Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik GPIO um -12V nMOS (PWM) zu schalten


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von Richard S. (rscheff)


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Guten Abend,

ich versuche gerade, das Nicht-funktionieren der Schaltung auf der 
rechten Seite zu verstehen...

Links ist ein PNP dessen Emitter zw. Gnd und Vcc (3,3 oder 5V) 
geschaltet wird; wenn die Basis negativer als der Emitter ist, zieht der 
Kollektor das Gate auf Gnd (oder darüber hinaus), und das n-MOSFET wird 
leitend geschaltet.

Das Problem dabei - die Entladung der Gatekapazität über einen hohen 
Widerstand, um den Stromverbrauch bei durchgeschaltetem PNP gering zu 
halten, passiert zu langsam (einige dutzend µs).

Daher war meine Idee, "einfach" einen aktiven pull-down mit einem NPN zu 
verwenden - nur funktioniert das dann leider nicht. Und ich komme nicht 
drauf, warum nicht.

Ein solcher pull-up (gespiegelte Schaltung mit pMOS und NPN auf dem +12V 
rail, angesteuert mit einem klassischen open Collector NPN vom GPIO) auf 
der High-Side funktioniert hingegen wie erwünscht (ausreichend rasche 
Umladezeit beim Schalten, niedriger Strom wenn die BJTs aktiv sind).

Sachdienliche Hinweise erbeten - auch bessere Ideen, wie man mit 
verhältnismäßig geringen Bauteilkosten in Kleinserie die beiden +12 und 
-12V Rails sonst noch schalten könnte, ohne zB eine weitere 
Spannungsversorgung mit +/-15V für einen Analogschalter zu benötigen... 
(Zu viele diskrete Transistoren sind zwar lustig fürs Breadboard, aber 
auch nicht unbedingt kosteneffektiv).

Vielen Dank!

von Jens G. (jensig)


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Logisch - der Q6 ist auch verkehrt herum ...

von MaWin (Gast)


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Richard S. schrieb:
> Daher war meine Idee, "einfach" einen aktiven pull-down mit einem NPN zu
> verwenden - nur funktioniert das dann leider nicht

Weil dein NPN ein PNP ist und -12V nie negativer als das Gate sein wird 
(oder umgedreht).

von Richard S. (rscheff)


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Sorry, beim Rotieren des Bauteils im Editor nicht aufgepasst...

Basiert auf diesem Entwurf (habe aber auch C/E vertauscht getestet, ohne 
Erfolg).

https://electronics.stackexchange.com/questions/56140/driving-low-side-of-a-mosfet-bridge-with-3-3v

von pegel (Gast)


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Optokoppler ist zu teuer?

von Peter D. (peda)


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pegel schrieb:
> Optokoppler ist zu teuer?

Zu langsam.

von Peter D. (peda)


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Ich würde R67 so dimensioneren, daß Q21 noch nicht sättigt (22k bei 5V).
Und statt D22 einen npn (C an GND), dann geht auch das Einschalten 
schnell.

von H. H. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> pegel schrieb:
>> Optokoppler ist zu teuer?
>
> Zu langsam.

Dank 10kOhm ist deine ebenfalls langsam.

von Peter D. (peda)


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H. H. schrieb:
> Dank 10kOhm ist deine ebenfalls langsam.

Hast Du es mal probiert?
Die einfache Treiberstufe (npn+pnp in Kollektorschaltung) hat eine sehr 
geringe Eingangskapazität.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Jetzt muss entweder das PWM-Signal invertiert werden, oder einen 
Inverter mit einem zweiten PNP-Transistor in Emitterschaltung vor dem 
ersten gebaut werden. Dieser kann dann zwischen +5V und GND versorgt 
werden.

von H. H. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Dank 10kOhm ist deine ebenfalls langsam.
>
> Hast Du es mal probiert?

Natürlich.


> Die einfache Treiberstufe (npn+pnp in Kollektorschaltung) hat eine sehr
> geringe Eingangskapazität.

Der MOSFET aber nicht.

von Peter D. (peda)


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H. H. schrieb:
> Der MOSFET aber nicht.

Deshalb ja die Treiberstufe. Bei Beta=500 bleiben von 1nF Gatekapazität 
nur 2pF übrig.

Anbei ne Schaltung für 250kHz PWM (ATtiny261: 64MHz/256).

Für den 2N7002 muß man natürlich nicht so niederohmig sein, der kann ja 
nur etwa 100mA liefern.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Der MOSFET aber nicht.
>
> Deshalb ja die Treiberstufe. Bei Beta=500 bleiben von 1nF Gatekapazität
> nur 2pF übrig.

Bei der Schaltung des TE aber nicht.

von Richard S. (rscheff)


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Ich habe nun versucht, nach den Hinweisen hier, das ganze mit einem 
Push-Pull BJT zu realisieren, wobei ich jedoch die Gates beider MOSFETs 
durch diesen ClassB Treiber ansteuern lasse...

(Der Ausgang soll zwar eine hohe Impedanz haben, aber muß unbelastet 
möglichst nahe an +/- 12V liegen. Bei BJT Push-Pull liegt der Ausgang 
(Emitter) ja 50-250 mV näher zu Gnd von der Versorgung aus gesehen...)

Das ganze in LTSpice simuliert wo es gut aussieht (das Umladen der 
Gate-Kapazitäten hält dort den abzuschaltenden MOS noch kurz (<1us) 
leitend, aber durch das Widerstandsnetzwerk zwischen den Drains sind 
diese Kurzschlußströme ausreichend begrenzt.

Beim Aufbau auf dem Breadboard wieder das gleichen Phänomen, der nMOS 
arbeitet nicht wie geplant und schaltet nicht (aus). Wenn man dessen 
gate direkt an Source oder Gnd (positives Potential ggü Source) hält, 
schaltet er jedoch wie gewünscht (noch - ich denke, ich stresse ihn doch 
etwas...)

Nachdem dies ein Kleinsignal nMOS (Viyay SI2302) ist, sind da aber ein 
paar Parameter ebenfalls problematisch: Vgs +-8V (BJT Pushpull bis 
+23V..), Vds 20V (effektiv 24V), Vth 0.65V < BJT PN von 0.7-0.8. Aber 
ein NPN in Sättigung sollte eine ausreichend niedrige Uce haben, damit 
das nMOS sperrt?

Der BSS84 hat Vgs +-20V, und die -23V dort zum Schalten scheinen noch in 
der Toleranz zu liegen, bzw Vth liegt bei -1,7V (typ), -0,8V (min)...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Richard S. schrieb:
> Ich habe nun versucht, nach den Hinweisen hier, das ganze mit einem
> Push-Pull BJT zu realisieren,

Mach das mit beiden in Kollektorschaltung!

von Richard S. (rscheff)


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Ich verstehe das letzte Kommentar nicht ganz; die beiden Kollektoren 
sind ja bereits als push-pull verbunden. Zwei Emitter-Follower (Emitter 
gekoppelt) bringt keinen Vorteil, ausser dass die Push-pull Stufe ein 
klassischer Class-B Verstärker wäre.

Durch die BJT Stufen hat die Schaltung auch schon eine recht hohen 
Stromaufnahme (einer der Gründe für die MOSFETs ursprünglich).

Ich denke, nachdem das Laden/Entladen der Mosfets mit einer 
Grenzfrequenz von 10MHz in der Anwendung zu komplex wird, belasse ich es 
mit der BJT PushPull Stufe, wobei die Transistoren in Sättigung gefahren 
werden. Das scheint ausreichend nahe an +12V / -12V (~0.25V) zu kommen, 
dass es funktionieren müsste... Und Ausgangsimpedanz ist ebenfalls 
niedrig genug, um die relevante Last zu versorgen ohne 
Spannungseinbruch.

(Das Problem, dass Vgs in den BJT Stufen überschritten würde, und man 
dann wohl getrennte, auch unterschiedlichem Spannungsniveau operierende 
PushPull Stufen braucht für pos/neg Rail, oder entsprechend aufwendigere 
Treiberstufen - die ich zu vermeiden suchte - tut ihr übriges.)

von H. H. (Gast)


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Richard S. schrieb:
> Zwei Emitter-Follower (Emitter
> gekoppelt) bringt keinen Vorteil,

Da fehlen dir die Grundlagen...

von Achim S. (Gast)


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Richard S. schrieb:
> die beiden Kollektoren
> sind ja bereits als push-pull verbunden. Zwei Emitter-Follower (Emitter
> gekoppelt) bringt keinen Vorteil,

Na ja: die Schaltung von PeDa in 
Beitrag "Re: GPIO um -12V nMOS (PWM) zu schalten" nutzt z.B. diese 
doppelten Emitterfolger. Und sie hat den klaren Vorteil, dass Sie bei 
250kHz funktioniert, auch mit größeren FET als bei dir.

Dahingegen funktioniert dein zuletzt gezeigter Schaltungsentwurf mit 
Emitterschaltung bei 250kHz bestimmt nicht. Es scheint also schon 
Vorteile der Kollektorschaltung in der Treiberstufe zu geben...

Richard S. schrieb:
> Das ganze in LTSpice simuliert wo es gut aussieht

Häng doch mal die Simulationsdatei an, dann lassen sich die Mängel 
deiner Schaltung einfacher zeigen.

Richard S. schrieb:
> Ich denke, nachdem das Laden/Entladen der Mosfets mit einer
> Grenzfrequenz von 10MHz in der Anwendung zu komplex wird

Was meinst du in dem Zusammenhang mit Grenzfrequenz 10 MHz? Nicht die 
Schaltfrequenz, oder?

Richard S. schrieb:
> und die -23V dort zum Schalten scheinen noch in
> der Toleranz zu liegen,

ein Wert deutlich oberhalb der absolute maximum ratings ist nie in der 
Toleranz - selbst wenn der Transistor mit etwas Glück nicht sofort 
zerstört wird.

von Jens G. (jensig)


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Sobald die +12V/-12V und die 5V angeklemmt sind, und MCUpwm1 ist frei, 
bekommst Du einen schönen Kurzschluß durch beide BJT.
Und die Mosfets werden die bis zu 24V an ihren Gates gegenüber Source 
auch nicht mögen wollen.

von Richard S. (rscheff)


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H. H. schrieb:
> Richard S. schrieb:
>> Zwei Emitter-Follower (Emitter
>> gekoppelt) bringt keinen Vorteil,
>
> Da fehlen dir die Grundlagen...

Das ist sehr gut möglich.

Zwischen den BJTs kommen die Widerstände für die Impedanz - das 
limitiert den maximalen Kurzschlussstrom auf 24mA. MCUpwm ist auf Gnd 
bis der MCU aktiv wird...

Je mehr diskrete Komponenten hier zum Einsatz kommen, desto 
unattraktiver wird das diskret zu machen. Ein Full-Swing OpAmp als 
Comparator, oder Comparator wäre dann die einfachere Methode...

Und die Schaltung in 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/537744.jpg 
kontrolliert die Gatespannung auch nicht - AGND muß als wohl maximal 20 
Volt unter +24VP liegen, oder - oder bei +4V..+5V ggü Gnd von PWM (oder 
VCC == AGND)?

Wie wird dort die Gatespannung kontrolliert (ausser die 0,7V PN 
Spannung).

von Jens G. (jensig)


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Richard S. schrieb:
> Zwischen den BJTs kommen die Widerstände für die Impedanz - das
> limitiert den maximalen Kurzschlussstrom auf 24mA. MCUpwm ist auf Gnd

Und warum sind die Widerstände nicht eingezeichnet? Soll das wieder ein 
Salamitaktikspiel werden?

> bis der MCU aktiv wird...

Und was stellt sicher, daß bis dahin der Eingang auf GND gehalten wird? 
Der µC mit sicherheit nicht, solange er noch beim Startup ist.

> Je mehr diskrete Komponenten hier zum Einsatz kommen, desto
> unattraktiver wird das diskret zu machen. Ein Full-Swing OpAmp als
> Comparator, oder Comparator wäre dann die einfachere Methode...
>
> Und die Schaltung in
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/537744.jpg
> kontrolliert die Gatespannung auch nicht - AGND muß als wohl maximal 20
> Volt unter +24VP liegen, oder - oder bei +4V..+5V ggü Gnd von PWM (oder
> VCC == AGND)?

> Wie wird dort die Gatespannung kontrolliert (ausser die 0,7V PN
> Spannung).

Durch definierte Spannungsverstärkung der Basissstufe mittels R100 + 
R101 bleibt das sicher unter 20V ...

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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Richard S. schrieb:
> Wie wird dort die Gatespannung kontrolliert (ausser die 0,7V PN Spannung

der Strom durch R100 beträgt
 (DVCC-0,7V)/1kOhm
über diesen definierten Spannungsabfall an R100 ist die Gatespannung 
definiert eingestellt.

von Richard S. (rscheff)


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Jens G. schrieb:
> Richard S. schrieb:
>> Zwischen den BJTs kommen die Widerstände für die Impedanz - das
>> limitiert den maximalen Kurzschlussstrom auf 24mA. MCUpwm ist auf Gnd
>
> Und warum sind die Widerstände nicht eingezeichnet? Soll das wieder ein
> Salamitaktikspiel werden?

Ursprünglich war, wie schon gesagt, die Idee, durch Mosfets die beiden 
+/-12V Rails niederohmig durchzuschalten, lt. Schematik. Lt. LTSpice 
funktioniert das - nur in der Realität dann, wie ebenfalls bereits 
bemerkt, nicht (nMOS scheint nicht abzuschalten, hat Vth von 0.65V, 
Vgs_max 8V).

Dies hatte ich im Rahmen der Beobachtung, das Theorie (LTSpice) und 
Praxis (Breadboardaufbau) nicht übereinstimmen, bereits erwähnt.

Dass es keine gute Idee ist, die BJTs direkt mit ihren Kollektoren (wo 
die Spannung bis auf ~0.25V an die Rails gezogen wird) miteinander zu 
verbinden - genauso wie das bei den pMOS/nMOS der Fall ist - ist 
durchaus klar.

Daher auch die Widerstände (effektiv 3x 500 Ohm) um den maximalen 
Kurzschlußstrom - egal ob BJTs als Schalter direkt, oder MOSFETs - zu 
limitieren.

Da ich diese Impedanz so oder so brauche, und Widerstände günstig sind, 
scheint mir das ein gangbarer Weg zu sein.


>> bis der MCU aktiv wird...
>
> Und was stellt sicher, daß bis dahin der Eingang auf GND gehalten wird?
> Der µC mit sicherheit nicht, solange er noch beim Startup ist.

Der MCU ist bereits aktiv, bevor die +12/-12V Versorgungen aktiviert 
werden. Allerdings auf einer Versorgung die ebenfalls eine hohe Impedanz 
hat. Dazu legt sich die MCU sofort nachdem der Brown-out freigegeben 
hat, sofort wieder schlafen und ist nur mit dem WDT aktiv - bis ein 
Stützkondensator ausreichend geladen wurde, dass sie einige tausend 
Zyklen bei niedriger Taktfrequenz aktiv sein kann. Sobald das der Fall 
ist, initialisiert die MCU diverse Subsysteme, inkl. vernünftiger 
Stromversorgung, von der aus dann auch die +/-12V stammen.

>> Wie wird dort die Gatespannung kontrolliert (ausser die 0,7V PN
>> Spannung).
>
> Durch definierte Spannungsverstärkung der Basissstufe mittels R100 +
> R101 bleibt das sicher unter 20V ...

Danke!

Was aber auch bedeutet, das diese Stufe gespiegelt nochmals für das nMOS 
komplett getrennt aufgebaut werden müsste für einen bipolaren Betrieb. 
Mit eventuell leicht geänderten Werten (eq. R100/R101) da das negative 
Rail ja gegen Vcc (3.3/5V) geschaltet wird - also 6 BJT für 2 MOS...

Sorry dass ich nicht erwähnt hatte, dass die Ausgangswiderstände, wenn 
die MOSFETs weg sind, zwischen die BJTs kommen...

Immerhin verstehe ich, dass es viele Schaltungsdesigner bevorzugen, 
mittels noch weiter von Gnd entfernten Spannungen(+/- 15V) einen 
Analogschalter, oder traditionellen (nicht Rail-Rail) Opamp zu 
verwenden. Vermutlich sogar die kostengünstiger Variante, wenn man 
mehrere dieser Ausgangsstufen braucht...

von Richard S. (rscheff)


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Richard S. schrieb:

>> Durch definierte Spannungsverstärkung der Basissstufe mittels R100 +
>> R101 bleibt das sicher unter 20V ...
>
> Danke!
>
> Was aber auch bedeutet, das diese Stufe gespiegelt nochmals für das nMOS
> komplett getrennt aufgebaut werden müsste für einen bipolaren Betrieb.
> Mit eventuell leicht geänderten Werten (eq. R100/R101) da das negative
> Rail ja gegen Vcc (3.3/5V) geschaltet wird - also 6 BJT für 2 MOS...
>

Ich habe das nochmal in LTSpice simuliert (mit angepassten Widerständen 
um <8V Ugs zu bleiben), und auf der negativen Seite scheint die 
Gate-Spannung nicht näher als eine PN Spannung an das negative Rail 
heranzukommen, wie befürchtet. (Differenz pink/rot).
Da der nMOS nun ein Vth von 0.65V hat, reicht das wohl nicht zum 
Abschalten...

(LTSpice hat bei mir noch keinen Visay SI2302 - der 2316 hat Vth 2V, Vgs 
20V, statt 0.6 / 8V.)

von Jens G. (jensig)


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Richard S. schrieb:
> Da der nMOS nun ein Vth von 0.65V hat, reicht das wohl nicht zum
> Abschalten...

Mach paar kOhm zw. Gate und Source. Das sind vermutlich nur simulierte 
Reststromeffekte ...
Andererseit muß man in der Schaltung auch keine Mosfets benutzen, die 
schon unter einem Volt einschalten wolen ...

: Bearbeitet durch User
von Richard S. (rscheff)


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Jens G. schrieb:

> Mach paar kOhm zw. Gate und Source.

Das war der ursprüngliche entwurf. Damit schalteten die FETs nicht rasch 
genug ab. Daher die verschiednene iterationen.

> Das sind vermutlich nur simulierte Reststromeffekte ...

Leider von der Realität "simuliert". LTSpice zeigt das erwartete 
Verhalten (aber wenn ich das richtig verstehe, sind Effekte rund um 
Vgs_th, oder > Vgs_max auch nicht wirklich in Spice Modellen enthalten).

> Andererseit muß man in der Schaltung auch keine Mosfets benutzen, die
> schon unter einem Volt einschalten wolen ...

Schon richtig. Nachdem ich einen solchen jedoch anderswo benötige (TL431 
Shunt bei 3.3V möglichst niederohmig auf dem Referenzteiler und mit 
minimaler Leistung auf eine andere Spannung regeln) wollte ich 
vermeiden, zu viele verschiedene Komponenten zu nutzen.

Da ich BJT pnp/npn so oder so brauche, und das mit der "Kurzschluß" 
Open-Collector-Variante wohl ausreichend für den Zweck funktioniert, 
lasse ich die FETs nun in dem Bereich ersatzlos weg.

Zusammengefasst: mit einer doppelten Push-Pull Stufe, und generischen 
FETs kann man da durchaus vernünftige Schaltfrequenzen zusammenbekommen.

von Achim S. (Gast)


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Eigentlich hatte ich mich aus diesem Thread schon gedanklich 
verabschiedet. Aber nach dieser Aussage muss ich mich doch noch mal 
melden:

Richard S. schrieb:
> Das war der ursprüngliche entwurf. Damit schalteten die FETs nicht rasch
> genug ab. Daher die verschiednene iterationen.

Nein, das war nicht annähernd der unrsprüngliche Entwurf. Du hast ein 
echtes Talent dafür, aus eindeutigen Sachverhalten einen möglichst 
undurchschaubaren Nebel zu erzeugen. Mit Schaltungen, die man sich 
anders vorstellen müsste als sie im Schaltplan gezeigt wurden. Und mit 
unklaren Aussagen wie dem "ursprünglichem Entwurf".

Was genau meinst du damit? Die Schaltung mit verpoltem Q6? Oder die mit 
richtig gepoltem Q6, bei der das Gate mit einem Konstantstrom von 
4,3V/10kOhm=0,43mA über 17V umgeladen wurde? Oder die Fassung mit 
Treiber-bjts in Emitterschaltung, bei der dem 8V-FET eine 
Gate-Source-Spannung von 24V aufgebraten wurde?

Um den Nebel etwas zu lichten und um es klar zu sagen: jede dieser 
"ursprünglichen" Schaltungen war irgendwo zwischen mangelhaft und grob 
fehlerhaft. Und bei jeder dieser Schaltungen hätte man das auch schon in 
der Simulation erkennen können, wenn man die Simulation zur kritischen 
Analyse der Schaltung einsetzt (nicht nur zur Bestätigung der eigenen 
Erwartungshaltung). Ich hatte gestern schon geschrieben

Achim S. schrieb:
> Häng doch mal die Simulationsdatei an, dann lassen sich die Mängel
> deiner Schaltung einfacher zeigen.


Diese eindeutig fehlerhaften Entwürfe mit der aktuellen Schaltung mit 
zwei Emitterfolgern (Kollektorschaltung) gleichzusetzen ist in meinen 
Augen ein Witz. Diese Treiberschaltung mit bjt in Kollektorschaltung ist 
Standard, und wenn man sie halbwegs verstanden hat man muss sich schon 
Mühe geben um Bauteilkombinationen zu finden, bei der sich nicht 
funktioniert. Dir ist dieses Kunststück gelungen, indem du einen 
exotischen ultra-low-threshold FET für eine Anwendung einsetzt, bei der 
rein gar nichts für diesen Exoten-FET spricht. Mit so ziemlich jedem 
Standard-FET würde diese Schaltung dagegen gut funktionieren.

Dann mach Jens G. einen Vorschlag, mit dem diese Standard-Treiberstufe 
auch  den SI2302 funktioniert. Der vorgeschlagene Pulldown müsste in 
dieser Variante das Gate direkt bei der Schwelle nur um einige 10mV 
entladen (nicht wie im "ursprünglichen Entwurf" um viele Volt umladen).

Und du ziehst den messerscharfen Schluss, der Vorschlag von Jens G. wäre 
wieder gleich schlecht wie dein "ursprüngicher Entwurf"? Ich 
widerspreche ein letztes Mal: der Vorschlag von Jens G. würde passabel 
funktionieren (auch wenn eine ungünstige Bauteilkombination vorliegt). 
Jeder deiner anderen "ursprünglichen Entwürfe" einer FET-Treiberstufe 
hätte - neben anderen Mängeln - den SI2302 sofort gehimmelt. Das mit 
"das war der ursprüngliche Entwurf" gleichzusetzen ist nicht wirklich 
angemessen.

von Jens G. (jensig)


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Achim S. schrieb:
> Augen ein Witz. Diese Treiberschaltung mit bjt in Kollektorschaltung ist
> Standard, und wenn man sie halbwegs verstanden hat man muss sich schon
> Mühe geben um Bauteilkombinationen zu finden, bei der sich nicht
> funktioniert. Dir ist dieses Kunststück gelungen, indem du einen
> exotischen ultra-low-threshold FET für eine Anwendung einsetzt, bei der
> rein gar nichts für diesen Exoten-FET spricht. Mit so ziemlich jedem
> Standard-FET würde diese Schaltung dagegen gut funktionieren.
>
> Dann mach Jens G. einen Vorschlag, mit dem diese Standard-Treiberstufe
> auch  den SI2302 funktioniert. Der vorgeschlagene Pulldown müsste in
> dieser Variante das Gate direkt bei der Schwelle nur um einige 10mV
> entladen (nicht wie im "ursprünglichen Entwurf" um viele Volt umladen).

Ja, so isses.

Richard S. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>
>> Mach paar kOhm zw. Gate und Source.
>
> Das war der ursprüngliche entwurf. Damit schalteten die FETs nicht rasch
> genug ab. Daher die verschiednene iterationen.

Nein, das war nicht der ursprüngliche Entwurf. Du sollst schließlich 
nicht die PushPull-Stufe durch den R ersetzen, sondern zusätzlich rein 
machen.
Ich gebe zu, die von mir erwähnten Simulationseffekt waren wohl Blödsinn 
an der Stelle, sondern die Restspannung von einem knappen Volt am Gate 
rührt einfach von der BE-Spannung des NPN davor.
Wenn Du unbedingt bei den LowestLevel-Mosfets bleiben willst, und willst 
selbst die leichte Restverzögerung durch den PullDown-R noch versuchen 
zu eliminieren, dann könnte man dort auch noch einen "0,6V-Levelshifter" 
reinbauen, in dem man zw. PushPull und Gate eine Diode reinschaltet 
(Katode an Gate), mit Pulldown-R zw. G und S, und einem C mit vielleicht 
100nF parallel zur Diode schaltet. Damit eliminiert man die Ube der 
PushPull-Stufe, und zusätzlich wird das Gate im Bereich von Ugs_thres 
genau so schnell umgeladen wie die PushPull-Stufe es vermag.

von H. H. (Gast)


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Richard S. schrieb:
> LTSpice hat bei mir noch keinen Visay SI2302

Man kann auch externe Modelle verwenden.

Und wenn man 12V Gatespannung zur Verfügung hat, dann nimmt man keinen 
Logikpegel-MOSFET.

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