Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Laser-Rangefinder Reichweite erhöhen


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von Johann (Gast)


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Hallo,

Ich habe einen Laserentfernungsmesser zur Jagd. Nominal geht er bis 1,5 
km, effektiv schafft er aber nur 700 m. Ich Frage mich daher, ob es 
möglich ist, dass die Dinger gedrosselt sind, um irgendwelche 
Laservorschriften einzuhalten. Kennt einer eine Möglichkeit, die 
Reichweite zu erhöhen? Gern auch auf Kosten von Lebensdauer oder 
Sicherheit. Ein Reh in 1 km Entfernung kriegt so wenig von der Strahlung 
ab, das ist völlig irrelevant.

von Harald A. (embedded)


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Das ist „normal“, die angegebenen Reichweiten sind so zu verstehen wie 
KFZ-Verbrauchswerte - alles nur unter unrealistischen Rahmenbedingungen. 
Also z.B. wenn dein Reh rein zufällig mit einem idealen 
Laserreflektormaterial bekleidet ist - könnte ja sein.

Frisieren kannst Du da leider nichts, weder an der Laserdiode noch am 
Detektor.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Johann schrieb:
> Ich Frage mich daher, ob es möglich ist, dass die Dinger gedrosselt sind,
> um irgendwelche Laservorschriften einzuhalten. Kennt einer eine
> Möglichkeit, die Reichweite zu erhöhen? Gern auch auf Kosten von
> Lebensdauer oder Sicherheit.

Die Chance, die Laserleistung zu erhöhen, ist nicht sonderlich groß, 
weil der Grat zwischen Einsetzen des Lasens und Maximalleistung sowieso 
recht schmal ist. Außerdem sagt die Physik - genauer die Radargleichung, 
dass du für eine Verdoppelung der Reichweite die Leistung um einen 
Faktor 16 erhöhen müsstest.

Wie groß ist denn der Laserfleck in 700 m Entfernung? Falls die Optik 
nicht perfekt justiert ist, lässt sich vielleicht durch Kollimation noch 
etwas herausholen.

von Ove M. (Firma: ;-) gibt es auch) (hasenstall)


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Johann schrieb:
> Hallo,
>
> Ich habe einen Laserentfernungsmesser zur Jagd. Nominal geht er bis 1,5
> km, effektiv schafft er aber nur 700 m. Ich Frage mich daher, ob es
> möglich ist, dass die Dinger gedrosselt sind, um irgendwelche
> Laservorschriften einzuhalten. Kennt einer eine Möglichkeit, die
> Reichweite zu erhöhen? Gern auch auf Kosten von Lebensdauer oder
> Sicherheit. Ein Reh in 1 km Entfernung kriegt so wenig von der Strahlung
> ab, das ist völlig irrelevant.

was bitte hast du davon, dass du bei 1500m den genauen Abstand zu dem 
Tier kennst? Wenn du ein echter Jäger wärst, würdes du dem Tier auch 
eine reale Chance lassen! Einfach mit Technik drauf los, wie öde!
Es ist wie bei den Anglern, die mit nem Fischfinder angeln! Einfach nur 
….

von Hubert J. (Gast)


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Ove M. schrieb:
> was bitte hast du davon, dass du bei 1500m den genauen Abstand zu dem
> Tier kennst? Wenn du ein echter Jäger wärst, würdes du dem Tier auch
> eine reale Chance lassen! Einfach mit Technik drauf los, wie öde!
> Es ist wie bei den Anglern, die mit nem Fischfinder angeln! Einfach nur
> ….
Wenn du ausreichend Ahnung hättest, um hier mitzureden, dann wüsstest 
du, dass man auch nicht über 700 m auf ein Reh schiesst.

von Egon D. (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> Außerdem sagt die Physik - genauer die Radargleichung,
> [...]

Bei 1..2km Entfernung nicht relevant.

Zwischen RADAR und LIDAR liegen vier bis fünf Größenordnungen
in der Wellenlänge, das macht einen Unterschied.

von Wolfgang (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Bei 1..2km Entfernung nicht relevant.
>
> Zwischen RADAR und LIDAR liegen vier bis fünf Größenordnungen
> in der Wellenlänge, das macht einen Unterschied.

Deshalb die Frage nach der Größe des Laserspots.
Wenn der Laser immer vollständig auf dem Target landet, nimmt die 
Reichweite mit der Quadratwurzel aus der Leistung zu. Für doppelt 
Entfernung ist dann "nur" ein Faktor 4 mehr Leistung erforderlich.

von Egon D. (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Bei 1..2km Entfernung nicht relevant.
>>
>> Zwischen RADAR und LIDAR liegen vier bis fünf Größenordnungen
>> in der Wellenlänge, das macht einen Unterschied.
>
> Deshalb die Frage nach der Größe des Laserspots.
> Wenn der Laser immer vollständig auf dem Target landet, nimmt
> die Reichweite mit der Quadratwurzel aus der Leistung zu. Für
> doppelt Entfernung ist dann "nur" ein Faktor 4 mehr Leistung
> erforderlich.

Darauf wollte ich hinaus; genau.

Ich gehe schon davon aus, dass der Laserfleck bei korrekter
Justage deutlich kleiner ist als das gesamte Reh; wenn das
nicht der Fall ist, sollte man in dieser Richtung mal suchen.

Darüberhinaus wäre ggf. die Frage nach dem Empfänger
interessant...

von Johann (Gast)


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Öhm, natürlich schieße ich nicht auf 2 km auf ein Reh, wie soll das 
gehen. Aber es ist hilfreich, gelegentlich Entfernungen einschätzen zu 
können, die über dem liegen, was der der Rangefinder schafft.

von Johann (Gast)


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Die Laserdioden in den Dingern scheinen übrigens Osram PL90 und Ableger 
zu sein...

von Harald A. (embedded)


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Johann schrieb:
> Die Laserdioden in den Dingern scheinen übrigens Osram PL90 und
> Ableger
> zu sein...

Mag alles sein, hilft aber alles nicht. Das System ist garantiert nicht 
so ausgelegt als das da irgendwo riesige Reserven rauszuholen wären.

von Johann (Gast)


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Ja, da wirst Du Recht haben. Interessanterweise kann man die Dinger 
gebinnt kaufen. 600 m, 800 m, 1500m und so. Evtl. sagt das was über das 
Alignment der Optik aus.

von J. Johansson (Gast)


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Johann schrieb:

> Ich habe einen Laserentfernungsmesser zur Jagd. Nominal geht er bis 1,5
> km, effektiv schafft er aber nur 700 m.

Hand auf's Herz: Bis zu welcher Entfernung traust du dir einen sichern 
Schuss auf ein Stück Wild zu?

von Johann (Gast)


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Viel viel weniger. Aber es geht um den Einsatz im Gelände, wie weit zu 
Landmarken etc. Nicht um ein 2 km Reh. Das ist aber völlig OT.

von DoS (Gast)


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Welche Farbe hat das Reh, wie reflektiv ist die Oberfläche?
Ich vermute, dass die Entfernungsangabe des Herstellers mit einer gut 
reflektierenden Oberfläche gemessen wurde, und schwarze Tiere noch 
weniger Distanz ermöglichen.

von Hubert J. (Gast)


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DoS schrieb:
> Welche Farbe hat das Reh, wie reflektiv ist die Oberfläche?

Das ändert sich mit der Jahreszeit.
Scharze Rehe sind sehr selten, normalerweise sind sie im Sommer rot und 
im Winter graubraun.
Der Spiegel an der Rückseite ist im Winter weiss.

von H. H. (Gast)


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Hubert J. schrieb:
> DoS schrieb:
>> Welche Farbe hat das Reh, wie reflektiv ist die Oberfläche?
>
> Das ändert sich mit der Jahreszeit.
> Scharze Rehe sind sehr selten, normalerweise sind sie im Sommer rot und
> im Winter graubraun.
> Der Spiegel an der Rückseite ist im Winter weiss.

Bei rotem Laser ehr auf Rotwild gehen! ;-)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Ach herrje, wieder einer der direkt von den Windeln in den Kommandositz 
wechselt, ohne wenigstens eine Grundausbildung zu durchlaufen.

Entfernungsschätzen lernte man früher x-Mal, ohne Karte, mit Karte, mit 
SChnur und Linieal (Strahlensatz), ...

Manche Enfernungsmesser fallen unter das Waffengesetz vielleicht ist das 
ja ein GRund das Hinz und unur Spielzeug bekommt.

Und ob man ein bauart begrenztes Messgerät nach belieben tunen kann, 
bezweifle ich. Da liegt die Messgrenze weniger an der Sendeleistung, als 
an der Koheränzwellenlänge, Interferenzeigenschaften etc. pp.

Also ich würde mal in die good old school gehen:
https://www.sauen.de/schwarzwildjagd/wie-nah-sind-die-sauen-entfernungen-schaetzen-ohne-hilfsmittel/

von Hugo H. (hugo_hu)


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Johann schrieb:
> Ich habe einen Laserentfernungsmesser zur Jagd

Willst Du ein wenig polarisieren? Geschafft. Jetzt kannst Du wieder zum 
Amt für soziale Arbeit gehen und Dir den Hintern plattsitzen.

von Hubert J. (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Manche Enfernungsmesser fallen unter das Waffengesetz

Ach ja ?
Nenn doch mal ein konkretes Beispiel.
Du bringst da wohl etwas durcheinander.

von Cyblord -. (cyblord)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Manche Enfernungsmesser fallen unter das Waffengesetz vielleicht ist das
> ja ein GRund das Hinz und unur Spielzeug bekommt.

Würde mich jetzt mal interessieren welche das sind und wie das gehen 
soll.

Außerdem ist dir vielleicht entgangen dass der TE Jäger ist und damit 
gerade eher wenig Probleme hat, Waffen zu bekommen.

: Bearbeitet durch User
von nichtsalsdiewahrheit (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Manche Enfernungsmesser fallen unter das Waffengesetz

Du verwechselst gerade Entfernungsmesser und Nachtzielgeräte.
Aber das kann ja mal passieren, wenn man keine Ahung hat.

von Georg (Gast)


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DoS schrieb:
> Welche Farbe hat das Reh, wie reflektiv ist die Oberfläche?

Vielleicht sollte man die Rehe mit Triple-Reflektoren ausrüsten. Aber 
dann könnte man ihnen gleich GPS-Sender umhängen.

Georg

von Hugo H. (hugo_hu)


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Cyblord -. schrieb:
> Außerdem ist dir vielleicht entgangen dass der TE Jäger ist und damit
> gerade eher wenig Probleme hat, Waffen zu bekommen.

Glaubst Du auch noch an den Osterhasen?

von Cyblord -. (cyblord)


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Hugo H. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Außerdem ist dir vielleicht entgangen dass der TE Jäger ist und damit
>> gerade eher wenig Probleme hat, Waffen zu bekommen.
>
> Glaubst Du auch noch an den Osterhasen?

Du glaubst nicht dass der TE Jäger ist?
Übrigens muss man nicht mal wirklich jagen, ein Jagdschein reicht schon 
um sich mit Waffen einzudecken.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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kann man als Jäger die Entfernung nicht selbst einschätzen?

Waffen, die die gewünschte Entfernung "schaffen" sollten eher unter das
Kriegswaffenkontrollgesetz fallen.

von Johann (Gast)


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Ja natürlich kann ich die schätzen oder über den Winkel berechnen, wenn 
ich weiß, wie groß das Ziel ist. Es ist aber doch so eine schöne 
Spielerei wenn man unterwegs ist und das Mal schnell mit einem Klick 
messen kann und dann nicht ständig ---- angezeigt bekommt. Jetzt lasst 
mir doch den Spaß! Ich sterbe schon nicht, wenn es nicht geht, aber es 
wäre halt schön gewesen, wenn man mit einem Tuning etwas mehr hätte 
rausholen können.

von Johann (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Kriegswaffenkontrollgesetz

Äh das ist jetzt wirklich völlig OT, aber .308 Winchester ist ganz 
sicher auch nach 1500 m noch tödlich. Deshalb schießt man ja nie auf 
Wild, ohne dahinter einen natürlichen Kugelfang zu haben...

von Cyblord -. (cyblord)


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Johann schrieb:

> Äh das ist jetzt wirklich völlig OT, aber .308 Winchester ist ganz
> sicher auch nach 1500 m noch tödlich. Deshalb schießt man ja nie auf
> Wild, ohne dahinter einen natürlichen Kugelfang zu haben...

Also gerade Waffen die große Reichweite haben, sind ja eher Repetierer 
und da kann man sich als Jäger oder Sportschütze quasi ohne große 
Beschränkungen mit eindecken. Eine Beschränkung bezüglich Kaliber oder 
Reichweite gibts da nicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Johann schrieb:
> Deshalb schießt man ja nie auf
> Wild, ohne dahinter einen natürlichen Kugelfang zu haben...

erzähl das mal denen, die hier auf weitläufigen Feldern zur Jagd gehen.
Da ist nix mit Kugelfang

von kein Zivildienst (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
>> Manche Enfernungsmesser fallen unter das Waffengesetz vielleicht ist das
>> ja ein GRund das Hinz und unur Spielzeug bekommt.
>
> Würde mich jetzt mal interessieren welche das sind und wie das gehen
> soll.

Das sind wohl die die sich direkt an eine Waffe nach waffengesetz 
montieren lassen. Siehe Waffengesetz (WaffG) Anlage 1 (zu § 1 Abs. 4), 
wesentliche Teile einer Waffe. Da zählt auch ein Schalldämpfer als 
Waffe.

von Cyblord -. (cyblord)


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kein Zivildienst schrieb:
> Das sind wohl die die sich direkt an eine Waffe nach waffengesetz
> montieren lassen.

Nur darf man gar nichts an eine Schusswaffe montieren was irgendwie das 
Ziel beleuchtet. Nicht mal ne Lampe. Auch keinen 1mW Laserpointer. Auch 
kein IR. Gar nix.

Somit ist die Behauptung Unsinn, ein sehr "starker" Entfernungsmesser, 
falle irgendwann unter das WG.

Ein Schalldämpfer ist was anderes, dafür kann eine Genehmigung erteilt 
werden. ich kenne Jäger die haben das. Für eine Zielbeleuchtung geht das 
aber nicht.

von Andreas (Gast)


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Ove M. schrieb:
> Es ist wie bei den Anglern, die mit nem Fischfinder angeln!

Das macht man doch mit Dynamit, oder ? ;-)

von Hubert J. (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> erzähl das mal denen, die hier auf weitläufigen Feldern zur Jagd gehen.
> Da ist nix mit Kugelfang

dafür gibt es Hochsitze, demit der Schusswinkel in den Boden verläuft.
Es muss immer ein Kugelfang vorhanden sein.

von J. T. (chaoskind)


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Hubert J. schrieb:
> dafür gibt es Hochsitze, demit der Schusswinkel in den Boden verläuft.
> Es muss immer ein Kugelfang vorhanden sein.

Ja klar, und in der 50-Zone fährt NIIIEMALS jemand schneller als 50. 
Weil ist ja nicht erlaubt, und bekannterweise hält Mensch sich an jede 
Regel.

Obiger Beitrag könnte Spuren von Ironie enthalten.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Hubert J. schrieb:
> dafür gibt es Hochsitze, demit der Schusswinkel in den Boden verläuft.

Genau - die werden für Treibjagden von Lakaien immer samt Jägern in die 
Schützenlinie verbracht - sieht man hier recht gut (steht da etwa ein 
Windrad als Kugelfang?):

https://waidwissen.com/treibjagd

von Distanz (Gast)


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Johann schrieb:
> Viel viel weniger. Aber es geht um den Einsatz im Gelände, wie weit zu
> Landmarken etc. Nicht um ein 2 km Reh.

Irgendwie haben viele nicht mehr gelesen.
Aber genau bei kleinen Landmarken hast Du das Problem mit der geringen 
Reflektion. Da wird ein Reflektor sicherlich Verbesserungen bringen. 
Aber wenn man dorthin muss, spart man sich das Vermessen vermutlich.

von kein Zivildienst (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> kein Zivildienst schrieb:
>> Das sind wohl die die sich direkt an eine Waffe nach waffengesetz
>> montieren lassen.
>
> Nur darf man gar nichts an eine Schusswaffe montieren was irgendwie das
> Ziel beleuchtet. Nicht mal ne Lampe. Auch keinen 1mW Laserpointer. Auch
> kein IR. Gar nix.

1) Nicht jeder Entfernungsmesser braucht eine beleuchtung, klassisches 
beispiel Schärfekeil.

2) Für wenn resp. welche Waffe gilt so ein pauschales Montageverbot? 
kaufen kann man sowas, https://www.starklasers.com/img/HQ0600100138.jpg

von Cyblord -. (cyblord)


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kein Zivildienst schrieb:
> 1) Nicht jeder Entfernungsmesser braucht eine beleuchtung, klassisches
> beispiel Schärfekeil.

Reine Optiken sind kein Problem. Auch Rotpunkvisiere gehen. Weil das 
Ziel nicht beleuchtet wird.

> 2) Für wenn resp. welche Waffe gilt so ein pauschales Montageverbot?
> kaufen kann man sowas, https://www.starklasers.com/img/HQ0600100138.jpg

Gilt für alle Schusswaffen lt. Waffengesetz.
Kaufen kann man auch Laserpointer oder Taschenlampen. Alles legal. In 
dem Moment wo du das an eine Schusswaffe, auch Luft/CO2) montierst 
(Klebeband) handelt es sich um einen Verbotenen Gegenstand lt. WG.
Wenn das jemand bei dir findet (als an deine Waffe montiert), kannst du 
alle deine Waffen sofort abgeben.

: Bearbeitet durch User
von Elektrokurt (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Waffen, die die gewünschte Entfernung "schaffen" sollten eher unter das
> Kriegswaffenkontrollgesetz fallen.

Man merkt deutlich, dass viele hier weder Ahnung von Waffen haben, noch 
Interesse an einer akzeptierenden Koexistenz mit Jägern oder 
Waffenbesitzern.
Das merkt man sofort, kaum geht es um Waffen oder gar die Jagd kippt die 
Stimmung.
Kaliber, die die 1.5km schaffen könnten wären .300 Winchester und 338 
Lapua beide frei in DE verfügbar.
Selbst ein Barret M95 im Kaliber 50 BMG (12.7*99mm !) müsste in DE 
eigentlich legal sein, jedenfalls laut diverser Berichte im Netz.

Generell ist ein dermaßen starkes Gewehr nicht viel gefährlicher als ein 
kleines, die Anzahl an Morden über riesige Distanzen geht gegen 0.
Es bringt also nichts hier den Gesetzeshammer anzusetzen, das ist eine 
sinnlose Überregulierung.

von Hugo H. (hugo_hu)


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kein Zivildienst schrieb:
> 2) Für wenn resp. welche Waffe gilt so ein pauschales Montageverbot?
> kaufen kann man sowas, https://www.starklasers.com/img/HQ0600100138.jpg

https://www.anwalt.de/rechtstipps/bestellen-einer-zielvorrichtung-fuer-schusswaffen-uebers-internet-verstoss-gegen-das-waffengesetz_181069.html

Man kann auch Macheten kaufen - es empfiehlt sich aber nicht, damit in 
der Hand öffentlich z. B. auf der Kölner Domplatte herumzuspazieren 
(außer natürlich im Urwald etc.).

von Cyblord -. (cyblord)


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Hugo H. schrieb:
> Man kann auch Macheten kaufen - es empfiehlt sich aber nicht, damit in
> der Hand öffentlich z. B. auf der Kölner Domplatte herumzuspazieren
> (außer natürlich im Urwald etc.).

Da gibt es aber einen Unterschied. Bei deinem Beispiel geht es um 
Besitzen vs. Führen.
Das gilt schon für jedes größere Küchenmesser. Da gilt schnell ein 
Verbot des Führens in der Öffentlichkeit. Du würdest dich wundern. Eine 
Machete brauchts dafür nicht.

Waffen mit montierter Beleuchtung dürfen aber nicht mal besessen werden. 
Die dürfen nicht mal im Waffenschrank stehen.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Elektrokurt schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Waffen, die die gewünschte Entfernung "schaffen" sollten eher unter das
>> Kriegswaffenkontrollgesetz fallen.
>
> Man merkt deutlich, dass viele hier weder Ahnung von Waffen haben, noch
> Interesse an einer akzeptierenden Koexistenz mit Jägern oder
> Waffenbesitzern.

man merkt deutlich dass auch Du Texte nicht lesen kannst.

von Udo S. (urschmitt)


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Johann schrieb:
> wie weit zu Landmarken etc.
Da sehe ich die Anwendung jetzt nicht so ganz.
Sicher wäre bequem und nett, draufhalten und Abstand wissen.
Aber ein Blick auf eine normale topografische Karte mit einem UTM Gitter 
und man kann auch ohne Lineal ziemlich ganu abschätzen wie weit man von 
einer Landmarke entfernt ist.
Sofern man seinen eigenen Standort kennt.
Den wiederum kann einem das Handy sagen und sollte man draussen im 
Gelände eh wissen.
Keine Ahnung ob man das mit Komoot, Outdooractive oder Locus Maps auch 
direkt bestimmen kann, aber sollte eigentlich auch gehen.

von Wolfgang (Gast)


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Distanz schrieb:
> Aber genau bei kleinen Landmarken hast Du das Problem mit der geringen
> Reflektion. Da wird ein Reflektor sicherlich Verbesserungen bringen.
> Aber wenn man dorthin muss, spart man sich das Vermessen vermutlich.

Der Mond ist ein gutes Beispiel dafür.
Dort ist der Grund für den Einsatz von Reflektoren allerdings zusätzlich 
die genaue Definition der Messstrecke.

von J. Johansson (Gast)


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Johann schrieb:
> Viel viel weniger. Aber es geht um den Einsatz im Gelände, wie weit zu
> Landmarken etc. Nicht um ein 2 km Reh. Das ist aber völlig OT.

In deiner Ursprungsnail hattest Du von "eine[m] Laserentfernungsmesser 
zur Jagd" geschrieben...

Im Zusammenhang mir der Antwort an Ove M.:
> Wenn du ausreichend Ahnung hättest, um hier mitzureden, dann
> wüsstest du, dass man auch nicht über 700 m auf ein Reh schiesst.

... hätte mich einfach interessiert, wo deine persönliche Wohlfühlgrenze 
für einen waidgerechten Schuss endet.

Die genannten Zahlen halte ich jedenfalls für mehr als utopisch. Ich bin 
durchaus nicht gegen Entfernungsmesser bei der Jagt, im Gegenteil: Alles 
was den Schuss 'sicherer' macht und waidwund geschossenes Wild 
verhindern hilft, sehe ich durchweg als positiv an.

von kein Zivildienst (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Das gilt schon für jedes größere Küchenmesser. Da gilt schnell ein
> Verbot des Führens in der Öffentlichkeit. Du würdest dich wundern.

Ja mal nen Selbstverteidigungskurs belegen (wenn man seine eigenen 
rekrutenzeit vergessen hat), bei den besseren lernt man auch wie lang 
die Klinge sein darf damit sich die Bullerei dafür interessiert.

> Waffen mit montierter Beleuchtung dürfen aber nicht mal besessen werden.
> Die dürfen nicht mal im Waffenschrank stehen.

Allgemein zu Waffen mal das lokal zuständige Gesetz konsultieren, die 
Schweizer haben hinsichtlich Waffen unterm Volk mal recht "aufgerüstete" 
Meinung vertreten (Ordonnanzwaffe). Da stand sogar ein weitreichendes 
Gschütz in der Scheune neben Vieh (oder was so aussehen sollte) ;-)

von Wendels B. (wendelsberg)


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Georg schrieb:
> Aber
> dann könnte man ihnen gleich GPS-Sender umhängen.

Dann kann man auch gleich ein Taserhalsband mit Fernsteuerung verwenden.

von Anselm (Gast)


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Ich denke mal dass die Diskrepanz in dem Datenblatt zur reelen 
Messreichweite einfach an der nicht perfekt sauberen Luft liegt.
Die Schwebteilchen in der Luft schlucken sicherlich einiges an Licht 
über die Strecke.

von Cyblord -. (cyblord)


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kein Zivildienst schrieb:

> Allgemein zu Waffen mal das lokal zuständige Gesetz konsultieren, die
> Schweizer haben hinsichtlich Waffen unterm Volk mal recht "aufgerüstete"
> Meinung vertreten (Ordonnanzwaffe). Da stand sogar ein weitreichendes
> Gschütz in der Scheune neben Vieh (oder was so aussehen sollte) ;-)

Dass Deutschland das restriktivste Waffengesetz überhaupt hat, sollte 
klar sein. Dass die Schweiz daneben in dieser Hinsicht liberal wirkt, 
ist nicht schwer.

von kein Zivildienst (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Dass Deutschland das restriktivste Waffengesetz überhaupt hat, sollte
> klar sein.

Wohl nicht im Vergleich zum Ostblock vor der Wiedervereinigung, da 
dürfte es für den Privatgebrauch praktisch unmöglich gewesen sein, eine 
Waffe im Waffenschrank daheim zu haben. Von der Verbreitung spezieller 
Waffenläden oder privater Schiessbahnen  ganz zu schweigen.

von nichtsalsdiewahrheit (Gast)


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War alles schon mal da :

Zitat :
"Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. 
Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird 
effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"

von Johann (Gast)


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Eieiei, was ist denn hier passiert. Könnt ihr das offtopic bitte 
woanders diskutieren? Die Waffengesetze für Jäger in Deutschland sind 
nicht sonderlich streng. Alles OK von meiner Seite.

Aber statt zu philosophieren, habe ich das Teil Mal zerlegt. Die 
teardown Bilder sind angehängt.
Der Aufbau ist faszinierend. Es handelt sich um eine Osram PL90 oder 
PL90_3 als Laserdiode. Diese wird, wie in der application note 
gefordert, an zwei Kondensatoren betrieben. Kondensator lädt sich über 
Widerstand auf und wird mit einem 200 ns Puls durch die Diode und einen 
dicken FET entladen. Ein Kondensator hat 500 nF, der andere 350 nF. 
Sieht nach irgendwas speziellem aus, die Keramik ist graphitfarbig.
Interessanterweise ist das Ding immer an! Der 200 ns Puls ist permanent 
da. Im Standby liegt die Spannung an der Laserdiode bei 20V. Drückt man 
den Messknopf, steigt die Spannung über 5 ms auf 80 V. Mit der IR Kamera 
sieht man sogar, dass die Diode auch im Standby immer glimmt. 
Stromaufnahme Standby 60 mA, Betrieb 80 mA. Auto off nach 2 Minuten oder 
so.

Jetzt gäbe es mehrere Optionen: Spannung erhöhen. Sinnlos, weil 
realistisch schon eine Verdopplung vermutlich Bauteile killt. 
Kondensator vergrößern wäre eine Option.
Dann gibt es die optische Seite: nirgendwo gibt es Alignmentschrauben 
für Sender oder Empfänger. Der Laserfleck ist relativ groß. XY alignment 
passiert vermutlich durch Umherschieben der Platine in einem Testjig. 
Die Platinen sind nämlich auf einer planen Fläche einfach mit Kleber 
gesichert.
Dann gibt es eine Fokuslinse für den Laser! Diese ist ebenfalls mit 
Kleber gesichert, kann aber verstellt werden. Für den Empfänger gibt's 
keinen Fokus. Eine Linse die gleichzeitig IR filter ist, fertig.
Interessanterweise ist Tageslicht völlig egal. Reichweite ist Tag und 
Nacht identisch.

von Johann (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bilder

von Johann (Gast)


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Ich habe jetzt noch etwas weiter gebohrt. Hier die Ergebnisse:

Sender:
-Wenn nicht genug Licht gemessen wird, steigt die Spannung an der 
Laserdiode auf ca. 200 V. Nicht kontinuierlich, sondern es gibt zwei 
Modi: Low-Power mit ca. 80 V und High Power mit schwankender Spannung 
zwischen 160 und 180V.
- Basierend auf dem Innenwiderstand des Transistors fließen 80 A. Das 
kann aber nicht wirklich sein, oder die Laserdiode, die mit an 
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Osram PL90_3 ist, wird 
deutlich über der Spezifikation betrieben. Darauf weißt auch die 
Spannung an der Diode hin, die eigentlich bei den maximal verträglichen 
40A bei ca. 10V liegen sollte, aber irgendwo weit jenseits davon ist. Es 
kann aber auch sein, dass hier ein Messfehler vorliegt, durch induktive 
Effekte oder irgendwelche Offsets, denn tendentiell müsste die Diode bis 
zu 250 V aushalten.
-Zwischen den Einzelpulsen reicht die Zeit nicht, den Kondensator auch 
nur annähernd voll zu laden. Es wird also nicht die maximale Pulsenergie 
ausgenutzt. Er scheint ohnehin etwas groß bemessen...

Empfänger:
- Der Empfänger ist eine einzelne, große (ca. 3x4 mm oder so) 
Avalanche(?)-Photodiode. Direkt hinter der Diode sitzt die 
Auswerteelektronik, die am Ende ein biphasisches Signal (DC mit Offset) 
für jeden Puls ausgibt.
- Die Linse (Durchmesser 20 mm) selbst ist direkt der IR-Filter und hat 
eine Brennweite von ca. 40 mm. Sie dürfte auf unendlich gestellt sein, 
auf die Diode wird also ein Abbild der Umgebung projiziert. Bei der 
Kombination aus 40 mm Brennweite und 20 mm Durchmesser wäre das ein 
Blendenwert von ca. f2.
- Der Laserfleck ist auf 15 m ca. 3x10 cm, seine Abbildung ist 
entsprechend bei weitem kleiner als der Sensor selbst. Er wird also 
immer auf dem Sensor abgebildet, füllt diesen aber nicht aus.

Insgesamt muss man also sagen, dass sich erwartungsgemäß kaum 
offensichtliche Reserven im System befinden. Einzig die Spannung der 
Laserdiode könnte man vielleicht noch um 25% steigern, was vielleicht 
15% mehr Leistung bringt.

Mögliche Verbesserungen wären:

- Stärkerer Laser. Aktuell sind es nominal 70 Watt, mit der 
905D1S3JT09UA würde man auf 115 W kommen, was auch knapp ist. Alternativ 
könnte man die Osram SPL S1L90A_3 nehmen, die hätte 145 Watt, ist aber 
ein völlig inkompatibles Package.

- Bessere Optik. Hier ist vermutlich am einfachsten was zu holen. Eine 
doppelt so große Linse, mit längerer Brennweite würde immer noch den 
Laserfleck komplett auf dem Sensor halten, aber schon 4x mehr Licht 
sammeln...

von Wolfgang (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Da liegt die Messgrenze weniger an der Sendeleistung, als
> an der Koheränzwellenlänge, Interferenzeigenschaften etc. pp.

Bull-Shit-Bingo, oder was wird hier gespielt?

Was bitte soll eine Koheränzwellenlänge sein?
Außerdem basieren Laserentfernungsmesser nicht auf der Lichtwellenlänge, 
sondern auf aufmodulierten Signalen.

von Wolfgang (Gast)


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Johann schrieb:
> Eine Linse die gleichzeitig IR filter ist, fertig.
> Interessanterweise ist Tageslicht völlig egal.

Dann wird es wohl ein schmalbandiges I-Filter auf der Laserwellenlänge 
sein. Das wäre die einfachste Methode zur Unterdrückung von Tageslicht 
auf dem Detektor.

von Sebastion B. (brinkmann)


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Mein aldi-gerät schafft über 1000m an hauswand. Vielleicht vorher die 
rehe weiss einfärben? Und genau zielen, macht viel aus. Falls denn optik 
und laser auf den gleichen punkt eingestellt sind.

Zum erhöhen laser fokussiern, empfangsoptik fokussieren, und alle 3 
optiken auf den gleichen punkt einstellen. Nicht ganz trivial.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> Was bitte soll eine Koheränzwellenlänge sein?

Typo, Koheränzlänge ist gemeint, wird bei Laserinetrferometrie wichtig.

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Laserinterferometer&redirect=no


> Außerdem basieren Laserentfernungsmesser nicht auf der Lichtwellenlänge,
> sondern auf aufmodulierten Signalen.

Naja es gibt mehr als nur ein Abstandsmessverfahren. bspw.
https://de.wikipedia.org/wiki/TOF-Kamera

von Johann (Gast)


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Nene, das ist ja dadurch gelöst, dass der Detektor so weitwinklig ist, 
dass der Laserfleck immer auf der Diode landet! Nur der Klasse selbst 
wurde irgendwann Mal auf die optische Achse justiert.

von Johann (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> gibt mehr als nur ein Abstandsmessverfahren

Für die gängigen Handgeräte nicht wirklich. Die basieren alle auf TOF 
Einzelpulsmessung.

von Wolfgang (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Naja es gibt mehr als nur ein Abstandsmessverfahren. bspw.
> https://de.wikipedia.org/wiki/TOF-Kamera

Auf die basiert nicht auf der Lichtwellenlänge.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Naja es gibt mehr als nur ein Abstandsmessverfahren. bspw.
>> https://de.wikipedia.org/wiki/TOF-Kamera
>
> Auf die basiert nicht auf der Lichtwellenlänge.
Tatsächlich nicht, oder vielleicht hat das örtliche Auflösungsvermögen 
doch was mit der Wellenlänge zu tun (jaja, es geht hier nicht um 
nanometer). ausserdem ging es doch um Kohärenzlänge?

von Sebastion B. (brinkmann)


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Johann schrieb:
> das ist ja dadurch gelöst, dass der Detektor so weitwinklig ist,
> dass der Laserfleck immer auf der Diode landet!

Durch ein verringern des detektor sichtfeldes kann man das SNR und damit 
die reichweite steigern.

von Johann (Gast)


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Ja genau. Die Frage ist, ob das SNR begrenzend ist, oder ein absoluter 
Minimalwert am Komparator, der auf normales SNR eingestellt ist. Das 
wäre dann eventuell auch ein Ansatzpunkt.
Wichtig ist aber erstmal Fläche der Linse vergrößern, da Durchmesser und 
Reichweite proportional sind (Solange alles Licht auch auf der Diode 
landet).

von Johann (Gast)


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Interessantes Detail: der Schalttransistor der Laserdiode ist ein 
AOD2455. Maximale Spannung: 150 V. Im Gerät maximale Spannung: 180 V. 
lol

von Johann (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe noch ein bisschen weiter geschaut und noch einige interessante 
Einblicke gewonnen.
Ich dachte erst, der Detektor ist eine large area APD. Das ist natürlich 
Blödsinn, da das niemals in einem 100 Euro Gerät zu finden sein wird. 
Vielmehr handelt es sich vermutlich um eine First Sensor AD500-9. Evtl 
auch eine 230-9. Das kann man nämlich nicht sagen, weil sie sogar einen 
Interferenzfilter auf dem Gehäuse hat! Speziell für 905 nm. Wahnsinn. 
Deshalb sieht die auch nach large area aus - das ist der Filter. Neben 
der schwarzen Plastiklinse gibt es also extra noch einen 
Laserlinienfilter. Wenn man bedenkt, dass das Ding insgesamt um die 90 
Euro kostet, ist so eine 20 Euro Diode schon der Wahnsinn! Wer weiß wie 
viele die Firma abgenommen hat, um den Preis zu runter zu bekommen.
Die Schaltung dahinter basiert auf einem Dual-OP, ein 250 MHz 
Wald-und-Wiesentyp. Die genaue Verschaltung habe ich aufgrund der Vias 
noch nicht rausbekommen.
Da die Diode aber doch eine so kleine Fläche hat, ist ein erheblicher 
Alignment-Aufwand nötig. Vermutlich kommt hier auch die Spaltung in 600 
m bis 1500 m Geräte her. Je nachdem wie viel die schaffen, kommen sie in 
unterschiedliche Bins.

von Johann (Gast)


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Falls jemand weiß, was die beiden RCs 12 da links sind, wäre ich sehr 
verbunden!

von Hp M. (nachtmix)


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Johann schrieb:
> Der Laserfleck ist auf 15 m ca. 3x10 cm,

3x10 cm - Du meinst sicher Millimeter???

von Johann (Gast)


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Nope, cm.

von Harald A. (embedded)


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Interessante Erkenntnisse. Könntest Du die fettere Laserdiode evtl. mit 
einem gedruckten Adapter einbauen? Und hier wird nur die reine Laufzeit 
gemessen und nicht, wie bei den Kurzdistanz-Laser-Entfernungsmessern 
auch die Phasenlage?

: Bearbeitet durch User
von Chris (Gast)


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Johann schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> gibt mehr als nur ein Abstandsmessverfahren
>
> Für die gängigen Handgeräte nicht wirklich. Die basieren alle auf TOF
> Einzelpulsmessung.

Die billigen aus dem Baumarkt und für Handwerker basieren meines Wissens 
nach eher auf Triangulation.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrooptische_Entfernungsmessung#Lasertriangulation

von Harald A. (embedded)


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Die Dinger aus dem Baumarkt funktionieren auch mit TOF, allerdings mit 
Auswertung der Phasenverschiebung des modulierten Lasers. Zusätzlich 
wird die Frequenz über relativ weite Bereiche verändert, damit werden - 
vereinfacht gesagt - Messfehler minimiert.
Triangulation ist bei Distanzen von 10..50m nicht machbar, jedenfalls 
nicht in einem Handgerät.

Suche mal nach "Laser distance Meter Phase Shift method"

Hier hat ein russischer Bastler ein China Laser Modul bis ins Kleinste 
analysiert, sehr lesenswert ist der verlinkte Beitrag in dem folgenden 
Link, der Dank Google Übersetzer ganz gut zu verstehen ist. Da ist 
jedenfalls viel zur Theorie und zur Frequenzmodulation drin.
https://hackaday.com/2018/05/22/hacking-a-cheap-laser-rangefinder/

: Bearbeitet durch User
von Ron (Gast)


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Marking RCs könnte Infineon BFR193W "RF TRANS NPN 12V 8GHZ SOT323-3" 
sein

von Wolfgang (Gast)


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Harald A. schrieb:
> Zusätzlich wird die Frequenz über relativ weite Bereiche verändert,
> damit werden - vereinfacht gesagt - Messfehler minimiert.

Das ist schon so sehr vereinfacht, dass es nicht mehr wahr ist.
Bei einer einzigen festen Frequenz hast du eine Mehrdeutigkeit der 
Entfernungsmessung mit der halben Wellenlänge. Durch Verwendung mehrerer 
Wellenlängen wird diese Mehrdeutigkeit aufgelöst.

von Wolfgang (Gast)


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Johann schrieb:
> Der Laserfleck ist auf 15 m ca. 3x10 cm

Deshalb schrieb ich zwei Tage vorher:

Wolfgang schrieb:
> Wie groß ist denn der Laserfleck in 700 m Entfernung? Falls die Optik
> nicht perfekt justiert ist, lässt sich vielleicht durch Kollimation noch
> etwas herausholen.

von Dieter (Gast)


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Zu den verschiedenen Meßmethoden der Laser Entfernungsmesser gibt
es wie so oft Unmengen an wissenschaftlichen Arbeiten. Eine knappe
Gegenüberstellung der verschiedenen Methoden steht z.B. hier:

https://spectrum.library.concordia.ca/984626/1/Yan_MASc_F2018.pdf

von Harald A. (embedded)


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Wolfgang schrieb:
> Harald A. schrieb:
>> Zusätzlich wird die Frequenz über relativ weite Bereiche verändert,
>> damit werden - vereinfacht gesagt - Messfehler minimiert.
>
> Das ist schon so sehr vereinfacht, dass es nicht mehr wahr ist.
> Bei einer einzigen festen Frequenz hast du eine Mehrdeutigkeit der
> Entfernungsmessung mit der halben Wellenlänge. Durch Verwendung mehrerer
> Wellenlängen wird diese Mehrdeutigkeit aufgelöst.

Genau deshalb habe ich den Fachartikel verlinkt, dort wird es GENAU 
erklärt. Mit deiner HALBEN Wellenlänge liegst Du nämlich auch nicht 
richtig:
If the modulation frequency is 10 MHz, then the measured distance can 
reach up to 15 meters, and when the distance changes from 0 to 15 
meters, the phase difference will change from 0 to 360 degrees. A change 
in the phase shift by 1 degree in this case corresponds to a movement of 
the object by about 4 cm.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Harald A. schrieb:
> Genau deshalb habe ich den Fachartikel verlinkt, dort wird es GENAU
> erklärt. Mit deiner HALBEN Wellenlänge liegst Du nämlich auch nicht
> richtig:

Das erklär jetzt mal. Eine Distanzänderung von 0 auf 15m ändert die 
Phase um 360°. Dann wiederholt sich die Phasenlage. Und nichts anderes 
habe ich gesagt.

von Harald A. (embedded)


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Wolfgang schrieb:
> Das erklär jetzt mal
Ich für Dich? Auf keinen Fall.

von Wolfgang (Gast)


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Dann erklär ich es dir.
Bei einer Frequenz von 10MHz hast du eine Wellenlänge von 30m. Die 
Hälfte davon sind die in deinem Zitat angegebenen 15m.

von Harald A. (embedded)


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