Forum: HF, Funk und Felder Fake N Terminierungswiderstand?


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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was ist denn davon zu halten, der deutsche Lieferant verkauft die über 
eBay und behauptet, es hätte damit noch nie Probleme gegeben??
Ich möchte bei 2,45GHz messen und die auf einen Richtkoppler schrauben, 
hm. Hab leider keine anderen.

von Achim M. (minifloat)


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Es kann sein, dass der auf einen billigeren Lieferanten umgestiegen ist. 
Du bist halt der erste, der die Impedanz der Dinger mit mehr als einem 
Multimeter vermessen hat.

Welcher Händler war es denn, damit man davon Abstand nehmen kann?

mfg mf

Edit:
Abdul K. schrieb:
> Hab leider keine anderen.

Das hier kannst du dir vielleicht mal ansehen...
https://www.eevblog.com/forum/rf-microwave/diy-short-open-and-load-for-vna-calibration/
... Vielleicht rettet es dir auf die Schnelle den Tag oder Abend.

: Bearbeitet durch User
von Andre (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> auf einen Richtkoppler schrauben

Wenn man sich die so anschaut, solltest du vielleicht vorher den 
Durchmesser vom mittleren Pin messen, bevor die Buchsen beschädigt 
werden.

von Experte (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Was ist denn davon zu halten

Geil! Das war der beste Lacher, den ich heute hatte, als ich auf das 
Foto geklickt habe!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, dann hat es wenigestens noch einen Sinn gehabt. Leider muß ich nun 
wieder bis Mitte nächster Woche warten...

Wozu gibts die Stecker mit Schraubverschluß hinten überhaupt? 
Normalerweise ist da ja ein Kabel und kein Verschluß. Seltsam.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Made in PRC halt.

Du hast einen Beitrag zur Entwicklungshilfe geleistet, tröste dich.

von Experte (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Leider muß ich nun
> wieder bis Mitte nächster Woche warten...

Aber hoffentlich nicht wieder auf so ein China-Schrott?

Telegärtner J01026A0012 gibt's ohne Versand für unter 25,- €.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Hast ihn mal am Network analyser gehabt ? Bis wie hoch hat er etwa 50 
Ohm ?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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DB ist hier: 
https://www.telegaertner.com/fileadmin/pdms_files/A0012kp.pdf
Hier für 24 inkl. Versand:
https://www.sysgotec.de/de/Consumer/Antennen-und-Satellitentechnik/Abschlusswiderstand/Teleg%E4rtner-N-Abschlwiderstand-100024165::243069.html?refID=0001


Mal ne generelle Frage: Bei manchen Steckern ist der innere 
Koaxaußenleiter vierfach gefiedert, bei anderen ist es ein geschlossener 
Ring. Was ist besser?

: Bearbeitet durch User
von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Mal ne generelle Frage: Bei manchen Steckern ist der innere
> Koaxaußenleiter vierfach gefiedert, bei anderen ist es ein geschlossener
> Ring. Was ist besser?

Letzteres. Die Schlitze im Außenleiter sind dazu da, bei nicht 
sonderlich präzise gefertigten Steckern die Toleranzen aufzunehmen. Der 
Außenleiter und seine Fügefläche sind beim N-Stecker die kritischste 
Stelle. Hochwertige Stecker, und insbesondere solche, die bis 18 oder 
sogar 20 GHz spezifiziert sind, haben keine solche Schlitze. Es ist 
klar, dass die Schlitze eine Abweichung von der koaxialen Geometrie der 
Leitung darstellen, und daher die elektrischen Eigenschaften des 
Steckers nicht verbessern.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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und beim Innenleiter der Buchse ist es andersherum wegen besserer 
Kontaktgabe. Hier mal eine Buchse in einem HP-SA 8569B (21 GHz), 6fach 
geschlitzt.

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Mal ne generelle Frage: Bei manchen Steckern ist der innere
> Koaxaußenleiter vierfach gefiedert, bei anderen ist es ein geschlossener
> Ring. Was ist besser?

Die Gegenfrage lautet "wofür besser?"
Ich habe selber schon einige Stecker geschlitzt, weil sie sonst entweder 
überhaupt nicht in_ oder kaum noch heil _aus der Buchse zu kriegen 
waren. Die Schlitze sind also für die mechanische Anpassung da, ob das 
nun zu merklichen Änderungen auf der elektrischen Seite ab 18 GHz führt, 
kann ich dir nicht sagen. Meine Vermutung ist allerdings, daß bei 
sauberer Schlitzung keine Beeinträchtigungen zu erwarten sind, die über 
die bei der Kabelmontage zu erwartenden Streuungen hinausgehen. Und 
irgendwo fängt es auch an, daß man besser Hohlleiter verwendet als Kabel 
mit N Steckern.

Ebenso scheint es bei BNC-Steckern und Buchsen zu gehen, wo verschiedene 
Hersteller offenbar verschiedene und zueinander inkompatible 
Vorstellungen über Toleranzen und Beschichtungsdicken haben. Kurzum: 
dort klemmt es auch oft genug.

W.S.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Da kann ich ja von Glück reden, daß mein Sammelsurium an Verbindern 
bislang ganz gut paßt.
Leider ist der Briefkasten heute leer. Das WE muß anders gefüllt werden.

Ein paar erste Messeindrücke waren auch ohne super Terminator machbar. 
Erstaunlich, wie stark Hand- oder Körpernähe oder auch Gegenstände wie 
Kunststoffe eine WLAN Antenne verstimmen. Sebst der Winkel einer 
Stummelantenne ist entscheidend.

Ich gehe mal davon aus, daß alle Antennen hier rumliegend, Varianten 
eines Sperrtopfdipols sind.

Sehr erkenntnisreich! Fehlt noch die Untersuchung des Fernfeldes...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich habe mich ausführlich kurz beim Verkäufer der Terminatoren beschwert 
und es ging nun so aus, daß ich mein Geld komplett zurückbekam und die 
Dinger behalten kann.
Vielleicht mache ich was sinnvolles draus. Wie kriegt man die auf? Der 
Drehring zum Festschrauben am Gegenstück ist lose befestigt. Wird der 
Innenpin mit einem Spezialwerkzeug eingepreßt?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Einen habe ich noch:
Wegen was anderen entsann ich mich auf meinen früheren Lieferanten 
Reichelt und da habe ich doch gleich mal nach N-Terminatoren geschaut 
und was finde ich in beiden verfügbaren Teilen: in der technischen 
Schnittzeichnung sind tatsächlich stinknormale Drahtwiderstände 
angedeutet.

von W.S. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Einen habe ich noch:...

Naja, für NF reichen die ja auch. Für's Ohmmeter auch. Vermutlich geht 
das Ganze auch noch bei 30 MHz ganz gut. Allenfalls ist die Frage, ob da 
tatsächlich ganz normale Widestände drin sind oder ungewendelte.

W.S.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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leicht OT: bei BNC sah und sieht es oft noch schlimmer aus, besonders 
die T-Stücke aus der Ethernet-Zeit und die Terminatoren; die waren stets 
Schichtwiderstände. Die T-Stücke nahm man gerne am Scope als 
90°-Umlenkung für den Tastkopf. Bei 50 Ω und 'richtiger HF' aber wurde 
es dann lustig, wenn der 90°-Abzweig mit einer Wendel-Feder auf dem 
Mittelleiter hin kontaktiert wurde und mit der Kapazität des anderen 
Buchsenteils Tiefpass spielte. Die 'etwas besseren' hatte in der Mitte 
einen würfelförmigen Körper mit einer Art Deckel, aber ganz 
wegzubekommen war der Effekt natürlich auch nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bei den relativ niedrigen Frequenzen die bei 10Mbit/sek. auftreten, ist 
das noch erträglich. Zumal Ethernet mit gegenüber Funkanwendungen 
exorbitanten S/N arbeitet.

Ein T-Stück bei 2,5GHz kann man als Filter benutzen. Man sieht jeden 
zehntel mm der nicht impedanzrichtig vorliegt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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In der Zeichnung zum Reichelt N_50 ist ein anscheinend Kohlewiderstand, 
mit 1/4W, 5% und 50ohm angegeben. Was unter 50ohm zu verstehen ist, weiß 
ich nicht. Hab ja keinen da. Könnte 47 oder 49,9 sein.
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C110/NA.50.pdf
Das Bild im DB paßt auch nicht zum Bild der Produktseite, denn einmal 
hat das Ende des Gehäuses einen Schraubverschluß (wie bei meinem obigen) 
und das andere Mal ist der Übergang glatt.

von Hp M. (nachtmix)


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Abdul K. schrieb:
> Hab leider keine anderen.

Aber vielleicht hast du ein anständiges 20dB Dämpfungsglied.
Das hat auch ohne Abschluss eine Rückflussdämpfung von 40dB und ist 
sicher um Größenordnungen besser als dieser Müll.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich weiß, hab isch och nüsch. Alles bestellt...

von Hp M. (nachtmix)


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Abdul K. schrieb:
> Ich weiß, hab isch och nüsch.

Kannst auch an eine N-Einbaubuchse oder diese Krücke schön symmetrisch 
zwei 100 Ohm SMD-Widerstände anlöten. Bei 2,5GHz ist das noch ok.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Bei den relativ niedrigen Frequenzen die bei 10Mbit/sek. auftreten, ist
> das noch erträglich. Zumal Ethernet mit gegenüber Funkanwendungen
> exorbitanten S/N arbeitet.

Was hat das S/N mit dem s11 der Terminierung zu tun?

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Für ein bestimmtes S/N benötigt man eine bestimmte Linearität und wenn 
die Welle zurückkommt, wird diese zunehmend gestört.

Ich wüßte nicht wie man den Stecker auseinander nehmen kann. Ist 
vielleicht verpreßt. Da ist warten auf die Post bestimmt einfacher. Ist 
halt wieder unnötig produzierter  Schrott.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Für ein bestimmtes S/N benötigt man eine bestimmte Linearität und wenn
> die Welle zurückkommt, wird diese zunehmend gestört.
>
zunehmend??? -- Trivial. Ein s11-Analyzer kommt auch bei Totalreflektion 
garantiert mit seiner Sendeleistung klar. Mehr als 100% kommt nicht 
zurück.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es ging um funktionsfähiges Ethernet, nicht um das zulässige VSWR um 
eine Zerstörung zu verhindern. Nach deiner Behauptung bräuchte man dann 
ja für das Datenkabel gar keine Terminierung mehr.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Es ging um funktionsfähiges Ethernet,

ach ja, vergessen, nicht um Terminierungen. Ist ja schon gut...

von HabNix (Gast)


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Widerstandsverhalten bei HF.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Interessant, danke. Aber mehr für Platinenmontage. Den einzelnen 08/15 
SMD0805 Widerstand sollte man ab 1GHz wirklich überdenken.

Hab mir diverse professionelle Abschlusswiderstände besorgt. Dann kann 
ich jetzt ausgiebig vergleichen.

Gelernt hat er: Möglichst kurzes Gehäuse verrät den hochwertigen 
Abschlußsstecker. Zumindest ein sehr guter Anhaltspunkt.

von Kurzfurz (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Möglichst kurzes Gehäuse verrät den hochwertigen
> Abschlußsstecker.

lim >0
bedeutet demnach gar kein Steckergehäuse besser als das kürzeste.

Nun werden Gehäuse in Volumen angegeben m³ oder kleinere auch in ml oder 
µl - wo bist nun bei der Aussage "möglichst kurz"?

von W.S. (Gast)


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Kurzfurz schrieb:
> wo bist nun bei der Aussage "möglichst kurz"?

Sehr einfach:
Zwei 100 Ohm SMD radial angebracht ist "kurz".
Ein BR207 Widerstand (ein bedrahteter) axial nach hinten ist "lang".
Klaro?

W.S.

von guenter (Gast)


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Hier ist solcher Murks zu sehen, 4fach geschlitzt und der Hersteller 
behauptet doch tastsaechlich frech, bei DIESER Laenge 0 bis 5 GHz 
korrekt abzuschließen. Kann ja nicht gehen!

von Volker M. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Sehr einfach:
> Zwei 100 Ohm SMD radial angebracht ist "kurz".
> Ein BR207 Widerstand (ein bedrahteter) axial nach hinten ist "lang".

Der Umkehrschluss, dass lange Bauform schlecht sein muss, gilt aber 
nicht.
https://products.spinner-group.com/de/0-5-w-praezisions-abschlusswiderstand-dc-18-ghz-n-stecker-bn392497

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Am besten jetzt noch über den DC-Widerstand lästern, aber erst nächsten 
Freitag.

: Bearbeitet durch User
von Experte (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Am besten jetzt noch über den DC-Widerstand lästern, aber erst nächsten
> Freitag.

Eine Woche ist vergangen. Hast Du jetzt endlich einen vernünftigen 
Abschlusswiderstand gekauft?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Habe ne bunte Mischung, mir fehlen jetzt noch Offen und Kurzschluß.

von guenter (Gast)


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Abdul K. schrieb:

> mir fehlen jetzt noch Offen

YMMD

von Kilo S. (kilo_s)


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Abdul K. schrieb:
> mir fehlen jetzt noch Offen und Kurzschluß.

Für offen einfach einen N Stecker nehmen, den pin in der Mitte 
rausziehen und den Rest des Stecker verschließen. (Lötzinn)

Für Short würde ich den pin drinnen lassen und den Stecker mit Lötzinn 
füllen.

Open brauchst du ja sozusagen nur als Schutzkappe gegen einstrahlungen 
in die Buchse und wenn short so kurz wie möglich gemacht ist sollte das 
reichen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dann hab ich zwar was da aber ohne Daten! Da warte ich lieber auf meinen 
bestellten nanovna und weiß dann von anderen, daß das CalKit was taugt.

von Kilo S. (kilo_s)


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Abdul K. schrieb:
> Da warte ich lieber auf meinen bestellten nanovna und weiß dann von
> anderen, daß das CalKit was taugt.

Bei meinem Kumpel war der Load total für... Die katz! (War kein Load, 
war Open weil nicht vernünftig kontaktiert)
War zwar die SMA Version, würde mich aber nicht immer darauf verlassen 
das da immer alles absolut top ist.

Bei meinem war alles top, nahezu die identischen Werte wie das von 
meinem Mini VNA Pro von wimo. (SMA)

: Bearbeitet durch User
von Experte (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Habe ne bunte Mischung,

Also wieder nur China-Schrott.

Nun ja, viel Erfolg...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nicht nur, sind teure Marken dabei...
...aber da ich keinen Zugang zu einem professionellen VNA habe, liefere 
ich euch keine Werte. Zumindest noch nicht.
Momentan verstehe ich auch nicht, warum die Richtbrücke nicht so richtig 
mitmacht.

Ist auch mehr was für die Winterzeit

Wer produziert denn noch nicht in China??

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (michaelm)


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Abdul K. schrieb:
> Wer produziert denn noch nicht in China??

sdr-kits, soweit mein Kenntnisstand. Die Preiskategorie ist aber 
deutlich höher angesiedelt.

Michael

von Kilo S. (kilo_s)


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Abdul K. schrieb:
> aber da ich keinen Zugang zu einem professionellen VNA habe, liefere ich
> euch keine Werte.

Der Nano reicht für den Hausgebrauch locker aus.
Interessiert wäre ich auf alle Fälle wie gut oder schlecht die einzelnen 
Teile abschneiden.

Abdul K. schrieb:
> Ist auch mehr was für die Winterzeit

Oder für das derzeitige schmuddelwetter.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der nano ist noch nicht da.

Es gab schon einmal einen Thread zu Dämpfungsgliedern aus Fernost.

von Volker M. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Für offen einfach einen N Stecker nehmen, den pin in der Mitte
> rausziehen und den Rest des Stecker verschließen. (Lötzinn)
>
> Für Short würde ich den pin drinnen lassen und den Stecker mit Lötzinn
> füllen.

Wichtig bei so einer Open-Short-Load Kalibrierung sind auch die 
Bezugsebenen (Phasenbeziehungen). Also Open und Short in der gleichen 
Ebene. Oder wenn es mechanisch abweicht dann muss diese Offsetlänge 
herausgerechnet werden.

Bei fertigen Cal-Kits werden diese Daten normalerweise mitgeliefert.

von Kilo S. (kilo_s)


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Volker M. schrieb:
> Bei fertigen Cal-Kits werden diese Daten normalerweise mitgeliefert.

In der profiabteilung bestimmt, aber nicht bei denen die ich hab. Dafür 
sind sie aber trotzdem sehr gut zu gebrauchen. Zwar ab 1GHz etwas 
"Wackelig" weil die Load nicht mehr nur Real ist sondern langsam 
blindanteile bekommt, dennoch erträglich.

https://www.wimo.com/de/messtechnik/dummyloads-abschwaecher/21010-sma

Das was beim NanoVNA-F dabei war ist ähnlich gut wie das von wimo das 
bei meinem MiniVNA Pro BT mitgekauft wurde.
Das wackelt aber auch bereits ab 1GHz leicht rum.

Als Referenz ob die kalibrierdaten i.o sind verwende ich ein bekanntes 
DUT und Vergleiche mit den im Datenblatt angegebenen Werten. Diese 
stimmen bis auf minimalste Abweichungen überein.

von Christian M. (likeme)


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Das abgebildete Teil vom TO geht bis 10MHz, dann ist der Widerstand 
alles andere als 50 Ohm.

von Volker M. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> In der profiabteilung bestimmt, aber nicht bei denen die ich hab.

Es kommt drauf an, ob der Hersteller die Kalibrierung ernst nimmt. Bei 
den günstigen Calkits zum VNWA3 gibt es die Daten dazu:
https://www.sdr-kits.net/calibration-information-for-DG8SAQ-VNWA-3-3EC

Wenn man die "eiförmigen" Kurven im Smithchart sieht, mit denen die 
NanoVNA beworben werden, dann ist da was bei der Kalibrierung gründlich 
schief gegangen.

Der OPEN in dem Wimo Cal-Kit sieht auch nach unnötig viel Endkapazität 
aus. Da wäre es schon sinnvoll, bei der Kalibrierung die tatsächlichen 
Werte und ggf. Längen zu berücksichtigen.

von Kilo S. (kilo_s)


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Volker M. schrieb:
> Der OPEN in dem Wimo Cal-Kit sieht auch nach unnötig viel Endkapazität
> aus.

Der Chinese ist schlimmer, der wimo ist 8mm Lang, der chinesische 9mm, 
der wimo ist mit versenkter endkappe, beim Chinesen aufgesetzt.

Der Chinese hat eine größere Öffnung im inneren als der von wimo und 
liegt daher nicht so exakt auf dem Dieelektrikum des sma Buchse auf.

von Volker M. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Der Chinese ist schlimmer

Nein, ich sehe das genau andersherum.

Kilo S. schrieb:
> Der Chinese hat eine größere Öffnung im inneren

Das war das, was ich als BESSER betrachte, weil es die (unerwünschte) 
Kapazität des Open reduziert.

> liegt daher nicht so exakt auf dem Dieelektrikum des sma Buchse auf.

Da sollte auch nichts auf dem Dielektrikum aufliegen, weil das die 
Kapazität erhöht! Die Konstruktion bei Wimo halte ich für ein Eigentor, 
sofern diese Kapazität nicht bekannt ist und rausgerechnet wird.

von Kilo S. (kilo_s)


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Volker M. schrieb:
> Nein, ich sehe das genau andersherum.

Die Messwerte sagen etwas anderes. Wenn Ich mit dem chinesischen 
Kalibrierkit am MiniVNA Pro kalibriere bekomme ich bei einem Bekannten 
DUT schlechtere Werte heraus als mit dem von wimo. Gut die Abweichung 
ist im Rahmen dessen was man noch ignorieren kann. Jedoch ist es schon 
erstaunlich das bei reflektion der SWR Wert um 0,2 (*1) besser angezeigt 
wird als er tatsächlich ist, bei Transmission die Dämpfung hingegen 
sogar um 0,4db (*2) weniger als tatsächlich vorhanden ist.

*1: "Dummy Load" mit bekannten Daten. (Stummelantenne... Wirkungsgrad 
unterirdisch, aber das Protokoll hab ich dazu)
*2: Tiefpassfilter mit Datenblatt und veröffentlichten messwerten im 
sperrbereich.

Beim Wimo kit hingegen stimmt es 1:1 überein.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Diese Vergleiche hinken, denn man weiß nie was man dann wirklich 
bekommt, wenn man zeitlich versetzt bestellt. Da kann der Vorlieferant 
wieder ein ganz anderer sein.

Wie verhält sich denn ein Open realisiert als offener SMA-weiblich?
Den Short habe ich dann als Lotzinndraht realisiert. Zusammen mit dem 
6GHz Abschlußwiderstand ging das als gruseliger Behelf (Nachdem ich aus 
Versehen die Kalibrierung eines N1201SA gelöscht hatte, grr).

Ich denke bei selbstgebautem CalKit sind die Bezugsebenen völlig 
undefiniert.

Sehe ich das richtig, daß man zumindest den Load bei einem Standard 
CalKit dann problemlos durch was besseres ersetzen kann. Wo ist da die 
Bezugsebene, wenn dessen Leitung quasi unendlich ist?

von Volker M. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Die Messwerte sagen etwas anderes.

Wie gesagt, die Nicht-Idealitäten des Cal-Kit müssen zu dem passen, was 
an Cal-Kit-Daten im VNA eingetragen ist. Kann schon sein, daß im VNWA 
irgendwas eingetragen ist, was zufällig passt.

Ich komme aus der Mikrowellenmesstechnik und da trägt man im VNA die 
Daten ein, die mit dem Calkit geliefert werden. Die OPEN haben dort 
möglichst geringe Endkapazität.

Die Prüfung der Kalibrierung ist nicht ganz trivial, aber so Ergebnisse 
wie in manchen Nano-VNA Screenshots mit Werten außerhalb des Smithchart 
(Reflektionsfaktor > 1) sind natürlich unplausibel. Ein grober Test mit 
einer kurzen verlustarmen Leitung zeigt Auffälligkeiten, wenn die Phase 
von Open/Short so gar nicht passt.

Abdul K. schrieb:
> Sehe ich das richtig, daß man zumindest den Load bei einem Standard
> CalKit dann problemlos durch was besseres ersetzen kann. Wo ist da die
> Bezugsebene, wenn dessen Leitung quasi unendlich ist?

Da er im Fehlermodell keine Reflektion hat ist die Bezugsebene egal. 
Also ja, man kann den Load ersetzen.
Fun fact: Es gibt als Testobjekte zur Überprüfung der Kalibrierung auch 
"Sliding Load", wo eine variable Länge (Ausziehleitung) vor dem Load 
angebraucht. Das darf dann am Ergebnis nichts ändern, wenn die 
Kalibrierung passt.

von Kilo S. (kilo_s)


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Volker M. schrieb:
> Ich komme aus der Mikrowellenmesstechnik und da trägt man im VNA die
> Daten ein, die mit dem Calkit geliefert werden. Die OPEN haben dort
> möglichst geringe Endkapazität.

Beim NanoVNA ist das über VNA Saver sogar möglich wenn ich das recht 
interpretiert habe.

Beim MiniVNA Pro BT eventuell im Programm Jvna, da ich aber "Faul" bin 
habe ich nur die App auf dem Tablet/Smartphone (BlueVNA) und je nach 
Bedarf über OTG eine Verbindung über Bluetooth oder eben USB.

Das Kalibrierkit gibt's einzeln und ist beim VNA normalerweise nicht 
enthalten beim MiniVNA Pro BT. Da sind sehr wahrscheinlich keine Daten 
hinterlegt.
Dafür kann er im Gegensatz zum NanoVNA mehrere durchläuft beim 
Kalibrieren um die Genauigkeit zu erhöhen, das nutze ich auch IMMER.

5 durchläufe Open, 5x Short, 5x Load für S11 und 5x Open, 5x through für 
S21.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Wie verhält sich denn ein Open realisiert als offener SMA-weiblich?

Ich habe das mal gerade getestet, da die Geräte ohnehin liefen. Gemessen 
wurde mit einem kalibrierten männlichen und weiblichen SMA-Port; Open 
ist einfach der offene Port, Short sind die beiden abgebildeten selbst 
gebauten Teile, die noch irgendwo in der Schublade lagen: Der weibliche 
Short ist eine Buchse, auf deren Rückseite ein Stück Blech gelötet ist, 
das den Innenleiter mit dem Buchsengehäuse verbindet. Der männliche 
Short ist ein Crimpstecker für RG174-Kabel. In den SMA-Pin ist ein Stück 
Draht gelötet, die Hülse ist auf den Stecker gecrimpt und mit Lötzinn 
gefüllt, wodurch der Innenleiter verbunden ist.

Wie man sieht, ist beim männlichen Port bei der Messung des Opens das 
|S₁₁| ein wenig größer eins (ca. 0,2 dB), und im Smith-Diagramm die 
Kurve dementsprechend etwas außerhalb. Da ist wohl das weibliche Cal-Kit 
etwas zu verlustreich im Verhältnis zu den gespeicherten Korrekturdaten. 
Das ist ein billiges Cal-Kit (SMA) für den Alltag, wenn es nicht auf 
große Genauigkeit ankommt, das ich selber charakterisiert habe. 
Vielleicht hat sich da durch Verschleiß etwas verschoben, und ich sollte 
mal neue Korrekturwerte ermitteln. Die SMA-Dinger sind durch das 
Kunststoff-Dielektrikum leider nicht sonderlich stabil und verschleißen 
schnell.

Die offene weibliche SMA-Buchse ist bei den Frequenzen fast ein 
perfekter Open. Bis 3 GHz bekommt man nur etwas über 1° 
Phasenverschiebung. Das Rauschen auf der Kurve liegt an der recht großen 
Bandbreite, mit der gemessen wurde, und kann noch verbessert werden, 
wenn man es genauer wissen wollte.

Die beiden Shorts haben natürlich eine nicht unerhebliche Offset-Länge, 
insbesondere der männliche, was sich in ca 90° Phasenverschiebung bei 3 
GHz äußert.

Hieran sieht man sehr schön, warum es nicht erstrebenswert ist, einen 
möglichst perfekten Open zu bauen, wenn man diesen Short verwenden will: 
Geht man zu noch größeren Frequenzen über (oder ist die Offset-Länge 
größer), erreicht die S₁₁-Phase des Shorts irgendwann 180°, und der 
Short sieht genauso aus wie der Open. Dann bricht bei der Frequenz die 
Kalibrierung zusammen. Aus dem Grund sollten Open und Short aufeinander 
abgestimmt sein, und idealerweise immer 180° auseinander liegen. Wenn 
sie sich zu nahe kommen, wird die Kalibrierung numerisch instabil.

Volker M. schrieb:
> Fun fact: Es gibt als Testobjekte zur Überprüfung der Kalibrierung auch
> "Sliding Load", wo eine variable Länge (Ausziehleitung) vor dem Load
> angebraucht. Das darf dann am Ergebnis nichts ändern, wenn die
> Kalibrierung passt.

Richtig, wobei die Sliding Load in erster Linie nicht als Testobjekt 
gedacht ist, sondern die Nichtidealität der Load bei der Kalibrierung 
verbessern soll. Wenn man eine (nichtideale) Load mit Reflexionsfaktor Γ 
hat, und diese mit einer idealen Leitung an den Port hängt, misst man
mit l der Länge der Leitung und β der Ausbreitungskonstanten. Man 
bekommt also einen Phasenfaktor dazu, und im Smith-Diagramm bei fester 
Frequenz einen Kreis, wenn man l verändert. Die Mitte des Kreises, die 
man durch Kreisregression ermitteln kann, entspricht dann dem 
Reflexionsfaktor Null, und man hat die die Nichtidealität der Load 
kompensiert. Das muss man dann natürlich für jeden Frequenzpunkt machen.

Sliding Loads sind aber eigentlich veraltet. Heute würde man eher 
Korrekturdaten zur Load in Form einer Tabelle mitliefern. Auf dem 
Prinzip basieren auch die Ecal-Gerätschaften, die um einiges besser 
sind, als mechanische Cal-Kits.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hier sind einige Bekannte aus China genauer unter die Lupe genommen 
worden:
https://www.sprut.de/electronic/rf/gadgets.html

Mein N-Terminator ist auch dabei.

von Josef L. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Dafür kann er im Gegensatz zum NanoVNA mehrere durchläuft beim
> Kalibrieren um die Genauigkeit zu erhöhen, das nutze ich auch IMMER.

Da bin ich jetzt überrascht - zumindest bei der Kalibration über das 
Programm vna-qt.exe kann ich doch Anfangs-/Endfrequenz, Anzahl 
Frequenzschritte und Anzahl der Messungen pro Schritt vorgeben? Auch da 
gebe ich meist 5x ein, wenn ich Zeit habe und die Messung bis unter 
-90dB runter gehen soll auch 40x, nur dauert jeder Kalibrationsschritt 
dann 20 min oder länger, und mit der Messung dann alles 2 Stunden (bei 
1000 Frequenzschritten), so dass evtl. Temperaturdriften da sind. Ich 
habe einen SAA-2N (4"-Schirm, Metallgehäuse).

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