Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik bistabiles Ventil schalten


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von Ralph W. (rhwinzin)


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Hallo zusammen,

ich hatte einen kaputten Royal Gardineer Bewässerungscomputer rumliegen 
und dachte mir, dass ich mit den Ventilen eigentlich ja auch eine eigene 
Bewässerungssteuerung bauen könnte. Das ganze soll dann mal 
batteriebetrieben bzw. mit Solarzelle/Pufferbatterie laufen und mit 
einem ESP32 gesteuert werden.

Natürlich habe ich keinerlei Bezeichnung zu den Ventilen, aber sie sind 
bistabil, öffnen bei 9V/1.3A und schließen bei 3V/-0.5A.

Und jetzt fangen die Fragen an:
1) Öffnen bei 9V und schließen bei 3V - klingt seltsam. Aber wenn das 
Ventil beim Öffnen 9V verträgt kann man die beim Schließen sicherlich 
auch anlegen.
2) Wird so etwas über einen Kondensator gesteuert? Beim Laden/Entladen 
hätte ich Stromimpulse und die Änderung der Flussrichtung. Ist das der 
richtige Ansatz?
3) Von meinen 3,3V bzw. 5V muss ich auf die 9V kommen - mache ich das am 
einfachsten über eine Ladungspumpe?
4) Und gerade fällt mir noch ein, dass ja eine Freilaufdiode parallel 
zum Ventil geschalten werden soll. Wenn aber nun beim Öffnen und 
Schließen der Strom in unterschiedliche Richtungen fließt - wie 
funktioniert das dann?

Ich hoffe, dass das keine zu doofen Fragen sind und wäre über jede 
Hilfestellung dankbar.

: Verschoben durch Moderator
von Helge (Gast)


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Vielleicht so ähnlich. R1 so dimensionieren, daß 0,5A Impuls erzeugt 
wird.

von H. H. (Gast)


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Ralph W. schrieb:
> 1) Öffnen bei 9V und schließen bei 3V - klingt seltsam. Aber wenn das
> Ventil beim Öffnen 9V verträgt kann man die beim Schließen sicherlich
> auch anlegen.

Keineswegs. Wenn beim schließen zu viel Strom fließt, dann wird der Kern 
nicht entmagnetisiert, sondern wieder magnetisiert, nur in 
Gegenrichtung.


Ralph W. schrieb:
> öffnen bei 9V/1.3A und schließen bei 3V/-0.5A.

Hier steht ja auch das Vorzeichen beim Strom.

von HildeK (Gast)


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Ralph W. schrieb:
> 3) Von meinen 3,3V bzw. 5V muss ich auf die 9V kommen - mache ich das am
> einfachsten über eine Ladungspumpe?
Sicher nicht für mehr als 1A. Eine Ladungspumpe ist gut für wenige 10mA.
Entweder musst du einen Boost-Schaltregler nehmen oder eher besser 
gleich alles mit 9V versorgen und die 3,3V und 5V über einen Regler 
davon ableiten.

> 4) Und gerade fällt mir noch ein, dass ja eine Freilaufdiode parallel
> zum Ventil geschalten werden soll. Wenn aber nun beim Öffnen und
> Schließen der Strom in unterschiedliche Richtungen fließt - wie
> funktioniert das dann?
Freilaufdioden sollen davor schützen, dass die angeschlossenen 
Treiber-Halbleiter keine Überspannung abbekommen. Es reicht also, die 
Spannung auf z.B. 12V bis 20V zu begrenzen. Dazu kann man zwei z.B. 
12V-Z-Dioden antiseriell verschalten. Diese Anordnung leitet dann bei 
Spannungen oberhalb 12V+0.7V, egal in welche Richtung.
Wenn es eine Anordnung ist, wie sie Helge vermutet, dann wird man gar 
keine Freilaufdioden verwenden müssen. Die braucht man ja nur, wenn 
schnell der durch die Spule fließende Strom unterbrochen wird.

von Firlefanz (Gast)


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Ralph W. schrieb:
> 1) Öffnen bei 9V und schließen bei 3V - klingt seltsam.

Woher hast Du diese Annahme?
Kannst Du mal ein Bild hier einstellen?

von H. H. (Gast)


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von Forist (Gast)


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H. H. schrieb:
> Firlefanz schrieb:
>> Kannst Du mal ein Bild hier einstellen?
>
> 
https://images.bod.com/images/firlefanz-und-co-eberhard-traum-9783753482958.jpg/500/500/Firlefanz_%26_Co..jpg

Merkwürdige Vorstellungen hast du von "hier"

Ralph W. schrieb:
> Ich hoffe, dass das keine zu doofen Fragen sind und wäre über jede
> Hilfestellung dankbar.

Die Ansteuerung von Gardena Ventilen ist kein neues Problem
Beitrag "Ansteuern von Magnetventil Gardena 1251 zur Gartenbewässerung"

Ralph W. schrieb:
> Natürlich habe ich keinerlei Bezeichnung zu den Ventilen, aber sie sind
> bistabil, öffnen bei 9V/1.3A und schließen bei 3V/-0.5A.

... und natürlich hat Gardena keine Website. Sind es möglicherweise doch 
welche von Gardena, z.B. diese hier?
https://help.gardena.com/hc/de/articles/115001177234-Welche-technischen-Daten-hat-dieses-9-V-Bew%C3%A4sserungsventil
Ein Photo könnte deutlich den Wiedererkennungseffekt erhöhen.

von Ralph W. (rhwinzin)


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erstmal schon vielen Dank für die ganzen Antworten schon in weniger als 
12h - Respekt!

Natürlich hatte ich vorher schon hier gesucht, aber nicht wirklich das 
gefunden, was (meiner Meinung nach) die Lösung für mein Problem ist. Bin 
eigentlich eher auf der Softwareseite unterwegs und insofern erkenne ich 
es vielleicht auch nicht direkt, selbst wenn's schon vor mir liegt.

Hier noch Fotos vom Ventil, die restlichen Beiträge werde ich dann 
direkt beantworten. Wie Ihr seht, sieht man auf den Ventilen rein gar 
nichts. Keine Typnummer, Hersteller oder sonstwas. Auf der 
Steuerungsplatine hatte ich eine Nummer entdeckt, aber die führt mich 
nur zum kompletten Produkt, nicht zu den Ventilen.

von Ralph W. (rhwinzin)


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HildeK schrieb:
> Ralph W. schrieb:
>> 3) Von meinen 3,3V bzw. 5V muss ich auf die 9V kommen - mache ich das am
>> einfachsten über eine Ladungspumpe?
> Sicher nicht für mehr als 1A. Eine Ladungspumpe ist gut für wenige 10mA.
> Entweder musst du einen Boost-Schaltregler nehmen oder eher besser
> gleich alles mit 9V versorgen und die 3,3V und 5V über einen Regler
> davon ableiten.
>

Dann wird es wohl ein Step-Up Booster werden. Es kommen max. 5V aus 
meiner Solar-Laderegelung. Für den ESP regle ich dann runter. Da der 
original  Bewässerungscomputer mit zwei 1,5V Batterien läuft hatte ich 
die Hoffnung, dass da was verbaut ist, auch direkt mit 3V arbeitet und 
das alles ein bisschen einfacher wird. Tja, schade eigentlich - oder 
halt lehrreich :-)

>> 4) Und gerade fällt mir noch ein, dass ja eine Freilaufdiode parallel
>> zum Ventil geschalten werden soll. Wenn aber nun beim Öffnen und
>> Schließen der Strom in unterschiedliche Richtungen fließt - wie
>> funktioniert das dann?
> Freilaufdioden sollen davor schützen, dass die angeschlossenen
> Treiber-Halbleiter keine Überspannung abbekommen. Es reicht also, die
> Spannung auf z.B. 12V bis 20V zu begrenzen. Dazu kann man zwei z.B.
> 12V-Z-Dioden antiseriell verschalten. Diese Anordnung leitet dann bei
> Spannungen oberhalb 12V+0.7V, egal in welche Richtung.
> Wenn es eine Anordnung ist, wie sie Helge vermutet, dann wird man gar
> keine Freilaufdioden verwenden müssen. Die braucht man ja nur, wenn
> schnell der durch die Spule fließende Strom unterbrochen wird.

Weil ich über den Kondensator nie schnell unterbreche, korrekt?

von Stefan F. (Gast)


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Ralph W. schrieb:
> Öffnen bei 9V und schließen bei 3V - klingt seltsam. Aber wenn das
> Ventil beim Öffnen 9V verträgt kann man die beim Schließen sicherlich
> auch anlegen.

Ich würde für beide Fälle die gleiche Spannung anlegen, damit sich die 
Eisenkerne nicht dauerhaft magnetisch aufladen und irgendwann kleben 
bleiben.

> Wird so etwas über einen Kondensator gesteuert?

Das ist eine valide Option.

> Von meinen 3,3V bzw. 5V muss ich auf die 9V kommen -
> mache ich das am einfachsten über eine Ladungspumpe

Ein 9V Netzteil verwenden und daraus die 3,3V erzeugen. Reichen die 9V 
sicher? Bedenke dass an Leitungen und Bauteilen etwas Spannung abfällt. 
Vielleicht sind 12V besser.

> Und gerade fällt mir noch ein, dass ja eine Freilaufdiode parallel
> zum Ventil geschalten werden soll. Wenn aber nun beim Öffnen und
> Schließen der Strom in unterschiedliche Richtungen fließt - wie
> funktioniert das dann?

Da nimmt man keine Freilaufdiode sondern einen Snubber oder zwei 
antiseriell geschaltete Zenerdioden.

von Ralph W. (rhwinzin)


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Firlefanz schrieb:
> Ralph W. schrieb:
>> 1) Öffnen bei 9V und schließen bei 3V - klingt seltsam.
>
> Woher hast Du diese Annahme?

Nachdem ich keine Daten habe, konnte ich nur Messgeräte anschließen und 
langsam regeln bis es "klack" macht - und das tut's bei den oben 
genannten Werten.

> Kannst Du mal ein Bild hier einstellen?

Hab ich inzwischen nachgereicht. Ist nur leider echt überhaupt nichts 
darauf zu sehen.

von Stefan F. (Gast)


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Schau dir Helges Schaltungsvorschlag an, so würde ich die Dioden und den 
Kondensator auch verwenden. Anstelle loser Transistoren würde ein 
fertiges (Motor driver) IC verwenden. Da sind die Dioden oft sogar 
integriert.

von Harald W. (wilhelms)


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Helge schrieb:

> Vielleicht so ähnlich. R1 so dimensionieren, daß 0,5A Impuls erzeugt
> wird.

Ich würde ein wenig mit der Grösse des Cs experimentieren. Wenn
Du den Wert gefunden hast, bei dem das Ventil gerade noch abfällt,
würde ich diesen Wert mit 1,5 malnehmen und einen solchen Kondensa-
or einbauen. Wobei die Grösse durchaus um +-20% variieren kann.

von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> würde ich diesen Wert mit 1,5 malnehmen u

Lieber mit 3 bis 5.

Denn sowohl die Kondensatoren als auch die Magnetventile altern. 
Deswegen würde ich auch lieber deutlich mehr Spannung verwenden, als 
gerade notwendig erscheint.

von Ralph W. (rhwinzin)


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Forist schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Firlefanz schrieb:
>>> Kannst Du mal ein Bild hier einstellen?
>>
>>
> 
https://images.bod.com/images/firlefanz-und-co-eberhard-traum-9783753482958.jpg/500/500/Firlefanz_%26_Co..jpg
>
> Merkwürdige Vorstellungen hast du von "hier"
>
> Ralph W. schrieb:
>> Ich hoffe, dass das keine zu doofen Fragen sind und wäre über jede
>> Hilfestellung dankbar.
>
> Die Ansteuerung von Gardena Ventilen ist kein neues Problem
> Beitrag "Ansteuern von Magnetventil Gardena 1251 zur Gartenbewässerung"

Ja, hatte ich schon gesehen aber um ehrlich zu sein den Überblick 
verloren, was nun tatsächlich eine gute Lösung gewesen ist, die 
tatsächlich auch umgesetzt wurde. Aber ... und dafür danke, dass Du den 
Link nochmals geschickt hast ... ganz am Ende wird auch erwähnt, dass 
der Strom zum Schließen schon bei 2V statt 9V fließt. Der gleiche 
Effekt, den ich gesehen und der mich überrascht hatte.

>
> Ralph W. schrieb:
>> Natürlich habe ich keinerlei Bezeichnung zu den Ventilen, aber sie sind
>> bistabil, öffnen bei 9V/1.3A und schließen bei 3V/-0.5A.
>
> ... und natürlich hat Gardena keine Website. Sind es möglicherweise doch
> welche von Gardena, z.B. diese hier?
> 
https://help.gardena.com/hc/de/articles/115001177234-Welche-technischen-Daten-hat-dieses-9-V-Bew%C3%A4sserungsventil
> Ein Photo könnte deutlich den Wiedererkennungseffekt erhöhen.

Foto ist inzwischen da. Die Gardena Dinger sind viel größer - die habe 
ich auch im Garten (Oder die 24V Variante? Müsste nachsehen). Meine 
Ventile sind aus diesem Bewässerungscomputer: 
https://www.royal-gardineer.de/Digitale-Bewaesserung-REF-53609-919.shtml
Deutlich kompakter und ich fand interessant, dass das Ding über Monate 
mit zwei 1,5V Batterien funktioniert.

von c-hater (Gast)


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HildeK schrieb:

> Ralph W. schrieb:
>> 3) Von meinen 3,3V bzw. 5V muss ich auf die 9V kommen - mache ich das am
>> einfachsten über eine Ladungspumpe?
> Sicher nicht für mehr als 1A. Eine Ladungspumpe ist gut für wenige 10mA.

Ja, klar. Aber bei dieser Art Ventile wird der hohe Strom ja nur sehr 
kurzzeitig benötigt und man schaltet sie typisch auch nicht Sekundentakt 
um. Eine hinreichende Versorgung dafür ist natürlich auch mit einer 
Ladungspumpe realisierbar. Nur der Speicherelko wird unangenehm groß. 
Ist aber noch durchaus im realistisch machbaren Bereich.

von Helge (Gast)


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Halbwegs realitätsnahe Leistungsbetrachtung:

Einschalten des Ventils z.B. 1As, bei 10V also 10Ws. Das ist die 
Schaltenergie.

Einschalten maximal alle 5 Minuten. Eine Ladungspumpe müßte also 33,3mW 
bereitstellen, beim üblicherweise schlechten Wirkungsgrad der Dinger (+ 
Reserve) also nach dem Einschalten z.B. 5 Minuten lang 100mW aufnehmen.

Das ist lächerlich wenig, dafür brauchts nicht notwendig einen immer 
mitlaufenden step-up-Regler. Nur einen ausreichend großen Speicher-Elko.
Natürlich läßt sich ein simpel-Hochsetzsteller auch mit uC + 
Induktivität + einem Transistor realisieren: Der uC steuert den 
Transistor mit einer schnellen Impulsfolge so lange an, wie der Speicher 
<10V hat.

Die zum Ausschalten notwendige Energie wird durch die Trickschaltung 
sowieso im Elko vor der Spule gespeichert.

von Stefan F. (Gast)


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Helge schrieb:
> also nach dem Einschalten z.B. 5 Minuten lang 100mW aufnehmen.
> dafür brauchts nicht notwendig einen step-up-Regler.

Ja. Allerdings ist es nicht schwer, einen Step-Up Wandler zu finden, der 
weniger Verluste hat. Er muss ja auch nicht "immer mit laufen".

von H. H. (Gast)


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Helge schrieb:
> Halbwegs realitätsnahe Leistungsbetrachtung:
> Einschalten des Ventils z.B. 1As, bei 10V also 10Ws. Das ist die
> Schaltenergie.

Es werden ehr 1-2Ws sein.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Diese Schaltung ist sogar Fail Safe. Bei Stromausfall schaltet T2 
automatisch durch und schaltet das Magnetventil ab.

von Jörg R. (solar77)


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Michael M. schrieb:
> Diese Schaltung ist sogar Fail Safe. Bei Stromausfall schaltet T2
> automatisch durch und schaltet das Magnetventil ab.

Der uC muss 12V liefern damit T3 sperrt.

von temp (Gast)


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Das Thema hatten wir erst vor kurzen. Auch mit Lösungsansätzen:

Beitrag "Re: Zentrale Ansteuerung von 13 bistabilen 9V-Ventilen Gardena G1251"

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Jörg R. schrieb:
> Der uC muss 12V liefern damit T3 sperrt.

Das ist ein Klax. Einfach einen NPN-Transistor in Emitterschaltung 
davorschalten, dann stimmt sogar die Logik wieder.

von Ralph W. (rhwinzin)


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Vielen Dank vorerst - ich werde das demnächst mal ausprobieren. Dauert 
leider immer ein bisschen länger, weil ich nur eine begrenzte Auswahl 
ein Bauteilen rumliegen hab und try-and-error sich zieht, wenn man dann 
wieder auf keine Z-Diode hier und einen Kondensator da warten muss 
(falls da jemand einen Tipp für ein gutes/sinnvolles Paketangebot hat - 
her damit). Aber sind ja zum Glück jetzt einige Monate bis die 
Beregnungssaison wieder losgeht :-)

Cheers,
Ralph

von Teo D. (teoderix)


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Ralph W. schrieb:
> (falls da jemand einen Tipp für ein gutes/sinnvolles Paketangebot hat -
> her damit)

Gibts nich wirklich, viel zuviel unterschiedliche Specs, Bauformen ect.
99,99% liegt dann sinnlos bis zum Nimmerleinstag rum.
Für Eigenentwicklungen/Spielereien, lohnt allenfalls Widerstände und 
Kondensatoren.
Den Rest gezielt kaufen und nie Einzelstücke bestellen! Laut Murphy.
Dann hat man auch was zu vererben. ;)

von Ralph W. (rhwinzin)


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Michael M. schrieb:
> Diese Schaltung ist sogar Fail Safe. Bei Stromausfall schaltet T2
> automatisch durch und schaltet das Magnetventil ab.

Ich hätte zu dieser Grafik mal eine Frage, eigentlich zwei Fragen:
1) was wären typische Kennzahlen für die verschiedenen Komponenten? Ich 
hab das mal in einem Simulator "nachgebaut" und irgendwie tut sich da 
gar nichts. Kann natürlich einfach daran liegen, dass ich die 
Komponenten falsch dimensioniert habe.
2) Der uC an der Basis von T3 soll ja vermutlich das ganze steuern. Ich 
brauche ja zum Öffnen wie auch zum Schließen des Ventils immer nur einen 
Impuls und ich verstehe nicht, wie ich mit einem Steuereingang diese 
zwei unterschiedliche Impulse generieren kann.

Cheers,
Ralph

von Stefan F. (Gast)


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Ralph W. schrieb:
> ich verstehe nicht, wie ich mit einem Steuereingang diese
> zwei unterschiedliche Impulse generieren kann.

Die Impulse erzeugt der Kondensator. Du sollst die Schaltung nur mit 
einfachen Logikpegeln (keine Impulse) ansteuern.

Hast du die Anmerkung von Jörg beachtet?

Jörg R. schrieb:
> Der uC muss 12V liefern damit T3 sperrt.

Michael M. schrieb:
> Das ist ein Klax. Einfach einen NPN-Transistor in Emitterschaltung
> davorschalten, dann stimmt sogar die Logik wieder.

von Ralph W. (rhwinzin)



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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ralph W. schrieb:
>> ich verstehe nicht, wie ich mit einem Steuereingang diese
>> zwei unterschiedliche Impulse generieren kann.
>
> Die Impulse erzeugt der Kondensator. Du sollst die Schaltung nur mit
> einfachen Logikpegeln (keine Impulse) ansteuern.
>

Das war schon auch meine Vorstellung. Ich lege den Pegel "kurz" (abh. 
von den Kondensatoreigenschaften) auf high und bekomme dadurch den 
ersten Impuls zum Öffnen. Dann sollte aber der Steuerpegel wieder 
zurückfallen dürfen, weil sich der Controller schlafen legt. Nach x 
Minuten wacht er wieder auf und legt wieder high an und diesmal mal wird 
der Impuls zum Schließen generiert.

Vielleicht kann das die Schaltung ja genau so, aber ich kapier's einfach 
nicht. Und im Simulator macht sie gar nix. Leg ich 12V an die Steuerung 
tut sich gar nichts, lege ich 3V an, dann fließt zwar im Bereich von T3 
Strom aber hinten am Kondensator zieht es mir nur die Spannung auf -9V, 
aber ich sehe keinen Stromfluss. Hab die entsprechenden Bilder mal 
angehängt. Am Kondensator passiert eigentlich nie wirklich was.

Die Schaltung ganz oben im Thread tut eher das was ich mir vorstelle. 
Zwei Steuereingänge und die laden/entladen dann den Kondensator 
entsprechend. Ich komm nur noch nicht auf die richtigen Werte.

von Stefan F. (Gast)


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Du musst den Eingang von T3 über einen Widerstand mit GND verbinden, 
damit er schaltet.

Der Transistor schaltet ein, wenn ein Strom in seine Basis fließt.

So eine unvollständige Prinzipschaltung aus vielen Bauteilen ist 
wertlos, wenn man die Grundlagen nicht verstanden hat. Dann nimmst du 
doch besser wie bereits empfohlen ein Motortreiber-Modul.

von PC-Freak (Gast)


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H. H. schrieb:
> Firlefanz schrieb:
>> Kannst Du mal ein Bild hier einstellen?

@Hinz
Das trifft es doch eher
https://www.google.com/search?q=Firlefanz+bild&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Ralph W. schrieb:
> Ich komm nur noch nicht auf die richtigen Werte.

Eine einzige 12V Versorgung genügt.

von Ralph W. (rhwinzin)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Du musst den Eingang von T3 über einen Widerstand mit GND verbinden,
> damit er schaltet.
>
> Der Transistor schaltet ein, wenn ein Strom in seine Basis fließt.
>
> So eine unvollständige Prinzipschaltung aus vielen Bauteilen ist
> wertlos, wenn man die Grundlagen nicht verstanden hat. Dann nimmst du
> doch besser wie bereits empfohlen ein Motortreiber-Modul.

Na, deshalb frage ich hier ja auch Leute, die sich damit auskennen ;-) 
Und ich will ehrlich sein - die Komplexität ein simples Ventil 
anzusprechen, hatte ich unterschätzt.

Was den Hinweis auf das Motortreiber Modul angeht ... mag für den Profi 
jetzt wieder offensichtlich sein, aber für mich funktionieren Motor und 
Ventil erstmal unterschiedlich und insofern entstehen da leider mehr 
Fragen als Antworten.

von Ralph W. (rhwinzin)


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Michael M. schrieb:
> Ralph W. schrieb:
>> Ich komm nur noch nicht auf die richtigen Werte.
>
> Eine einzige 12V Versorgung genügt.

Hey, vielen Dank für die Ergänzungen. Jetzt macht der Simulator schon 
eher das, was ich erwarten würde.

von Stefan F. (Gast)


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Ralph W. schrieb:
> Was den Hinweis auf das Motortreiber Modul angeht ... mag für den Profi
> jetzt wieder offensichtlich sein, aber für mich funktionieren Motor und
> Ventil erstmal unterschiedlich und insofern entstehen da leider mehr
> Fragen als Antworten.

Motorteiber enthalten diese Schaltung fix und Fertig für mehrere Kanäle 
(meisten 2 oder 4). Dazu enthalten sie meistens noch einen 
Überlastschutz und die Freilaufdioden. Kurzum: Ein sorgloses rundum 
Paket.

Zum Beispiel
https://www.amazon.de/RoboMall-Dual-DC-Motor-Treiber-Arduino-Raspberry/dp/B00R0GK1T2
Das Board hat vier Kanäle. An die Eingänge kannst du direkt deinen 
Mikrocontroller hängen. An die Ausgänge kommen Kondensator und Spule:
1
                        1000µF
2
µC o-----Motortreiber-----||-----Spule-----+
3
              |                            |
4
GND o---------+----------------------------+

Mit Transistoren wird es nicht nur Aufwändiger und komplizierter, 
sondern auch teurer.

von temp (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mit Transistoren wird es nicht nur Aufwändiger und komplizierter,
> sondern auch teurer.
Dafür aber sicherer, weil das Ventil auch ausschaltet wenn die 
Versorgungsspannung unterbrochen wird oder der Strom ausfällt.

Beitrag "Re: Zentrale Ansteuerung von 13 bistabilen 9V-Ventilen Gardena G1251"

Und wenn du dir den oben verlinkten Thread genau durchliest, wirst du 
merken dass in deiner Schaltung auch noch ein paar Bauteile fehlen damit 
die Ventile auch nur halbwegs spezifikationsgerecht angesteuert werden.

von Stefan F. (Gast)


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temp schrieb:
> Dafür aber sicherer, weil das Ventil auch ausschaltet wenn die
> Versorgungsspannung unterbrochen wird oder der Strom ausfällt.

Daran habe ich Zweifel, denn die Versorgungsspannung wird nicht 
schlagartig auf 0 abfallen. Wenn die Umschaltung allmählich stattfindet, 
wird nicht genug Strom durch die Spule fließen, um das Ventil sicher zu 
schließen.

Ist nur eine Vermutung, müsste man ausprobieren.

Stromausfall wäre allerdings meine geringste Sorge. Erfahrungsgemäß 
haben elektronische Geräte häufiger andere Fehlfunktionen.

von Stefan F. (Gast)


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temp schrieb:
> Und wenn du dir den oben verlinkten Thread genau durchliest, wirst du
> merken dass in deiner Schaltung auch noch ein paar Bauteile fehlen damit
> die Ventile auch nur halbwegs spezifikationsgerecht angesteuert werden.

Die Spezifikation kenne ich nicht. Ich habe mich darauf konzentriert, 
einen einfacheren Ersatz für die diskutierte Transistorschaltung zu 
finden, die der TO nicht durchblickt.

von Ralph W. (rhwinzin)


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Kleines Update mal eben von meiner Seite: Ich habe inzwischen einen 
L9110s Motortreiber erhalten und gestern endlich mal Zeit gefunden, ihn 
anzuschließen. Was soll ich sagen ... es geht einfach. Danke schon mal 
für diesen echt guten Hinweis. Via try and error (und mit echtem Wasser 
angeschlossen) hat sich herausgestellt, dass es scheinbar kein 9V, 
sondern ein 12V Ventil ist. Bei 9V hört man zwar ein Klicken, aber 
scheinbar reicht es nicht, um das Ventil tatsächlich zu öffnen bzw. zu 
schließen. Gebe ich 12V über den Treiber an das Ventil, klappt das aber 
prima. Nächster Punkt war dann herauszufinden, wie lang der Puls sein 
muss. Habe mich in 10ms Schritten nach oben bewegt und schon bei 30ms 
öffnet/schließt das Ventil verlässlich.

Was leider nur in unscheinbaren Nebensätzen auftaucht und deshalb 
schreibe ich es hier mal explizit: GND vom Arduino der das Steuersignal 
schickt und GND vom Motortreiber müssen zusammengelegt werden. Nicht 
ganz unlogisch, aber irgendwie geht es dann doch unter.

Momentan habe ich noch ein extra Netzteil am Treiber, werde das dieser 
Tage dann mal auf ein Step-Up Modul umstellen, weil ich langfristig ja 
mit einer einzigen Batterie arbeiten möchte. Um das Step-Up Modul und 
den Treiber nicht andauernd Stand-By Strom ziehen zulassen, würde ich 
die hinter einen Transistor setzen und den Teil der Schaltung nur 
aktivieren, wenn das Ventil wirklich bedient werden muss - gibt's da 
Gründe, die dagegen sprechen würden?

Cheers,
Ralph

von Stefan F. (Gast)


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GND Anschlüsse müssen immer alle zusammen gelegt sein, denn alle 
Spannungen beziehen sich auf GND welches als "Null Volt" definiert ist. 
Wenn GND Anschlüsse nicht miteinander verbunden sind, ist nicht sicher 
gestellt, das überall das gleiche Bezugspotential anliegt.

Ohne gemeinsames Bezugspotential hast du keine berechenbare Signalpegel. 
Vor allem kannst du nicht gewährleisten, dass die Signale innerhalb der 
"absolute maximum ratings" der betroffenen Mikrochips liegen. Eine GND 
Leitung zu unterbrechen (oder weg zu lassen) ist der schnellste Weg, 
Mikrochips zu zerstören.

Deswegen sind USB Stecker so gestaltet, dass GND beim Einstecken immer 
zuerst verbunden wird, und beim Ausstecken als letzter getrennt wird.

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