man je nachdem in 10 oder 16mm² aus und braucht sie 
deshalb nicht separat absichern.

von Jens K. (jensky)


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Wenn du ein Haus kaufst oder baust und PV auf dem Dach hast/machst, lass 
dich vom Netzbetreiber nicht verarschen! Vor allem wenn dein Lieferant 
für Strom ein anderer ist wie der Netzbetreiber. Grundgebühr für Zähler 
zahlst du pro Zähler 1x. In diesem Fall dein Lieferant. Am selben Zähler 
kann man in der Regel auch einspeisen. Der Netzbetreiber zahlt dir die 
Vergütung ohne Grundgebühr berechnen zu dürfen. Auch ein 
Einspeisevertrag wird nicht benötigt! Lass dich da nicht verarschen! Bei 
Neubau bekommst du einen Digitalzähler mit Bezug und Einspeisezählung 
(1.8.0 und 2.8.0). Außer du machst Volleinspeisung, musst aber sehen ob 
es sich lohnt bei den heutigen Strompreisen

Beitrag "Haus mit PV übernommen, jetzt zwingt mit Netzbetreiber"

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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Udo S. schrieb:
> Gar nicht. Die führt man je nachdem in 10 oder 16mm² aus und braucht sie
> deshalb nicht separat absichern.

Bei 10mm² komme ich bei 3 stromführenden Leitern in keiner Verlegeart 
auf 63A Strombelastbarkeit. Bei 16mm² bei Verlegung in wärmegedämmter 
Wand auch nicht. Wobei Verlegung in wärmegedämmter Wand bei einer 
Hauptleitung von Zähler zu UV vermutlich nicht vorkommt.

von Udo S. (urschmitt)


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Timo N. schrieb:
> Bei 10mm² komme ich bei 3 stromführenden Leitern in keiner Verlegeart
> auf 63A Strombelastbarkeit.

Deshalb schrieb ich "je nachdem" Es gibt durchaus auch Absicherungen < 
63A.

Bei den mir bekannten "normalen" Neubauten von Einfamilienhäusern, 
Doppelhaushälften oder Reihenhauseinheiten mit Keller, Erd und 
Obergeschoß gibt es meistens gar keine Unterverteilungen, sondern eine 
Verteilung incl. Zähler.
Auch nicht bei den Fertighäusern diverser Anbieter, die ich mir in den 
letzten Monaten angeschaut hatte.

von Joachim B. (jar)


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Marcel B. schrieb:
> - wie würdet ihr
> da vorgehen? Ich habe für den worst-case schon erste Gedanken gehabt die
> Leitungen dann im Raum dahinter neu zu legen und durch Bohrungen durch
> die Wand dann in die Dosen zu bringen.

genauso!
habe ich das auch in Küche & Bad gemacht, wo ich den Fliesenspiegel 
nicht zerstören wollte!

In der Badwand würde ich hinterher noch Kaltanstrich auftragen und nicht 
mit Gips, sondern mit Schnellzement arbeiten.

von Eppelein V. (eppelein)


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Udo S. schrieb:

> Die Preise sind jetzt mal beispielhaft geschätzt, dürften aber
> hinkommen.
> Als Ausgangsbasis habe ich den Preis eines ABB S201-B16 bei Hornbach
> genommen. Kostet dort 1,75 incl. MwSt. bei Abnahme von 10Stck.

Preise von Hornbach,ebay, Internet,.. - alles gewerbl. Verkäufer, da 
kommt der Handwerker oft ins staunen.
Teils bekommen wir Materialien nicht mal zum EK im Großhandel, wie oben 
genannte das Zeugs verhökern!

Das Preisgefüge ist jeder Firma selbst überlassen.
Wenn der Kunde diese astronomischen Summen wie von Dir angeführt 
bezahlt, ist er selber schuld.

MfG
Eppelein

von Carsten W. (eagle38106)


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Udo S. schrieb:
> Als Ausgangsbasis habe ich den Preis eines ABB S201-B16 bei Hornbach
> genommen. Kostet dort 1,75 incl. MwSt. bei Abnahme von 10Stck.

Wie war! Der Funkenschuster vom Dorfe meinte mal vor ein paar Jahren zu 
mir, dass er die Automaten für den Preis noch nicht einmal im EK 
bekommen würde...

von Oliver S. (oliverso)


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Carsten W. schrieb:
> dass er die Automaten für den Preis noch nicht einmal im EK
> bekommen würde...

Da fragt man sich doch, ob sich da nicht doch der Azubi regelmäßig aufs 
Mofa schwingt, und bei Hornbach vorbeischaut. Mit Kundenkarte wirds dann 
noch günstiger...

Der Preis für den Kunden bleibt natürlich unverändert ;)

Oliver

von Udo S. (urschmitt)


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Carsten W. schrieb:
> Der Funkenschuster vom Dorfe meinte mal vor ein paar Jahren zu
> mir, dass er die Automaten für den Preis noch nicht einmal im EK
> bekommen würde...

Eppelein V. schrieb:
> Preise von Hornbach,ebay, Internet,.. - alles gewerbl. Verkäufer, da
> kommt der Handwerker oft ins staunen.

Ok, dann schauen wir mal bei einem Onlinehändler der auch ans Gewerbe 
verkauft:
https://www.elektroland24.de/elektroinstallation/verteilungseinbau/leitungsschutzschalter/abb-s201-b16-sicherungsautomat-b-charakteristik-6ka-16a-1p.html

Selber Automat 2,31€.

Wenn ich als Privatmensch vertrauensvoll zu einem Elektrikerbetrieb gehe 
um eine Erweiterung in meiner Hauselektrik (die ich ja selbst als Dipl. 
Ing E-Technik nicht ohne weiteres selber machen darf) zu beauftragen, 
dann werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf einem 
evt. erstellten Kostenvoranschlag dafür einen Preis > 10€ plus 
Mehrwertsteuer finden.
Und für eine "kleine" Erweiterung macht man sich normalerweise nicht die 
Mühe mehrere Angebote einzufordern, da verliert der Elektriker dann 
schon (verständlicherweise) die Lust wenn es nicht um einen Auftrag 
>>1000€ ist.

Fakt ist als Privatperson bei kleineren Aufträgen wird man beim 
Materialpreis mit den völlig überhöhten unverbindlichen 
Preisempfehlungen der Hersteller kräftig zur Kasse gebeten.

Nicht nur bei den Elektrikern, aber da empfinde ich es besonders krass!
Da ist man gefühlt die Kuh die gemolken werden kann um die knappen 
Kalkulationen bei Aufträgen als Subunternehmer auszugleichen.

von Carsten W. (eagle38106)


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Oliver S. schrieb:
> Da fragt man sich doch, ob sich da nicht doch der Azubi regelmäßig aufs
> Mofa schwingt, und bei Hornbach vorbeischaut. Mit Kundenkarte wirds dann
> noch günstiger...

Ok, 80km mit dem Mofa bis zum nächsten Hornbach. Da weißt Du nun, wie 
die Preise für den Endkunden entstehen... :-)

von Ich A. (alopecosa)


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Andrew T. schrieb:
> Also SLS 63A (sofern Dein Anschluss es abkann),

Und vor dem SLS haben wir dann im HAK 100A NH Sicherungen?

Welcher Netzbetreiber legt denn heute noch 100A Anschlüsse, freiwillig.
Bei den meisten kann man froh sein wenn man 50A bekommt, vermutlich ist 
bei 35A aber schon Schluss, wenn man nicht direkt mit der Ladesäule 
winkt.


Udo S. schrieb:
> Fakt ist als Privatperson bei kleineren Aufträgen wird man beim
> Materialpreis mit den völlig überhöhten unverbindlichen
> Preisempfehlungen der Hersteller kräftig zur Kasse gebeten.

Auf der letzten rechnung vom Elektriker stehen in der Tat 3,40 pro B16 
LSS.
Ich weiß also nicht welcher Dorfelektriker das war der 10EUR verlangt 
für einen LSS.

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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Ich A. schrieb:
> Welcher Netzbetreiber legt denn heute noch 100A Anschlüsse, freiwillig.

Standard-Netzanschluss bei der Syna: 
https://www.syna.de/content/dam/syna-de/dokumente/netzanschluss/mustervertr%C3%A4ge-und-preise/preisblatt-eb-strom.pdf

100A bzw 160A. Keine Ahnung wie die sich das leisten, aber scheint da 
normal.

von Andrew T. (marsufant)


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Ich A. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>
>> Also SLS 63A (sofern Dein Anschluss es abkann),
>
> Und vor dem SLS haben wir dann im HAK 100A NH Sicherungen?
> Welcher Netzbetreiber legt denn heute noch 100A Anschlüsse, freiwillig.


Wie kommst Du auf so einen Nonsens?

63 A SLS wird nach 63 A NH  gesetzt.

Du solltest dein fehlendes wissen Mal dringend auf den Stand von 2022 
bringen,
statt sowas zu verbreiten.

von Marcel B. (mabu1)


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Hallo zusammen,

ich danke für die viel mehr als erwarteten Rückmeldungen.

Bei den NH Sicherungsthemen würde ich gerne nochmal klarstellen: Ich 
will Leitungen, die absicherbar wären bis 63A in die Stockwerke.

Warum?: Wenn ich dann irgendwann Küche nicht mehr im EG oder OG haben 
will habe ich dann schonmal im Geschoss die Möglichkeit. Bei dem 
Grundriss ist beides möglich. Der Aufwand das dafür nötige Kabel zu 
legen ist vor Einzug recht gering. Nachher recht hoch.

Größer ist der Aufwand bei neuen Leitungen in die Räume. Am Meisten 
Sorgen habe ich halt bei dem Bad. Das ist wirklich schick. Da will ich 
nichts mit Fliese anpacken - aber RCD sollte halt schon sein. Dort sind 
die Elektrosachen aber nur an einer Wand.

Gibt es für sowas eine open Source oder kostengünstige Planungssoftware?

von Timo N. (tnn85)


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Marcel B. schrieb:
> Bei den NH Sicherungsthemen würde ich gerne nochmal klarstellen: Ich
> will Leitungen, die absicherbar wären bis 63A in die Stockwerke.

Wie gesagt: Selektivität beachten. Wenn du die Leitungen absicherst, was 
ich persönlich machen würde und ich bin mir nicht sicher, ob das nicht 
sogar gefordert wird (leg aber meine Hand dafür nicht ins Feuer), dann 
musst du es so absichern, dass nicht die vorgelagerte Sicherung zuerst 
rausfliegt (also der SLS vor dem Zähler). Sonst bringt die Absicherung 
nichts deiner 63A-Leitungen vom Zählerschrank zu den UVs nichts.
Finde es eher sinnfrei in der Zeit in der jeder ein Handy hat und kurz 
Licht machen kann, wenn mal die Sicherung fliegt, die Lichtstromkreise 
auf eigenen FI und eigene LS zu legen. Glaub diese Idee haben die 
Betriebsmittelhersteller und Elektrohandwerker in die Köpfe gesetzt um 
mehr Geld zu verdienen. Bei älteren Leuten verstehe ich es vielleicht 
noch, aber für jüngere ist das rausgeschmissenes Geld und man wird in 
seinem Leben höchstens ein Mal in die Situation kommen, wo sowas 
notwendig ist. Der Mehraufwand an Arbeitszeit für die Installation und 
die Kosten für die zusätzlichen Betriebsmittel und der Platz im 
Verteilerschrank rechtfertigt solche Maßnahmen nicht.


Marcel B. schrieb:
> Größer ist der Aufwand bei neuen Leitungen in die Räume. Am Meisten
> Sorgen habe ich halt bei dem Bad. Das ist wirklich schick. Da will ich
> nichts mit Fliese anpacken - aber RCD sollte halt schon sein. Dort sind
> die Elektrosachen aber nur an einer Wand.

Bleibt dir ja nichts anderes übrig dann.
Entweder von anderer Wand durchbohren oder Installationszonen finden und 
nur die Fließen vor der Leitungszone entfernen und neue Leitungen 
verlegen.
Die erste Alternative finde ich gepfuscht. Die zweite willst du nicht.


Planungssoftware gibts viele. Kommt drauf an was du da Planen willst.
Für Stromlaufplan kannst das von Hager nehmen oder QElectrotech.

von Andrew T. (marsufant)


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Marcel B. schrieb:
> Bei den NH Sicherungsthemen würde ich gerne nochmal klarstellen: Ich
> will Leitungen, die absicherbar wären bis 63A in die Stockwerke.
>
> Warum?: Wenn ich dann irgendwann Küche nicht mehr im EG oder OG haben
> will habe ich dann schonmal im Geschoss die Möglichkeit. Bei dem
> Grundriss ist beides möglich. Der Aufwand das dafür nötige Kabel zu
> legen ist vor Einzug recht gering. Nachher recht hoch.

Leitungen: 5 x 16mm2 NYM zu den UV der Stockwerke. Der weitere Vorteil 
bei 16: gibt es als mehrdrähtig, ist deutlich leichter verlegbar als 
Volldraht.
5x10 NYM wäre nur als Volldraht kaufbar, 10er fällt aber eh raus bei 
Deiner Forderung.

Daher beim Kauf der 5x16 auf die Ausführung achten.


> Warum?: Wenn ich dann irgendwann Küche nicht mehr im EG oder OG haben
> will habe ich dann schonmal im Geschoss die Möglichkeit. Bei

Nun, es ist schlcihtweg Overkill da 63A vorzusehen wg. Küche.
Selbst eine Luxus Küche für den engagierten Koch ist mit 3 x 32A = ca. 
22kW mehr als overpowered.
Ich habe in meiner Küche 12 kW vorgesehen,
und die wurden in den vergangenen 18 Jahren an KEINEM Tag zu mehr als 
35% ausgelastet.

Und da man das E-Auto (sofern angegdacht) mit Wallbox sowieso im EG oder 
UG verdrahtet von der Wallbox: Da sollte man eine Reserve vorhalten. 
Falls man je so ein Auto andenkt oder den Verkaufswert der Immobilie mit 
"wallbox ready" aufwertet.

@ Moderator: Dieser Thread sollte doch wohl satt "Markt"eher in Haus & 
Smart home verschoben werden -- mag sich das mal jemand ansehen?

von Udo S. (urschmitt)


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Andrew T. schrieb:
> Nun, es ist schlcihtweg Overkill da 63A vorzusehen wg. Küche.
> Selbst eine Luxus Küche für den engagierten Koch ist mit 3 x 32A = ca.
> 22kW mehr als overpowered.

Sehe ich genauso

Timo N. schrieb:
> Wenn du die Leitungen absicherst, was
> ich persönlich machen würde und ich bin mir nicht sicher, ob das nicht
> sogar gefordert wird

Die "Steigleitungen" aka Zuleitungen zu den Unterverteilern sind durch 
den SLS abgesichert. Warum du zusätzlich nochmal jede einzelne Zuleitung 
absichern willst erschliesst sich mir nicht, Das würde nur in dem Fall 
einen Nutzen bringen wenn eine der Zuleitungen angebohrt würde, dass 
dann im anderen Geschoss noch Strom ist.
Dafür habe ich eine Sicherung mehr seriell und zwei zusätzliche 
Klemmstellen.

Wobei ich nicht weiss ob man gewöhnlich überhaupt getrennt je 5x16mm² 
vom Zählerkasten pro UV legt oder mit einer Zuleitung erst zur 
Unterverteilung im 1. Geschoß und von dort weiter zum 2. Geschoß fährt.

Bevor ich also da nochmal Sicherungen einbaue würde ich eher überlegen 
ob ich für Licht mehrere RCBO (FI/LS) einbaue, damit ich nicht so 
schnell großräumig im Dunkeln stehe.

von Andrew T. (marsufant)


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Udo S. schrieb:
> Wobei ich nicht weiss ob man gewöhnlich überhaupt getrennt je 5x16mm²
> vom Zählerkasten pro UV legt oder mit einer Zuleitung erst zur
> Unterverteilung im 1. Geschoß und von dort weiter zum 2. Geschoß fährt.
>

Kommt halt drauf an was man konkret beauftragt.
Kupferkabelpreis* Länge gegen Doppelklemmstien 5 Ploig plus Zeitaufwand: 
Könnte ein Kriterium sein.
Oder halt klare Beauftragung machen.

> Bevor ich also da nochmal Sicherungen einbaue würde ich eher überlegen
> ob ich für Licht mehrere RCBO (FI/LS) einbaue, damit ich nicht so
> schnell großräumig im Dunkeln stehe.

Ja, hatte ich oben unter "Feinheiten" aufgeführt.
Doch die Smartphone-Fraktion hat ja stets das Telefon griffbereit in de 
Gesäßtasche, und macht LED-Licht.
chacun a son gout.

Wie gesagt, es kommt auf die eigenen Wünche an.
Ich tendiere zu mehreren RCD, und habe das auch sehr konsequent in 
meiner Immobilie umgesetzt.
Und -- finde ich wichtig: In jeder UV hängt ein eindeutiger Plan welcher 
RCD/LSS für welchen Raum bzw. Gerät etc. zuständig ist.

Fragen wie "Schatz, die Mikrowelle läuft nicht wegen kein Strom" werden 
damit Zu Antworten " Schau mal in UV2 , LSS7 ausgelöst?" reduziert -- 
kurz, präzise und zuverlässig.  ;-)

von Oliver S. (oliverso)


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Andrew T. schrieb:
> Fragen wie "Schatz, die Mikrowelle läuft nicht wegen kein Strom" werden
> damit Zu Antworten " Schau mal in UV2 , LSS7 ausgelöst?" reduziert --
> kurz, präzise und zuverlässig.  ;-)

Und jetzt musst du nur noch die nächsten 80 Jahre drauf warten, daß das 
auch mal passiert.

Oliver

von Joachim B. (jar)


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Oliver S. schrieb:
> Und jetzt musst du nur noch die nächsten 80 Jahre drauf warten, daß das
> auch mal passiert.

oder auch nicht

Ich erneuerte fast alles an Elektrik vor 35 Jahren ausser die 
Vorsicherungen vor den LS und RCD.

das fand ich als ich nach 20 Jahren mal wieder in den Zählerkasten sah!
Das Teil stammt aus 1974 wenn nicht Altmaterial verbaut wurde!

Also 80 Jahre ist optimistisch.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Joachim B. schrieb:
> das fand ich als ich nach 20 Jahren mal wieder in den Zählerkasten sah!

Ursache?
Auf den ersten Blick sieht es aus wie nicht richtig festgezogen.

von Udo S. (urschmitt)


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Andrew T. schrieb:
> Ich tendiere zu mehreren RCD, und habe das auch sehr konsequent in
> meiner Immobilie umgesetzt.

Ich meinte eigentlich noch einen Schritt weiter.
Das Licht jedes Raums damit absichern:
https://www.elektroradar.de/siemens-fi-ls-schalter-5sv1316-6kk16.html
Genau wie die Steckdosen für Kühl/Gefrierschränke (einzeln)
Der Rest der Steckdosen darf dann gerne über 2 RCDs pro Stock gehen.

: Bearbeitet durch User
von Timo N. (tnn85)


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Udo S. schrieb:
> Die "Steigleitungen" aka Zuleitungen zu den Unterverteilern sind durch
> den SLS abgesichert. Warum du zusätzlich nochmal jede einzelne Zuleitung
> absichern willst erschliesst sich mir nicht, Das würde nur in dem Fall
> einen Nutzen bringen wenn eine der Zuleitungen angebohrt würde, dass
> dann im anderen Geschoss noch Strom ist.

Du hast Recht, denn die Vorschrift die Steigleitungen für mindestens 63A 
auszulegen gibt es ja mit der VDE-AR-N-4100 
(https://www.elektropraktiker.de/nachricht/ausfuehrung-von-steigleitungen/)
.
Insofern kann man nur Selektivität erreichen, wenn man die 
Steigleitungen kleiner absichert, als es für die Leitung notwendig wäre, 
da man sonst in Gefahr läuft den Haupt SLS am Zähler vorher auszulösen. 
Und ja, es bringt dann nur etwas bei Anbohren der Steigleitung. Für mich 
hat es weniger mit Logik zu tun die Steigleitung separat abzusichern als 
mit Glaube. Für mich gehören Leitungen vorher abgesichert :).
Aber den Vorwurf muss ich dir dann auch machen, wenn man für Licht extra 
FI/LS einsetzt. Wie häufig kommt es zum Schnalzen der Sicherung und wie 
häufig passiert das nachts bei Dunkelheit?.
Wenn es die Sicherungen so häufig bei euch raushaut, dann stimmt sowieso 
schon etwas nicht oder man überlastet das Netz absichtlich.
Sofern es dazu keine Vorschrift gibt, sollte man das so machen wie man 
möchte.

Udo S. schrieb:
> Wobei ich nicht weiss ob man gewöhnlich überhaupt getrennt je 5x16mm²
> vom Zählerkasten pro UV legt oder mit einer Zuleitung erst zur
> Unterverteilung im 1. Geschoß und von dort weiter zum 2. Geschoß fährt.

Sofern die Leitung vom HAK zu Zähler auch nur für 63A ausgelegt ist, 
würde ich durchschleifen.  5x16mm² kosten halt auch ca. 10-15€/m

von Udo S. (urschmitt)


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Timo N. schrieb:
> Insofern kann man nur Selektivität erreichen, wenn man die
> Steigleitungen kleiner absichert, als es für die Leitung notwendig wäre,
> da man sonst in Gefahr läuft den Haupt SLS am Zähler vorher auszulösen.

Da er als SLS verzögert auslöst sollte die Selektivität ja gewahrt sein.

Timo N. schrieb:
> Aber den Vorwurf muss ich dir dann auch machen, wenn man für Licht extra
> FI/LS einsetzt. Wie häufig kommt es zum Schnalzen der Sicherung und wie
> häufig passiert das nachts bei Dunkelheit?.

Dass der auslöst kann durchaus passieren. Bei herkömmlichen Glühlampen 
gerne wenn beim Durchbrennen kurz ein Kurzschluss entsteht. Bei Defekten 
in elektronischen Vorschaltgeräten von Energiesparlampen oder 
Leuchtstoffröhren. Bei Defekten in Led-Stromquellen.
Oder der klassiscche Fall dass jemand in die Fassung einer Glühlampe 
fasst. Oder die Leitung angebohrt wird oder halt ein Nagel an der 
falschen Stelle in die Wand kommt.
Fakt ist wenn dann der RCD auslöst ist ganz schnell die halbe oder gar 
ganze Wohnung dunkel wenn nur ein oder zwei RCDs verbaut sind.
Und im Winter ist zwischen 17:00 und 8:00 ziemlich lange dunkel.

Ich mache dir keinen Vorwurf, ich wollte nur verstehen warum du doppelt 
absichern wolltest. Was mnich betrifft: Jeder so wie er will solange es 
technisch sicher ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Timo N. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Wobei ich nicht weiss ob man gewöhnlich überhaupt getrennt je 5x16mm²
>> vom Zählerkasten pro UV legt oder mit einer Zuleitung erst zur
>> Unterverteilung im 1. Geschoß und von dort weiter zum 2. Geschoß fährt.
>
> Sofern die Leitung vom HAK zu Zähler auch nur für 63A ausgelegt ist,
> würde ich durchschleifen.  5x16mm² kosten halt auch ca. 10-15€/m

Er wird sich halt in den Arsch beissen, wenn er Obergeschoss und 
Untergeschoss eines Tages getrennt vermieten will mit 2 Zählern und dann 
nur 1 Leitung hat. Mindestens ein Leerrohr an Stelle der gesparten 
Leitung wäre sinnvoll.

von Joachim B. (jar)


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Udo S. schrieb:
> Ursache?
> Auf den ersten Blick sieht es aus wie nicht richtig festgezogen.

war absolut festgezogen!
Im Gegensatz zu Bezahlelektrikern arbeitete ich an meiner Bude auf 
eigenes Risiko.
Nicht wie bei einem Freund mit dem ortsansässigen Elektriker geschah, wo 
in der Verteilung alle Schrauben lose waren und sich erste Anlaßfarben 
auf den Metallteilen zeigten!


Schaust du genau hin:
Der Kleber quoll OBEN aus den Keramikteilen, ist deutlich zu sehen!
Dort kann es nicht am Anpressdruck liegen, da wäre es eher unten an der 
Passchraube zu einem schlechten Kontakt gekommen, unsichtbar geblieben 
und nicht oben im Metallgewinde!

von Eppelein V. (eppelein)


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Joachim B. schrieb:

> Schaust du genau hin:

> Dort kann es nicht am Anpressdruck liegen, da wäre es eher unten an der
> Passchraube zu einem schlechten Kontakt gekommen, unsichtbar geblieben
> und nicht oben im Metallgewinde!


Und wieder ein Experte der "weiß wovon er schreibt"!


MfG
Eppelein

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