Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Antrieb mit 1U/h


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von Bernd F. (metallfunk)


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Für meinen mechanischen ewigen Kalender suche ich einen
Büro tauglichen (leisen) Antrieb.
Zifferblattdurchmesser ist 70 cm.

Da gäbe es was:
https://de.rs-online.com/web/p/wechselstrommotoren/1813021

Leider ist das Drehmoment knapp. Die Genauigkeit?
1 Nm sollte es sicherheitshalber sein, da hier Nachts mehrer
Schaltvorgänge ausgelöst werden und die Zeiger auch Gewicht haben.

Alternativen:
Ich könnte mir einen Antrieb bauen, der über einen Minutenimpuls
eines Schiffschronometers gesteuert wird. Riesenaufwand und
teure Zahnräder.

(Die Bewegung muss nicht gleichförmig sein, alle 30 Sekunden
reicht).

Oder: Ein Schrittmotor mit Getriebe und elektronischer Steuerung.
Das Problem: Davon habe ich keine Ahnung.
(Lärmt das rum?)

Alle Ideen sind willkommen.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


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Wieso nicht ein fertiges Uhrwerk nehmen?
Da ist doch immer eine Achse dabei mit genau einer Umdrehung pro 
Stunde...

1 Nm sollte abgesehen davon doch auch mit einem Schrittmotor machbar 
sein?

: Bearbeitet durch User
von Günni (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> und die Zeiger auch Gewicht haben

Die Zeiger sollten ausbalanciert sein. Bei Kirchturmuhren hat man das so 
gemacht und wenn man die Zeiger ansieht, kann man auch erkennen wie. 
Dann ist das vom Motor aufzubringende Drehmoment schon mal viel 
geringer. Bei so langsamen Vorgängen bietet sich die Verwendung von 
Schrittmotoren an. In alten Laufwerken für 5,25 Zoll Disketten waren die 
Motoren für das Verschieben des Leskopfes durchaus Schrittmotoren, die 
auch ohne Getriebe eine Feinpositionierung erlaubten. Damit könnte man 
schon mal erste Versuche starten.

In Arduino-Einsteigerkästen ist oft ein kleinerer Schrittmotor und ein 
Treiberbaustein mit einem ULN2003 Baustein, der pro Kanal bis 0,5 A 
treiben kann und interne Freilaufdioden hat. Der sollte  für die meisten 
Anwendungen ausreichen.

von 2aggressive (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Leider ist das Drehmoment knapp. Die Genauigkeit?
https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronuhr#Ganggenauigkeit


> (Die Bewegung muss nicht gleichförmig sein, alle 30 Sekunden
> reicht).
Also alle dreissig Sekunden eine "schlagartige" Halbumdrehung mit 
Zeiger? Das klingt unüberlegt.


> Oder: Ein Schrittmotor mit Getriebe und elektronischer Steuerung.
> Das Problem: Davon habe ich keine Ahnung.
Ich auch nicht :D
Darf sich "das Ding" mit dem Netzwerk (NTP) verbinden? Oder DCF77 
bevorzugt. Oder andere Ideen?
> (Lärmt das rum?)
Kann man durchaus leise hinbekommen. Kleinstrechner mit "Shields" für 
Schrittmotoren sollten durchaus im Preisrahmen deiner Projekte eher 
kein unüberwindbares Hindernis darstellen. Stromversorgung 230Volt steht 
wohl zur Verfügung, ansonsten hättest du nicht den Reichelt-link mit dem 
Synchronmotor gebracht.
Zur passenden Software wird dir hier sicherlich geholfen werden, denke 
ich. Zu diesem Thema gibts weitaus erfahrenere Foristen, von meiner 
Seite wird dazu nix nützliches kommen.

SCNR
Ansonsten hätte ich dir auch eine Lösung mit Aufzugsfeder --oder 
tonnensschweren Gewichten-- zugetraut :D

von pnp (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Also alle dreissig Sekunden eine "schlagartige" Halbumdrehung mit
> Zeiger? Das klingt unüberlegt.

Lies nochmal und denke nach, wie viele 30s-Abschnitte in einer Stunde 
liegen. Anschließend kannst du nochmal entscheiden, ob das eine 
"schlagartige" Halbumdrehung ist...

von 2aggressive (Gast)


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2aggressive schrieb:
> unüberlegt
Unüberlegt Meinerseits!
Ist ja "nur" alle dreissig Sekunden eine halbe Sechzigstel Undrehung, 
also eine hundertzwanzigstel Umdrehung. IaW: drei Grad.

Winkel
In Sekundenzeigerwinkel gesprochen: halbe Sekunden als Auflösung der 
Sprünge. Für Schrittmotoren null Problemo.

von 2aggressive (Gast)


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pnp schrieb:
> "schlagartige" Halbumdrehung ist...
Jaja :D Mein Hirn dreht im Moment auch nur mit einer Undrehung _pro 
Stunde_, hab meinen Fehler "schon" bemerkt :D

von Falk B. (falk)


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Bernd F. schrieb:
> Oder: Ein Schrittmotor mit Getriebe und elektronischer Steuerung.
> Das Problem: Davon habe ich keine Ahnung.

Das kann man lernen, ist nicht schwer. Du brauchst ja keine Super Super 
Steuerung, sondern nur einfachen Vollschrittbetrieb. Die meisten 
Schrittmotoren machen 200 Vollschritte/Umdrehung, da kannst du sogar 
nocht deutlich besser mechanisch und zeitlich auflösen, ohne groß zu 
zaubern.

> (Lärmt das rum?)

Nö. Denn in den Schrittpausen ist der Treiber aus, das spart Strom und 
erzeugt keinerlei Geräusche. Bestenfalls der Schritt macht, je nach 
Dynamik, ein leises, sanftes Blub-Geräusch.

https://www.youtube.com/watch?v=JcRlM-UFq30

von jo (Gast)


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Günni schrieb:
> In Arduino-Einsteigerkästen ist oft ein kleinerer Schrittmotor und ein
> Treiberbaustein mit einem ULN2003 Baustein [...]

Zum Beispiel
https://www.makershop.de/module/motosteuerung/stepper-motor-uln2003/
Bekommst du aber auch zigfach in der Bucht.

Der Motor 28BYJ-48 besitzt ein Getriebe mit einem unmöglichen 
Untersetzungsverhältnis von 63,6828125... - oder so.
Kuck da: https://forum.arduino.cc/t/geared-stepper-motor/71308

von m.n. (Gast)


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Günni schrieb:
> In alten Laufwerken für 5,25 Zoll Disketten waren die
> Motoren für das Verschieben des Leskopfes durchaus Schrittmotoren, die
> auch ohne Getriebe eine Feinpositionierung erlaubten.

Mit 1 Nm? Wohl kaum!

Ein Schrittmotor mit Getriebe hat genügend Drehmoment und läßt sich 
einfach ansteuern. Wenn die Stromaufnahme kein Problem ist, würde ich 
ihn auch nicht abschalten. Beispiel: 
https://www.pollin.de/p/joy-it-schrittmotor-mit-getriebe-5-1-nema17-05gm-1-80-motor-2-phasen-2-8-v-1-68-nm-310803
Mit 1/8 Schritt und 1:5 Getriebe werden 8000 Impulse/h benötigt. 
8000/3600 = 2,222222 Impulse/s

Alternativ geht auch ein DC-Motor mit Getriebe (Scheibenwischermotor), 
dessen Umdrehungen gezählt werden.

Für einen "ewigen" Kalendar würde ich darauf achten, daß das Getriebe 
eine lange Lebensdauer hat. 100000 Umdrehungen entsprechen etwa 11,4 
Jahren.

von Sebastian (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Denn in den Schrittpausen ist der Treiber aus

Dann hat er aber auch weniger Drehmoment zum "halten" der Position!

> Du brauchst ja keine Super Super Steuerung, sondern nur einfachen 
Vollschrittbetrieb

Vollschrittbetrieb macht es aber (etwas) lauter.

von m.n. (Gast)


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m.n. schrieb:
> Beispiel:

Den gibt es zum gleichen Preis auch bei Reichelt, wo die Getriebedaten 
genauer angegeben wurden. Es sind 1:5,1818
Siehe auch hier: Beitrag "Stepper Problem NEMA17-05GM 1036 Stepps statt 1000 Stepps pro Umdrehung"

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich glaube, dass keine Rückstellkräfte auftreten, da ist
ja schon die Lagerreibung von 70! Lagern. (6mm Wellen).

Der Antrieb muss ja nur so stark sein, weil bei Monats-
oder Schaltjahresumstellung Drehmomentspitzen auftreten,
da müssen dann mehrere Bremshebel gleichzeitig angehoben werden.

Die analoge Lösung könnte so aussehen:
Ein Motor mit 3U/min aus dem Fundus bekommt einen Einzahn-
mitnehmer und dreht ein Zahnrad mit 60 Zähnen jede Minute
einen Zahn weiter. Gesteuert von einem Schiffschronometer.
(Eine der ersten Quarzuhren!)

2 Relais, ein Mikroschalter + ein wenig Bastelarbeit.

Die Alternative: Opa fängt an, sich mit Mikrokontrollern
zu beschäftigen.

Viele Grüße
Bernd

von 2aggressive (Gast)


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jo schrieb:
> Der Motor 28BYJ-48 besitzt ein Getriebe mit einem unmöglichen
> Untersetzungsverhältnis von 63,6828125
So "unmöglich" ist das nicht, im Gegenteil:
5.625 Grad pro Step; 64 Schritte pro Umdrehung.
Dann kommt das Getriebe hinzu: 1/64.

An der Welle:  360/5.625/64= 0,001
TADA!!! 1000 Steps entsprechen einer Umdrehung, eine feine Sache, und 
Auflösung hier (>Faktor acht, wenn ich mich nicht schonwieder verrechnet 
habe) ausreichend.

Aber: Drehmoment ist nur
Drehmoment:> 34.3mN.m (120Hz)
Rastmoment:> 34.3mN.m
Selbst mit einer weiteren 1/8-Untersetzung also nur 0,274Nm, gefordert 
war das vierfache.


Unfähig ("Er war stets bemüht") eines besseren konkreten Vorschlages, 
eine "Show"; was moderne Servos (Steppermotorersatz= 
Leistungsmotor+Drehwinkelerkennung) heutzutage leisten können (zu Bernds 
Problem natürlich totaler Overkill):

Nanometers?? High Resolution Servos for the CNC Machine
https://www.youtube.com/watch?v=15_qysmeLD0

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Mir fällt gerade nicht mehr ein wie das System heißt mit dem früher 
(vielleicht auch noch heute) Bahnhofsuhren gesteuert wurden. Das Prinzip 
war ähnlich wie früher auch Fernschreiber synchronisiert wurden.

Im Prinzip enthält die Uhr einen relativ ungenauen Antrieb, der nur 
etwas schneller laufen musste als die Schrittzeit. Pro Umdrehung (oder 
wie viele Stopps man pro Umdrehung verwendet) läuft der Antrieb in einen 
mechanischen Stopp (mit Rutschkupplung am Motor) oder elektrischen Stopp 
(Kontakt der den Motor abschaltet). Ein genau getaktetes Steuersignal 
gibt den Stopp in festen Zeitintervallen frei und schaltet ihn wieder 
scharf. Der Antrieb macht dann eine weitere Umdrehung um wieder in den 
Stopp zu laufen und dort wieder vom Stuersignal freigegeben zu werden.

Das heißt die Uhr läuft nicht gleichmäßig, aber insgesamt ist eine 
Umdrehung (oder wie viel Stopps man pro Umdrehung verwendet) so genau 
wie das Steuersignal.

: Bearbeitet durch User
von 2aggressive (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Die analoge Lösung könnte so aussehen:
> Ein Motor mit 3U/min aus dem Fundus bekommt einen Einzahn-
> mitnehmer und dreht ein Zahnrad mit 60 Zähnen jede Minute
> einen Zahn weiter. Gesteuert von einem Schiffschronometer.
> (Eine der ersten Quarzuhren!)
Wenn dir Quarzgenauigkeit ausreicht brauchst du auf meine obigen 
Fragen/Denkanstösse sowieso nicht weiter eingehen :|

> 2 Relais, ein Mikroschalter + ein wenig Bastelarbeit.
Klingt nicht mehr soo schlimm wie im Eingangspost beschrieben.


> Die Alternative: Opa fängt an, sich mit Mikrokontrollern
> zu beschäftigen.
In der Gewichtsklasse "ewig" bist Du schon längst gelandet; da musst du 
niemandem etwas Beweisen.
Aber auch Opas sollten Alternativen haben :D

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Mit dem Metallbaukasten Nr. 80 von eitech und einem 
Zahnradzusatzbaukasten Nr. C132 und einem Kardangelenk von Conrad 
Art.-Nr.: 226467 klappt das. Der 5V Schrittmotor macht 200 Schritte pro 
Umdrehung, das entspricht alle 18 Sekunden einen Schritt von 1,8°. Da 
hört man nix.

Der Stundenzeiger wird über ein zweistufiges Getriebe angesteuert (10 
Zähne auf 40 Zähne und 20 Zähne auf 60 Zähne). Da dreht man von Hand nix 
mehr zurück.

Benötigt werden noch zwei H-Brücken und ein runtergeteilter 
Quarzoszillator. Mit einen Flip-Flop werden die Impulse auf die beiden 
Stränge des Schrittmotors aufgeteilt.

von Wolfgang (Gast)


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Günni schrieb:
> In Arduino-Einsteigerkästen ist oft ein kleinerer Schrittmotor und ein
> Treiberbaustein mit einem ULN2003 Baustein, der pro Kanal bis 0,5 A
> treiben kann und interne Freilaufdioden hat. Der sollte  für die meisten
> Anwendungen ausreichen.

Einen steinzeitlichen (1976) ULN2003 als Schrittmotortreiber will man 
sich heutzutage eigentlich nicht mehr antun. Das ist eine technologische 
Sackgasse.
Gerade wenn es auf ruhigen Lauf ankommt, will man Mikroschrittbetrieb 
machen. Und die Möglichkeit zur Haltestromabsenkung zu nutzen, bietet 
sich bei einer Uhr geradezu an. Ein A4988 wäre z.B. eine Möglichkeit.

von jo (Gast)


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2aggressive schrieb:
>> Der Motor 28BYJ-48 besitzt ein Getriebe mit einem unmöglichen
>> Untersetzungsverhältnis von 63,6828125

> So "unmöglich" ist das nicht, im Gegenteil:
> 5.625 Grad pro Step; 64 Schritte pro Umdrehung.
> Dann kommt das Getriebe hinzu: 1/64.
>
> An der Welle:  360/5.625/64= 0,001
> TADA!!! 1000 Steps entsprechen einer Umdrehung, eine feine Sache, und
> Auflösung hier (>Faktor acht, wenn ich mich nicht schonwieder verrechnet
> habe) ausreichend.


Das Foto (Anlage - ausgeliehen bei 
https://blog.eletrogate.com/guia-completo-do-motor-de-passo-28byj-48-driver-uln2003/) 
eines geöffneten Getriebes zeigt allerdings:

Ritzel = 9 Z
Doppelzahnrad: 32 Z / 11 Z
Doppelzahnrad: 22 Z / 9 Z
Doppelzahnrad: 26 Z / 10 Z
Ausgangsachse: 31 Z

Dies ergibt eine Untersetzung von:
31/1 * 26/10 * 22/9 * 31/11 * 1/9 = 25792 / 405

Wer rechnet es nach?

von Bernd F. (metallfunk)


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Hier ein aktuelles Bild des unteren Getriebes.
Das ist noch nicht fertig. es fehlt noch die Steuerscheibe
für die Zeitgleichung und für Sonnenenauf- Untergang.

Grundrahmen ist Flachstahl 40x6.

Grüße Bernd

von Andreas M. (andreas_m62)


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Einen Steppermotor mit 200 Schritten a 1,8 Grad
kann man auch mit Wechselspannung betreiben.
Mit der Genauigkeit der Netzfrequenz.
Macht genau 1 Umdrehung pro Sekunde.
Die "Quadratur" für die beiden Spulen wird mit Kapazitäten erzeugt:

https://www.b-kainka.de/bastel10.htm

: Bearbeitet durch User
von jo (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Gesteuert von einem Schiffschronometer.
> (Eine der ersten Quarzuhren!)
>
> 2 Relais, ein Mikroschalter + ein wenig Bastelarbeit.
>
> Die Alternative: Opa fängt an, sich mit Mikrokontrollern
> zu beschäftigen.

Den Schiffschronometer (haben will!) würde ich beibehalten, den Ausgang 
dem uC als Vergleichsnormal unterschieben.

Ich wette, dass "Opa" seinen Mikrokontroller-basierten "Ewigen Kalender" 
(Tipp: nimm 'n Arduino) an 2 Nachmittagen in Griff hätte.

Die Frage ist nur, ob man das bei einem mechanischen Schmuckstück haben 
will. Der monetäre Einsatz ist aber so gering (<10€), dass man sich 
diesen Lösungsweg als "Einstiegsdroge" genehmigen könnte.

von Falk B. (falk)


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Bernd F. schrieb:
> Hier ein aktuelles Bild des unteren Getriebes.

Das ist ja echt uhrig! ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich hätte ja den passenden mechanischen Antrieb.

Aber: da müsste ich mein halbes Büro abreißen, um das
lauffähig zu bekommen. Die Gewichte der Uhr müssten
mindestens 8 Meter nach oben, ein elektrischer Aufzug wäre
auch nicht schlecht.

Der WAF-Faktor eines solchen Umbaus wäre mehr als grenzwertig.
Deshalb: E-Antrieb der Zifferblätter.

Grüße Bernd

von Helge (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Einen Steppermotor mit 200 Schritten a 1,8 Grad
> kann man auch mit Wechselspannung betreiben.

Das habe ich so ähnlich auch mal ausprobiert. Allerdings hab ich der 
einen Spule die Kondensatoren und der anderen irgendeine ausgediente 
Lautsprecherdrossel spendiert. Läuft schön ruhig.

von 2aggressive (Gast)


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jo schrieb:
> Das Foto...
> Wer rechnet es nach?
Ooops.

Bernd F. schrieb:
> Ich hätte ja den passenden mechanischen Antrieb.
Wie immer schon etwas vorbereitet, dachte ich mir schon.

> Aber: da müsste ich mein halbes Büro abreißen, um das
> lauffähig zu bekommen. Die Gewichte der Uhr müssten
> mindestens 8 Meter nach oben, ein elektrischer Aufzug wäre
> auch nicht schlecht.
So kennen wir dich :D

> Der WAF-Faktor eines solchen Umbaus wäre mehr als grenzwertig.
> Deshalb: E-Antrieb der Zifferblätter.
Dann bleibt kein Ausweg: Opa muss lernen.

Wobei: Quarzqualität gibbet eigentlich schon nach der Idee von Michael, 
völlig ohne Programmierung:
Beitrag "Re: Antrieb mit 1U/h"

von Dieter (Gast)


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Sehr flexibel ließe sich das damit aufbauen:
https://www.lego.com/de-de/product/early-simple-machines-set-9656
Das dürfte dann ein echter Hingucker für Kollegen und Besucher werden.

von joe88349 (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Mir fällt gerade nicht mehr ein wie das System heißt

Ich kenne nur den sog. "Uhrgan" (ohne "g" am Ende!) von Zeiss, sowas 
hatten wir früher im Getriebe unseres Fernrohrs; wurde von einer 
Quarzuhr gesteuert. Also ein normaler Wechselstrommotor mit Getriebe, 
das ähnlich einer Ankerhemmung mit Sekundenimpulsen synchronisiert 
wurde.

Siehe auch
https://volkssternwarte-erfurt.de/sternwarte/instrumente
https://www.astw.de/projekte/pendeluhren.php
http://www.archive.zeiss.de/vtrech.FAU?sid=D541988D&amp;dm=4&amp;RO_ZEILE_1=uhrgan 
(Punkt 6+7)

von Wolfgang (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Einen Steppermotor mit 200 Schritten a 1,8 Grad
> kann man auch mit Wechselspannung betreiben.

Genau das tut man bei Mikroschrittbetrieb ;-)
Einziger Unterschied ist, dass deine Spannung vom Trafo und nicht vom 
Wechselrichter (aka Schrittmotortreiber mit Stromregelung) kommt.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo,

m.n. schrieb:
> Günni schrieb:
>> In alten Laufwerken für 5,25 Zoll Disketten waren die
>> Motoren für das Verschieben des Leskopfes durchaus Schrittmotoren, die
>> auch ohne Getriebe eine Feinpositionierung erlaubten.
>
> Mit 1 Nm? Wohl kaum!

Ein Floppy-Motor garantiert nicht, da muss man schon einen größeren 
Motor mit 56mm Flanschmaß nehmen (Nema23).

> Ein Schrittmotor mit Getriebe hat genügend Drehmoment und läßt sich
> einfach ansteuern. Wenn die Stromaufnahme kein Problem ist, würde ich
> ihn auch nicht abschalten. Beispiel:
> 
https://www.pollin.de/p/joy-it-schrittmotor-mit-getriebe-5-1-nema17-05gm-1-80-motor-2-phasen-2-8-v-1-68-nm-310803
> Mit 1/8 Schritt und 1:5 Getriebe werden 8000 Impulse/h benötigt.
> 8000/3600 = 2,222222 Impulse/s

Der Motor braucht alleine für seine elektrischen Verluste 9,4W, das 
macht im Jahr 82kWh. Eine teure Heizung...

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Gerhard O. (gerhard_)


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In der Link sind Fotos eines Interessanten Konzept für einen starken 
Zeigerantrieb so wie sie bei Turmuhren notwendig sind.

https://www.youtube.com/watch?v=Ijtk3WMHLX8

Der Antrieb ist selbstblockierend und beruht auf ein Doppelstift 
Treibrad das bei jeweils einer vollen Umdrehung das Zahnrad um einen 
Zahn weiter dreht. In der Stiftruhestellung ist das Zahnrad durch die 
Stifte blockiert. Mechanisch ist das Konzept sehr sauber und prinzipiell 
zuverlässig.

Der Motor wird einmal in der Minute von der elektronischen Mutteruhr zum 
Drehen getriggert.

https://www.perrot-turmuhren.de/turmuhren-laeuteanlagen-sonderuhren-turmzieren-glockenspiele/turmuhrenbau-mechanische-turmuhr-kirchturmuhren-bahnhofsuhren/uhren-zeigerwerke-zeigerantriebe-motorzeigerantrieb-uhrenantriebe-motorzeigerwerke.html

Mit einen 3D Drucker und Zahnrad SW könnte man so ein Werk durchaus 
selber konstruieren und herstellen. Ein Schrittmotor könnte das Stiftrad 
drehen.

Ich finde das Konzept durchaus als "Hobby" geeignet. Auch mit einer XY 
CNC Holzfräsmaschine könnten solche Teile hergestellt werden solange es 
groß genug gebaut werden kann.

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich finde das Konzept durchaus als "Hobby" geeignet.

Na das ist doch mal was! Nicht negativ gemeint!! Ich finde es immer 
wieder überraschend, an welch unvermuteten Stellen "High-Tec" auftaucht!
Danke und Gruß, Rainer

von m.n. (Gast)


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Thorsten O. schrieb:
> Der Motor braucht alleine für seine elektrischen Verluste 9,4W, das
> macht im Jahr 82kWh.

m.n. schrieb:
> Wenn die Stromaufnahme kein Problem ist, würde ich
> ihn auch nicht abschalten.

Was hast Du daran nicht verstanden? Deine Berechnung ist zudem völlig 
fiktiv.

Wenn die Stromaufnahme optimiert sein soll, dann kann man zunächst den 
Motorstrom auf den zum Betrieb notwendigen Wert reduzieren; das volle 
Drehmoment wird ja garnicht benötigt. Weiterhin kann man den Zeiger um 
einen angemessenen Winkel bewegen und danach den Motorstrom für einige 
Sekunden bzw. eine Minute auf Haltestrom reduzieren.
Die notwendige Leistung hängt letztlich vom mechanischen Aufbau ab und 
läßt sich nicht pauschal in kWh/a beziffern.

von Bernd F. (metallfunk)


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Meine analoge "Billiglösung".
Als Taktgeber (Mutteruhr) oxydiert das Teil hier rum:
https://www.glashuetteuhren.de/kaliberuebersichten-modelle/glashuetter-uhrenbetriebe/kaliber-71-quarz-marinechronometer/

Den Motor habe ich auch schon: 59TYD-4A mit 10 U/min.
Überdimensioniert und genehmigt sich 16W, bei den 10% Laufdauer,
die er effektiv hat, wären das 1,6W.

Getriebe 60:1 gibt es hier:
Billiger als zwei Zahnräder beim Mädler.
https://www.ebay.de/itm/124192084978?_trkparms=amclksrc%3DITM%26aid%3D1110006%26algo%3DHOMESPLICE.SIM%26ao%3D1%26asc%3D20201210111314%26meid%3D1ebb81933aa148fe84f0e5dd037e24f9%26pid%3D101195%26rk%3D2%26rkt%3D12%26sd%3D133765139610%26itm%3D124192084978%26pmt%3D1%26noa%3D0%26pg%3D2047675%26algv%3DSimplAMLv9PairwiseWithPLXWeb%26brand%3DMarkenlos&_trksid=p2047675.c101195.m1851&amdata=cksum%3A1241920849781ebb81933aa148fe84f0e5dd037e24f9%7Cenc%3AAQAGAAACAL4i7X78n%252FsEj%252FlzTnWL9qpC7mgKYhew7KT3%252BoQXbFN4XnI6OpyyBhoWrmXg6qO2Ph6eet9fmk940NXSrSNfDqS%252F8bG8up4PVlpTu%252FPXKelFBngGEJzGXEi%252BIMwb2qefD8ovdPvS5CTWD82mfNn%252BEPScONWgZlUaQNwRKFPEqyIqZ701fj7XyE3p0gyfdYMIoTkP64Polyt3nbqzFVrBQwo5xL8f8SqqLTd8Gxtn7WG3v0p%252FqIlPfrLOQDSZzvtalYeNgZJ7v%252BbFLYRfUwgIXkZe8Ok%252F%252BwRfGa2P48iIqeS1TQojQlP8FXnLIbFs%252F20vQCVNJ%252BXtiWPM8d3K2x1a%252B26hgJBThq0KAWEnW6QczVZUXV32o%252BaXCSXxS%252BvA2ATXg8eBwKLxFyqdDtAlFSKImEID1cTj%252BEEp71kh3INlQBkh3%252FY0V45zNzfqfglaSkS9f5kSBzTb7%252BRRThECbjSjbg%252BsHxdAcLtNgeTnHcbdliH2m0Zj%252BTgAl04Gpc2WhSmi2gVmERz8AmTxlg9DS5CX1L5obE2%252Fl7nDkmUSDxQM83GplaKj7OZjl36Q0GQMUwMlUD3w4sMgAynx%252F3AiZ8DUF7DL%252Bo4kExkoY5O0G5sQ8KRaKlzPT2nnfUkbVgk%252BxB%252F%252BSQs8lShnLnvodK7N2MPl5LOF4XiIow7IC%252FyGutbCuYdZ%7Campid%3APL_CLK%7Cclp%3A2047675

Nun noch 1 Relais und einen Endschalter aus der alten Kaffeemaschine.
Und noch einen kleinen Zeitschalter für 10€. (Damit der Endschalter
beim Start der nächsten Umdrehung des Motors überfahren wird).
Ein Netzteilchen für Relais und Timer wird sich finden.

Das Minutensignal vom Chronometer dauert ca. 1 sec.

Grüße Bernd

von m.n. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Nun noch 1 Relais und einen Endschalter aus der alten Kaffeemaschine.

Da hast Du soviel Arbeit investiert, daß Du bei den Kleinteilen nicht am 
falschen Ende sparen solltest.

Bernd F. schrieb:
> Den Motor habe ich auch schon: 59TYD-4A mit 10 U/min.

Läuft der beim Abschalten noch nach?

von Bernd F. (metallfunk)


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m.n. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Nun noch 1 Relais und einen Endschalter aus der alten Kaffeemaschine.
>
> Da hast Du soviel Arbeit investiert, daß Du bei den Kleinteilen nicht am
> falschen Ende sparen solltest.
>
> Bernd F. schrieb:
>> Den Motor habe ich auch schon: 59TYD-4A mit 10 U/min.
>
> Läuft der beim Abschalten noch nach?

Das mit der ausrangierten Saeco war eher ein Scherz, obwohl
die schon einige Teilchen spendiert hat.

Der Motor hat keinen Nachlauf.

Ich habe mir mal Gedanken über die Steuerung gemacht.
2 Mikroschalter und 2 Kleinrelais reichen. Die Funktion
des Einschaltwischers kann die Steuerscheibe übernehmen.

Grüße Bernd

von m.n. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Ich habe mir mal Gedanken über die Steuerung gemacht.
> 2 Mikroschalter und 2 Kleinrelais reichen. Die Funktion
> des Einschaltwischers kann die Steuerscheibe übernehmen.

Ich finde es auf jeden Fall gut, wenn Du eine Lösung hast, die ohne 
Programmierung von Dir umgesetzt werden kann.

Persönlich würde ich eher mit Gleichspannung (12/24 V) arbeiten wollen, 
um einen Stromausfall mit einem Akku abzufedern. Das "Zahnradmonster" 
nach einem Stromausfall neu einzustellen, sieht etwas kompliziert aus.
Aber vielleicht verläßt Du die Werkstatt nie ohne Schlüsselsatz ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


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m.n. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Ich habe mir mal Gedanken über die Steuerung gemacht.
>> 2 Mikroschalter und 2 Kleinrelais reichen. Die Funktion
>> des Einschaltwischers kann die Steuerscheibe übernehmen.
>
> Ich finde es auf jeden Fall gut, wenn Du eine Lösung hast, die ohne
> Programmierung von Dir umgesetzt werden kann.
>
> Persönlich würde ich eher mit Gleichspannung (12/24 V) arbeiten wollen,
> um einen Stromausfall mit einem Akku abzufedern. Das "Zahnradmonster"
> nach einem Stromausfall neu einzustellen, sieht etwas kompliziert aus.
> Aber vielleicht verläßt Du die Werkstatt nie ohne Schlüsselsatz ;-)

Das Stellen des mechanischen Kalenders ist kein großes Problem.
Die Welle des Antriebsmotors muss eine trennbare Kupplung er-
halten. Dann lässt sich die Uhrzeit einstellen.

Etwas schwieriger ist die Datumsanzeige. Hier lässt sich ein
bestimmtes Rad drehen. Da werde ich einen Innensechskant ein-
bauen. Der Akkuschrauber dreht locker 120 Tage vor oder zurück.

Ein kleines Problem hätte ich aber noch:
Der Schaltkontakt (1/U min)in der Mutteruhr (Schiffschronometer)
ist schon recht verschlissen. Erst nach Putzen mit 600er Schleif-
papier macht er wieder, was er soll.

Der filigrane Schaltkontakt muss später 2 Kleinrelais schalten und
ist kaum ersetzbar.
Gibt es eine einfache Möglichkeit Kontaktverschleiß zu minimieren?
In 4 Jahren sind das 2 102 400 Schaltungen.

Grüße Bernd

von m.n. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Der Schaltkontakt (1/U min)in der Mutteruhr (Schiffschronometer)
> ist schon recht verschlissen.

Läßt sich ein Magnet montieren und damit ein Reedkontakt bzw. Hallsensor 
(TLE4905 o.ä.) schalten?

von Bernd F. (metallfunk)


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m.n. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Der Schaltkontakt (1/U min)in der Mutteruhr (Schiffschronometer)
>> ist schon recht verschlissen.
>
> Läßt sich ein Magnet montieren und damit ein Reedkontakt bzw. Hallsensor
> (TLE4905 o.ä.) schalten?

Alles geht.
Ich möchte die Antiquität aber möglichst nicht umbauen.
Das gehört sich einfach nicht.

Dieser Schiffschrono ist gebraucht. Er wurde wohl viele Jahre
auf einem Schiff der DDR benutzt. Das Minutensignal steuerte
die restlichen Uhren.
Mehr dazu:
Beitrag "Quarzuhr VEB- Glashütte reparieren?"

Grüße Bernd

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