Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Frage zu Werkstattpressen


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von Jan Hofrichter (Gast)


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Hi, im Internet findet man bei Werkzeug manchmal Werkstattpressen:

https://www.ebay.de/itm/351712539283?epid=11027168760&hash=item51e3b37293:g:LUcAAOSwagdXRtQY

Was genau kann man mit so einem Gerät machen?

von Teo (Gast)


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von Sven D. (sven_la)


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Jan Hofrichter schrieb:
> Was genau kann man mit so einem Gerät machen?

Alte Radlager auspressen und neue einpressen, krumme Metallrohre 
richten, Falschmünzerei, Nüsse knacken und vieles mehr.

von MaWin (Gast)


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Jan Hofrichter schrieb:
> Was genau kann man mit so einem Gerät machen?

Wer das nicht weiss, braucht keine.

von Uwe B. (uwebre)


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Jan Hofrichter schrieb:

> 
https://www.ebay.de/itm/351712539283?epid=11027168760&hash=item51e3b37293:g:LUcAAOSwagdXRtQY
>
> Was genau kann man mit so einem Gerät machen?

Einschmelzen zur Rohstoffgewinnung.
Ein Werkzeug welches die Welt nicht braucht. Wackelig, undicht, 
gefährlich.

Mir ist ein Fall bekannt wo man versucht hat so ein Ding soweit zu 
modifizieren daß man es benutzen kann, ist gescheitert.

Uwe

von Teo D. (teoderix)


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OK, OK, das war äußerst fies.

Eine Presse braucht man um Dinge ein oder aus zu pressen!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mainz liegt in einer Weingegend. Der alte Gutenberg hat sich eine 
Weinpresse zum Vorbild für seine Druckerpresse genommen.
Mir fehlt bei dem abgebildeten Gerät eine Schutzmaßnahme davor, gegen 
herumfliegende Splitter.

Für 10GHz-Hohlleiter haben Funkamateure mal eine Stanze mit einem 
hydraulischen Wagenheber gebaut um die quadratischen Flansche 
auszustanzen. Sicherheitshalber hinter einer Türecke gepumpt.
Ich meine, in Sepp Reithofers Buch ISBN 3772369618 ist das abgebildet.

: Bearbeitet durch User
von Praktiker (Gast)


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Hallo

Uwe B. schrieb:
> Einschmelzen zur Rohstoffgewinnung.
> Ein Werkzeug welches die Welt nicht braucht. Wackelig, undicht,
> gefährlich.

Schade das ich den Thread erst jetzt entdeckt habe - hätte gerne 
"gewettet" das so eine Wortmeldung kommen wird - wobei die "Wettquote" 
in diesen Forum mit seinen leider typischer Weise festen Stamm an 
Meckerköpfen wohl irgendwo bei 1:1,001 liegen würde.
Wenn auch nur irgendwas mechanisches nicht mindestens zehn Euro (so die 
Schraubendreherklasse) bis über tausend Euro kostet (Halt so eine 
Presse) kostet dann muss es ja Müll sein - war schon vor 40 jahren so 
und ist heute natürlich auch so...
Mal sehen wann noch das "Herkunftsargument" kommt, alles was ja nicht 
handgeschmiedet in der Schweiz, Germanien oder irgendwo aus Skandinavien 
ist ist ja generell schlecht - schon ein neues Logo (Vertrieb...) und 
ein irgendwie "hingezaubertes" Made in Swiss 8Germany,...) macht es dann 
aber wieder zu einen hochwertigen Werkzeuf was auch richtig kosten muss 
(ja muss - ansonsten ist es ja nichts...)

von Rainer D. (rainer4x4)


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Hab ca 10 Jahre mit so einen ähnlichen Teil in meiner Autowerkstatt 
gearbeitet. Wie oben schon gesagt, Lager aus-/einbauen, Gestänge 
richten, Wellen aus-/einpressen, konische Verbindungen trennen usw usw
Das Teil war weder wackelig noch undicht noch sonstwie gefährlich.
Man muss nur (wie immer) beachten, wo rohe Kräfte walten ist große 
Vorsicht angesagt.
Der Käufer meiner Werkstatteinrichtung ist froh sowas mitbekommen zu 
haben und arbeitet noch heute (ca 12 Jahre später) damit.

Und falls nun wieder jemand fragt, hauptberuflich war ich Sendermensch, 
nebenberuflich hab ich ne Werkstatt betrieben: 
http://heiderei.ch/Rainer4x4/index2.htm

von Maik .. (basteling)


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Als Verfechter, Nutzer und Käufer von hochwertigem Handwerkzeug (Hazet, 
Stahlwille, Boschblau, Fein... gern gebraucht)
muss ich gestehen:

Ich habe so eine Werkstattpresse neu für den privaten Einsatz gekauft - 
und bin für den Preis sehr zufrieden damit. (Damals waren es sogar noch 
50 Euronen weniger)

Mittlerweile habe ich damit das gesamte Fahrwerk eines sportlichen BMW 
Vorkriegsoldtimers durchsaniert, zig Radlager, Buchsen usw. Ein- oder 
ausgepresst.

Nach nun 5 Jahren Nutzung hatte sich nun irgendein Gummigrat innen 
gelöst - und das Rückschlagventil der Hydraulikpumpe blockiert. Nach 15 
Minuten Basteln und öligen Fingern funktioniert aber wieder alles. Und 
nach Außen hin ist _noch_alles dicht. Das sämtliche Gewinde an der 
Hydraulikpumpe messerscharfe Ränder haben - ist bei einem Kilopreis 
unter 3 Euro irgendwie verständlich. Auch hat die rote lackierung sehr 
schöne Farbnasen - Läufer.
Trotzdem: Wie die damit in China noch Gewinn machen können - ist mir ein 
Rätsel bei um die 200Euro Netto VK hier in Deutschland für ca. 75kg 
verarbeitetes Eisen. Wahrscheinlich legen die dort vollkostenmäßig noch 
dazu - um ihre inneffizienten Stahlwerke und VEBs zu finanzieren. Beim 
Kauf habe ich daher kein schlechtes Gewissen. Eine Presse aus heimischer 
Provinienz hätte ich mir nicht zugelegt - höchstens was gebrauchtes.

Für den gewerblichen Dauereinsatz vielleicht nicht das Richtige - aber 
anstelle andauernd mit irgendwelchen auszupressenden Teilen beim 
Landmaschinenmechaniker vorbeizufahren und den von der Arbeit abzuhalten 
eine gute Lösung.

Das mit dem "Falschmünzen" will ich damit auch nochmal ausprobieren. 
Bislang hat nur ein befreundeter Künstler damit Dinge "Plattgemacht" und 
anderweitig verkunstet.

vg

von Sven D. (sven_la)


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Öl aus Samen pressen wäre noch eine Anwendung die mir einfällt, zum Most 
pressen ist sie wohl zu klein. Koks nach dem Strecken zu pressen wäre 
noch eine Anwendung. Angeblich denken die Konsumenten es handle sich um 
höhere Qualität wenn der Stoff aus Kleinen Klumpen statt Pulver besteht.

von Jan Hofrichter (Gast)


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Vielen Dank für die Vielzahl der Antworten, ich habe mich sehr darüber 
gefreut. An das Ein- und Auspressen von Lagern habe ich nicht gedacht 
und an das Richten von Stahlteilen auch nicht.

Vielen lieben Dank aber nochmal für eure Antworten.

von Uli S. (uli12us)


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Jetzt langsam fängt ja wieder die Heizsaison an. So ein Teil lässt sich 
auch als Holzspalter verwenden, wobei dafür natürlich eine Motorpumpe 
sinnvoll wäre.

von au weia (Gast)


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Uli S. schrieb:
> wobei dafür natürlich eine Motorpumpe sinnvoll wäre.

Schbässle g'macht, wa?

Ich ROFL mal halherzig, oder tu so als ob ....

von Sven D. (sven_la)


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Uli S. schrieb:
> So ein Teil lässt sich auch als Holzspalter
> verwenden,

Mit klein genuggen Werkzeugen lassen sich vielleicht sogar Haare spalten 
😁

von Thomas U. (charley10)


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Teo D. schrieb:
> OK, OK, das war äußerst fies.
>
> Eine Presse braucht man um Dinge ein oder aus zu pressen!

...also jeden Morgen?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Ich hatte es doch richtig in Erinnerung. Die Rasterung habe ich etwas 
verwischt, ganz geht sie nicht weg.
Mir fällt dazu ja eher die TV-Sendung "Bitte nicht nachmachen" ein, aber 
wer das nötige feinmechanische Geschick mitbringt, kann so etwas sicher 
verantworten.
Laut Text konnte man damit bis zu 3mm dickes Messingblech stanzen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer D. (rainer4x4)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Laut Text konnte man damit bis zu 3mm dickes Messingblech stanzen.

So richtig verstanden hab ich das nicht. Was stanzt man denn damit, nur 
das rechteckige Loch in Messingblech?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das Loch für den Hohleiter (R100 wie 10 GHz Mittenfrequenz) und die vier 
Löcher. Dort kommen vier Schrauben M4 rein (oder ein entsprechendes 
imperiales Gewinde).

Ich habe dasselbe mal mit Tischbohrmaschine und Handfeile versucht, aber 
dazu fehlt mir einfach das handwerkliche Feingefühl.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Maik,

Maik .. schrieb:

> Mittlerweile habe ich damit das gesamte Fahrwerk eines sportlichen BMW
> Vorkriegsoldtimers durchsaniert, zig Radlager, Buchsen usw. Ein- oder
> ausgepresst.

Was für eine fiese Arbeit, Respekt.
Mir fehlt noch so eine Presse.

von mitlesa (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Was für eine fiese Arbeit, Respekt.

Nö, eine ganz tolle Arbeit. Macht wahnsinning Spass wenn
man so Vieles selbst machen kann ohne eine Werkstatt
zu belästigen und mächtig Kohle abzudrücken.

von Uli S. (uli12us)


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Rainer D. (rainer4x4) 16.10.2021 14:24
Einfach ein dafür passendes Stanzwerkzeug bauen. Wichtig ist der harte 
Schnittstempel, der die Form schneidet. Die Schnittplatte darf ruhig 
weich sein. Muss aber nach unten grösser werden, damit das Teil 
rausfallen kann.
Insgesamt nichts, was man mit ner SäulenBohrmaschine, ner Feile, und 
eventuell ner Fräse bzw Hobler nicht fertigbringt.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Uli S. schrieb:
> Die Schnittplatte darf ruhig
> weich sein.

Die Kanten der Schnittplatte müssen annähernd die gleiche Belastung 
aushalten wie die Kanten des Stempels.

von Teo D. (teoderix)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich habe dasselbe mal mit Tischbohrmaschine und Handfeile versucht, aber
> dazu fehlt mir einfach das handwerkliche Feingefühl.

Hammer und Meißel, evtl. noch ne dritte Hand, die den "Amboss" hält.

PS: Evtl. ein paar Löcher Bohren, Platz für das zu verdrängende Material 
schaffen.

: Bearbeitet durch User
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