Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rudercomputer ersetzen


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von Patrick W. (cod3cruncher)


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Hallo zusammen,

Ich besitze ein First Degree Rudergerät und bin mit dem dort verbauten 
Monitor nicht ganz zufrieden, bzw. auch allgemein neugierig wie das 
Signal dort verarbeitet wird.

Der Monitor wird mit zwei Batterien befeuert und aus dem Rower selbst 
kommen zwei Kabelstränge: A) 3 Kabel (rot, schwarz, braun) und der 
zweite hat ein schwarzes und ein graues Kabel.

Jetzt wäre meine Idee das gesendete Signal auszulesen und so zu 
verstehen, wie die Leistungsdaten berechnet werden.

Nur mir fehlt es hier an konkretem Vorgehen.
Hab das Gerät gerade mal zerlegt und wäre über Hilfe sehr dankbar.

Wie sollte ich hier am besten vorgehen?
Ich hab schon Erfahrung mit Microcontroller-Programmierung, hab auch 
schon einfache Schaltungen gebastelt, Prototypen-PLatinen gelötet aber 
das wars dann auch schon.

Ach ja, Multimeter, einfacher Logic Analyzer und auch ein Rigol Osz. 
sind vorhanden (letzteres aber noch nicht benutzt, nur für diese Aufgabe 
schonmal angeschafft)

Anbei noch ein Bild der Platine.

Bin für jeden Ratschlag/Tipp offen un dankbar!

von messen (Gast)


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Schon gemessen was sich auf den Leitungen abspielt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Anschluss A wird von einem gespeisten Sensor kommen, da dort 3 
Anschlüsse sind. Das sind vermutlich Masse, +Versorgung und Signal. 
Haben die Leute sich eingermassen an Konventionen gehalten, solltest du 
zwischen rot und schwarz die Versorgung messen können und zwischen 
schwarz und braun ein Signal.
Der zweite Sensor könnte ein einfacher Kontakt sein, der mit jedem 
Ruderschlag einmal ausgelöst wird, um so die Schlagzahl zu berechnen.

Ich denke mal, das du am Computer nicht die Stärke der Fluidbremse 
einstellen kannst, sondern die Einstellung rein mechanisch erfolgt?

von Patrick W. (cod3cruncher)



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Danke für die schnelle und ausführliche Antwort!
Ja, das mit dem Sensor hab ich mir so auch schon gedacht.


Ja, genau die Einstellung erfolgt über ein handbetriebenes "Poti", damit 
kann der Füllstand im Tank dann bestimmt werden.

Achh ja, der Monitor hat auch eine Bluetooth-Schnittstelle.

Leider hat das Gerät keine serielle Schnittstelle mehr, um es direkt an 
den PC stöpseln zu können :/

Soll ich dann das Osz. mal dran hängen?


Ach ja, der Computer sieht von vorne so aus, also das wird alles 
dargestellt:
- Zeit, Watt, Cal, Dist, Puls (in Verbindung mit einem entsprechenden 
Brustgurt) und ein "Schlag-Diagramm" vgl. Bild

von H. H. (Gast)


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Ich würde da ein Kraftsensor am Widerlager der Seilrolle vermuten, und 
einen Drehzahlsensor an der Rolle.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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H. H. schrieb:
> Ich würde da ein Kraftsensor am Widerlager der Seilrolle vermuten, und
> einen Drehzahlsensor an der Rolle.

Geht mir genauso. Der dreipolige wird wohl der 'Kraftsensor' (Drehmoment 
oder so) sein, der zweipolige ein einfacher Reed- oder Mikroschalter.

Patrick W. schrieb:
> Ja, genau die Einstellung erfolgt über ein handbetriebenes "Poti", damit
> kann der Füllstand im Tank dann bestimmt werden.

Wir Elektroniker sehen 'Poti' als was elektrisches, du meinst vermutlich 
ein Ventil o. ä.

Patrick W. schrieb:
> Achh ja, der Monitor hat auch eine Bluetooth-Schnittstelle.
>
> Leider hat das Gerät keine serielle Schnittstelle mehr, um es direkt an
> den PC stöpseln zu können :/

Die Chancen stehen aber nicht schlecht, das das Bluetooth Modul eines 
mit seriellem Protokoll ist. Das kann man oft mit einem Bluetooth Stack 
rausfinden, der die Dienste des BT Gerätes abfragt. Steht da SPP, kann 
man da seriell voraussetzen.

Edit: Ahhh, vermutlich ist BT nur für den Brustgurt. Dann ist das nicht 
besonders hilfreich.

: Bearbeitet durch User
von Patrick W. (cod3cruncher)


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> Wir Elektroniker sehen 'Poti' als was elektrisches, du meinst vermutlich
> ein Ventil o. ä.
>
Ja es ist ein per Hand einstellbares Ventil.
Aber vielleicht steckt ja in dem Drehschalter ein tatsächliches Poti 
drin, und dieser erkennt dadurch den eingestellten Widerstandswert und 
dieser wird in die Leistungsdaten-Berechnung eingerechnet?

Bis jetzt kannte ich aber Potis immer als dreipolig... könnte dies dann 
auch der drei-polige Anschluss sein?

> Die Chancen stehen aber nicht schlecht, das das Bluetooth Modul eines
> mit seriellem Protokoll ist. Das kann man oft mit einem Bluetooth Stack
> rausfinden, der die Dienste des BT Gerätes abfragt. Steht da SPP, kann
> man da seriell voraussetzen.
>
> Edit: Ahhh, vermutlich ist BT nur für den Brustgurt. Dann ist das nicht
> besonders hilfreich.

Also es gibt vom Hersteller eine App für iOS und Android, welche sich 
auch per BT verbindet und so die Daten nochmal anzeigt.
Dann könnte das mit dem SPP ja durchaus hinkommen.

von H. H. (Gast)


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Patrick W. schrieb:
> Aber vielleicht steckt ja in dem Drehschalter ein tatsächliches Poti
> drin, und dieser erkennt dadurch den eingestellten Widerstandswert und
> dieser wird in die Leistungsdaten-Berechnung eingerechnet?

Das wäre ziemlicher Murks.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das mit dem Sensor sollte nicht so schwierig sein, du kannst ja das 
Kabel verfolgen.

Patrick W. schrieb:
> Dann könnte das mit dem SPP ja durchaus hinkommen.

Das ist wahr. Zünde mal deinem PC und schaue, ob sich das BT Dings 
meldet und als was es sich meldet.

von Patrick W. (cod3cruncher)


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H. H. schrieb:
> Patrick W. schrieb:
>> Aber vielleicht steckt ja in dem Drehschalter ein tatsächliches Poti
>> drin, und dieser erkennt dadurch den eingestellten Widerstandswert und
>> dieser wird in die Leistungsdaten-Berechnung eingerechnet?
>
> Das wäre ziemlicher Murks.

Auf der Herstellerseite hat mich eben dieser Satz stutzig gemacht: 
"Automatische Füllstandsauswahl - Das eingebaute Potentiometer ändert 
den auf der Konsole angezeigten Füllstand in den am Tank ausgewählten 
Füllstand"
Und ich hab gerade nochmal gesehen, es geht ein kleiner Plastikkanal vom 
Drehschalter zum Rahmen, evtl ist hier eine Leitung verlegt.


Matthias S. schrieb:
> Das mit dem Sensor sollte nicht so schwierig sein, du kannst ja das
> Kabel verfolgen.
>
Leider verschwinden die Kabel sofort im Rahmen und danach sieht man 
diese auch nicht mehr.
Ich hab aber gesehen, dass wohl unter der Rolle etwas hinführt und dort 
wohl ein Sensor sitz (wie vermutet wohl die Drehzahl) und ein weiterer 
kleiner Plastikanal führt wie oben beschrieben zu dem 
Wasserfüllstands-Drehschalter.

> Das ist wahr. Zünde mal deinem PC und schaue, ob sich das BT Dings
> meldet und als was es sich meldet.

Ok, schau gleich mal ob ich das Bluetooth-Gerät irgendwie finden kann.

von hebi19 (Gast)


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Patrick W. schrieb:
> Achh ja, der Monitor hat auch eine Bluetooth-Schnittstelle.
>
> Leider hat das Gerät keine serielle Schnittstelle mehr, um es direkt an
> den PC stöpseln zu können :/
>
> Soll ich dann das Osz. mal dran hängen?

Hallo Patrick

eine "serielle Schnittstelle, um es direkt anden PC stöpseln zu können" 
würde Dir wahrscheinlich genauso viel/wenig bringen wie die 
"Bluetooth-Schnittstelle".  Du hast ja keine Ahnung mit welchem 
Protokoll welche Daten übertragen werden. Von daher könnte man bei 
seriell genauso wie bei bluetooth erstmal "schnüffeln", die Baudrate 
feststellen und dann "versuchen, die übermittelten Daten in irgendeiner 
Weise mit den angezeigten Daten in Verbindung zu bringen". Dabei 
einigermaßen Erfolg zu haben halte ich von der Wahrscheinlichkeit für 
sehr bis äußerst gering....
Hast Du schon mal was mit Datenprotokollen gemacht, dass Du da was 
interpretieren könntest??

Die "Kabel aus dem Rower" - sind das Einzeladern oder Kabel mit mehreren 
Adern. Die Farben selber sagen zunächst mal soviel wie gar nix - leider. 
Kanns Du sie im Rower verfolgen und irgendwo einen Sensor finden, zu 
welchem sie führen?? Der hat dann im Idealfall eine Typbezeichnung 
aufgedruckt und damit kann man dann vielleicht die Funktion auf das neue 
µCon-System portieren.

Ich würde mal als ersten Schritt und Versuch die schwarze Ader als Masse 
annehmen und im Betrieb die Pegel/Signale auf den einzelnen Adern 
messen. Da kannst Du durchaus den Oszi verwenden und sehen, ob da beim 
Rudern Impulse oder was auch immer kommen. Und wie sich das Siganl/die 
Signale verändern.

Dann müsste man als nächsten Schritt einen (rechnerischen) Zusammenhang 
finden von diesen Signalen mit den angezeigten Werten. Und das neue 
System muss dann "nur noch" diesen Zusammenhang nachbilden. Alles 
zusammen ein Projekt mit sehr vielen Unbekannten. Von daher ist ein 
Erfolg auch bei großzügigster Hilfe durchs Forum nicht 
sichergestellt......

Grüße und schönen Restsonntag
Martin

von Martin H. (hebi19)


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hebi19 schrieb:

> Die "Kabel aus dem Rower" - sind das Einzeladern oder Kabel mit mehreren
> Adern.

Sorry - Das Bild sagt mehr als meine Frage .... und sind ja schon einige 
Kommentare vorhanden. Werde interessiert verfolgen und mein "Prognose" 
am Verlauf prüfen......

von Martin H. (hebi19)


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Patrick W. schrieb:

> "Automatische Füllstandsauswahl - Das eingebaute Potentiometer ändert
> den auf der Konsole angezeigten Füllstand in den am Tank ausgewählten
> Füllstand"

Kann es sein, dass "Füllstand" und "in dem Tank ausgewählten Füllstand" 
ein Übersetungsmurks ist????  Ein "Ventildurchlass" zur 
Gegenkrafteinstellung wäre ja noch einigermaßen logisch.....aber ein 
"Tankfüllstand"??

von Rainer V. (a_zip)


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Patrick W. schrieb:
> Also es gibt vom Hersteller eine App für iOS und Android, welche sich
> auch per BT verbindet und so die Daten nochmal anzeigt.
> Dann könnte das mit dem SPP ja durchaus hinkommen.

Mir ist jetzt nicht ganz klar, was du letztlich erreichen willst?! 
Willst du das Gerät mit einem "schöneren" Display aufpeppen oder willst 
du das ganze Gerät neu aufbauen? In jedem Fall wird der Hersteller ja 
eine vernünftige Dokumentation geliefert haben, so das wir jetzt nicht 
unendlich herumraten müssen, was wohl an 2 und 3 Drähten alles hängt. 
Mit diesen Infos hättest du erst mal alles, um weiter zu überlegen. Und 
vielleicht ist das Bildchen auf dem Smartfon ja auch schon so gut, dass 
du damit zufrieden wärst...
Gruß Rainer

von Patrick W. (cod3cruncher)


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Ich hab keine Doku des Herstellers gefunden.
Auch liefert der Hersteller leider keine API oder ein SDK um eine eigene 
App entwickeln zu können.

Ich würde gerne den Computer durch einen eigenen ersetzen, idealerweise 
mittels einem Raspi oder ähnlichen. Dann könnte ich auch einfach Apps 
erstellen, die mit den Daten weiterarbeiten.

Die Smartphone App zeigt leider nicht mehr als der Monitor selbst 
an...die App wirkt eher wie ein 0815 Uni-Prototyp.

Aber wahrscheinlich ist die Sache wohl zu komplex um in absehbarer zeit 
einen guten Erfolg zu haben :/

von Rainer V. (a_zip)


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Patrick W. schrieb:
> Auf der Herstellerseite hat mich eben dieser Satz stutzig gemacht

Sorry, hatte das falsch interpretiert. Dann wirst du um eine genaue 
Analyse der Sensorik nicht herumkommen! Hoffentlich hast du eine 
Mindestausrüstung Meßgeräte und auch schon mal einen Controller 
programmiert...sonst wird das eine harte Sache.
Viel Erfolg trotzdem, Rainer

von Patrick W. (cod3cruncher)


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Ich hab schon ein paar Sachen mit nem Arduino programmiert und dort auch 
ein paar kleine Sachen zusammengelötet.
Ausrüstung: Multimeter, Labornetzteil, Rigol Osz. etc.
Letzteres aber noch nie verwendet.

von Martin H. (hebi19)


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Hallo Patrick

Wir drehen uns ein wenig im Kreise. Am Anfang hast Du geschrieben:
"Ich hab schon Erfahrung mit Microcontroller-Programmierung"....
jetzt lese ich:
"..hab schon ein paar Sachen mit nem Arduino programmiert"

ich lese aber auch:
"..idealerweise mittels einem Raspi oder ähnlichen. "

zwischen "ein paar Sachen mit nem Arduino programmiert" (was denn? wie 
komplex? wieviel Eigenanteil in der Entwicklung??)
"Erfahrung in der Microcontroller-Programmierung" und dann einen Raspi 
programmieren, der auf eine grafische Oberfläche passende Grafik 
ausgibt....
das ist ungefähr so wie wnn jemand sagt "..ich kann Radfahren... 
(Arduino)" oder "....ich bin schon bei einigen Ausfahrten einer 
Rennrad-Truppe mitgefahren (Erfahrung mit Mikrocontroller" bis hin 
"...ich will am besten nächstes Wochenende eine Alpencross-Marathon 
fahren".....
und für die beiden gesteigerten Aussagen passt als Equipment ein 
Multimeter und ein Labornetzteil nicht so ganz dazu......

"Eigentlich" ist die Sache "relativ einfach". Du musst rausbekommen 
welche Sensoren an diesen Kabeln hängen. Da ist ein Multimeter schon mal 
nicht schlecht fürs erste. IchSCHÄTZE jetzt mal an dem dreiadrigen 
könnte ein Potentiometer hängen welches die Stellung des Ventils 
anzeigt, mit dem der "Gegendruck, Karft, Leistungslevel" eingestellt 
wird. Und das zweiadrige Kabel ist wahrscheinlich tatsächlich "nur" ein 
Impulsgeber, Reedkontakt oder was auch immer mit dem die Bewegung und 
deren Geschwindigkeit erfasst wird. Wenn dem so ist, dann muss man "nur 
noch" diese beiden Signale an einen Arduino, Mikrocontroller oder Raspi 
anschließen - Interface heißt das Zauberwort. Welches Interface können 
wir aber erst sagen, wenn DU die Art des Sensors bestimmt hast - und 
dein "Zielsystem" festgelegt hast. Und dann musst Du dich entschließen, 
was Du als "Output-Schnittstelle" nutzen willst. Einfaches LCD-Display, 
Grafik-Display, touch-panel, Monitor ????
Dann entwirfst und baust Dir ein Interface zu deinem "Zielsystem". Und 
dann hast Du eine Programieraufgabe vor dir, die sicherlich ein paar 
Mannwochen verschlingt bis alles so halbwegs läuft......bei 
tatsächlicher Erfahrung in der Mikrocontroller-Programmierung.
Wenn Du erst anfängst zu lernen wie den jetzt ein Potenziometer und ein 
Grafikdisplay an einen µC, evtl einen Arduino angeschlossen wird werden 
eher ein paar Mannmonate daraus. Ein Mann-Monat sind dabei zum 
abschätzen 8 Stunden mal 20 Arbeitstage => 160 Stunden - und davon "ein 
paar".
Machen kann man das - ohne Frage.....aber DU musst es machen. DU musst 
jetzt mal zu messen anfangen. DU musst dir konkret überlegen was Du denn 
genau wo wie angezeigt haben willst......DU bist der Entwickler - WIR 
antworten nur auf ein paar konkrete Fragen.

von Peter D. (peda)


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Patrick W. schrieb:
> Aber wahrscheinlich ist die Sache wohl zu komplex um in absehbarer zeit
> einen guten Erfolg zu haben :/

So sehe ich das auch.
Um ein fertiges Gerät nach zu entwickeln, muß man schon in allen 
Einzelheiten wissen, was das Gerät überhaupt macht.
Auch kann es Probleme geben, brauchbare Datenblätter zu den verwendeten 
Sensoren und Aktoren zu finden. Man wird wohl die Sensoren und Aktoren 
austauschen müssen.
Für ein Einzelmuster wird sich der große Aufwand nicht lohnen.

von Martin H. (hebi19)


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Peter D. schrieb:
> Man wird wohl die .... Aktoren
> austauschen müssen

Hallo Peter

Aktoren?? was sollen denn das für welche sein?? Meinst Du das 
LCD-Display??? Das sol nach dem was ich verstanden habe ja gerade 
ersetzt werden. Was wird den sonst noch angesteuert und könnte als Aktor 
ersetzt werden??

Falls sich durch eine einfache Messung herausstellen sollte, dass es 
sich bei den Sensoren wie vermutet um ein Potentiometer und einen Reed- 
oder anderen Zähl-Kontakt handelt wäre ein Datenblatt auch nicht so 
obligatorisch notwendig.

Und was "lohnt sich", wenn man hobby-mäßig µC Anwendungen baut??? 
Wetterstationen gibts wie Sand am Meer und immer wieder als Angebot bei 
Discountern - und trotzdem bauen da nach wie vor Leute rum.....andere 
bauen DCF-77 Uhren oder Eisenbahnsteuerungen oder Funkgeräte oder was 
auch immer. Ein Hauptziel der Bastler ist das "Basteln" an sich, 
vielleicht auch das fertige Gerät.....aber der Hobby-Inhalt ist 
zumindest "auch" der Weg dorthin. Sonst kauft man das fertige Gerät 
immer günstiger.

Von daher kann der Nachbau eines solchen Rudergerät-Computers schon eine 
nette Aufgabe sein und bei 2 Eingangssignalen vom Aufwand ziemlich 
überschaubar.
ABER:  man muss als erstes definieren, was man will. Und je genauer man 
das definiert um so einfacher ist dann das nachfolgende Design.
NATÜRLICH kann man so einen Rudercomputer mit einem Raspi bauen....man 
kann sich auch einen Ferrari zulegen um jeden Morgen beim 250m 
entfernten Bäcker die Brötchen zu holen......"ausgelastet" ist ein Raspi 
mit der Verarbeitung von 2 Signalen, dem daraus Berechnen von ein paar 
Zahlen und deren grafische Darstellung wahrscheinlich zu Bruchteilen 
eines Promills....Arduino/MSP/AVR oder was auch immer mit etwas 
grafischen Display dürfte genauso haushoch ausreichen.
Aber "LOHNEN", da hast Du sicherlich recht, lohnen wird sich der Nachbau 
nur dann, wenn der liebe Patrick damit einen Einstieg in die "echte 
Anwendungstechnik von µCs" finden möchte. Dafür ist das doch eine ganz 
nette Geschichte.....wenn sein eigenes Display läuft hat er auf jeden 
Fall gelernt wie Schnittstellen in solchen Systemen funktionieren und 
wie man einfache Messtechnik zur Anlayse verwendet. Und dann kann er 
tatsächlich schreiben, dass er etwas Erfahrung in der Arduino- oder 
sogar der µ-Controller-Programmierung hat.

@ Patrick:  hast Du noch Interesse ???

Dann mess doch mit deinem Multimeter zuerst die Widerstände an der 
3-adrigen Leitung - und dann dreh an dem Knopf zur Krafteinstellung 
(Tankfüllung????) des Rudergeräts und beobachte welche Werte sich dabei 
ändern. Dann misst Du die Pegel bei eingeschaltetem Gerät.

Ähnliches machst Du bei dem 2-adrigen Sensor. Da hier wohl nur Impulse 
kommen könnte sogar schon der Einsatz des Oszilloskops einigermaßen 
sinnvoll sein.

Wenn Du diese "Eingangssignale" analysiert hast musst Du als nächstes 
definieren, was Du WORAUF (welches Dsiplay) angezeigt haben möchtest. 
Als dritten Schritt entscheidest Du dich dann für ein µC-System. Der 
Rest ist reine Fleißarbeit........

von Peter D. (peda)


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Martin H. schrieb:
> Aktoren?? was sollen denn das für welche sein??

Könnte ja sein, daß sich die Leistung elektronisch verstellen kann, wie 
bei Fahrradergometern, abhängig von der Pulsfrequenz. Ich kenne das 
konkrete Gerät nicht.
Ich habe das auch eher allgemein formuliert, wenn man ein Fremdgerät 
nachentwickeln will.

von Martin H. (hebi19)


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Peter D. schrieb:
>
> Könnte ja sein, daß sich die Leistung elektronisch verstellen kann, wie
> bei Fahrradergometern, .....

Hallo Peter

Scheint tatsächlich so zu sein - habe mal etwas gegoogelt und eine 
Bedienungsanleitung wohl eines Vorgängergerätes gefunden:
https://pimage.sport-thieme.de/pdf/Anleitung_First_Degree_Rudergeraet_FR-E316s_Fluid_2173115_DE.pdf

Dann könnte die 3-adrige Leitung tatsächlich eine Servo-Ansteuerung oder 
so etwas sein. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich schon mehr 
Sucharbeit reingesteckt habe als der Themen-Starter.....der scheint die 
Lust wieder verloren zu haben. Ich werde mich dann auch ausklinken.

Martin

von Patrick W. (cod3cruncher)


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Also bei meinem Gerät kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, 
wie sich das ganze elektronisch verstellen sollte.
Der Widerstandsverstell-Hebel ändert sich definitiv nicht und auch der 
Tankinhalt wird nicht verändert.

Ich denke weiterhin, dass lediglich die Stellung des Wahlrades 
ausgelesen wird und entsprechend in die Berechnung einfließt.

Die zwei Sensoren werde ich mal genauer auslesen. was da so kommt im 
Betrieb.

Ansonsten zur Erfahrung:
Mit nem Arduino hab ich schon kleine PRojekte gemacht, bei denen auch 
ein Display angesprochen wird, verschiedene Servos angesteuert werden 
etc.

von Martin H. (hebi19)


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Hallo Patrick

Auf dem Bedienteil gibt es bei „Level“ die Tasten „UP“ und „down“ ….wenn 
man damit tatsächlich die Kraft/Widerstand verändern kann deutet das 
schon irgendwie auf einen Aktor hin. Ferndiagnose ist etwas schwierig
Martin

von ck75 (Gast)


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Es werden höchstwahrscheinlich zwei Werte geliefert:
a) Umdrehungsgeschwindigkeit
b) Schlagzahl
Der Widerstand(c), in der Bedienungsanleitung als Pegel bezeichnet, wird 
mechanisch per Hand eingestellt und nicht elektronisch abgegriffen. Der 
Pegel wird am Computer per Taste eingestellt.
Des weiteren wird über Funk die Pulsfrequenz an den Computer übertragen.
Aus a und c werden werden die relevanten Größen (Leistung, 
Fahrgeschwindigkeit, etc.) berechnet.

von Jens (jensbott)


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Hallo Patrick.

ich weiß nicht ob das Thema noch von Interesse ist, bin leider jetzt 
erst darauf gestoßen. Ich habe mich bei meinem eigenen Rower mal 
eingehender mit der Sache befasst, da ich auch unzufrieden mit der vom 
Hersteller angebotenen Lösung war.
Soweit ich das aus der Abbildung der anfangs gezeigten Platine 
beurteilen kann, ist der "First Degree" bezüglich Sensorik auch nur ein 
ganz normaler Rower, sprich keine direkte Zugkrafterfassung, sondern 
nutzt "nur" die Drehzahl über Pulse eines Hall-Gebers (die aktive 
Füllstandsregelung zur Kraftvariation sei hier erst mal unbetrachtet).
Ich selbst schwitze an einem "Baltic Rower" von Cardiostrong, und dort 
ist die Drehzahlerfassung denkbar einfach gehalten. Zwei Reedschalter 
(ja tatsächlich, die prellen noch beim Schließen) werden beim Ab- und 
Aufwickeln des Zuggurtes durch den in der Wickel-Rolle befindlichen 
Magneten abwechselnd geöffnet und geschlossen, so dass ein 
richtungsabhängiges Pulssignal entsteht. Diese wird im Controller in 
Zeit/Puls und damit in Auszugsgeschwindigkeit übersetzt. Über einige 
vorprogrammierte, konstante Parameter wird dann der zeitliche Verlauf 
dieser Auszugsgeschwindigkeit in Leistung/Ruderschlag umgerechnet und 
daraus dann Geschwindigkeit, Schlagzahl, etc. berechnet.
Da mein "Baltic Rower" weder Füllstandsverstellung noch -erfassung hat, 
sind damit Leistung und Geschwindigkeit direkt vom Profil der 
Auszugsgeschwindigkeit abhängig. Schnelles Ziehen bei leerem Tank ist 
also genauso schnell wie schnelles Ziehen bei vollem Tank.
Am Ende werden dann die so berechnete Leistung, Geschwindigkeit, Strecke 
und Schlagzahl über Bluetooth mittels "Fitness-Maschine-Service" 
Protocoll 0x1826 an die entsprechenden Apps gesendet (wie man mit jedem 
handelsüblichen BT-LE Monitor per Handy sehen kann). Ein evtl. 
getragener HRM-Gurt wird auch erkannt und die Heart-Rate in das 
FTMS-Protokoll aufgenommen.
Thats It.
Da der oben beschriebene "First Degree" den Füllstand (zumindest 
theoretisch) kennt, ist hier die Power-Berechnung natürlich etwas 
realistischer (zumindest theoretisch). Wenn Du also etwas verbessern 
willst, dann nur durch zusätzliche Sensorik, die eine direkte 
Kraftmessung ermöglicht.
Dazu habe ich für meinen Rower ein kleines Gadget entwickelt, dass die 
Zugkraft im Gurt ermittelt (wird einfach aufgeclipt) und daraus Leistung 
und Geschwindigkeit berechnet und das dann per BT-LE mittels "nRF52840 
Dongle" an eine Handy-App sendet. Funktioniert ganz zufriedenstellend, 
auch wenn's erstmal nur ein Prototyp ist.
Allerdings geht das Ganze über "... ein bisschen Arduino" weit hinaus.
Bei Interesse kann ich gern weiter ins Detail gehen, falls dieser Thread 
noch gelesen wird.

Gruß Jens

von Falk S. (falk_s831)


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Hmm, hatte mal was Ähnliches bei meinem angedacht, allerdings ist das 
beim Waterrower einfacher, da kann man sich per Mikro-USB drauf 
anschließen und kriegt einen USB-UART mit Protokoll. Mal als Ergänzung 
für Leute, die auch nen S4 haben und über den Thread hier stolpern.

Hab aber ewig nix dran gemacht, bis auf Serial-Wifi-Bridge mit nem 
Rpi0w.

Wen's interessiert:
https://github.com/db8fs/qRow
https://github.com/db8fs/SerialBridge

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