Forum: Haus & Smart Home Zuleitung zur Garage nur zweipolig, dann RCD


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von Ingolf G. (Gast)


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Hallo am schönen Sonntag

Vorgabe ist: Garage, kleine Unterverteilung erstellen mit FI (RCD) und 
drei Sicherungsautomaten. Soweit nicht kompliziert, ABER: Die Zuleitung 
ist 2-adrig ausgelegt (2,5mm 16A abgesichert) und nicht zu ändern.
Gedanke: Ich schaffe mir eine Erdungsschiene, abgegriffen am N der 
Zuleitung. Ab da nur noch in grün/gelb weiter. Einwände? Oder so ok? Was 
sagen die Techniker? Dabei geht es mir in erster Linie um Sicherheit, 
nicht um irgendwelche Normen. Danke für's Lesen.

//Edit: sorry, Bild doppelt :(

: Verschoben durch Moderator
von Käpt’n Balu ✈. (seegans)


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Kann man in der Not vielleicht so machen, auch wenn es nicht normgerecht 
ist. Eine Gefahrenquelle sehe ich nur bedingt (PEN-Bruch z.B.). Liegt 
die Leitung geschützt? Wie alt ist die Leitung? Hängt da noch mehr dran? 
Klemmstellen bis zum Verteiler?

An deiner Stelle würde ich einen Erdungsstab setzen um ein TT-System 
aufzubauen. Das könnte dann sogar normgerecht sein.

Die Sicherungsautomaten kannst du auch weglassen, zwei LSS sind nicht 
selektiv zueinander. Oder was hast du für Abgänge geplant?

Aber wie bei allem: Ferndiganosen sind schwer, müsste man sich vor Ort 
anschauen um was genaueres sagen zu können.

: Bearbeitet durch User
von Ingolf G. (Gast)


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Die Zuleitung ist grob geschätzt etwa 30 Jahre alt, weiter hängt an der 
Zuleitung nichts dran, kommt direkt aus dem Verteilerkasten im Keller.

Erdungsstab hab ich auch schon im Gedanken gehabt.
Kaufen, versenken, dicke (10mm?) einadrige GrünGelb in den Verteiler!?

Eine Sicherung für Beleuchtung Garage/Steckdose, an den beiden
anderen soll später Gartenbeleuchtung und Pavillon (Radio etc).

Die Sicherungen fungieren hauptsächlich als billige Schalter (Winter 
oder längere Abwesenheit, Hausbesitzer möchte auf Grund des hohen Alter 
nicht die steile Kellertreppe runter), oder zur Fehlerfindung falls RCD 
dauernd auslöst.

Bei dem Erdungsstab muss ich mich noch informieren was man da alles 
beachten muss. Habe mal etwas gelesen in Richtung 
Erdschleifenwiderstand, trockenes oder feuchtes Erdreich, Messungen die 
man da tätigen muss ...

Einfach wäre ja einfach  ;-)

von Sven L. (sven_rvbg)


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Über den Querschnitt der Zuleitung wurde auch noch nichts gesagt. Aber 
wahrscheinlich nicht mehr als 2,5mm²

Wer sagt denn das die kommende Ader ein N ist?

In einer Altinstallation gab es bis in den Endstromkreis einen 
PEN-Leiter.

Zur Nachrüstung gab und gibt es FI-Steckdosen oder auch Schukomat 
genannt.

Dort findet die Aufteilung in N und PE statt.

So ist es erstmal nicht verboten, das Thema PEN-Bruch wurde schon 
angesprochen.

Erder kann man machen, ich würde aber kein TT bauen, sondern einfach den 
PEN auf der Seite der Garage nochmals erden.

Ich fände hier eine passende Kennzeichnung der Adern und einen Hinweis 
im Verteiler wichtig.

Die natürlich schönste Lösung wäre eine neue Zuleitung, auch wenn es 
mehr Arbeit ist, aber wenn es irgendwie geht würde ich das immer 
bevorzugen.

von Reinhard S. (rezz)


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Sven L. schrieb:
> Über den Querschnitt der Zuleitung wurde auch noch nichts gesagt. Aber
> wahrscheinlich nicht mehr als 2,5mm²

> ABER: Die Zuleitung ist 2-adrig ausgelegt (2,5mm 16A abgesichert)

von Sven L. (sven_rvbg)


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Reinhard S. schrieb:
> Sven L. schrieb:
>> Über den Querschnitt der Zuleitung wurde auch noch nichts gesagt. Aber
>> wahrscheinlich nicht mehr als 2,5mm²
>
>> ABER: Die Zuleitung ist 2-adrig ausgelegt (2,5mm 16A abgesichert)

Verdammt ;) ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil!

von Michael W. (miks)


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Sven L. schrieb:
> Über den Querschnitt der Zuleitung wurde auch noch nichts gesagt. Aber
> wahrscheinlich nicht mehr als 2,5mm²

Aha...

Ingolf G. schrieb:
> ABER: Die Zuleitung
> ist 2-adrig ausgelegt (2,5mm 16A abgesichert)

von Ingolf G. (Gast)


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Noch ein Gedanke dazu:
Gefährlich wird es, wenn der N zum Haus unterbrochen ist (somit kein 
PEN) UND dann z.B. an einem Gerät mit Metallgehäuse die Phase ans 
Gehäuse kommt.
Somit wären dann an allen angeschlossenen Steckdosen an der PE-Klemme 
Spannung. Soweit klar, nicht gut!

Wenn dann jemand mit dem Finger an die PE-Klemme einer Steckdose kommt,
fliest über seinen Körper ein Strom gegen das Erdreich.
Diese sollte doch dann der/das RCD merken und sofort abschalten!?
Also doch sicher?

Ja, ich weiss, richtig machen ist immer richtiger ...

von Michael B. (laberkopp)


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Ingolf G. schrieb:
> Einwände? Oder so ok?

Kommt drauf an, wo der Strom her kommt.

Aus einem Haus nach einem Zählerkasten in dem PEN schon in PE und N 
aufgesplittet wurde und der mit FI-Schaltern ausgestattet ist ?

Vergiss es, die FI lösen ständig aus, wenn du N im Schuppen als PE 
verwendest.

Wenn der Sicherungskasten jedoch klassische Nullung hat ohne FI, dann 
führt auf die Art die klassische Zuleitung einfach bis in die Garage, 
und neue Steckdosen dort bekommen einen FI und splitten PEN in PE und N.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ingolf G. schrieb:
> Noch ein Gedanke dazu:
> Gefährlich wird es, wenn der N zum Haus unterbrochen ist (somit kein
> PEN) UND dann z.B. an einem Gerät mit Metallgehäuse die Phase ans
> Gehäuse kommt.
Am Haus kommt ein PEN an, wenn es kein Gebiet mit TT-System ist.

> Somit wären dann an allen angeschlossenen Steckdosen an der PE-Klemme
> Spannung. Soweit klar, nicht gut!
Aus diesem Grunde schreibt die VDE auch eine Erdungsanlage bei neuen 
Anlagen vor.

Die Erder der der einzelnen Anschlussnehmer stützen den PEN des 
Versorgers.
Außerdem hat man so noch eine gewisse Redundanz.

Lieber einen schlechten Erder als gar keinen.

>
> Wenn dann jemand mit dem Finger an die PE-Klemme einer Steckdose kommt,
> fliest über seinen Körper ein Strom gegen das Erdreich.
> Diese sollte doch dann der/das RCD merken und sofort abschalten!?
> Also doch sicher?
Am Ende müssen halt bei einem Standard RCD so zw. 18-30mA fließen, das 
das Ding abschaltet.

Merken tut man es trotzdem!
>
> Ja, ich weiss, richtig machen ist immer richtiger ...
gut ;)

von Käpt’n Balu ✈. (seegans)


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Sven L. schrieb:
> Erder kann man machen, ich würde aber kein TT bauen, sondern einfach den
> PEN auf der Seite der Garage nochmals erden.

Sowas sollte man tunlichst vermeiden, da sonst Ausgleichsströme bei 
Fehlern des Netzbetreibers über die Hausinstallation laufen können! Ganz 
heikle Sache, auch wenn es im ersten Moment nicht so scheint.

Zwar wird beim Netzbetreiber auch mehrfach geerdet, aber in der 
Hausinstallation sollte man das vermeiden. Daher mein Vorschlag zum TT 
Netz.

Ingolf G. schrieb:
> Gefährlich wird es, wenn der N zum Haus unterbrochen ist (somit kein
> PEN) UND dann z.B. an einem Gerät mit Metallgehäuse die Phase ans
> Gehäuse kommt.

Deswegen und weil die Leitung 30 Jahre alt ist sowie einen kleinen 
Querschnitt hat, bleibe ich bei der Empflehklung zum TT-Netz.

Bleibt für mich die sauberste, aber aufwendigste Lösung.

von Ingolf G. (Gast)


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TT-Netz, TN-Netz wird ja alles sehr gut beschrieben, aber so langsam 
wird mir schwindelig je mehr ich dort lese.  :D

Also gibt es zu meiner Verwirrung drei Lösungen:

1) So wie im ersten Posting im Plan gezeichnet.
2) Mit zusätzlichen Erdungsspieß angeklemmt an der PEN-Verbindung
3) Mit zusätzlichen Erdungsspieß ohne PE-N-Verbindung, also PE nur vom 
Spieß

Tor 1, 2 oder 3?

Danke für eure Hilfe, jetzt aber ab in die Sonne!

von Sven L. (sven_rvbg)


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Käpt’n Balu ✈. schrieb:
> Sowas sollte man tunlichst vermeiden, da sonst Ausgleichsströme bei
> Fehlern des Netzbetreibers über die Hausinstallation laufen können! Ganz
> heikle Sache, auch wenn es im ersten Moment nicht so scheint.
Wenn in die Station der Blitz einschlägt, habe ich auch die Gefahr, das 
das auf meine Installation übergreift.

Jede Rückwirkung vom Netz wird man nie ganz ausschließen können, es sei 
denn, man hat keinen Netzanschluss.

Die Wahrscheinlichkeit einer PEN/N Unterbrechung auf der Seite des 
Netzbetreibers halte ich für eher gering, vorher greift der Bagger 
richtig zu.

> Zwar wird beim Netzbetreiber auch mehrfach geerdet, aber in der
> Hausinstallation sollte man das vermeiden. Daher mein Vorschlag zum TT
> Netz.
Ein TNC sollte in einem Neubaugebiet bei jedem Anschlussnehmer geerdet 
werden.

Beim TT muss man aus meiner Sicht noch mehr wissen was man tut, da man 
dort ganz allein an seinem Erder hängt, der unter Umständen je nach 
Witterung sehr schlecht sein kann.

Ich habe im Haus keinen Fundamenterder, dazu ist die Hütte zu alt, aber 
ich habe mir im Garten mal 2,5m in den Boden gerammt und komme nur auf 
13 Ohm.

Falls hier aber wirklich mal der PEN flöten geht, wird mich dieser Erder 
sicherlich auch vor Schäden bewaren. Will nur sagen, das Netz ist 
niederohmiger.

von Käpt’n Balu ✈. (seegans)


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Sven L. schrieb:
> Wenn in die Station der Blitz einschlägt, habe ich auch die Gefahr, das
> das auf meine Installation übergreift.

> Die Wahrscheinlichkeit einer PEN/N Unterbrechung auf der Seite des
> Netzbetreibers halte ich für eher gering, vorher greift der Bagger
> richtig zu.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kann bei zwei Erdern Strom über 
deren Verbindung fließen, statt durch die Erde. Da es sich um größere 
Fremdströme handeln kann, kann die Verbindung im schlimmsten Fall 
abbrennen. Klar, das Erdreich ist hochohmiger als die Kupferverbidnung 
der beiden Erder.

Du bist ja auch vom Fach, den Sachverhalt müsste man nochmal in der VDE 
nachlesen.

Ich wollte auch mal einen zusätzlichen Erder in einer UV setzen, habe es 
dann aber nach Beratschlagung mit anderen Kollegen sein gelassen. Ist 
aber zu lange her, als dass ich es noch weiß.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Wie gesagt, ich finde TT halt anspruchsvoll.

Ausgleichsströme können eigentlich nur bei Potentialunterschieden 
fließen.

Was krasser ist, wenn man im TT eine Brücke zum N macht und der einzige 
ist, der diese Brücke bei sich hat.

Mir ist bei uns kein VNB bekannt, der TT fährt. Die Bahn macht das in 
Ihren Anlagen, wenn ein Fahrdraht da ist.

von Käpt’n Balu ✈. (seegans)


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Sven L. schrieb:
> Wie gesagt, ich finde TT halt anspruchsvoll.

Wo siehst du da die größten Probleme? Der Erder darf ja noch recht 
hochohmig (230V/30mA = 7,6kOhm) sein, wegen dem RCD. Damit ist die 
Abschaltung im Fehlerfall (Körperschluss) gegeben.

Ich gebe zu, TT habe ich bisher noch nicht aufgebaut. Ich bin auch nicht 
als Installateur tätig. Aber war da so viel mehr zu beachten?

Sven L. schrieb:
> Was krasser ist, wenn man im TT eine Brücke zum N macht und der einzige
> ist, der diese Brücke bei sich hat.

Wäre ein in einer UV zusätzlich geerdeter PEN nicht so ähnlich?

Es ist spät, vielleicht übersehe ich was ;)

Ich muss mal die VDE wälzen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Käpt’n Balu ✈. schrieb:
> Wo siehst du da die größten Probleme? Der Erder darf ja noch recht
> hochohmig (230V/30mA = 7,6kOhm) sein, wegen dem RCD. Damit ist die
> Abschaltung im Fehlerfall (Körperschluss) gegeben.

Man rechnet von der Berührspannung bei Menschen idR 50V

50V / 0,03A = 1,7kOhm

Und wenn Du das ganze mal mit den 1V Berührspannung vom TN rechnest, 
dann landest du bei 33,3 Ohm.

Käpt’n Balu ✈. schrieb:
> Wäre ein in einer UV zusätzlich geerdeter PEN nicht so ähnlich?
Aber nur dann, wenn er an keinen anderen Stellen niederohmig geerdet 
wäre.
>
> Es ist spät, vielleicht übersehe ich was ;)
>
> Ich muss mal die VDE wälzen.

von Hubert M. (hm-electric)


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Zuerst sollte man eine Isolationsmessung der alten Leitung machen.
Das man die Leitung nicht austauschen kann, glaub ich nicht, es ist 
immer die Frage nach dem Aufwand und Kosten.
Dann mal was zu dem Bild: Man kann das so machen, aber der PEN gehört 
nicht direkt an den FI. Man legt den auf die PE Klemme, und geht dann zu 
dem FI.
Der Grund hierfür ist, dass wenn der FI ausgebaut wird, es immer noch 
eine PE Verbindung gegeben ist.

von Ingolf G. (Gast)


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Hubert M. schrieb:
> Das man die Leitung nicht austauschen kann, glaub ich nicht, es ist
> immer die Frage nach dem Aufwand und Kosten.
Eben! Aufwand und Kosten sehr hoch, also (für mich/uns) nicht möglich.
Ansonsten kann man (mit viel Geld) fast alles austauschen.   ;-)

> Dann mal was zu dem Bild: Man kann das so machen, aber der PEN gehört
> nicht direkt an den FI. Man legt den auf die PE Klemme, und geht dann zu
> dem FI.
> Der Grund hierfür ist, dass wenn der FI ausgebaut wird, es immer noch
> eine PE Verbindung gegeben ist.

Guter Gedanke!

von Udo S. (urschmitt)


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Die Leitung liegt ja. Also kann man davon ausgehen dass sie im 
Hauptverteiler im Haus vor der Trennung von PEN zu PE und N angeklemmt 
ist.

Käpt’n Balu ✈. schrieb:
> Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kann bei zwei Erdern Strom über
> deren Verbindung fließen, statt durch die Erde. Da es sich um größere
> Fremdströme handeln kann, kann die Verbindung im schlimmsten Fall
> abbrennen. Klar, das Erdreich ist hochohmiger als die Kupferverbidnung
> der beiden Erder.

Vom der eigenen Logik her würde ich auch in der Garage einen Erder 
setzen.
Was dagegen spricht ist der geringe Querschnitt der Leitung zur Garage.
Je nachdem wie hoch der Erdungswiderstand des Hauses ist könnte bei 
einem niedrigen Erdungswiderstand des neuen Erders ein höherer Strom 
durch das Kabel zum Erder in der Garage fliessen.
Aber eigentlich sollte der PEN zum Netz im HAK einen deutlich 
niedrigeren Widerstand haben.

So ganz klar ist mir deshalb nicht welches Fehlerszenario gegen den 
zusätzlichen Erder spricht.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Udo S. schrieb:
> Die Leitung liegt ja. Also kann man davon ausgehen dass sie im
> Hauptverteiler im Haus vor der Trennung von PEN zu PE und N angeklemmt
> ist.
Ich würde im Bestand von garnichts ausgehen.

von Udo S. (urschmitt)


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Sven L. schrieb:
> Ich würde im Bestand von garnichts ausgehen.

Das ist auch klar. Aber ohne Info durch den TO hab ich halt mal eine 
Annahme gemacht.
Wenn da jemand die Garagenzuleitung nach der Trennung von PE und N 
reingepfuscht hat ist die Anlage eh nicht zulässig. Aber in bester 
Gesellschaft zu dem Elektriker, der hier bei uns vor ca. 25J einen neuen 
Zählerschrank gesetzt hat, habe ich hier schon an anderer Stelle 
beschrieben.

Ich habe mal in meinem Hösl geblättert.
Wenn ich in der Garage noch einen Erder setze, dann habe ich in der 
Garage einen zusätzlichen Potentialausgleich. Und der ist mit dem PEN 
der 2-Adrigen Zuleitung mit dem Potentialausgleich im Haus verbunden. 
Für so eine Verbindung muss der Leiter aber eine Mindestdicke aufweisen, 
die 2,5qmm sind da auf jeden Fall zu wenig.
Ist also nach meiner Auslegung des Hösl so nicht vorschriftsgemäß.

: Bearbeitet durch User
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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TT gibt es oft im ländlichen Raum, wenn der VNB aufgrund langer Strecken 
zum Trafo die Abschaltbedingungen eines TN nicht einhalten kann.
Prinzipiell eine ähnliche Situation, wie sie der TO hat.
Reinrassiges TT gibt es aber imho nur noch sehr selten, weil sich der 
VNB auch freut, wenn der PEN durch die Erder der Kundenanlagen gestützt 
wird.

Ich würde daher ebenfalls in der Garage einen Erder vorsehen, und, falls 
im Haus ein TN-Netz ist, die Verbindung auch in der Garage machen.

Ich würde zusätzlich auf 2 weitere Sachen achten:
1. Abschaltbedingung bei Kurzschluss. Bei einem satten Kurzschluss (L-N) 
muss der LS auslösen. Der Strom hängt dabei vom Netz-Innenwiderstand und 
der Leitung zur Garage ab. Also Innenwiderstand in der Garage messen, 
und ggf. schwächer absichern.

2. Überspannungsschutz. Wenn die Zuleitung zur Garage länger als 10m ist 
sollte in der neuen UV ein Überspannungsschutz verbaut werden. Über die 
Sinnhaftigkeit, wenn im Haus keiner ist, lässt sich allerdings 
berechtigt streiten.

von Ingolf G. (Gast)


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> Vom der eigenen Logik her würde ich auch in der Garage einen Erder
> setzen.
> Was dagegen spricht ist der geringe Querschnitt der Leitung zur Garage.
> Je nachdem wie hoch der Erdungswiderstand des Hauses ist könnte bei
> einem niedrigen Erdungswiderstand des neuen Erders ein höherer Strom
> durch das Kabel zum Erder in der Garage fliessen.
Das ist ein guter Gedanke!
Im schlimmsten Fall bleibt oberhalb der Zuleitung zur Garage kein Schnee 
mehr liegen.  ;)
Werde erstmal den HAK inspizieren was wie wo geklemmt ist. Und 
vermutlich auf den Zusatzerder verzichten.
Alles aber erst Samstag möglich, bis dahin bleibt die Anlage ausser 
Betrieb.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ingolf G. schrieb:
> Werde erstmal den HAK inspizieren was wie wo geklemmt ist.
Sehr gute Idee.

> Und vermutlich auf den Zusatzerder verzichten.
Ganz ohne zusätzlichen Erder ist die schlechteste der 3 Varianten.
Die Diskussion der letzten Beiträge ging ja darum, ob es TT sein muss, 
oder ob der PEN den zusätzlichen Strom der Erder aushält.

Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, meine mich aber zu erinnern, dass für 
solche PEN-Leiter 10qmm CU (alternativ 16qmm AL) Vorschrift wären.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Tilo R. schrieb:
> Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, meine mich aber zu erinnern, dass für
> solche PEN-Leiter 10qmm CU (alternativ 16qmm AL) Vorschrift wären.

Tja wenn man so anfängt, dann ist es egal ob Erder oder nicht Erder,
dann ist die Installation nicht zulässig. Da sie es früher war und man 
sagen könnte es ist Bestand gibt es kein Problem.

Die Forderung des vergleichsweise hohen Querschnittest rührt daher, das 
10 bzw, 16mm² nicht mal eben einfach so bricht.

von Ingolf G. (Gast)


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Aha ... hmmm...
Mein Arbeitsbereich ist seit vielen Jahren Reparatur von CNC-Maschinen 
mit Sinumerik/MTX Steuerung, mit Versorgungsnetzen/Hausanschlüssen hatte 
ich fast noch nie tun. Verzeiht bitte daher meine eventuell dummen 
Fragen ...
Wie ist die Meinung zum Schema im Anhang?
Ist eine Verbindung zwischen x und y zwingend notwendig, oder das ganze 
ohne diese zulässig bzw richtig?
Aber wie schon geschrieben, am Samstag kann ich erst schauen ...

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Sven L. schrieb:
> Tja wenn man so anfängt, dann ist es egal ob Erder oder nicht Erder,
> dann ist die Installation nicht zulässig. Da sie es früher war und man
> sagen könnte es ist Bestand gibt es kein Problem.

Jaja, stimmt schon. Was man hier braucht ist Pragmatismus im Bestand.
Im Thread hier scheint es bisher unstrittig, dass das sicher betrieben 
werden kann. Es wird fachlich diskutiert, welche Lösung besser wäre.

Das Problem ist:
Man kann damit nur schwierig zu einem Elektriker gehen. Wenn man Pech 
hat, ist der nicht pragmatisch und verkauft einen neuen Zählerschrank 
ins Haus.
Und in anderen Foren, z.B. elektrikforum.de, würde man vermutlich 
ähnliches hören.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Tilo R. schrieb:
> Man kann damit nur schwierig zu einem Elektriker gehen. Wenn man Pech
> hat, ist der nicht pragmatisch und verkauft einen neuen Zählerschrank
> ins Haus.
> Und in anderen Foren, z.B. elektrikforum.de, würde man vermutlich
> ähnliches hören.

Pragmatismus hört halt dort auf, wo der Kunde einen Dummen sucht, der 
unterschreibt und am Ende die Haftung übernimmt.

Auch als Elektriker muss man sich nicht für alles hergeben.

Ich weiß ja nicht, wo Du so rumkommst, aber ich weiß aus Eigener 
Erfahrung, das sehr viel Schrott im Netz bzw. an's Netz angeschlossen 
ist.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Sven L. schrieb:
> Pragmatismus hört halt dort auf, wo der Kunde einen Dummen sucht, der
> unterschreibt und am Ende die Haftung übernimmt.
>
> Auch als Elektriker muss man sich nicht für alles hergeben.
>
> Ich weiß ja nicht, wo Du so rumkommst, aber ich weiß aus Eigener
> Erfahrung, das sehr viel Schrott im Netz bzw. an's Netz angeschlossen
> ist.
Leider auch wahr.

von Unbekannt U. (Gast)


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Nun ja, es ist eigentlich recht einfach: Du kannst es so machen, wie Du 
gezeichnet hast.

ABER: Der RCD schützt in dieser Variante nur vor Fehlern auf der 
Abgang-Seite. Vor Fehlern auf der 30 Jahre alten Zuleitung schützt der 
RCD eben so nicht.

Kann man sich auch leicht vorstellen: PEN in der alten Leitung bricht, 
dann hast Du auf dem "Schutzleiter" in der Garage vollen Bums drauf (bei 
aktivem Verbraucher).

Wäre der Schutzleiter in der Garage geerdet, würde der RCD auch nicht 
auslösen, wenn ein Verbraucher aktiv ist. Aber der Schutzleiter in der 
Garage hätte in beiden Fällen nach wie vor Erd-Potential. D.h. keine 
Gefahr für den Mensch.

Allerdings hast Du das Problem mit den Ausgleichsströmen, die über diese 
alte Leitung fließen könnten, wenn Du in der Garage erdest.

Nun ja, will man beliebig basteln, bekommt man das auch in den Griff: 
Einfach ein 2-fach-Automat (oder einen zu 2/3 genutzten dreier) in die 
Zuleitung aus L und PEN. Danach auftrennen auf L, N und PE, den PE 
erden, und L und N über den RCD.

Besser wäre ein zweiter RCD anstatt dem zweiten Automat. Aber in der 
Praxis wird der Dir ständig fliegen, wenn der PEN im Haus nicht 
super-toll geerdet ist. Ein Versuch wäre es wert. Je nach Konstellation 
könnte man evtl. auch damit leben, dass der zweite RCD ständig auslöst, 
wenn man ihn eh als "Schalter" missbraucht, weil in der Garage nur 
gelegentlich Strom benötigt wird.

Dass das alles gar nichts mit irgendwelchen Normen etc. zu tun hat, um 
im Fall des Falles maximales Leid verursacht, ist Dir ja klar...

Ingolf G. schrieb:
> Hausbesitzer möchte auf Grund des hohen Alter
> nicht die steile Kellertreppe runter),

...Würde ich ausschließlich auf meinem Grundstück betreiben. Aber 
niemals woanders, nicht mal bei meinen Eltern...

Ich stand schon mal daneben, als ein Kripo-Beamte einen etwas unklaren 
Todesfall in der Familie begutachtete, wo ich eine Woche zuvor an einem 
Elektrogerät einen "Hotfix" gebastelt habe. Ich sage Dir, diese 
Situation willst Du nicht haben, auch wenn Du zu 100% weißt, dass die 
beiden Vorgänge gar nix miteinander zu tun haben.

Darum: Eine neue Leitung legen, auch wenn es einen Nachmittag Aufwand 
ist. Dann kann man den RCD da setzen wo man will, und schläft gut.

von Cyblord -. (cyblord)


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von Sven L. (sven_rvbg)


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Unbekannt U. schrieb:
> Wäre der Schutzleiter in der Garage geerdet, würde der RCD auch nicht
> auslösen, wenn ein Verbraucher aktiv ist. Aber der Schutzleiter in der
> Garage hätte in beiden Fällen nach wie vor Erd-Potential. D.h. keine
> Gefahr für den Mensch.

Das musst Du mal genauer erklären, wieso ein RCD bei einem 
Unterbrochenem PEN nicht auslösen sollte. Da über den RCD nichts 
zurückfließt, aber sich die Schleife über L und den Berührer nach Erde 
schließt, löst der RCD sehr wohl aus.

Der Rest klingt für mich nebulös und wenig nachvollziehbar.

von Cyblord -. (cyblord)


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Cyblord -. schrieb:
> https://www.youtube.com/watch?v=QuXDtth55Lg

Der Typ im Video ist der selbsternannte Hohepriester der youtube 
Elektriker. Und er beschreibt genau das Problem und dessen Lösung: RCD 
setzen obwohl Zuleitung ohne PE ankommt.

Allerdings, bei einer (Unter-) Verteilung finde ich trennt sich die 
Spreu vom Weizen. Ich ziehe auch Strippen, setze Steckdosen und Schalter 
selbst usw. Aber ne Verteilung würde ich eher nicht selbst machen. 
Vielleicht wenn wirklich alles klar wäre. Aber selbst dann, sollte ein 
Elektriker drüber gucken.
Aber hier ist ja nichts klar. Gerade bei so einem Spezialfall, sollte 
man das einfach machen LASSEN.

: Bearbeitet durch User
von Jayden Bubblegum Blue (Gast)


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Würde mal schauen welche Netzform bei dir is... zB wenn es TN-C/S ist:
Wenn der N wirklich ein N ist und daraus wieder ein "PEN" gemacht wird 
und davor im Hauptvorteiler (HV) schon ein FI ist für den "Garagen-PEN", 
dann wird der FI im HV dauernd auslösen.

Zulässig ist es auch nicht, da nur vom PEN abgezweigt werden darf.

von Udo S. (urschmitt)


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Jayden Bubblegum Blue schrieb:
> Zulässig ist es auch nicht, da nur vom PEN abgezweigt werden darf.

Wie oben gesagt, es kommt darauf an wie der Bestand ist. Da es ein 
zweipoliges Kabel ist muss man davon ausgehen dass es im Haus ohne RCD 
direkt vom PEN abgeht.
Lasst doch den TO mal am Wochenende nachschauen und berichten.

Cyblord -. schrieb:
> Gerade bei so einem Spezialfall, sollte
> man das einfach machen LASSEN.
Was dann so oder so ausgehen kann. Der eine E-Meister macht nichts 
solange da nicht ein komplett neuer Hausverteiler eingebaut und eine 
5x16qmm Leitung in die Garage gelegt wurde.
Der nächste macht ein kleines "Unter" TT Netz draus.
Der dritte klemmt einfach eine kleine Unterverteilung an die 2x 2,5 
Leitung.
...

Elektriker pfuschen genauso wenig oder viel wie Estrichleger, 
Küchenbauer und sonstige Handwerker.

von Zeno (Gast)


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Unbekannt U. schrieb:
> ABER: Der RCD schützt in dieser Variante nur vor Fehlern auf der
> Abgang-Seite. Vor Fehlern auf der 30 Jahre alten Zuleitung schützt der
> RCD eben so nicht.
Das ist an dieser Stelle auch nicht die Aufgabe des RCD. Hier geht es 
darum die Installation nach der Zuleitung sicher zu machen. Vermutlich 
wird der N in der Garage als PEN ankommen und dann wäre die Schaltung im 
Eröffnungspost für's erste OK. Der RCD wird bei einem Fehlerstrom 
auslösen und den Lastkreis trennen, was ja auch Sinn und Zweck eines 
solchen RCD ist.
Einziges Propblem bei dieser Schaltung ist halt, wenn der PEN der 
Zuleitung unterbrochen wird. Der RCD wird zwar trotzdem auslösen sobald 
es zu einem Abfluß Richtung Erde kommt, aber es wird wohl für denjenigen 
über den dies erfolgt etwas kribbelig werden. Aus diesem Grund würde ich 
einen RCD mit 10mA Auslösestromstärke verbauen.

von Marx W. (Gast)


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Ingolf G. schrieb:
> ABER: Die Zuleitung
> ist 2-adrig ausgelegt (2,5mm 16A abgesichert)
Warum keine 20A Absicherung?

von Marx W. (Gast)


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Ingolf G. schrieb:
> Gedanke: Ich schaffe mir eine Erdungsschiene, abgegriffen am N der
> Zuleitung. Ab da nur noch in grün/gelb weiter.
Das wäre fast eine klassiche Nullung und dann noch ein RCD?

> Einwände? Oder so ok? Was
> sagen die Techniker? Dabei geht es mir in erster Linie um Sicherheit,
> nicht um irgendwelche Normen. Danke für's Lesen.
Sicherheit?, dann mach halt einen echten Erder für deine 
Potentialschiene und es sollte gut sein!

von …———… (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Ingolf G. schrieb:
>> Gedanke: Ich schaffe mir eine Erdungsschiene, abgegriffen am N der
>> Zuleitung. Ab da nur noch in grün/gelb weiter.
> Das wäre fast eine klassiche Nullung und dann noch ein RCD?
>
>> Einwände? Oder so ok? Was
>> sagen die Techniker? Dabei geht es mir in erster Linie um Sicherheit,
>> nicht um irgendwelche Normen. Danke für's Lesen.
> Sicherheit?, dann mach halt einen echten Erder für deine
> Potentialschiene und es sollte gut sein!

Ja, kann man machen. Es gibt solche FIS bzw. RCDS sogar käuflich zu 
erwerben. Bei mir ist alles genullt. Daher stecke ich so einen FI in 
eine Steckdose und schließe das Netzkabel für meinen Tasenmäher dort an.

Ich fühle mich damit sicherer.

von Holger R. (holgerr)


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Moin Ingolf
ich würde die Finger von sowas lassen,
nicht auch technischen Gründen, sondern aus rechtlichen.
Sowas macht man richtig oder garnicht.
HolgerR

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