Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Induktivität zum ADC am Atmega 328p


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von Dirk S. (dirkst)


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Gruss an die Gemeinde des Forums

Beim Atmega (328p) wird ja u.a. für den ADC eine Spule
mit 10µH und dann noch 100nF Kapazität empfohlen.
Einige nehmen auch 47µH.
Ist Jemanden bekannt ob man auf weitere Parameter z.B.
 R(i) , I(max) achten muss.
Konkret, will ich kurzfristig eine Spule selber wickeln,
Glasrohr mit Kupferlackdraht ( 0,2, 0,15, 0,1 mm (D)
... zur Verfügung)
und nicht auf eine Bestellung warten.
Es geht um einen Atmega 328p mit HC-05 Bluetooth,
AC, ADC und T Auswertung  an (einem ...) Akku Ladegerät
 in Verbindung mit einem Smartphone.
Das Bluetooth Modul braucht wahrscheinlich auch noch
einen extra Elko, Kerko.
Vielen Dank für Antworten.


Und wünsche Euch eine gute Woche

Dirk St

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Bis du ne brauchbare Spule hast, tut es vermutlich auch ein 
0R-Widerstand...

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Die Spule bildet mit dem C eine Tiefpass, der hochfrequente Stoerungen 
vermindert. Erste  Test kannst Du ohne L und mit 0R machen, wenn das 
Teil dann kommt, kannst Du mit weiteren tests dann schauen, ob die Spule 
Dir was bringt.

Beitrag #6824528 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dirk S. (dirkst)


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Gruss

Die Spule ist schnell gemacht, noch Versilberter
Draht dazu, und Kleber. Früher auch über R gemacht.
Ps. Im Internet gibt es auch Rechner zu Spulen
wickeln.

Ich könnte dann noch mein langsames Oszilloskop und präzisions Analog 
Messtechnik
( müsste ich erst dazu aufbauen) verwenden.
Ob das dann so objektiv ist, wird sich dann im Verlauf der Messungen 
zeigen, und da werd ich evtl. , wie die Spule, auch nicht alles da 
haben.
Es geht aber nur um die Beachtung eventuell
vorhandener und empfohlener Parameter.

Danke

Dirk St

von EAF (Gast)


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Ich glaube, die Drossel wird gerne überbewertet!

Bemessung:
Bei einem Filter ist es immer wichtig, zuerst die Störung zu kennen.
Dann lassen sich die Werte ermitteln.

Zudem weiß hier keiner, was du noch über die betreffenden Pins alles 
antreiben willst. Das dürfte für die Drahtdicke der Spule entscheidend 
sein.
Auch kann man die Digitalstufen der betreffenden Pins deaktivieren.

Und den "ADC noise reduction sleep" nicht vergessen.

Keiner weiß, was sonst noch auf deinem Board los ist.
Wie zappelig die Versorgung ist.

Wenn du das Board für den Messzeitraum "ruhig" bekommst, würde ich mal 
sagen, bringt die Drossel Null Komma Garnix.

von Dirk S. (dirkst)


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Danke für die Antworten.

Werde den 0,2 mm D Lackdraht nehmen.
Nach Rechnung bis ca. 1.5 meter, 100 Wdg., auf 4.3  - 5 mm Durchmesser.
Dann ist R(i) gering, I(max) geschätzt 0.5 A.
Bedenken hatte ich halt wegen dem Bluetooth
Modul, Peaks über 200mA, die sich dann beim ADC zeigen.
Der Rest sind einfache Akku Spannungs Messungen, alle paar Sekunden, 
über Spannungsteiler; eine Regelung brauche ich noch nicht, das macht 
der Akku selber. Ferrit Füllung des Röhrchen, ginge auch, aber nicht 
heute, das wäre eine bessere Dämpfung,
Das Glasröhrchen lässt sich auch schmelzen und formen. Das werde ich mit 
den Anschlüssen so machen.
Das soll halt heute noch auf die schnelle gehn,
ich wohne halt auf Dorf, obwohl schon Stadt.
Für weitere Spezifizierungen darf ich dann halt auf die Bestellung 
warten.
Es ist schon fast Feierabend, ich gehe gleich noch dran.

Vielen Dank für die Übersicht dazu.

Noch einen schönen Tag und Feierabend.

Dirk St

von Peter D. (peda)


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Dirk S. schrieb:
> Beim Atmega (328p) wird ja u.a. für den ADC eine Spule
> mit 10µH und dann noch 100nF Kapazität empfohlen.

Diese Drossel kann man problemlos weglassen. Ich konnte keinen 
Unterschied feststellen. Man braucht wohl dazu eine extrem störbehaftete 
VCC.
Die kleinen ATtiny habe erst gar keinen extra AVCC Anschluß.

von Günni (Gast)


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Die Kombination Spule Kondensator stellt einen Serienkreis dar. Wenn der 
zufällig durch Ripple auf der Versorgung in seiner Resonanzfrequenz 
angeregt wird, entsteht eine Resonanzüberhöhung. Statt zu glätten 
verstärkt die Anordnung dann sogar die Störung.

von Soul E. (Gast)


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Es gab vor vielen Jahren mal eine Application Note von Atmel, die ein 
Werkstudent verfasst hatte. Bei dessen Aufbau hatte sich eine 
Induktivität vor der AVCC als sinnvoll erwiesen, und so hat er es dann 
in seinen Bericht übernommen. Seitdem bauen es Millionen von Bastlern 
unreflektiert nach.

Günni schrieb:
> Die Kombination Spule Kondensator stellt einen Serienkreis dar. Wenn der
> zufällig durch Ripple auf der Versorgung in seiner Resonanzfrequenz
> angeregt wird, entsteht eine Resonanzüberhöhung. Statt zu glätten
> verstärkt die Anordnung dann sogar die Störung.

Aus genau diesem Grund sollte man statt der Spule mit hoher Güte dort 
eher einen Ferrit vorsehen (also eine stark verlustbehaftete 
Induktivität). Oft reicht auch die Leiterbahn, wenn sie lang und dünn 
genug ist. Eine Spule macht spätestens in der EMV-Messung Ärger (und 
sichert Arbeitsplätze ;-).

Masse braucht niederimpedante Fläche (oder Gitter bei Zweilagern). Bei 
VDD ist Leitungsinduktivität oft gar nicht so verkehrt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich verbaue dort jeweils 100 Ohm.

von Peter D. (peda)


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Die ATmega8 hatten durch einen Maskenfehler eine interne Verbindung über 
5Ω. Die externe Drossel war damit wirkungslos. Erst beim ATmega8A wurde 
dieser Fehler behoben.

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Aus genau diesem Grund sollte man statt der Spule mit hoher Güte dort
>eher einen Ferrit vorsehen (also eine stark verlustbehaftete
>Induktivität).

Das steht so schon seit Jahren in der AppNote AVR042, jetzt AN2519, 
drin.

Deswegen würde mich interessieren wo Dirks Aussage her stammt.

MfG Spess

von Dirk S. (dirkst)


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Gruss
 und Danke, für Eure Informationen.

Die Info dazu ist in einem ATMEL Datenblatt
Rev. 8025I–AVR–02/09
zu ATMega 48p, 88p, 168p u. 328p
auf Seite 258 skizziert, mit 10µH und 100nF.
Rechtlich weis ich nicht, ob das ok wäre, ansonsten würde
ich einen Screenshot davon anhängen.
Ps.: Zu meiner Thematik: Komme Ansatzweise
zurecht, wenn ich dann mal dazu komme,
gehe ich die Fälle der  Fälle mal durch.
Aber wie heist es so schön, Wer mist, mist Mist,
und dem will ich mal nachgehen.
Wenn ich mir die Datenblätter von möglichen externen AD Wandlern, auch 
DA Wandlern,
anschaue sind die auch nicht so schön, geschweige
ESP u.a.

Noch einen schönen Abend

Dirk St

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


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Wenn ich dich recht verstehe, dann möchtest du letztendlich feststellen, 
wie gut deine AD-Wandlung wird. Dann mach es doch einfach mal. Das L muß 
ja nicht von vornherein dran sein. Und Spulen selbst wickeln, nur weil 
man in einer Zwischenwelt lebt...ich weiß nicht. Während du auf die 
Bauteilelieferung wartest, kannst du schon jede Menge messen! Also...
Gruß Rainer

von Jens G. (jensig)


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Günni schrieb:
> Die Kombination Spule Kondensator stellt einen Serienkreis dar. Wenn der
> zufällig durch Ripple auf der Versorgung in seiner Resonanzfrequenz
> angeregt wird, entsteht eine Resonanzüberhöhung. Statt zu glätten
> verstärkt die Anordnung dann sogar die Störung.

Ja, deswegen empfiehlt weiter oben ein Spezialist versilberten Cu-Draht, 
damit das besonders gut klappt ...

: Bearbeitet durch User
von kai (Gast)


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Günni schrieb:
> Die Kombination Spule Kondensator stellt einen Serienkreis dar. Wenn der
> zufällig durch Ripple auf der Versorgung in seiner Resonanzfrequenz
> angeregt wird, entsteht eine Resonanzüberhöhung. Statt zu glätten
> verstärkt die Anordnung dann sogar die Störung.

Solche Probleme hatte ich auch schon an AVCC, deshalb benutze ich 
mittlerweile lieber statt der Spule einen 100R-Widerstand und dahinter 
einen 1uF-Multilayer-C:


VCC O-----[ 100R ]----o------> AVCC
                      |
                     ===  1µF
                      |
                     GND

von Wolfgang (Gast)


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Dirk S. schrieb:
> Beim Atmega (328p) wird ja u.a. für den ADC eine Spule
> mit 10µH und dann noch 100nF Kapazität empfohlen.

Nein, eine Spule würde zusammen mit dem Kondensator einen Schwingkreis 
bilden. Da muss ein Ferrit rein, der durch seine Verluste Schwingungen 
weg dämpft.

von Dirk S. (dirkst)


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Gruss

Ich habe ein Akkuladegerät, das ist fast den ganzen Tag in Betrieb ist, 
seit 2 1/2 Jahen, die Akkus werden gewechselt, wenn sie voll sind.
Um mit den Smartphone eine Übersicht zuhaben, mit mehreren Aspekten,
hatte ich mir ein HC-06 Bluetooth Modul
bestellt und bekommen, läuft sogar ohne Probleme, an einem CH340G und 
Laptop. Die hohen Strompeaks des Moduls
gaben mir zu Bedenken. Deshalb fragte ich hier,
bz. meiner ATMega Erweiterung mit BT-Modul
an meiner Ladeschaltung.
Aus zu erwartenden Zeitmangel hatte ich die
Realisation mit dem Glasröhrchen erwogen, das ist bei mir schnell 
gemacht, und hat Spass gemacht ..., sage ich mal so, das hat sich aber 
auch erledigt, weil sich noch ein 09 HCP Ferit fand, der ist besser.
Unwägbarkeiten mag ich nicht, deswegen werde
ich den entsprechenden Kondition um den ATMega, wenn ich wieder Zeit 
dafür habe , auf den Grund gehen.
Ich mag halt mal die analoge Elektronik.
Incl. Maxwellgleichungen, Verschiebungsstrom,
Patch Clamp Technik ( ich erzähl jetzt nichts dazu, aus deren Anfängen) 
und RasterKraft Tunnel Mikroskop usw.


Mit freundlichem Gruss

Dirk St

von Peter D. (peda)


Angehängte Dateien:

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kai schrieb:
> Solche Probleme hatte ich auch schon an AVCC, deshalb benutze ich
> mittlerweile lieber statt der Spule einen 100R-Widerstand und dahinter
> einen 1uF-Multilayer-C:

Vorsicht, die AVCC versorgt auch die digitalen Ausgangsstufen des Ports!
Wenn da z.B. eine LED dranhängt, die 20mA zieht, dann sinkt AVCC um 2V 
ab.
Daher bevorzuge ich die direkte Verbindung mit VCC.

von Thomas (kosmos)


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Einfach mal mit dem Oszi vor und nach der Spule/Ferrit/Widerstand 
messen.

von HildeK (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Einfach mal mit dem Oszi vor und nach der Spule/Ferrit/Widerstand
> messen.

Ja, aber dann nicht mit dem Oszi-Massekabel, sondern mit einer GND-Feder 
und möglichst nahe an den Bauteilen.
Sonst ist der Erkenntnisgewinn gleich Null bzw. einfach falsch.

von Peter D. (peda)


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Thomas O. schrieb:
> Einfach mal mit dem Oszi vor und nach der Spule/Ferrit/Widerstand
> messen.

Was soll das bringen?
Über den eventuellen Einfluß auf die AD-Wandlung sagt das überhaupt 
nichts aus.

Auf einer schlecht gerouteten Platine war ich erstaunt, wie stark ein 
MAX7219 auf der VCC rumgesaut hatte (>200mV). Der ADC war aber trotzdem 
auf 10 Bit stabil.

von Wolfgang (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wenn da z.B. eine LED dranhängt, die 20mA zieht, dann sinkt AVCC um 2V
> ab.
> Daher bevorzuge ich die direkte Verbindung mit VCC.

Genau deshalb empfiehlt Atmel/MCP einen Ferrit, der DC deutlich besser 
durchlässt als ein 100Ω Widerstand und trotzdem bei hohen Frequenzen 
dicht macht, so dass Dreck auf VCC nicht direkt an den ADC 
weitergereicht wird.

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