Auf dem rechten Kanal meines Symasym-Verstärkers habe ich seit kurzem die volle Versorgungsspannung am Ausgang OUT gegenüber Masse GND von -36 Volt. In einem Forum habe ich mal gelesen, dass in so einem Fall die Endtransistoren und womöglich auch die dazugehörigen Treibertransistoren defekt sein könnten. Ist die Spannung am Ausgang positiv gegenüber Masse, dann soll der NPN (MJL 3281A) defekt sein. Ist die Spannung am Ausgang negativ gegenüber Masse, dann soll der PNP (MJL 1302A) deffekt sein. Die entsprechenden Treibertransistoren NPN (MJE 15030) oder PNP (MJE 15031) sind unter Umständen ebenfalls defekt. Die Frage ist, was sind die Sollspannungen an diesen Transistoren (Kollektor, Basis, Emitter), um festzustellen, welche davon wirklich defekt sind? Wie prüft man das, ohne die Transistoren vorher auszulöten? Platinen und Teile exakt wie unter: https://www.audiopcb.de/boards/symasym-classic/
Ron L. schrieb: > welche davon wirklich defekt sind? Wie prüft man das, ohne die > Transistoren vorher auszulöten? UBE sollte in Betrieb um 0.7V liegen, UCE niemals bei 0V. Es könnte auch eine Leitungsunterbrechung Ursache für den Fehler sein. Da du 2 Kanäle hast, und 1 noch funktioniert, kannst du Vergleichsmessungen machen. Aber im Endeffekt kommst du um ausloten nicht herum du musst ja defekte Teile auch tauschen. Und zwar ALLE Defekte, sonst nimmt es die Neuteile gleich wieder mit. Sollte man nicht Verstärkergrundlagen verstehen, wenn man so einen Verstärker aufbaut ? Man muss ja auch messen ob er nicht schwingt, ob der Ruhestrom zu gringem Klirrfaktor fuhrt, ob die Verdrahtung nicht zum Brummen führt.
Moin, Ron L. schrieb: > um festzustellen, welche davon wirklich > defekt sind? Wie prüft man das, ohne die Transistoren vorher auszulöten? Ich wuerde sagen: Garnicht. Bei defekten Endstufen wuerd' ich niemals nur die Transistoren, die eindeutig hinueber sind, austauschen, sondern einfach alle. Das macht insgesamt weniger Arbeit. Klingt komisch, ist aber so. Gruss WK
Nun habe ich den defekten linken Kanal neu gelötet und wie ich meine besonders sorgfältig vorgegangen. Am Anfang war alles gut. Der Kanal lieferte ein sauberes Signal. Nach ca. 30 Minuten bekam ich allerdings den gleichen Fehler. Wieder eine negative Spannung am Ausgang von -32,8 Volt. Ich habe die Spannungen an den Power-Transistoren verglichen: Kanal Links funktionsfähig Spannung zwischen OUT und GND = 0V BD139 (NPN) VCE = 2,3 V VBC = 1,7 V VBE = 0,6 V MJE 15030 (NPN) VBC = 34,4 V VCE = 35 V VBE = 0,6 V MJE 15031 (PNP) VBC = 34,5 V VCE = 35,1 V VBE = 0,6 V MJL 3281 (NPN) VBC = 35,0 V VCE = 35,6 V VBE = 0,6 V MJL 1302 (PNP) VBC = 34,9 V VCE = 35,5 V VBE = 0,6 V Kanal Rechts defekt Spannung zwischen OUT und GND = -32,8 V BD139 (NPN) VCE = 1,58 V VBC = 1,17 V VBE = 0,41 V MJE 15030 (NPN) VBC = 67,9 V VCE = 68,5 V VBE = 0,6 V MJE 15031 (PNP) VBC = 3,3 V VCE = 2,7 V VBE = 0,02 V MJL 3281 (NPN) VBC = 68,4 V VCE = 68,7 V VBE = 0,38 V MJL 1302 (PNP) VBC = 3,3 V VCE = 3,3 V VBE = 0,02 V Zudem ist aufgefallen, dass die Transistoren Q1, Q2, T4, T2 und der MJE15030 auf dem defekten Kanal in wenigen Minuten ziemlich heiß werden. Ich habe die Transistoren T2 und MJE15031 ausgelötet und mit einem Komponententester geprüft. Sie werden immer noch als funktionsfähige Transistoren erkannt. Da ich auf zwei Platinen den gleichen Fehler habe, während die eine Platine gut läuft, vermute ich dass der Fehler auf den Platinen selbst zu suchen ist. Vielleicht habe ich einfach eine schlechte Serie erwischt.
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Na ja, bei Transistoren mit UBE anders als ca. 0.6V ist schon mal was falsch. Vielleicht ist ein 2N5401 durchgebrannt.
Als Nächstes werde ich alle neun Kleinsignaltransistoren (2N5551, 2N5401, BC550) auf der defekten Platine ersetzen, weil ich da den Ursprung des Problems vermute. Mal schauen, ob es etwas bringt. Seltsam ist jedoch, dass trotz der Tatsache, dass sich die Transistoren ohne Signal und Last recht schnell aufheizen, der Stromfluß an den beiden Sicherungen F1 und F2 nur ca. 80mV beträgt.
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Ron L. schrieb: > der Stromfluß an den beiden Sicherungen F1 und F2 nur ca. 80mV beträgt. ??? Ströme werden in A angegeben. Wie hast du diese 80mV gemessen? Ron L. schrieb: > Ist die Spannung am Ausgang positiv gegenüber Masse, dann soll der NPN > (MJL 3281A) defekt sein. Ist die Spannung am Ausgang negativ gegenüber > Masse, dann soll der PNP (MJL 1302A) deffekt sein. Oder sie werden so angesteuert, dass sie entsprechend durchschalten. Also: mindestens 2 Pins ablöten und den Transistor durchmessen. Dazu muss ein Messgerät mit Diodentest her, damit müssen dann wie üblich die Dioden BE und CE messbar sein. Wenn die da sind und funktionieren, dann schließt man das Messgerät richtig gepolt (beim NPN den Minuspol an E, beim PNP den Pluspol an E) an C und E an und misst im Idealfall "kein Durchgang". Danach verbindet die noch offene B über einen 1k-Widerstand (oder einen feuchten Finger) mit C. Dann sollte der Transistor zu leiten beginnen. > Die entsprechenden Treibertransistoren NPN (MJE 15030) oder PNP > (MJE 15031) sind unter Umständen ebenfalls defekt. Nach der selben Methode durchmessen... BTW: eine erste Messung würde ich am ausgeschalteten Gerät nur mit dem Durchgangsprüfer machen. Wenn da eine Siliziumschmelze war, dann hat der durchlegierte Transistor gern mal Durchgang zwischen irgendwelchen Pins. Und das kann man ja mit dem funktionierenden Kanal vergleichen.
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Ron L. schrieb: > Zudem ist aufgefallen, dass die Transistoren Q1, Q2, T4, T2 und der > MJE15030 auf dem defekten Kanal in wenigen Minuten ziemlich heiß werden. Hast Du den Ruhestrom lt. Anleitung eingestellt und nach 2h überprüft? Ist T1 auch gut mit dem Kühlkörper thermisch gekoppelt (Wärmeleitpaste). Die Schaltung hat keinerlei Schutz gegen zu geringen Lastwiderstand oder Kurzschluß.
Die ganze Platine ist auf einem Kühlkörper montiert und die fünf Transistoren sind entsprechend festgeschraubt. Sie sind auch von dem Kühlkörper durch eine Silikonfolie isoliert. Es gibt keinen Durchgang zwischem den Kollektoren und dem Kühlkörper. An den anderen Pins gibt es auch keine Verbindung zum Kühlkörper. Beim ersten Einschalten folgte ich der Prozedur aus der Aufbauanleitung. Zuerst wurden die Sicherungen gegen 10 Ohm Widerstände ersetzt. Danach die richtigen Sicherungen eingesetzt und der Ruhestrom zwischen MP1 und MP2 auf 24 mV eingestellt. Der Eingang wurde kurzgeschlossen und am Ausgang gab es eine Spannung von ca. 0,04 Volt. Danach habe ich den Ausgang wieder geöffnet und an ein Oszilloskop angeschlossen. Ohne Signal gab es aber je 5 bis 10 Sekunden eine Störung. Die Spannung am Ausgang ist um ca. 150 mV nach oben oder unten geschossen. Das konnte ich gut mit einem Single Trigger sichtbar machen, den ich auf -100 mV bis +100 mV eingestellt habe. Danach habe ich ein Sinussignal 500 Hz, Ampl. 1 V, Offset 0V, Phase 0° an den Eingang angeschlossen. Dieses Signal wurde am Ausgang um den Faktor 20 verstärkt. Dei Störungen waren aber auch an der Sinuskurve sichtbar. Je 5 bis 10 Sekunden ein kurzer Ausschlag. Nach ca. 30 Minuten Laufzeit gab es plötzlich ein lautes Brummen aus dem rechnen Lautsprecher. Das war der Zeitpunkt als die Spannung am Ausgang auf -32 Volt sprang. Das war es dann mit dem Kanal. Der Lautsprecher ging dabei glücklicherweise nicht kaputt.
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Lothar M. schrieb: > Ströme werden in A angegeben. Wie hast du diese 80mV gemessen? Ich habe natürlich 80mA gemessen, allerdings 80mV geschrieben :-)
Ron L. schrieb: > Der Lautsprecher ging dabei glücklicherweise nicht kaputt. Du solltest als erstes also eine Lautsprecherschutzschaltung mit Relais aufbauen. uPC1237, TA7317 https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30
Auch wenn hier quasi der optimale Fall ansteht, 1 defekter und 1 funktionierender Kanal, so muß man doch immer ein gehöriges Wissen über Transistoren usw. haben. Ron L. schrieb: > Vielleicht habe ich einfach eine schlechte Serie > erwischt. Also wenn man die beiden Meßwertereihen vergleicht, so fällt doch auf, dass auf der defekten Seite die Transistoren durch sind. Trotzdem kann ich nicht nachvollziehen, wo die 68V herkommen. Da sollten doch auch ca. 34V anliegen. Was also hat der TO wie womit genau gemessen? MJE 15030 (NPN) VBC = 67,9 V VCE = 68,5 V VBE = 0,6 V MJL 3281 (NPN) VBC = 68,4 V VCE = 68,7 V VBE = 0,38 V Gruß Rainer
Rainer V. schrieb: > Trotzdem kann > ich nicht nachvollziehen, wo die 68V herkommen. Da sollten doch auch ca. > 34V anliegen. Ja, das frage ich mich auch. Als der Kanal noch funktionierte waren die Spannungen an den Transistoren auf dem rechten Kanal identisch mit den Spannungen auf dem linken Kanal. Jetzt nicht mehr.
Hallo, Ron L. schrieb: > Als Nächstes werde ich alle neun Kleinsignaltransistoren (2N5551, > 2N5401, BC550) auf der defekten Platine ersetzen... Kann man machen, aber vorher würde ich die Bauteile der defekte Platine mit den Bauteilen der funktionierenden Platine vergleichen. Vielleicht hast du auf der defekten Platine einen Bestückungsfehler, z.B. irgendwo einen falschen Widerstandswert verbaut, 2 Transistoren vertauscht oder so was in der Art. Nicht immer sofort austauschen, erst mal gucken. rhf.
Ron L. schrieb: > Jetzt nicht mehr. Das wäre ja auch ein Wunder!! Aber im Ernst, du kannst auf der defekten Seite an diesen Transistoren erst mal keine 68V messen oder hast du irgendwo im Leistungsteil eine durchgeschmorte Masseleitung? Und du könntest auch erst mal die Leistungstransistoren ganz auslöten und sehen, was denn an den Treibern ankommt. Dann aber bitte keine 4Ohm Last dranlassen, sonder vielleicht 100Ohm und die Stufe moderat ansteuern. Das kannst du ja über die funktionierende Seite kontrollieren. Im Übrigen wäre es natürlich sehr hilfreich, wenn du einen Oszillographen "auftreiben" könntest! Gruß Rainer
Rainer V. schrieb: > Im > Übrigen wäre es natürlich sehr hilfreich, wenn du einen Oszillographen > "auftreiben" könntest! Das was ich habe ist ein Oszilloskop, Rigol DS1074Z Plus.
Kennst Du bestimmt, auf seiner Website http://www.lf-pro.net/mbittner/Sym5_Webpage/symasym5_3.html ist auch ein Schaltplan 'Symasym5 biasing: (for debugging)' wo alle relevanten Spannungen und Ströme eingetragen sind.
Mohandes H. schrieb: > http://www.lf-pro.net/mbittner/Sym5_Webpage/symasym5_3.html > ist auch ein Schaltplan 'Symasym5 biasing: (for debugging)' wo alle > relevanten Spannungen und Ströme eingetragen sind. Ich sehe an dem Bild nur die Werte der jeweiligen Teile und die Ströme. Um die zu prüfen müsste ich die Leitungen auftrennen, um einen Multimeter dazwischen zu schalten. Spannungen sehe ich da noch keine, außer +-36V und 0V.
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Na ja, wenn du weißt, dass an x Ohm y mA fließen, dann weißt du doch, welche Spannung da sein sollte. Kommt ja erst mal nicht auf die 3 Nachkommastellen an! Da mußt du halt etwas Mühe reinstecken und mit dem Oskar kannst du gute Vergleichsmessungen machen. Aber erst mal müssen die Arbeitspunkte einigermassen stimmen. Gruß Rainer
Ich würde die Treiber und die Endtransistoren erstmal weglassen und den Grund für die gemessenen Störungen zu finden. Hinter der VAS muß das Signal gut sehbar sein.
Rainer V. schrieb: > Trotzdem kann ich nicht nachvollziehen, wo die 68V herkommen. +/-34V. Er misst nicht gegenüber Masse, sondern zwischen den Transistoranschlüssen.
MaWin schrieb: > +/-34V. Er misst nicht gegenüber Masse, sondern zwischen den > Transistoranschlüssen. Aber dann doch bitte bei beiden Kanälen gleich messen
uwe schrieb: > Aber dann doch bitte bei beiden Kanälen gleich messen Tut er doch. Es kommt halt nicht dasselbe raus
Es gibt mehrere Fehlermöglichkeiten. So Ticks, Knacken könnte heißen, daß ein Widerstand schlecht ist. R26 zum Beispiel. Könnte aber auch heißen, daß bei den Leistungstransistoren Fakes dabei sind mit viel zu kleinen oder falschen Halbleiterchips drin.
MaWin schrieb: > Es kommt halt nicht dasselbe raus Genau...entweder oder... Michael X. schrieb: > Hinter der VAS muß das > Signal gut sehbar sein. ...und da es jetzt einen Oskar gibt, sollte der Fehler eigentlich rasch gefunden werden. Übrigens nicht vergessen...den Ausgang mit 500Ohm oder 1K belasten, damit sich die Arbeitspunkte nicht verschieben. Als Audioquelle reicht irgendeine CD oder was du sonst auch immer über den Verstärker jagst :-) Gruß Rainer
Hallo, die Schaltung mit den drei Differenzverstärkern dürfte nicht besonders nachbausicher sein und deshalb das Ergebnis stark von den verwendeten Exemplaren abhängig sein. Siehe postulat: " Matching is simple, no complementary matching is required. Following pairs need matching: Q1<->Q2, Q3<->Q9, Q4<->Q12 With good matching DC-offset is easily below 3mv. Matching outputdevices is optional, i didn't. mfG
Aber solange wir nicht wissen, ob der Fehler von den Diff-Verstärkern kommt, ist das "Matching" doch erst mal egal. Und dieses Matching wird natürlich für "beste" Audioeigenschaften empfohlen, kann man aber wegen der direkten Vergleichsmöglichkeit doch erst mal lassen. Bin eh sicher, dass man da keinen Unterschied hören wird! Gruß Rainer
Irgendwann baue ich das Ding mal auf, nur um zu untersuchen, wie es sich verhält, und wenn es nur eine temporäre Versuchsschaltung werden wird... mfG
Auf der Suche nach dem Fehler habe ich mir erst mal die Stromversorgung vorgenommen. Ein Ringkerntrafo RTE200 mit 2 x 24 Vac, 200VA, auf der Sekundärseite seriell angeschlossen, speist 1 x 48 Vac in die Schaltung ein. Der Multimeter zeigt an den äußeren Kabeln rot und orange 51 Vac RMS. Das Oszilloskop zeigt 51 x Wurzel(2) = 72 Vpp. Die Sinuskurve ist unauffällig. Der Trafo scheint also OK zu sein. Anschließend habe ich die Platine ausgebaut und mir die neun Kleinsignaltransistoren Q1, Q2, Q3, Q9, Q7, Q8, T2, T3, T4 vorgenommen. Mit einem Multimeter und der Diodentestfunktion habe ich die Verbindungen zwischen B > E, B > C, und umgekehrt zwischen E > B und C > B durchgemessen. Die Erwartung war, dass es einen Spannungsabfall von ca. 0,7 V in die Durchlassrichtung und eine Sperrung in die andere Richtung gibt. Bei dieser Prüfung sind drei Transistoren aufgefallen, Q3, Q8 und T4. Q3 (2N5551 NPN) (E) (-) 0,64V (B)(+) 0,00V (C)(-) (E) (+) OL (B)(-) 0,00V (C)(+) Ein Blick auf den Schaltplan erklärt die Situation. Die Basis und Kollektor des Q3 sind kurzgeschlossen. Insofern sind die 0,00V zwischen Basis und Kollektor in beide Richtungen plausibel. Q8 (BC550 NPN) (C) (-) 0,64V (B)(+) 0,42V (E)(-) (C) (+) 0,72V (B)(-) 0,42V (E)(+) Ein Blick auf den Schaltplan erklärt auch diese Situation. Die Basis und der Emitter des Q8 sind über den Widerstand R11 (220 Ohm) miteinander verbunden. Darüber hinaus ist die Basis des Q8 mit dem Emitter des Q7 und der Kollektor des Q8 mit der Basis des Q7 verbunden. Ein Nachbau dieser Teilschaltung mit den gleichen Komponenten auf einem Breadboard zeigte auch identische Werte. Die Messwerte sind also nachvollziehbar. T4 (2N5401 PNP) (E) (+) 0,66V (B)(-) 0,65V (C)(+) (E) (-) 0,66V (B)(+) 0,65V (C)(-) Bei diesem T4 kann ich nach dem Schaltplan nicht nachvollziehen, warum die Werte so sein sollten. Der T4 ist wahrscheinlich defekt.
Moin, Ron L. schrieb: > speist 1 x 48 Vac in die Schaltung > ein. Nur ungluecklich formuliert oder "Mittelanzapfung" tatsaechlich nicht angeschlossen? Gruss WK
Dergute W. schrieb: > Nur ungluecklich formuliert oder "Mittelanzapfung" tatsaechlich nicht > angeschlossen? Doch, der Trafo war immer richtig angeschlossen. Der Block RTE200/2x24 hat vier Kabeln auf der Sekundärseite. Sec1 Rot Schwarz Sec2 Grau Orange Auf der Platine sind vier Klemmen. Schwarz und Grau gehen zusammen auf GND. Rot und Orange auf die äußeren Klemmen. Trafo: https://www.block.eu/de_DE/produktvariante/rte-2002x24/
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Ron L. schrieb: > Auf der Platine sind vier Klemmen. Schwarz und Grau gehen zusammen auf > GND. Rot und Orange auf die äußeren Klemmen. Dann ist das hier... Ron L. schrieb: > speist 1 x 48 Vac in die Schaltung ein ..entweder Unsinn oder es mangelt an Verständnis. Letzteres würde auch deine teils seltsamen Messungen erklären: Ron L. schrieb: > MJE 15030 (NPN) > VBC = 67,9 V > VCE = 68,5 V > MJL 3281 (NPN) > VBC = 68,4 V > VCE = 68,7 V
Onkel Hotte schrieb: > ..entweder Unsinn oder es mangelt an Verständnis. Letzteres würde auch > deine teils seltsamen Messungen erklären: Auch wenn der Trafo bestimmt nicht das Problem ist...mess mal die Gleichspannung an den zwei Sicherungen gegen GND und schau zur Vorsicht mit dem Oskar nach, ob es da eine nennenswerte Wechselspannung zu sehen gibt. 1 zu 10-Tastkopf und Eingang auf AC stellen. Da sollte ein Rauschen unter 50mV sein... Gruß Rainer
Die Spannung zwischen F1 und GND beträgt +36V DC. Die Spannung zwischen F2 und GND beträgt -36V DC. Das Vpp ist jedoch auf beiden Seiten unterschiedlich. Vpp zwischen F1 und GND = 50mV. Vpp zwischen F2 und GND = 160 mV.
Ich habe nochmal nachgemessen. Diesmal habe ich beide GND-Klemmen an den Tastköpfen an GND der Platine angeschlossen. Das Vpp ist jetzt etwas höher, aber auch ausgeglichener zwischen F1 - GND - F2.
Ist also erst mal unverdächtig....hast du das auch bei der funktionierenden Platine gemacht? Nur so zum Vergleich. Und gleiche Bedingungen natürlich. Eingang offen...Ausgang offen... z.B. Gruß Rainer
Nun habe ich wieder etwas Zeit gehabt mich mit dieser Schaltung zu beschäftigen. Zuerst habe ich die Treibertransistoren MJE15030, MJE15031 und die Endtransistoren MJL3281A und MJL1302A ausgelötet, um zu schauen, was für ein Signal von der VAS an der Basis der Treibertransistoren ankommt. DS1Z_QuickPrint39.png zeigt das Ergebnis ohne Eingangssignal. DS1Z_QuickPrint40.png zeigt das Ergebnis mit einem Sinus-Signal am Eingang, Frequenz 1kHz, Amplitute 1V. An der Basis der Treibertransistoren kommen in beiden Fällen 35,2V bis 36,0V, bzw. 36.8V und 38.4V an. Das Sinus-Signal (Magenta) am Eingang verändert nichts dabei. Ich hätte erwartet, dass sich die beiden Linien (Gelb und Blau) in Sinus-Signale mit einer leichten Verstärkung umwandeln. Alle Kleinsignaltransistoren wurden ausgelötet und geprüft. Sowohl die Prüfung mit der Diodenprüffunktion am Multimeter als auch der Check mit dem Komponententester haben bei den Transistoren keine Auffälligkeiten gezeigt. Nichtsdestotrotz habe ich alle Kleinsignal-Transistoren Q1, Q2, Q3, Q7, Q8, Q9, T2, T3, T4 ausgetauscht. Der BD139 wurde auch ausgelötet und geprüft. Die Treiber- und Endtransistoren wurden ebenfalls geprüft. Keine Messauffälligkeiten bei den einzelnen Transistoren. Danach habe ich alles wieder zusammengelötet und den Ausgang noch mal geprüft. Beim Offenen Ausgang gibt es immer noch eine Spannung von -36V. Ein Sinus-Signal am Eingang, Frequenz 1kHz, Amplitute 1V führt zu einem lustigen Bild am Ausgang, wie man an dem Bild DS1Z_QuickPrint45.png sehen kann. Herangezoomt sieht das Signal am Ausgang wie auf dem Bild DS1Z_QuickPrint46.png aus. Kann sich jemand einem Reim darauf machen?
Ron L. schrieb: > Kann sich jemand einem Reim darauf machen? Das Bild zeigt die Überlagerung deines 1kHz-Sinus mit einem 3MHz-Signal, die Schaltung schwingt also.
Wenn die Transistoren im ausgebauten Zustand normale Werte anzeigen, dann werde ich wohl die Kondensatoren nacheinander austauschen müssen. Außer Transistoren, ELKOs, Glimmer- und Folienkondensatoren gibt es nur noch Widerstände in dieser Schaltung. Die Widerstände habe ich auch schon alle durchgemessen und die Werte stimmen.
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Junge, das Dingens schwingt wie Hölle und du tauscht einfach blind & sinnlos Teile. Bitte hör auf, an Verstärkern zu basteln.
Onkel Hotte schrieb: > Junge, das Dingens schwingt wie Hölle und du tauscht einfach blind > & > sinnlos Teile. Bitte hör auf, an Verstärkern zu basteln. So schlimm ist es auch wieder nicht. Ich habe zwei Kanäle aufgebaut. Der eine Kanal funktioniert bis heute korrekt. Der andere nicht. Insofern habe ich zu 50% schon mal was richtig gemacht. Eine vorgefertigte Platine zu löten ist wie malen nach Zahlen. Außerdem, wenn der zweite Kanal nicht zu reparieren ist, dann habe ich schon ein Ersatzmodul, auf Basis des TDA7293. Dieses Modul funktionierte im Testbetrieb einwandfrei. Das ist das tolle an den ICs. Wenn ein Modul nicht funktioniert, dann wird es einfach komplett ausgetauscht. Eine Reparaturwerkstatt macht meistens auch nichts anderes. Häufig bekommt man vom Händler ein komplett neues Gerät, wenn der Fehler in der Garantiezeit passiert. Insofern, alles easy :-)
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Ok, das Ding schwingt nicht schlecht. Und nachdem du jetzt alles zurückgebaut hast, kannst du doch wieder vom Eingang her aufbauen. Stück für stück und denke auch an die Vergleichsmessungen mit dem funktionierenden Teil! Leichter gehts doch kaum noch :-) Rainer
Ron L. schrieb: > Eingang, Frequenz 1kHz, Amplitute 1V ...und nimm ruhig erst mal die Hälfte. Bei 1V steuerst du den Verstärker schon heftig aus... Rainer
Beim Googeln nach der Phrase "SymAsym oszilliert" habe ich einen interessaten Artikel in der Zeitschrift Klang+Ton, Ausgabe 01/2007 gefunden. Da beschreibt der Erfinder dieser Schaltung, Michael Bittner auf Seite 73 wie der Verstärker eigentlich funktioniert. Da gibt es u.a. auch folgenden Satz: "Die Kondensatoren C3, C4, C7 und C14 sind für die Stabilisierung der Gegenkopplung verantwortlich, ohne sie würde der Verstärker oszillieren." Außerdem beschreibt er, wie man das Signal vom Eingang über die Verstärkungsstufen bis zum Ausgang verfolgen kann. Den Fehler auf dem einen SymAsym-Kanal nachzuvollziehen wird wahrscheinlich ein etwas längerer Spaß. Insofern werde ich wohl zuerst das Ersatzmodul auf Basis des TDA7293 montieren. Da gibt es nicht allzuviel zu tun. Trafo anschließen, Eingangs- und Ausgangskabel anschließen und fertig ist die Kiste. Nur keine Kürzschlüsse einbauen und auf die Temperatur der ICs auf dem Kühlkörper achten. Wenn das funktioniert, dann komme ich auf das Thema SymAsym wieder zurück. Vorerst vielen Dank für die vielen Hinweise hier im Forum! BTW: SymAsym ist die Abkürzung für Symetrisch-Asymetrisch :-)
Ron L. schrieb: > Erfinder dieser Schaltung Erfinder? LOL. Das Dingen ist seit jahrzehnten übliche Standardkost. Nicht besonders schlecht, aber eben auch nicht besonders gut. Viel Hype um nichts.
Moin, Ron L. schrieb: > Insofern werde ich wohl zuerst > das Ersatzmodul auf Basis des TDA7293 montieren. Wird zwar vielen hier nicht gefallen, aber ich kanns nachvollziehen. Ron L. schrieb: > BTW: SymAsym ist die Abkürzung für Symetrisch-Asymetrisch :-) Balun als Name war halt schon weg... Gruss WK
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