Forum: Offtopic Essen garen im Ultraschallbad


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von Martin E. (formalin)


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Ok, das klingt etwas abgefahren, aber warum nicht mal drüber nachdenken.
Vielleicht hat es jemand schon probiert, darum frage ich hier.

Meine Ultraschallbadheizung geht bis zur Siedetemperatur von Wasser.
Gleichzeitig werden die Zellen mittels Ultraschall ziemlich 
durchgeschüttelt.
Im Prinzip also ein Kochbad (Sous Vide) mit Fleischklopfer.

Bevor ich meine Fleischstücke ruiniere, wollte ich einfach mal fragen, 
ob
das schon mal jemand versucht hat, und wie das Ergebnis war. Ich dachte
in einem Elektronikerforum gibt es bestimmt ein paar Leute mit 
Ultraschallbad.

von Sven D. (sven_la)


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Martin E. schrieb:
> Gleichzeitig werden die Zellen mittels Ultraschall ziemlich
> durchgeschüttelt.
> Im Prinzip also ein Kochbad (Sous Vide) mit Fleischklopfer

Du wirst Fleischbrühe erzeugen. Im Ultraschallbad werden keine Zellen 
"durchgeschüttelt". Vielleicht informierst du dich mal wie die Reinigung 
im Ultraschallbad funktioniert. Angeblich soll mal jemand seinen Fuss im 
einem Ultraschallbad gewaschen haben und dabei Verletzungen erlitten 
haben. Hat mal jemand hier im Forum geschrieben.

von Martin E. (formalin)


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So viel Energie wird da auch nicht frei gesetzt,
dass es eine Brühe gibt.
Aber ja, wenn man Körperteile ins Bad hängt kann es zu
innerlichen Verletzungen kommen. Äderchen oder
Muskelfasern reißen.
Aber das ist ja gerade das, was ein Fleischklopfer
auch macht.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Du kannst mit Ultraschall höchstens den Dreck von den Kartoffeln 
waschen, falls du anschließend daraus ein leckeres 
Kartoffelspaltengericht mit Schale kredenzen willst.

Gerade morgen zu Muttertag bietet sich das Grillen im Garten förmlich 
an. Kartoffelspalten mit Thymian und Rosmarin abgeschmeckt und ein 
ordentliches saftiges Nackensteak mit einer großen Auswahl an 
verschiedenen geschmackvollen Grillsaucen dazu servieren. 🥩🍺

Ich glaub ich fahr jetzt noch mal eben schnell zu Real (einmal hin, 
alles drin). 😃

von Jack V. (jackv)


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Martin E. schrieb:
> So viel Energie wird da auch nicht frei gesetzt,
> dass es eine Brühe gibt.Martin E. schrieb:
> Meine Ultraschallbadheizung geht bis zur Siedetemperatur von Wasser.

von Sven D. (sven_la)


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Martin E. schrieb:
> So viel Energie wird da auch nicht frei gesetzt,
> dass es eine Brühe gibt.

OK wenn du das Fleisch ordentlich einpackst wird es keine Brühe geben. 
Ich ging davon aus das du es nackich ins Ultraschallbad geben willst.

Wenn ich solche Ideen habe benutze ich zuerst Google. Da findet sich das 
hier. Guten Appetit!

https://www.youtube.com/watch?v=JYpm4_VQIfk

von Phasenschieber S. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Kartoffelspalten mit Thymian und Rosmarin abgeschmeckt und ein
> ordentliches saftiges Nackensteak mit einer großen Auswahl an
> verschiedenen geschmackvollen Grillsaucen dazu servieren.

Du hast Geschmack! :-)
Dein Bild macht mir Appetit.

Die Aussies nennen die Kartoffelspalten "Wedges" und ich liebe sie.
Natürlich mit selbstgemachter Chilisoße!

Wo wohnst du?
Ich komme morgen vorbei ;-)

von Martin E. (formalin)


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Hätte ich nur gleich nach den englischen Begriffen geschaut...
Die sind halt doch experiementierfreudiger als Deutsche?

Die zwei Probanden scheinen aber durchaus angetan zu sein, von der 
Qualität
und dem Geschmack. Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Martin E. schrieb:
> Die zwei Probanden scheinen aber durchaus angetan zu sein, von der
> Qualität
> und dem Geschmack.

Na ja, Amis sind nicht gerade als Gourmets bekannt. ;-)
Wer Steaks kocht, hat es nicht besser verdient.

von René H. (mumpel)


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Martin E. schrieb:
> Die zwei Probanden scheinen aber durchaus angetan zu sein, von der
> Qualität
> und dem Geschmack.

Wer Microwellenpizza gutfindet, der frisst auch gewässerten Fisch aus 
dem Ultraschallbad. Mal davon abgesehen kann  ich vor der Kammera auch 
behaupten das es mir schmeckt, weiss ja niemand ob ich die Wahrheit 
sage.

von DANIEL D. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Na ja, Amis sind nicht gerade als Gourmets bekannt. ;-)
> Wer Steaks kocht, hat es nicht besser verdient.

Die Profis legen es aber immer vorher in dieses Warmwasser Bad. Und dann 
kommt es in diesen beef maker, welcher mit großer Hitze für das Finish 
sorgt.

von René H. (mumpel)


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Andreas B. schrieb:
> Na ja, Amis sind nicht gerade als Gourmets bekannt. ;-)

Die trinken ja auch Brandy mit Kirschsirup. ;)

von Martin E. (formalin)


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Ich denke schon, dass sie sich mit Steaks auskennen.
Wenn sie auch sonst keine Wurst machen können, aber
Steaks gehören dort eher zur Kultur. Beim Metzger
in Deutschland bekommt man ja kaum die Schnitte,
die man in den USA bekommt. Das ist doch eine ganz andere
Metzger-Kultur.

Ich denke auch nicht, dass dieses Video ein Werbevideo
für Ultraschallbäder ist. Warum sollten sie also
vom Geschmack angetan sein?

Und diese ganzen Sachen von wegen Kerntemperatur...
Oder Niedrigtemperaturgaren. Das sind doch auch
Ideen, die erst in der letzten Zeit aufgekommen sind.
Oder Experimentalküche. Ist halt auch nicht jedermanns
Sache, sein Essen aus dem 3D Drucker zu holen.

Ich finde es schon interessant, wenn man sich darüber Gedanken
macht, was beim Essenmachen so alles mit dem Essen passiert.
Ich komme ja beruflich aus der Chemie, und finde es gut
zu wissen, welche Reaktionen notwendig sind, damit das Essen
schmeckt.

von DANIEL D. (Gast)


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Martin E. schrieb:
> Ich finde es schon interessant, wenn man sich darüber Gedanken
> macht, was beim Essenmachen so alles mit dem Essen passiert.
> Ich komme ja beruflich aus der Chemie, und finde es gut
> zu wissen, welche Reaktionen notwendig sind, damit das Essen
> schmeckt.

Wenn das Essen nicht schmeckt, einfach ganz dick Butter drauf machen! 
Das ist mein Motto.

Aber Steak aus dieser Beefmaker und Sous Vide Geschichte ist wirklich 
sehr lecker.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich las vor einigen Jahren mal einen Spruch, in einem Restaurant an die 
Wand gemalt:

Wenn einem Koch etwas misslingt, macht er Soße drüber und sagt, es war 
ein Experiment.
Wenn einem Arzt etwas misslingt, macht er Erde drüber und sagt, es war 
ein Experiment.

: Bearbeitet durch User
von S. M. (lichtmensch)


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Ich mache Fleisch oft im Ultraschall gerät. Also Sous Vide. Klappt prima 
und wir essen es sehr gerne. So bekommt man jedenfalls ohne Stress und 
Kückenskills sein Fleisch perfekt auf den Punkt. Allerdings bleibt die 
Ultrasachall Funktion bislang aus ;)

von Martin E. (formalin)


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Dann wäre das doch mal etwas für dich, eine Versuchsreihe
mit und ohne Ultraschall. Warum sollte man so ein Gerät
nicht verwenden, wenn's schon mal dasteht.

Das einzige Problem, das ich bei meinem Gerät sehe,
ist das Volumen. Meines könnte schon etwas größer sein.

Bratet ihr das Fleisch danach außen noch knusprig?

von Jack V. (jackv)


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… man sollte bei den Experimenten im Ultraschallbad allerdings drauf 
verzichten, die Nahrung in Alufolie zu wickeln – die löst sich darin auf 
;)

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich gehe davon aus, dass "Garen" deutlich mehr ist, als nur "erweichen". 
Unter Hitzeeinfluss gibt es bestimmte chem. Reaktionen von Proteinen und 
Fetten, manche Geschmäcker entstehen überhaupt erst. Zumindest in der 
klassischen Küche kann ich mir nur wenige Anwendungen sinnvoll 
vorstellen.

Deshalb kann ich mir Ultraschall zwar als unterstützende Maßnahme (bei 
zähen oder sehr festen Nahrungsmitteln) vorstellen, aber gewiss nicht 
als alleinige Methode.

Es sei denn, man will einen völlig neuen Style, eine "neue Küche" 
begründen ... wenns schmeckt, nur zu ...

von Miles Bennet D. (Firma: Cyberdyne Systems) (milesbennetdyson)


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Martin E. schrieb:
> Gleichzeitig werden die Zellen mittels Ultraschall ziemlich
> durchgeschüttelt.

Blödsinn. Das Reinigungsprinzip von Ultraschall beruht auf Cavitation. 
Dazu kannst du dein Schnitzel auch an eine Schiffschraube binden und ein 
bisschen überdrehen.

von Martin E. (formalin)


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Erstens will ich mein Steak nicht mit Ultraschall reinigen und
zweitens war es ja auch eher humorvoll gemeint und
drittens werden die Zellen doch mit Ultraschall durchgeschüttelt ;)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Miles Bennet D. schrieb:
> Ultraschall beruht auf Cavitation. Dazu kannst du dein Schnitzel auch an
> eine Schiffschraube binden und ein bisschen überdrehen.

Ich sehe schon eine Horde hungriger U-Boote folgen...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Martin E. schrieb:
> Bratet ihr das Fleisch danach außen noch knusprig?

Das kommt bei den dabei vermutlich entstehenden Leder auch nicht mehr 
drauf an.

von Miles Bennet D. (Firma: Cyberdyne Systems) (milesbennetdyson)


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Martin E. schrieb:
> drittens werden die Zellen doch mit Ultraschall durchgeschüttelt

Das werden sie mit hörbarem Schall auch.
Dafür brauchst du kein Ultraschallbad. Dafür reicht es dem Braten einen 
Kopfhörer aufzusetzen oder in den Backofen einen Lautsprecher 
einzubauen.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Miles Bennet D. schrieb:
> Dafür reicht es dem Braten einen Kopfhörer aufzusetzen oder in den
> Backofen einen Lautsprecher einzubauen.

Selbst wenn du die komplette LP (Langspielplatte) von Iron Maiden mit 
einem Lautsprecher mit voller Lautstärke in dem Backofen abspielst, wird 
der Braten durch den Schall nicht mal um 1 Kelvin wärmer.

🔊🍗🌡😐

von Martin E. (formalin)


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Das kommt aber auch auf deinen Verstärker und die Boxen an
Mein US-Bad hat leider nur 150W US-Leistung, aber wenn ich
mit 150W hörbarer Musik meinen Backofen beschallen würde, dann
bekäme ich natürlich eher Probleme mit den Nachbarn, als
ein gares Steak.
Aber wenn ich 1000 Watt Musik in den Backofen einspeisen würde,
müsste diese Leistung am Ende ja auch irgendwo in Wärme umgewandelt
werden.
Ich weiß jetzt allerdings nicht, was dann z.B. 1000W mit 40KHz
mit dem Backofen dem Steak und mir machen würden. Ich vermute aber, dass
es zumindest die Nachbarn nicht so sehr stören würde.

von Rick M. (rick-nrw)


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Martin E. schrieb:
> Meine Ultraschallbadheizung geht bis zur Siedetemperatur von Wasser.
> Gleichzeitig werden die Zellen mittels Ultraschall ziemlich
> durchgeschüttelt.

Wieviel an Energie landet durch den Ultraschall im Fleisch?

Martin E. schrieb:
> Im Prinzip also ein Kochbad (Sous Vide) mit Fleischklopfer.

Welche Leistung hat dann der Ultraschall Fleischklopfer?

4 Stunden bei 75°C im Wasserbad, dazu mit und ohne Ultraschallbehandlung 
- warum nicht, im Doppelblindtest - Versuch macht kluch!

Guten Happetit!

von Miles Bennet D. (Firma: Cyberdyne Systems) (milesbennetdyson)


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Michael M. schrieb:
> Selbst wenn du die komplette LP (Langspielplatte) von Iron Maiden mit
> einem Lautsprecher mit voller Lautstärke in dem Backofen abspielst, wird
> der Braten durch den Schall nicht mal um 1 Kelvin wärmer.

Die Musik ist ja auch nicht zum garen, sondern zum zart werden.

von Christoph Z. (christophz)


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Martin E. schrieb:
> Aber wenn ich 1000 Watt Musik in den Backofen einspeisen würde,
> müsste diese Leistung am Ende ja auch irgendwo in Wärme umgewandelt
> werden.

Die Wärme entsteht hauptsächlich an der Lautsprecherspule und in der 
Luft durch Reibung an der Membran.

Klassische Lautsprecher sind sehr ineffizient, so ca. 1% der 
elektrischen Leistung geht in Schallleistung über.

Aber du willst eh nicht hören, wie 1000 W Schall klingt. Ein grosses 
Orchester produziert so in etwa 70 W Schalleistung.

Quelle: https://isi.ee.ethz.ch/teaching/courses/ak1.html
https://isi.ee.ethz.ch/teaching/courses/ak2.html

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Martin E. schrieb:
> Ok, das klingt etwas abgefahren, aber warum nicht mal drüber nachdenken.
> Vielleicht hat es jemand schon probiert, darum frage ich hier.
Coole Idee, aber ob das wirklich klappt - normal ist Ultraschallbad für 
Reinigung gedacht mit spezieller Reinigungsflüssigkeit und ob 
Dosenfutter heiß genug wird, glaube ich gar nicht mal.

Aber Du kannst voll Geld sparen, wenn Du einen Geschirrspüler hast:
Pack da eine geschlossene Ravioli-Dose zusammen mit den Drecks-Geschirr 
mit rein und dann hast Du Geld gespart, Geschirr fertig und 
Dosen-Ravioli auch ... besser geht es doch gar nicht mehr - ja dann, bon 
appetit :-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Kochen im Geschirrspüler spart nix relevantes.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Abdul K. schrieb:
> Kochen im Geschirrspüler spart nix relevantes.
Doch: Den Kochtopf.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn du die Plaste mitkochst, nun ja.

von DANIEL D. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Wenn du die Plaste mitkochst, nun ja.

Wenn man keine Suppe haben will unvermeidbar.

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