Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vogt A5 DCTR3


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von H. Heer (Gast)


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Hallo Gemeinde,

in der Reparaturecke steht seit einer Weile eine Feinwaage (Sartorius 
MC1) mit Netzteilschaden. Der Hersteller kann keine Ersatzteile mehr 
liefern, Schaltplan bisher auch nicht. Einige der dicken Elkos waren 
hin, die sind ersetzt. Heute habe ich festgestellt, dass der Trafo des 
DC Wandler ebenfalls beschädigt ist, der ist sichtbar warm geworden und 
macht einen Kurzschluss. Aufschrift ist "Vogt A5 DCTR3".
Bevor ich jetzt den steinigen Weg des Reverse-Schaltplanings begehe um 
zu raten, wie die Wicklungen sind - kennt den Trafo jemand oder hat 
einen Hinweis? Google hat mir bisher nicht geholfen.

Gruß und Dank

Herr H.

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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H. Heer schrieb:
> kennt den Trafo jemand oder hat einen Hinweis?
Vogt hat da nur den Spulenkörper nach kundenspezifischen Angaben 
bewickelt, die Kerne reingesteckt und einen Aufkleber draufgepappt. Wenn 
du diese Fertigungsdaten nicht hast, bekommst du den Trafo nicht. Und 
weil Vogt jetzt zu Sumida gehört, schwinden die Chancen ins 
Unerreichbare:
https://www.sumida.com/news/index.php?categoryId=4&newsId=88

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du hast ein Modell mit internem Netzteil? Hier wird eine MC1 angeboten, 
die offensichtlich zuerst von einem externen Netzteil gespeist wird, das 
nicht so besonders aussieht.
https://shop.labexchange.com/de/sartorius-mc1.html

Wird intern weiter gewandelt? Wenn ja, sind die Chancen gar nicht 
schlecht, das da z.B. +/- 12V für den Analogteil erzeugt werden und 5V 
für den digitalen Teil. Mach doch mal Bilder.

von H. Heer (Gast)


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Hallo,

danke für die Antworten, die Waage wird extern mit 14,5V DC gespeist, 
die Vermutung von Matthias klingen plausibel.
Fotos habe ich gemacht:

Grüße
Herr H.

von H. Heer (Gast)


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Da fehlt noch eins!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es sieht so aus, als würde der Vogt Trafo nur 2 Spannungen erzeugen, die 
mit weiteren Reglern auf der Platine geregelt werden.
Als erstes fällt der -15V Regler am oberen Rand auf, daneben anscheinend 
ein Schaltregler mit RFP4N05, dem ich die 5V zutrauen würde, die vom 
Digitalteil gebraucht werden.
Etwa in Platinenmitte sind zwei Teile im TO220 Gehäuse, die auch noch 
interessant sind - vor allem natürlich das, was drauf steht.
Der Plan wäre dann, anstelle des Trafos Spannungen einzuspeisen, die der 
Trafo geliefert hätte.

von Dieter W. (dds5)


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Da der Trafo offenbar keine hohe Prüfspannung aushalten muss und nur 
relativ wenige Windungen drauf sind könnte man ihn auch selbst 
nachbauen.

Verglichen mit den Abmessungen anderer Bauteile ist es wohl ein EF25 
Kern.
Material steht eventuell drauf und Luftspalt mus man halt nachschauen.

: Bearbeitet durch User
von H. Heer (Gast)


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Moin,

danke fürs Mitdenken!

Dieter W. schrieb:
> Material steht eventuell drauf

Das leider nicht.

Werd mal sehen, ob sich Schaltpläne beschaffen lassen, ansonsten werd 
ich es versuchen selbst auf Papier zu bringen, dann geht es vielleicht 
weiter.

Heizliche Grüße
Herr H.

von H. Heer (Gast)


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Hallo miteinander,

heute habe ich einige Zeit aufgewendet um zu weiterer Erkenntnis zu 
kommen, das Ergebnis hänge ich an. Der Trafo macht also aus unseren 
14.5V am Eingang, wie die Kollegen schon vermuten, am Ende +/-12V und 
5V.
Was nun die beste Lösung sein wird, den Trafo zu ersetzen, überlege ich 
noch.
Der Enable des Gatetreibers für den DC-Wandler kommt aus einem 
Kundenspezifischen IC, den hat hier 
Beitrag "kennt jemand dieses IC: 400 G82-5 ?" schonmal jemand gesucht...

Gruß und schönen Feierabend
Herr Heer

von Lars R. (larsr)


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Wenn es nur die Versorgung ist, würde ich den Trafo usw. einfach 
weglassen und drei kleine DC/DC-Wandler einbauen.

von H. Heer (Gast)


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Moin!
So wie es sich jetzt darstellt, ist es nicht nur die Versorgung.
Nach dem Einspeisen einer um Uf und der Dropspannung der Regler höheren 
Gleichspannung an den entsprechenden Anschlüssen des ehemaligen Trafos 
passiert nichts sichtbares am Gerät.
Es fließt auf allen 3 Schienen Strom:
5V: rund 150mA
+12V: rund 40mA
-12V: rund 40mA
Der quadratische IC in der Mitte mit erster Zeile "17002" wird etwas 
handwarm. Ist offenbar was kundenspezifisches.
Mh.
Denke weiter nach und lass das Teil erstmal stehen, vielleicht kommt 
noch eine Idee.

MFG

von Mark S. (voltwide)


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Es bleibt die Frage wieso bei solch geringer Last die Trafowicklungen 
braun geworden sind. Ein Windungsschluss ist noch nicht erwiesen, kannst 
Du Induktivitäten messen?

: Bearbeitet durch User
von H. Heer (Gast)


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Mahlzeit!
Mark S. schrieb:
> Es bleibt die Frage wieso bei solch geringer Last die Trafowicklungen
> braun geworden sind.
Das ist wahr. Beim ersten Einschalten heute auf der 5V Ebene war 
kurzzeitig mehr Strom geflossen, leider konnte ich so schnell nicht 
beobachten, wie viel und für wie lange, möglicherweise war das nur das 
Aufladen der Kondensatoren.

Die wahrscheinlichere Ursache ist der anfänglich kurzgeschlossene C41, 
den hatte ich als erstes getauscht, davon habe ich bisher glaube ich 
nichts geschrieben. Satter Kurzschluss in der -12V Abteilung.

Der Schaden am Trafo liegt meiner Meinung nach in der Primärwicklung, 
jedenfalls messe ich mit meinen begrenzten Mitteln hier einen 
Kurzschluss, die anderen Wicklungen haben wenige Ohm. 
Induktivitätsmessgerät steht leider nicht zur Verfügung, sonst hätte ich 
das schon befragt.
Was nun wozu geführt hat - da hebe ich die Hände.

Guten Tag!
H. Heer

von H. Heer (Gast)


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Good Morning in the morning,

ein paar Neuigkeiten: Das Gerät ist heute morgen erstmals wieder 
gestartet. Offenbar war ich mit meiner Annahme über die erwartete 
DC-Spannung nach dem Trafo etwas konservativ, das ist mir nach einigem 
Überlegen und Testen in den Sinn gekommen. Die Logikversorgung hat 
offenbar mehr Drop als gedacht, kurz über 6.2V DC (das war meine 
Schmerzgrenze) geht es dann reproduzierbar los.
Erfreulich.
Nächster Schritt nun ist die Überprüfung, ob die Analogseite etwas 
abbekommen hat, bisher ist hier die einzige Meldung "Unterlast", 
eventuell braucht es hier auch noch etwas mehr Spannung zur stabilen 
Arbeit...ich bleibe dran.

Gruß und bereits jetzt ein freundliches Wochenende!
Herry

von H. H. (Gast)


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H. Heer schrieb:
> Die Logikversorgung hat
> offenbar mehr Drop als gedacht, kurz über 6.2V DC (das war meine
> Schmerzgrenze) geht es dann reproduzierbar los.

Ganz ohne Grund werden da nicht 40V Elkos verbaut sein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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H. Heer schrieb:
> Offenbar war ich mit meiner Annahme über die erwartete
> DC-Spannung nach dem Trafo etwas konservativ, das ist mir nach einigem
> Überlegen und Testen in den Sinn gekommen.

Es ist ja auch ein -15V Regler verbaut, der am Eingang etwa 17,5-18V 
benötigt, um überhaupt regeln zu können. Es scheint auch kein Feedback 
verbaut zu sein, so das ich vermute, das der DC/DC Wandler auf der 
Platine einfach deutlich mehr Spannung erzeugt, als nötig wäre und der 
Rest dann mit den Linearreglern erledigt wird. Den Analogteil kann man 
mal mit +/- 20V einspeisen, dann sollten auch die Regler arbeiten.

von H. Heer (Gast)


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Hallo zusammen,

lange hat sich nichts bewegt, inzwischen ist der Trafo durch eine 
Kombination aus Schalt- und Linearregler ersetzt. Da kommen hinten 
+/-18VDC und 6,3VDC heraus, damit tut der Apparat.

Vielleicht kann einer der Moderatoren den Threadtitel änder in 
"Sartorius MC1 Netzteil Reparatur"? Dann hilft es vielleicht auch der 
Nachwelt.

Beste Grüße
H.

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