Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ist jeder Operationsverstärker im Grundsatz ähnlich?


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von Leo T. (tipstricks)


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Hey zusammen,
ich bin noch recht frisch in der Welt der Elektrotechnik, daher gibts 
von mir ein paar Anfängerfragen :)

Es geht um Operationsverstärker.
Ich habe eine Schaltung wo folgender OPV eingezeichnet ist:
LT1498IN8 
(https://www.digikey.de/product-detail/de/analog-devices-inc/LT1498IN8-PBF/161-LT1498IN8-PBF-ND/891552)

Dieser ist nicht nur verdammt überteuert sondern auch nicht bei meinem 
Händler zu bestellen.
Daher habe ich nun einen anderen OPV gefunden und wollte Fragen, ob ich 
den oben genannten, einfach durch diesen ersetzen kann. Im Prinzip 
sollte das doch kein Problem sein oder?

NJM 4558 D 
(https://www.reichelt.de/operationsverstaerker-2-fach-dip-8-njm-4558-d-p13472.html?&nbc=1&trstct=lsbght_sldr::81514)

Danke Euch!

von Stefan F. (Gast)


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> Ist jeder Operationsverstärker im Grundsatz ähnlich?

Nein. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Eigenschaften. Ähnlich ist 
nur, dass es Operationsverstärker sind.

> Daher habe ich nun einen anderen OPV gefunden und wollte Fragen,
> ob ich den oben genannten, einfach durch diesen ersetzen kann

Kommt auf die Anforderungen an, die die Schaltung an den Chip stellt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Da reicht erst mal die Überschrift im Datenblatt:
10MHz, 6V/μs, Dual/Quad Rail-to-Rail Input and Output Precision C-Load 
Op Amps

https://www.njr.com/electronic_device/PDF/NJM4558_E.pdf
Gain Bandwidth Product 3 MHz
Slew Rate 1 V/μs
kein rail-to-rail, keine Angabe zum Verhalten bei kapazitiver Last

Das könnte man noch genauer vergleichen.

Also ein Feld-Wald-Wiesen-OP, der erste ist schon etwas spezieller.

von Thomas Z. (usbman)


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Leo T. schrieb:
> NJM 4558 D

Ein durchaus üblicher OP für Audio Anwendungen.

von Udo S. (urschmitt)


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Der LT1498 hat einige Dinge die nicht selbstverständlich sind:

10MHz Bandbreite
Eingänge dürfen höhere Spannung haben als die Versorgung ohne Latchup
Rail to Rail
hohes common mode rejection ratio
hohes supply rejection ratio
Der Ausgang darf kapazitiv belastet werden
...

Was du brauchst ist nicht klar, also kann man dei Frage nur durch ein 
"vieleicht" beantworten.

von p*rn (Gast)


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>Im Prinzip sollte das doch kein Problem sein oder?
Den ersten kannst Du mit 5V betreiben. Für den zweiten brauchst Du 
mindestens 8V.
Wenn Du ihn dann mit 8V versorgst, darf am Eingang nur eine Spannung 
zwischen 3 und 5V anliegen. Unter 3 und über 5V ist laut Datenblatt 
nicht erlaubt ...
und sehr vieles mehr!

Such für den einen Ersatz, der mindestens Rail-to-Rail Input und Output 
hat (außer Du weisst, dass es auch so geht).
Versorgungsspannungsbereich muss passen und das GBP also das was da als 
Frequenz angegeben wird sollte 10x so hoch sein wie die Frequenzen mit 
denen Du arbeiten willst.

von p*rn (Gast)


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von Elliot (Gast)


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Leo T. schrieb:
> Im Prinzip sollte das doch kein Problem sein oder?

Im Prinzip ja, aber:

einer hat den 10-fachen Biasstrom des anderen
einer hat die 10-fache Offsetspannung des anderen
einer hat die 6-fache Slewrate des anderen
einer hat die 3-fache Bandbreite des anderen
usw usf

aber sonst passt alles ;-)

Soll heißen: ohne Schaltung und Randbedingungen kann man nicht sagen, ob 
die austauschbar sind.

von Hans (Gast)


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> Ist jeder Operationsverstärker im Grundsatz ähnlich?

Ist jedes Auto im Grundsatz ähnlich?

von gt (Gast)


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> Ist jeder Operationsverstärker im Grundsatz ähnlich?

Definiere "Grundsatz"

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Dann werfe ich mal den 4-fach Norton-Operationsverstärker LM3900 in den 
Raum.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Leo T. schrieb:
> Dieser ist nicht nur verdammt überteuert sondern auch nicht bei meinem
> Händler zu bestellen.

Du räumst selbst ein, ein Anfänger zu sein, maßt Dir aber trotzdem an, 
ein bestimmtes Bauteil, dessen Eigenschaften Du überhaupt nicht 
beurteilen kannst, als "verdammt überteuert" zu bezeichnen.

von Falk B. (falk)


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Hans schrieb:
>> Ist jeder Operationsverstärker im Grundsatz ähnlich?
>
> Ist jedes Auto im Grundsatz ähnlich?

Das ist es. Vier Räder, Motor, Getriebe. Menschen sind auch grundlegend 
ähnlich.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Das ist es. Vier Räder, Motor, Getriebe. Menschen sind auch grundlegend
> ähnlich.
Nee, bei Elektroautos fehlt das Getriebe (oft oder immer?). Und sind LKW 
mit mehr Achsen und > 4 Rädern noch Autos?

Insofern ist Verweis auf Norton-Verstärker passend: Sind das noch 
Operationsverstärker?

von Praktiker (Gast)


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hallo

Andreas S. schrieb:
> Du räumst selbst ein, ein Anfänger zu sein, maßt Dir aber trotzdem an,
> ein bestimmtes Bauteil, dessen Eigenschaften Du überhaupt nicht
> beurteilen kannst, als "verdammt überteuert" zu bezeichnen.

Oh man - dem TO kommt das Bauteil halt teuer vor und nennt es -bei sein 
zu vermutenden Wissensstand - halt überteuert.
Echt schlimm so was .. Welcheine unverzeichlich Anmaßung (Da es manch 
einer nicht erkennen wird: Das ist ironisch gemeint).

An den TO:

Da scheinst noch jede Menge an Lernbedarf bezüglich der 
Operationsverstärker zu haben.
Bis zu einen gewissen Niveau (Detail) gibt es sogar auf deutsch einige 
sehr gute und nach meinen dafürhalten recht leicht verständliche und 
praxisnahe Erklärungen, Tutorials und Videos (Ja wir haben 2021 Videos 
gehören dazu und sind nicht ihh Bäähh" sondern richtig gut...).
Ab einen bestimmten Niveau bzw. wenn es sehr in die Details geht wird es 
allerdings schwieriger bzw. man muss auch in vielen anderen Gebieten 
(Vor allem Wechselstrom- und Spannungslehre) ein profundes Wissen haben.
Dummer weise trifft dies oft genau dort zu wo man die Preis intensiven 
Operationsverstärker vorfindet welche halt besonders gute Daten in einen 
ganz bestimmten Bereich haben, der natürlich immer auf kosten von 
irgendwelchen anderen Daten geht, nicht zu vergessen das fast in über 50 
Jahren Halbleiter OP natürlich auch eine Fortentwicklung stattgefunden 
hat - was allerdings in manch ein "professionellen" Lehrbuch für 
Ausbildung (und Studium?) nicht realisiert wurde - einen 741 oder gar 
709 auch noch in Ausbildungsunterlagen und Büchern zu finden welche 2021 
genutzt werden hat einen ähnlichen Beigeschmack wie in den sehr frühen 
1990 Jahren als ich das ganz Real erleben durfte...

Praktiker

von Axel S. (a-za-z0-9)


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> Ist jeder Operationsverstärker im Grundsatz ähnlich?

Die Frage ist im Grundsatz dämlich. Immerhin sind Operationsverstärker 
so ähnlich, daß man deswegen eine ganze Klasse von integrierten 
Schaltkreisen so genannt hat. Vermutlich die größte oder doch eine der 
größten Klassen von Schaltkreisen überhaupt.

Also ja, sie sind sich ähnlich. Wie Autos oder Küchenmaschinen oder 
Menschen. Aber hier wie da sind es am Ende die Unterschiede, die 
entscheidend dafür sind, ob wir mit ihnen etwas anfangen können, oder 
nicht.

von Elliot (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Insofern ist Verweis auf Norton-Verstärker passend: Sind das noch
> Operationsverstärker?

Ja. Siehe Anhang.

Bildquelle: Tietze/Schenk, Halbleiter-Schaltungstechnik, 11. Auflage

von W.S. (Gast)


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Leo T. schrieb:
> Ich habe eine Schaltung wo folgender OPV eingezeichnet ist:
> LT1498IN8

Ich nehme mal an, daß der eigentliche Sinn deiner Frage etwa so lautet: 
"Mir ist der LT1498IN8 sowohl zu teuer als auch zu selten. Mit was für 
einem anderen OpV kann ich den ersetzen?"

Das sind 2 Probleme in einem. Oder gar noch mehr. Zum einen verstehst du 
die betreffende Schaltung noch nicht (sonst würdest du deine Frage nicht 
SO stellen) und all die anderen hier wissen nicht, was für eine 
Schaltung dir da vorschwebt und zu welchem Zwecke du sie dir ausgesucht 
hast. Zum anderen ist es durchaus mühsam, im Internet oder sonstwo 
nachzustöbern, um für dich die nötige Recherche-Arbeit zu leisten.

Also was tun? Nun, erzähle mal, was du eigentlich vorhast, poste besagte 
Schaltung und lerne in der Zwischenzeit auch etwas dazu.

W.S.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Leo T. schrieb:
> Hey zusammen,
> ich bin noch recht frisch in der Welt der Elektrotechnik

aber nicht grün hinter den Ohren.

> Ich habe eine Schaltung wo folgender OPV eingezeichnet ist:

Je geheimer die Schaltung, desto größer das Verlangen der Foristen, 
diese zu Gesicht zu bekommen. Sonst wird noch ein Spionage-Trupp 
zusammen gestellt.

Mfg

von Olaf (Gast)


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Ihr seid alle doof. :-)

Habt ihr nicht im Studium oder sonstwo nur mit idealen OPs gerechnet?
Und jeder OP ist letztlich nur ein Spezialfall des idealen OPs,
also sind die sich alle im Grundsatz aehnlich!

Nur im speziellen gibt es kleine Abweichungen. Aber das wichtigstes
was ein Ingenieur lernen muss ist vernachlaessigen. .-)

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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In diesen Zeiten ist völlig egal ob ein IC selten oder teuer ist, sofern 
er überhaupt lieferbar ist.

Ich bin gespannt, welche Preise uns erwarten, wenn ein gängiges Produkt 
nach 2 Jahren Pause wieder verfügbar wird.

von Rainer V. (a_zip)


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Auch wenn sie sich (positiv) von den meisten sogenannten Anfängerfragen 
unterscheidet, so fehlt leider der konkrete Schaltplan. Und so kann man 
auch nicht entscheiden, ob der OP, den sich der TO als Alternative 
(Kriterium Preis und Verfügbarkeit im Bastelladen) ausgesucht hat 
geeignet ist. Vielleicht bekommen wir die Infos ja noch...
Gruß Rainer

von Leo T. (tipstricks)


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Hey zusammen,
Erst einmal vielen Dank für die vielen Nachrichten. Mein E-Mail Postfach 
ist förmlich übergequollen 😅

Es geht mir überhaupt nicht darum zu sparen! Das ist kein Problem. Ich 
wollte nur nicht ganz verstehen, warum das eine Bauteil nun 30 mal so 
viel kostet wie ein anderes, obwohl das Schaltbild identisches scheint.
Das es kleine Unterschiede gibt war mir klar.

Um das Ganze nochmal zu konkretisieren hier ein paar Infos zu dem 
Projekt.

Es geht darum das hier nachzubauen: 
https://dehnes.com/electronics/2021/03/31/dehneevse_charging_station.html

Dort wird der LT1498IN8 genutzt.
Das gesamte Schaltbild ist angehängt.
Der LT1498IN8 befindet sich oben rechts im Schaltbild.

Ich habe den LT1498IN8 nun erstmal bestellt. Für weitere, ähnliche 
Projekte würden mich die Alternativen aber doch brennend interessieren.

Danke euch!

PS: Im Bereich des Stark-/Hochstroms kenne ich mich sehr gut aus. Also 
bitte keinen unnötigen Sprüche diesbezüglich. So etwas braucht hier 
keiner.
Wir alle wissen das sich Bauteile, die Handhabe und das Know-How 
zwischen der Hochspannung und Niederspannung, unterscheiden.

von HildeK (Gast)


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Leo T. schrieb:
> Für weitere, ähnliche
> Projekte würden mich die Alternativen aber doch brennend interessieren.

An der Stelle ist ein OPA eh nicht das Richtige. Er wird doch dort als 
Komparator verwendet und vermutlich ist deshalb ein schneller OPA 
gewählt worden - er muss eine mir unbekannte PWM-Frequenz verarbeiten.
Es gehört da ein richtiger Komparator hin, der ist üblicherweise 
deutlich schneller. OPAs können die Komparatorfunktion halt nicht 
besonders gut.
Wobei mir auch nicht klar ist, was das Signal CP für eine Bedeutung hat, 
nicht mal ob es tatsächlich ein Ausgang ist.

Leo T. schrieb:
> Ich wollte nur nicht ganz verstehen, warum das eine Bauteil nun 30 mal so
> viel kostet wie ein anderes, obwohl das Schaltbild identisches scheint.
LT-Bauelemente waren noch nie billig und vermutlich ist die Stückzahl 
der NJM4558 auch deutlich höher. Und dass der LT1498 eine 
überdurchschnittliche Performance hat, wurde ja schon erläutert.

von Irgendjemand (Gast)


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Hallo

Leo T. schrieb:
> Das ist kein Problem. Ich
> wollte nur nicht ganz verstehen, warum das eine Bauteil nun 30 mal so
> viel kostet wie ein anderes, obwohl das Schaltbild identisches scheint.
> Das es kleine Unterschiede gibt war mir klar.

Es wird an mehreren Gründen liegen:
Die Auflage, Anzahl der Hersteller (keine, wenig Konkurrenz) , alter des 
Designs (Das genaue Bauteil wird eventuell "nur" noch zur Wartung und 
Instandhaltung gebraucht) es gibt bessere Bauteile welche aber in 
bestehenden Schaltungen nicht so einfach eingesetzt werden können 
(dürfen - Avionik und Co. sind da sehr kleinlich), Details im 
Herstellungsprozess sind besonders, weniger beim OP aber woanders 
durchaus: Die Funktion wird in dieser Form nicht mehr benötigt (z.B. 
Vollständiger Uhreinbaustein, analoge "Videobausteine" usw.).
Und wohl nicht zuletzt:
Zocken - leider gibt es wohl auch im Bauelementbereich "Broker" den die 
Not leidenden (Es muss nicht eine Hungersnot und Überschwemmung sein. 
Notleiden fängt schon deutlich vor den existentiellen an, nur weil es 
anderen noch "schlechter" geht muss man seinen (unseren zustand in der 
sogenannten "Ersten Welt" nicht schön rechnen oder sagen "Ist halt so, 
Ersten Welt Problem"

Irgendjemand

von Irgendjemand (Gast)


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.... egal sind

Fehlt da noch

von Lutz V. (lvw)


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Olaf schrieb:
>
> Nur im speziellen gibt es kleine Abweichungen. Aber das wichtigstes
> was ein Ingenieur lernen muss ist vernachlaessigen. .-)
>
> Olaf

Das kann man gar nicht stark genug betonen!
Nur derjenige, der weiß, wann und unter welchen Bedingungen gewisse und 
unvermeidbare Sekundäreffekte vernachlässigt werden dürfen/sollten, hat 
die Funktion einer Schaltung wirklich verstanden.
Und auch nur dann kommt er zu aussagefähigen Ergebnissen, die zeigen, 
was die wirklich wichtigen Parameter sind.
Ich hab mir mal von einem symbol-orientierten Simulationsprogramm die 
Formel für die Verstärkung eines gegengekoppelten OPV angeben lassen - 
unter Berücksichtigung von endlichen/realen Eingangs- und 
Ausgangsimpedanzen sowie natürlich der frequenzabhängigen open-loop 
Verstärkung.
Die Formel passte nicht in eine einzige Zeile auf dem Bildschirm...und 
war deshalb natürlich total unübersichtlich

: Bearbeitet durch User
von Anja (Gast)


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HildeK schrieb:
> An der Stelle ist ein OPA eh nicht das Richtige. Er wird doch dort als
> Komparator verwendet und vermutlich ist deshalb ein schneller OPA
> gewählt worden - er muss eine mir unbekannte PWM-Frequenz verarbeiten.
> Es gehört da ein richtiger Komparator hin, der ist üblicherweise
> deutlich schneller. OPAs können die Komparatorfunktion halt nicht
> besonders gut.
> Wobei mir auch nicht klar ist, was das Signal CP für eine Bedeutung hat,
> nicht mal ob es tatsächlich ein Ausgang ist.

Daß jetzt alle Ladestationen für ihr Elektroauto bauen wollen ...
(lohnt sich meiner Meinung bei den niedrigen Preisen und der staatlichen 
Förderung nicht).

Das CP-Signal braucht eine Push-Pull Endstufe. Die meisten Komparatoren 
haben das nicht (zumindest nicht für +/-12V).
Die Frequenz ist 1 kHz. Allerdings darf der Duty-Cycle durch die 
Endstufe nicht zu sehr verfälscht werden. Und die Anstiegszeit darf auch 
nur wenige µs dauern.

Gruß Anja

von Falk B. (falk)


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Leo T. schrieb:
> Dort wird der LT1498IN8 genutzt.
> Das gesamte Schaltbild ist angehängt.
> Der LT1498IN8 befindet sich oben rechts im Schaltbild.

Und die Hälfte davon nicht genutzt. Naja, was erwarten wir von einer 
typischen "Internetschaltung"? NICHTS! Vor allem nicht, daß sie sinnvoll 
und kostengünstig ist ;-)
Vermutlich tut es an der Stelle ein passendens, deutlich preiswerteres 
Bauteil deutlich besser! Denn die PWM kommt mit 3,3V aus einem Arduino. 
Die soll auf vermutlich 12V angehoben werden. Das ist ein Job für einen 
Pegelwandler.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Standardbauelemente#Komparatoren

Ein TLC3702 ist hier DEUTLICH besser und PREISwerter! Es gibt sicher 
auch andere, passende ICs.

von Firlefanz (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Dann werfe ich mal den 4-fach Norton-Operationsverstärker LM3900 in den
> Raum.

Den kenne ich schon seit ca. 1975 aus den Elektronik-Experimentierserie 
von Philips damals.

Zum Einsteigen und Lernen nicht schlecht.

von Rainer V. (a_zip)


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Anja schrieb:
> Daß jetzt alle Ladestationen für ihr Elektroauto bauen wollen ...
> (lohnt sich meiner Meinung bei den niedrigen Preisen und der staatlichen
> Förderung nicht).

Jau...und jetzt sind wir in "nullkommanix" genau bei den immer schon 
"besser können und machen" Spezis. Als Diskussionsgrundlage für die 
läppsche Frage des TO ... ja, jeder Op ist im Grundsatz ähnlich....und 
nu??
If I where a bird, I would fly to you...
Gruß Rainer

von Anja (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ein TLC3702 ist hier DEUTLICH besser und PREISwerter! Es gibt sicher
> auch andere, passende ICs.

klar und den betreibst Du dann mit +/-12V -> magic smoke
ich fürchte Du hast die Anforderungen nicht verstanden.

Gruß Anja

von Flip B. (frickelfreak)


Angehängte Dateien:

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Mit einem Spannungswandler NMA0512 oder ähnliche allein sind die 12V am 
CP pin nicht einzuhalten. Beachte, dass hier die spannung über dem 
Spannungsteiler gemessen wird und darum eine bestimmte präzision 
vorhanden sein muss.

Hinter so einem Spannungswandler muss auf jeden fall noch mal eine 
referenz, also ein Regler in +12V und -12V und dann eine totem pole 
ausgangsstufe oder OPV der nahe an die Rails kommt, oder ein OPV der 
eine kleinere referenz exakt verstärkt (das habe ich gestern gezeigt, 
15V wandler und dann tl431C als referenz)

Erlaubt sind 5% gesamtabweichung.

: Bearbeitet durch User
von Anja (Gast)


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Leo T. schrieb:
> Es geht darum das hier nachzubauen:
> https://dehnes.com/electronics/2021/03/31/dehneevse_charging_station.html

Hmm,

halte ich für gefährlich.
Das CP+PP signal brauchen schließlich vom Fahrzeug her einen definierten 
Rückleiter. Den sehe ich nicht im Schaltplan.

Gruß Anja

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo

vermutlich wurde der spezielle OPV ausgewählt, weil das CP-Signal noch 
über eine Leitung übertragen wird, die eine nicht zu vernachlässigende 
Kapazität haben kann. 10 nF machen angeblich nichts aus. Wenn auch ein 
anderes Beuteil das noch besser kann.


aus dem Dabla:
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/14989fg.pdf
"The  LT1498/LT1499  are  designed  for  ease  of  use.  The
amplifi er can drive a capacitive load of more than 10nF
without  oscillation  at  unity  gain.  When  driving  a  heavy
capacitive  load,  the  bandwidth  is  reduced  to  maintain
stability. Figures 2a and 2b illustrate the stability of the
device"

mfG

von Joachim B. (jar)


Angehängte Dateien:

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Olaf schrieb:
> Nur im speziellen gibt es kleine Abweichungen. Aber das wichtigstes
> was ein Ingenieur lernen muss ist vernachlaessigen. .-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Anja schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Ein TLC3702 ist hier DEUTLICH besser und PREISwerter! Es gibt sicher
>> auch andere, passende ICs.
>
> klar und den betreibst Du dann mit +/-12V -> magic smoke
> ich fürchte Du hast die Anforderungen nicht verstanden.

Ich auch nicht. Das hat auch damit zu tun, daß das CP Signal nirgendwo 
anders im Schaltplan mehr referenziert wird.

Ich kann auch kaum glauben, daß der Pegel für ein PWM(!) Signal dermaßen 
kritisch ist. Nominal ist das halt ±12V aber real werden ±13V genauso 
funktionieren wie +11/-9V. Deswegen ist es ja ein PWM-Signal. Die 
Information steckt im Tastverhältnis, nicht in der Amplitude.

Andererseits: bei einer 22kW Ladestation lohnt es nicht, auf 10€ für 
einen OPV zu schauen. Das jagt man da doch in einer Stunde durch.

von michael_ (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Angehängte Dateien:
> ingenieur.jpg

Gestern wußte ich noch nicht, wie Ingenieur geschrieben wird, heute bin 
ich einer :-)

von Flip B. (frickelfreak)


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Axel S. schrieb:
> Ich kann auch kaum glauben, daß der Pegel für ein PWM(!) Signal dermaßen
> kritisch ist. Nominal ist das halt ±12V aber real werden ±13V genauso
> funktionieren wie +11/-9V. Deswegen ist es ja ein PWM-Signal. Die
> Information steckt im Tastverhältnis, nicht in der Amplitude.


Du kannst das ruhig glauben, der standart ist total verkorkst. Vom 
Ladepunkt zum fahrzeug zählt das Tastverhältnis, und das Fahrzeug gibt 
rückmeldung über die belastung des CP pins. Man misst dann hinter dem 1k 
Widerstand z.b. 9V wenn das Fahrzeug das signal mit 3mA belastet. Die 
Spannung ist also keineswegs unkritisch.

Das ganze mit 1kHz grundfrequenz und 5% bis 80% tastgrad, also ab 50us 
High muss man korrekt messen, aber die flanken dürfen auch nicht zu 
steil werden oder überschwingen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Elliot schrieb:

Frage an Radio Eriwan:

> Im Prinzip ja, aber:

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Im Prinzip geht fast jeder Komparator für >24V mit Push-Pull-Ausgang und
fast jeder Rail-to-Rail-Opamp für >24V mit einer Slewrate ≥10V/µs.
Allerdings ist die Auswahl nicht sehr groß. Auf die Schnelle habe ich
den TLV1805 und den OPA991 gefunden, die beide deutlich billiger und
besser geeignet sind als der LT1498. Der LT1498 hat eine Slewrate von
6V/µs und damit eine Anstiegszeit von mindestens 4µs (-12V bis +12V),
was angesichts der minimalen Impulsdauer von 10µs schon grenzwertig ist.
Der TLV1805 und der OPA991 sind beide deutlich schneller. Mit der
parametrischen Suche auf den Herstellerwebseiten findet man auch noch
ein paar weitere Typen.

Alternativ könnte man auch diskret aus ein paar Transistoren etwas
zusammenbauen.

Die angepriesene Stabilität des LT1498 bei kapazitiver Last ist hier
übrigens bedeutungslos, da der Opamp ohne Gegenkopplung betrieben wird.

: Bearbeitet durch Moderator
von Anja (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Die angepriesene Stabilität des LT1498 bei kapazitiver Last ist hier
> übrigens bedeutungslos, da der Opamp ohne Gegenkopplung betrieben wird.

Das ist zwar richtig. Aber selbst mit Gegenkopplung (die vor dem 1K 
Widerstand liegen muß) würde der 1K Serienwiderstand ein Schwingen 
verhindern.

Deine Beispiele für Ersatz zeigen noch ein anderes mögliches Problem: 
bei einem Op-Amp mit Back to Back Dioden am Eingang wird die 
Referenzspannung des Verstärkers verzogen.

Außerdem finde ich es erschreckend wenn die -12V auf dem Ausgang (u.a. 
wegen D6) nicht diagnostiziert werden können.
Falls die -12V nicht vorhanden sind (Fehler in Verkabelung oder 
Gegenstelle) sollte das Schütz nicht geschlossen werden.

Aber wer am Preis des Op-Amps schon herummäkelt wird auch den 
notwendigen Fehlerstromschutzschalter einsparen. Und das Schütz läßt 
sich sicher durch billigere 1 Euro Relais ersetzen.

Gruß Anja

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Anja schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Die angepriesene Stabilität des LT1498 bei kapazitiver Last ist hier
>> übrigens bedeutungslos, da der Opamp ohne Gegenkopplung betrieben wird.
>
> Das ist zwar richtig. Aber selbst mit Gegenkopplung (die vor dem 1K
> Widerstand liegen muß) würde der 1K Serienwiderstand ein Schwingen
> verhindern.

Das kommt dann noch hinzu.

> Deine Beispiele für Ersatz zeigen noch ein anderes mögliches Problem:
> bei einem Op-Amp mit Back to Back Dioden am Eingang wird die
> Referenzspannung des Verstärkers verzogen.

Der OPA991 hat diese Dioden nicht. Aber selbst wenn sie vorhanden sind
(wie bspw. bei dem ursprünglich eingesetzten LT1498), ist das kein
Problem, da die mit dem Spannungsteiler gebildete "Referenzspannung"
(wenn man dabei überhaupt von einer solchen sprechen kann) recht
hochohmig ist, so dass keine hohen Ströme durch die Dioden fließen.

> Außerdem finde ich es erschreckend wenn die -12V auf dem Ausgang (u.a.
> wegen D6) nicht diagnostiziert werden können.
> Falls die -12V nicht vorhanden sind (Fehler in Verkabelung oder
> Gegenstelle) sollte das Schütz nicht geschlossen werden.

Ja, das ist nicht gut.

> Aber wer am Preis des Op-Amps schon herummäkelt wird auch den
> notwendigen Fehlerstromschutzschalter einsparen. Und das Schütz läßt
> sich sicher durch billigere 1 Euro Relais ersetzen.

Die fehlende -12V-Diagnose stammt ja nicht vom "Mäkler", sondern von
dem, der auch einen höheren Preis für den Opamp zu zahlen bereit war.

Auf der anderen Seite könnte man D6 auch weglassen, R7=47k und R8=15k
wählen und einen zusätzlichen Widerstand mit 12k von CP_READ gegen +3V3
schalten. Damit werden die ±12 an CP auf etwa 0,1V bis 3,1V an CP_READ
abgebildet, so dass mit dem Mikrocontroller der gesamte Spannungsbereich
erfasst werden kann. Natürlich muss dann die Software entsprechend
angepasst werden.

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