Forum: Haus & Smart Home Gefrierschrank defekt - kühlt nicht zuverlässig


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von Alram L. (alram)


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Hallo,

Wir haben einen etwa 4 Jahre alten Siemens KA92NVI35 Kühlschrank der 
(zumindest) seit ein paar Tagen den Tiefkühlteil nicht mehr so ganz 
zuverlässig kühlt.
Macht sich wie folgt bemerkbar:
Anfangs ist mir nur aufgefallen, dass das Eis deutlich weicher als 
normal ist. Eines morgens auch einmal der Temperaturalarm angeschlagen. 
Daraufhin ist uns eigentlich erst bewusst geworden, dass das 
Kühlaggregat in den letzten Tagen (Wochen?) eigentlich nahezu 
durchgehend läuft.

Daraufhin hab ich nun die letzten 24h die Temperatur gemessen: siehe 
KS_Temperatur.png
Wie man sieht, kommt er nur sehr schwer auf die eingestellten -20°C. 
Auch nicht wirklich erklären kann ich mir, warum gegen 18:00 und 3:30 in 
der Früh die Temperatur derartig ansteigt. Um 3:30 weiss ich es nicht, 
aber zumindest am Vorabend gegen 18:00 war der Kompressor da im 
Dauerlauf. Da sollte es dann doch eher kälter und nicht wärmer werden.

Jetzt hab ich mal den Kühlschrank hinten geöffnet und jede Menge Staub 
abgesaugt. Leider hat das nicht gebracht.

Was mir allerdings eigenartig vorkommt: Der Kompressor läuft gerade und 
wird selber recht warm (schätze ich mal auf 50°C). Ich wäre jetzt davon 
ausgegangen, dass das mit rotem Pfeil markierte Rohr der Abgang ist, 
welcher bei Betrieb eigentlich sehr warm (bis heiß) sein müsste. 
Tatsächlich ist allerdings weder das mit blauem noch jenes mit rotem 
Pfeil  markierte Rohr nur annähernd wärmer/kälter als Raumtemperatur.

Für mich ergibt sich da nun der Verdacht das entweder der Kompressor 
defekt ist und/oder der Kühlschrank Kühlmittel verloren hat.

Frage in die Runde: Stimmt ihr meinem Verdacht zu? Kann man mit 
Hausmittel sonst noch etwas prüfen oder ausprobieren?
Gehe ich recht in der Annahme, dass ein Kühlschrank mit so einem Defekt 
wohl eher Totalschaden ist? Anschaffungskosten vor 4 Jahren waren knapp 
1.000,- EUR. Aber Verdichter tauschen und/oder bei den Kühlschlangen 
Löcher suchen bzw. tauschen: da hab ich den Verdacht, dass schnell eine 
Materialschlacht losgeht, wo ein Neuer wohl günstiger ist. Selber wird 
man wohl nix machen können ...

Danke für euren Input!
vG Alram

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Für ergibt sich da nun der Verdacht das entweder der Kompressor defekt
> ist und/oder der Kühlschrank Kühlmittel verloren hat.

Das ist ganz sicher so.

von Helge (Gast)


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Das kühlt genug, Kompressor und Kühlmittel dürften OK sein. Sonst würden 
keine <-20° erreicht werden.

Vermute fehlerhaftes Ventil. Aber ob sich da was machen läßt? Die sind 
ja auch im Kühlmittelkreislauf drin.

von H. H. (Gast)


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Helge schrieb:
> Vermute fehlerhaftes Ventil.

Stimmt, ist ja ein Zweikreisgerät. Dann kann es aber auch die 
Ansteuerung des Ventils sein.

Nachgesehen: Es ist ein Umschaltventil, also die Ansteuerung kanns doch 
nicht sein.

von Alram L. (alram)


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Danke für eure Rückmeldungen.

Helge schrieb:
> Das kühlt genug, Kompressor und Kühlmittel dürften OK sein. Sonst würden
> keine <-20° erreicht werden.
das klingt schlüssig.

H. H. schrieb:
> Nachgesehen: Es ist ein Umschaltventil, also die Ansteuerung kanns doch
> nicht sein.
Weil sonst müsste der Kühlschrank zum Gefrierschrank werden, oder? (und 
der Kühlschrank scheint subjektiv ganz normal zu funktionieren; habe 
aber keine längere Temperaturmessung durchgeführt)

Wenn ich mir dann alles so ansehe:
- Kompressor + Kühlmittel scheint OK
- Umschaltventil welches den Kompressorausgang zwischen Kühl- und 
Gefrierteil umschaltet scheint auch OK

Dann bleibt noch ein defektes Expansionsventil. Unter der Annahme, dass 
dieses (zumindest zeitweise) komplett offen ist, ist es dem Kompressor 
nicht mehr möglich einen Überdruck aufzubauen. Daher fehlt die Wärme am 
Kompressorausgang. Das würde zwei Dinge erklären:
- da das Kühlmittel dann einfach nur im Kreis gepumpt wird (ohne es zu 
komprimieren bzw. zu expandieren), wird trotz laufendem Kompressor der 
Gefrierteil schnell erwärmt (von -22°C auf -12°C in nur einer Stunde)
- Die fehlende Erwärmung des Kompressorabgangs (das dünnere Rohr vom 
Kompressor muss bei Betrieb doch warm werden, oder?)

Ich kenne natürlich nur die Theorie wie ein Kühlschrank funktioniert. 
Sind da ev. noch andere Dinge im Kühlkreislauf verbaut? Weiss jemand, wo 
irgendwelche Wartungsunterlagen zu dem Gerät bekomme? Googlen hat mir 
hier nicht geholfen ...

Danke & vG Alram

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Dann bleibt noch ein defektes Expansionsventil.

Wenn er denn eines hätte.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Wenn er denn eines hätte.

Was hat er dann? Irgendetwas, was die Aufgabe der kontrollierten 
expansion des Kühlmittels übernimmt muss doch drinn sein ... und woher 
weißt du das da keines verbaut ist?

von Udo S. (urschmitt)


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Alram L. schrieb:
> und woher weißt du das da keines verbaut ist?

Wenn Hinz bei weisser Ware sagt das ist so, dann kannst du zu 99% davon 
ausgehen dass das so ist.

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Was hat er dann?

Kapillarrohr.

von Alram L. (alram)


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Irgendwie bin ich jetzt auch nicht schlauer, an was es liegen kann. Wird 
so Kapillarrohr defekt? Kann ich noch etwas machen, um den Fehler 
einzugrenzen? Zahlt es sich aus, hier einen BSH Techniker kommen zu 
lassen oder ist eher von einem Totalschaden auszugehen?
Irgendeine Einschätzung von euch?

thx

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Wird so Kapillarrohr defekt?

Wenn man es knickt....


> Kann ich noch etwas machen, um den Fehler einzugrenzen?

Das Ventil beklopfen.


> Zahlt es sich aus, hier einen BSH Techniker kommen zu
> lassen oder ist eher von einem Totalschaden auszugehen?

Das Ventil kostet etwa 25€, aber zum Austausch muss der Kältekreislauf 
geöffnet werden. Mit Anfahrt wird das wohl auf 300€ kommen....

> Irgendeine Einschätzung von euch?

Wäre noch rentabel.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Wenn man es knickt....

ist sicherlich nicht passiert.

H. H. schrieb:
> Das Ventil beklopfen.

Also doch das Ventil? war meine Annahme wohl falsch ...
Gibt's einen Tipp, wo sich dieses Ventil befindet?
Aktuell hab ich nur eine Blende auf der Rückseite geöffnet. Das einzige 
was ich dort finde, was ein so ein Umschaltventil sein könnte => siehe 
Foto. Ich glaub aber nicht, dass es das ist. Da passen die Leitungen 
nicht wirklich dazu.
Der nächste Schritt wär wohl den Innenraum zerlegen versuchen - 
vielleicht hat noch jemand einen Tipp, wo ich anfangen muss? (Kühlseite, 
Gefrierseite,?)

danke!

von Holger R. (holgerr)


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BSH Großgeräte ( weiße Ware ) kommen mir nicht mehr ins Haus.

Wir haben jetzt
GS Miele 8082 mit Drehstromanschluß ( ist in 17 min fertig )
Kühlschrank Liebherr
Kochfeld Miele KM 7676 FR ( Wasser kocht nach 10 sec )
Backofen noch den alten Bosch

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Das einzige
> was ich dort finde, was ein so ein Umschaltventil sein könnte => siehe
> Foto. Ich glaub aber nicht, dass es das ist.

Doch, genau das ist es.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Türdichtungen okay? Schließen die Türen richtig?

Wenns Kältemittelmangel oder ein schwacher Verdichter ist, wird der 
Effekt langsam schlimmer. Von außen sieht beides gleich aus, die 
Betriebsdrücke am Verdichter zu messen ist bei solchen Geräten leider 
nicht vorgesehen. Die Kältemittelmenge bei den Geräten ist so gering, 
daß man die Menge bereits durch das Anschließen von Schläuchen oder 
Smart Probes verfälschen würde. Spätestens danach hat man 
Kältemittelmangel weil dabei immer ein wenig was verlorengeht (wie beim 
Luftdruck messen am Autoreifen, macht man das oft genug, ist der auch 
leer). Consumer-Geräte (oder Geräte mit brennbaren Kältemitteln wie R290 
und R600a) haben auch keine Anschlüsse dafür, da ist alles am 
Kältemittelkreislauf verlötet.

Sind die Verdampfer im Gerät sichtbar? Vereisen die? Wenn ja, vereisen 
die gleichmäßig oder nur der Anfang des Verdampfers am 
Kältemitteleintritt? Das wäre ein Zeichen für Kältemittelmangel, denn 
bei zu geringem Niederdruck sinkt die Verdampfungstemperatur tiefer als 
sie soll und zusätzlich wird der Verdampfer nicht mehr voll 
beaufschlagt.

Kannst Du die Leistungsaufnahme des Verdichters messen? Wenn er ein 
gutes Stück weniger verbraucht als er "kann", vor allem wenn der 
Innenraum warm ist, wäre das auch ein Zeichen für Kältemittelmangel oder 
einen schwachen Verdichter (wenig Hochdruck).

Die rot markierte Leitung müsste im Betrieb ziemlich warm bis heiß 
werden, vor allem nachdem der Verdichter lange gelaufen ist.

Dreht der Lüfter zuverlässig? Wenn nicht wird das Gerät die Abwärme 
nicht los und das äußert sich bei so kleinen Kreisläufen ohne 
HD-Schalter auch in schwacher Kühlleistung (bis der Verdichter keine 
Lust mehr auf die dauernde Überlastung hat) aber dann wird der komplette 
Verflüssiger (der schwarze Korb am Lüfter) kochend heiß.

Der Austausch des Verdichters endet wie schon gesagt wurde mit einer 
Neubefüllung des Geräts, wobei die Füllmenge verdammt genau eingehalten 
werden muß (sonst entweder Mangel mit Vereisungsproblemen oder 
Überfüllung mit schlechtem Wirkungsgrad). Außerdem muß der Filtertrocker 
mit erneuert werden, sonst gibt das bei Kapillarrohrsystem ganz schnell 
Probleme mit Vereisung des Kapillarrohrs durch Restfeuchte (das 
Kältemittel ist nie ganz trocken wenn es aus der Flasche kommt).

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Doch, genau das ist es.

schräg - die funktionsweise würd mich interessieren. das ist nämlich 
sehr eigenartig in den kühlkreislauf eingebungen ...

Ben B. schrieb:
> Türdichtungen okay? Schließen die Türen richtig?

ja - die sind sicherlich nicht das problem.

Ben B. schrieb:
> Sind die Verdampfer im Gerät sichtbar?

Nicht ohne etwas abzubauen. Aber im inneren befinden sich auch lüfter. 
Wenn man die entfernt, wäre es wohl ein zu starker eingriff und eine 
Vereisung hat wohl nicht mehr wirklich etwas zu bedeuten.

Ben B. schrieb:
> Kannst Du die Leistungsaufnahme des Verdichters messen?

Leider nein - ist drehzahlgeregelt. Einfach mit Multimeter dazwischen 
hängen ist es wohl leider nicht so.

Ben B. schrieb:
> Die rot markierte Leitung müsste im Betrieb ziemlich warm bis heiß
> werden, vor allem nachdem der Verdichter lange gelaufen ist.
Ja - gestern abend als ich noch mal geprüft habe, war die Leitung recht 
warm. Dürfte also nicht immer so sein, dass diese trotz laufendem 
Kompressor kalt ist.

Ben B. schrieb:
> Dreht der Lüfter zuverlässig?
ja - der ist OK.

Seit heute neige ich dazu, aber auch den Temperaturfühler im Verdacht zu 
haben (den sollte man eigentlich auf Verdach tauschen können). Heute 
morgen bspw. hatte der Tiefkühler gemessene -10°C bei eingestellten 
-20°C und der Kompressor lief nicht. Nach einer Netztrennung schaltete 
sich der Kompressor wieder ein - aber auf sehr niedrige Leistung. Ich 
vermute eigentlich eher, dass er den Kühlschrank gekühlt hat und nicht 
den Gefrierschrank.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Dann tausche den/die Temperaturfühler auf Verdacht, das kann man auf 
jeden Fall probieren.

Bei drehzahlgeregelten Systemen sind die Diagnosen noch schwerer, weil 
sie keinen definierten angestrebten Betriebspunkt haben, den man mit 
externen Messungen kontrollieren kann. Bei gewollt wenig 
Verdichterleistung ist z.B. der Verflüssiger deutlich überdimensioniert, 
was sich in geringer Erwärmung der Leitungen und wenig Hochdruck 
bemerkbar macht. Man müsste also dafür sorgen, daß die Elektronik eine 
Weile mit hoher Leistung laufen möchte und den Verdichter auch auf 100% 
ausfährt, bevor man da irgendwas bewerten kann.

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> schräg - die funktionsweise würd mich interessieren. das ist nämlich
> sehr eigenartig in den kühlkreislauf eingebungen ...

Das verflüssigte und auf Raumtemperatur gekühlte Kältemittel wird 
entweder auf die eine oder die andere Kapillare gegeben, eine geht zum 
Kühlschrankverdampfer, die andere zu dem des TK-Teils.

von H. H. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Dann tausche den/die Temperaturfühler auf Verdacht,

Man könnte ja auch vorher den Widerstand messen.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Das verflüssigte und auf Raumtemperatur gekühlte Kältemittel wird
> entweder auf die eine oder die andere Kapillare gegeben, eine geht zum
> Kühlschrankverdampfer, die andere zu dem des TK-Teils.

Das würde ich verstehen. Damit müsste das Ventil nach dem Kondensator 
untergebracht sein. In meinem Fall ist das Ventil + alle seine 
Anschlüsse kurz vor dem Kompressoreingang. Und ich kann nicht mal 
unterschiedliche Kreise erkennen ... ich mach da gern heute noch 
genauere Fotos. Danke jedenfalls für deine Bemühungen.

H. H. schrieb:
> Man könnte ja auch vorher den Widerstand messen.

Wenn man weiss, welche Teile verbaut sind dazu auch noch das datasheet 
hat => dann ist man natürlich König :)
Danke -> werd ich heute jedenfalls nachmessen.

vG Alram

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Wenn man weiss, welche Teile verbaut sind dazu auch noch das datasheet
> hat => dann ist man natürlich König :)

Ich bin nicht zu 100% sicher, dass dieser Type verbaut ist, aber es ist 
naheliegend. Du kannst ja auch mit dem Fühler des Kühlabteils 
vergleichen, das ist der gleiche wie im TK-Abteil.

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Damit müsste das Ventil nach dem Kondensator
> untergebracht sein. In meinem Fall ist das Ventil + alle seine
> Anschlüsse kurz vor dem Kompressoreingang.

Das täuscht, die Leitung vom Verflüssiger geht einmal die ganze Breite 
rüber.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es gibt mehrere Wege, so einen Kältekreislauf umzusteuern. In diesem 
Fall sieht's aber wirklich so aus, als wären an dieses Ventil 
Kapillarrohre angelötet. Das macht direkt vor dem Verdichter (also 
Saugseite) keinen Sinn.

: Bearbeitet durch User
von Alram L. (alram)


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Ich versuche gerade die funktionstüchtigkeit des Ventils zu untersuchen.

Als erstes hab ich es abgeklemmt und durchgemessen:
Widerstand der Spule sind etwa 2.3K
Direkt an 230V angeschlossen brummt es relativ laut (so hätte ich es 
noch nie im Betrieb vernommen). Liegt vermutlich daran, dass ich die 
Befestigung gelöst habe und das Rohr innerhalb der Spule nicht mehr ganz 
fest sitzt.
Stromaufnahme sind etwa 72mA.
=> Spule würd ich mal sagen scheint OK zu sein - oder?

Jetzt ist alles wieder zusammengebaut, eingeschaltet und er kühlt den 
Gefrierschrank wieder runter. Jetzt messe ich die Spannung mit, welche 
am Ventil anliegt. Aktuell sind das so um die 0,5-0,7V.

Jetzt gehe ich davon aus:
=> keine Spannung am Ventil => Gefrierschrank kühlen
=> 240V Spannung am Ventil => Kühlschrank kühlen

D. h. morgen, wenn ich mir die Datenaufzeichnung der Spannung ansehe, 
muss eigentlich irgendwann einmal mehr als 0V zu sehen sein. Wenn nicht, 
hat wohl die Ansteuerung vom Ventil ein Problem.

Oder hab ich einen Denkfehler?

von H. H. (Gast)


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Hast alles prima gemacht. Bin auf den Log gespannt.

von Alram L. (alram)


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Hallo,

Aufzeichnung der Spannung am Ventil von dieser Nacht ist erledigt. Siehe 
Ventilspannung.png.
In Ventilspannung-Ausschnitt.png  noch der Peak von 3 Uhr. Der von 22 
Uhr sieht nicht anders aus.

Sofern das Ventil nicht kontinuierlich angesteuert wird, sondern nur 
öfters, kurz kann es natürlich auch ein Messproblem sein. Hab mit dem 
DMM in 30sek intervallen aufgezeichnet.

Sieht für mich nicht nach einer sauberen Ansteuerung des Ventils aus - 
was sagt ihr?

Ich hätte mir eigentlich schon erwartet, eine Spannung um 240V zu messen 
...

Ich werd jetzt noch eine Messung mit kürzeren Intervallen (aber auch 
über einen kürzeren Zeitraum) machen und eine längere, der Ansteuerung 
wobei die (elektrischen) Anschlüsse vom Ventil abgeklemmt sind.

vG Alram

: Bearbeitet durch User
von Alram L. (alram)



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Interessant: anbei ein Spannungslog über 30min mit mehreren Messungen 
pro Sekunde. Sieht so aus, als ob die Steuerung das Ventil minütlich 
ansteuert.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Du hast das Messgerät aber schon auf Wechselspannung gestellt?


Und die Stromaufnahme des Ventils kommt mir deutlich zu groß vor. 
2,4kOhm und 72mA sind ja immerhin 12W. Ich hätte da höchstens die Hälfte 
erwartet.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Du hast das Messgerät aber schon auf Wechselspannung gestellt?

ja klar - ich hab testweise auch mal kurz auf DC gestellt; da war nix zu 
sehen (0V). Das DMM hätte mir wohl sonst keine Frequenz Spalte in das 
CSV geschrieben.

H. H. schrieb:
> Und die Stromaufnahme des Ventils kommt mir deutlich zu groß vor.

Hab ich mir auch schon gedacht - hab das aber darauf zurückgeführt, dass 
die Messung keine "TrueRMS" Messung war (mein Ziel war eigentlich nur zu 
prüfen, ob die Spule durchgebrannt ist oder nicht). Nach dem die Last 
hier induktiv ist, sollte die tatsächliche Leistung deutlich niedriger 
liegen. => werde das heute noch einmal genauer nachmessen.

Aktuell mach ich eine Langzeitmessung ohne angeschlossenem Ventil (also 
nur den Ausgang von der Hauptplatine messen). Als ich von zuhause 
weggefahren bin, lagen da konstant 18V an. Mal sehen, was da über einen 
längeren Zeitraum raus kommt ...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Und die Stromaufnahme des Ventils kommt mir deutlich zu groß vor.
> 2,4kOhm und 72mA sind ja immerhin 12W. Ich hätte da höchstens die Hälfte
> erwartet.

Hat sich geklärt, das Ventil wird wohl nur mit Impulsen angesteuert, und 
bleibt dann in der zweiten Stellung bis der Kompressor abschaltet.

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Aktuell mach ich eine Langzeitmessung ohne angeschlossenem Ventil (also
> nur den Ausgang von der Hauptplatine messen). Als ich von zuhause
> weggefahren bin, lagen da konstant 18V an. Mal sehen, was da über einen
> längeren Zeitraum raus kommt ...

Die "18V" kommen vom Snubber, der bewirkt ja einen Leckstrom am Triac 
vorbei.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Hat sich geklärt, das Ventil wird wohl nur mit Impulsen angesteuert, und
> bleibt dann in der zweiten Stellung bis der Kompressor abschaltet.

Das erklärt einiges. Aber nicht, warum die Messung nie über 60V hinaus 
kommt. Um sicher zu gehen, dass die richtige Seite gekühlt wird, scheint 
die Hauptplatine jede Minute einen Impuls an das Ventil zu senden. Um 
das Ventil aber erfolgreich (mit Sicherheit) umzustellen, muss der 
Implus schon etwas länger sein denke ich mal (da is ja Mechanik im 
Spiel).
Nach meiner höher auflösenden Messung oben dürfte ein Impuls etwa 0,5 
Sekunden andauern. Da mein DMM innerhalb dieser Zeit 3 Messungen 
durchgeführt hat, würde ich hier schon eine deutlich höhere Spannung als 
60V erwarten (Nennspannung vom Ventil sind ja 230V).
Also ein Defekt in der Ventilansteuerung ist für mich noch nicht 
ausgeschlossen...
Oder hab ich einen Denkfehler?

von H. H. (Gast)


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Ich traue dem DMM hier nicht. Ansonsten sind deine Überlegungen richtig.

von H. H. (Gast)


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Hab sogar ein Datenblatt des Ventils gefunden, leider nicht besonders 
ausführlich.


Miss doch mal, ob das nicht je nach Polarität der Spannung umschaltet, 
auch wenn da AC drauf steht. Bistabil ist es auf jeden Fall.

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Sieht so aus, als ob die Steuerung das Ventil minütlich
> ansteuert.

Kann gut sein, dass die es minütlich probiert, weil der entsprechende 
Temperatursensor am Verdampfer keine fallende Temperatur meldet.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Ich traue dem DMM hier nicht.

Also ich traue meinem DMM eigentlich schon. Wenn, dann traue ich 
demjenigen weniger, der es bedient :)
Was kann ich tun, dass du meinem DMM/mir mehr vertrauen schenkst? Ich 
könnte mal die Werte vom Tischmultimeter mit jenem des Handmultimeters 
vergleichen - mit Zweiterem kann ich halt nicht über einen längeren 
Zeitraum loggen.
Ansonsten ist der Meßaufbau schon fast zu einfach, um da Fehler zu 
machen. Auch die Möglichkeit für fehlerhafte Einstellungen sind da doch 
begrenzt.

H. H. schrieb:
> Miss doch mal, ob das nicht je nach Polarität der Spannung umschaltet,
> auch wenn da AC drauf steht. Bistabil ist es auf jeden Fall.
Verstehe ich dich richtig: du meinst, dass (obwohl es ein AC Ventil ist) 
die Steuerung es mit DC ansteuert und über die Polarität die Stellung 
des Ventils entscheidet?
Kann ich mir nicht vorstellen. Lt. deinem Datenblatt ist da eine 
Stahlkugel drinn. Die müsste dann magnetisiert sein um diesen Effekt zu 
erreichen. Und bei AC würde sie permanent hin-her wechseln. Oder 
verstehe ich dich falsch? Ausserdem hätte ich keine Ahnung wie ich die 
Stellung des Ventils messen kann.

H. H. schrieb:
> Kann gut sein, dass die es minütlich probiert, weil der entsprechende
> Temperatursensor am Verdampfer keine fallende Temperatur meldet.
Heißt wir haben einen möglichen Fehlerkandidaten? (Temperaturfühler am 
Verdampfer ist ja ein anderer als der Raumtemperatursensor)
Wäre das Fehlerbild dazu schlüssig?

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Verstehe ich dich richtig: du meinst, dass (obwohl es ein AC Ventil ist)
> die Steuerung es mit DC ansteuert und über die Polarität die Stellung
> des Ventils entscheidet?

Sollte man prüfen.


Alram L. schrieb:
> Heißt wir haben einen möglichen Fehlerkandidaten? (Temperaturfühler am
> Verdampfer

Den hab ich im Moment nicht in Verdacht.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Sollte man prüfen.

bin mir nicht sicher, was ich da prüfen soll. Ausser mit dem DMM eine DC 
Langzeitmessung zu machen ...

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> mit dem DMM eine DC
> Langzeitmessung zu machen ...

Der Kandidat hat 100 Punkte!

von Alram L. (alram)


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Jetzt hab ich mal die Langzeitmessung vom Ventilsteuerausgang der 
Hauptplatine (ohne angeschlossenem Ventil).

Im Leerlauf wird zuverlässig eine Netzfrequenz von 50Hz gemessen. 
Trotzdem werden nur Spannungspegel bis etwa 40V erkannt. Wobei ich 
zugeben muss: wenn die Steuerung nur einen Impuls pro Minute ausgibt, 
ist eine Langzeitmessung mit einer Messung alle 30 Sekunden wohl nicht 
so aussagekräftig.

von Alram L. (alram)


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@hhinz: anbei eine Messung mit mehreren samples/s mit DC - auch nur 
Pegel bis max 50V.
Nach dem aber ohne Spule saubere 50Hz erkannt werden (siehe vorheriger 
Beitrag), glaube ich das hier keine DC Ansteuerung stattfindet.

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> anbei eine Messung mit mehreren samples/s mit DC - auch nur
> Pegel bis max 50V.

Aber eben nur eine Polarität.


> Nach dem aber ohne Spule saubere 50Hz erkannt werden (siehe vorheriger
> Beitrag), glaube ich das hier keine DC Ansteuerung stattfindet.

Dein DMM ist hochohmig! Das misst jeden kleinsten Leckstrom als viele 
Volt.

von Helge (Gast)


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Es wird nur helfen, die Steuerelektronik anzuschauen. Vielleicht ist die 
Ansteuerung Absicht, vielleicht ist ein Bauteil nicht mehr gut. Oder 
eine Lötstelle.

von H. H. (Gast)


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Ich hab jetzt mal im Hausgeräteforum nachgefragt, evtl weiß ja da jemand 
etwas zur Ansteuerung.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Ich hab jetzt mal im Hausgeräteforum nachgefragt

Vielen Dank für deinen Einsatz!

Ich hab jetzt einmal die Stromaufnahme gemessen (mit AC; DC liefert nur 
0 Werte).
Siehe: Ventil_ampere_AC.png

Wenn ich es direkt am Netz betreibe sind es >70mA Stromaufnahme. Heute 
auch eine TrueRMS Messung gemacht: lt. DMM nimmt es direkt am Netz 
tatsächlich knapp 15 Watt auf. Lt. meinem DMM kommt es - wenn es an der 
Steuerelektronik hängt - gerade mal auf 14mA. Kommt mir schon verdammt 
wenig vor (verglichen zur Nennleistungsaufnahme) wenn man eigentlich 
erreichen will, dass das Ventil zuverlässig umschaltet.

H. H. schrieb:
> Aber eben nur eine Polarität.
Das könnte natürlich dadurch erklärt werden, dass die Ansteuerung durch 
Halbleiter passiert. Da kommt dann nur Sinushalbwelle beim Ventil an 
(oder beide Halbwellen, aber eben gleichgerichtet auf gleiche 
Polarität). Könnte auch erklären, warum man es nur hört, wenn es direkt 
am Netz hängt. Aber ob das hier einen Unterschied macht?

von Alram L. (alram)


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@hhinz: ich glaub du hast recht - wenn 
https://www.kaelte-treffpunkt.de/viewtopic.php?t=4735&p=84843 stimmt, 
wird das Magnetventil mit je positiven oder negativen Halbwellen 
angesteuert.

Stellt sich für mich eigentlich nur mehr die Frage, warum ich während 
einem Impuls keine höhere Spannung messe.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Stellt sich für mich eigentlich nur mehr die Frage, warum ich während
> einem Impuls keine höhere Spannung messe.

Naja, wenn das nur 4 Halbwellen hintereinander sind, dann misst dein DMM 
eben nur 50V. Es wird ja wohl die gängigen 3 Messungen pro Sekunde 
machen.

von Alram L. (alram)



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H. H. schrieb:
> Naja, wenn das nur 4 Halbwellen hintereinander sind, dann misst dein DMM
> eben nur 50V. Es wird ja wohl die gängigen 3 Messungen pro Sekunde
> machen.

Ich hab es jetzt mal auf "fast" (und damit auf eine niedrigere 
Auflösung) umgestellt. Aber es kommt damit lt. Datenblatt auf 200 
samples/sec. Diese finde ich dann auch in der CSV datei.
gechartet mit AC/DC sieht es dann so aus, wie im Anhang.

Mit der DC Messung kommt es auch dem erwarteten Scheitelwert von 325V 
recht nahe ... vielleicht ist die Ansteuerung durch die Elektronik doch 
OK.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> vielleicht ist die Ansteuerung durch die Elektronik doch
> OK.

Wenn du die andere Polarität noch entdecken kannst...

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Wenn du die andere Polarität noch entdecken kannst...

Ist grad gar nicht so einfach. Der Fehler hat sich nun geändert.
Bisher konnte der Kühlschrank erst immer den Gefrierteil auf 
Solltemperatur bringen (-20°C) und danach hätte (vermutlich) der 
Kühlschrank gekühlt werden sollen. Dabei dürfte dann wohl der 
Gefrierschrank wieder "aufgetaut" worden sein. Das sieht man man der 
Chart im ersten Beitrag.

Jetzt ist es allerdings so, dass der Kompressor durchgehend läuft und 
die Gefrierseite konstant in der Gegend von -1,5°C und der Kühlschrank 
recht Konstant im Bereich +6°C ist (was der eingestellten Solltemperatur 
entspricht).

Jedenfalls ist meine Befürchtung, dass die Elektronik dem Gefrierteil 
immer Vorrang geben wird. Weil der aber nie auf seine Solltemperatur 
kommt, wird er nie auf den Kühlkreis vom Kühlschrank wechseln und daher 
wäre eine fehlende, wechselnde Polarität wohl kein eindeutiger Hinweis 
auf einen Defekt in der Ventilansteuerung. Langzeitmessung kann ich ja 
trotzdem mal starten ... sollte ich zwei unterschiedliche Polaritäten 
sehen, ist die Ansteuerung zumindest ausgeschlossen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Kann auch sein, daß die Steuerung die Impulse für das Ventil einfach 
minütlich wiederholt weil sie keine Rückmeldung über den Ist-Zustand der 
Ventilstellung hat. Weiße Ware macht sowas gerne um auf Sensoren zu 
verzichten, die Kondensatpumpe bei Wäschetrocknern bspw. macht das 
gleiche, die wird alle 2..3 Minuten für 10..20 Sekunden eingeschaltet, 
egal wieviel Wasser dabei tatsächlich gepumpt wird. Abgeschaltet wird 
erst wenn der Füllstand in der Sammelschale über ein kritisches Niveau 
steigt weil der Behälter überläuft und das Wasser dann in die 
Sammelschale zurückfließt. Bis dahin hat die Steuerung aber keine Daten 
über die Füllstände von Sammelschale und Behälter. Die kann nur 
über-voll und nicht voll erfassen.

von Alram L. (alram)


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Ben B. schrieb:
> Kann auch sein, daß die Steuerung die Impulse für das Ventil einfach
> minütlich wiederholt weil sie keine Rückmeldung über den Ist-Zustand der
> Ventilstellung hat.

Ich glaub das Ventil braucht das einfach. Zumindest würde ich es aus dem 
datasheet von hhinz so interpretieren: DS_Pulse.PNG

Wegen beider Polaritäten: Da hatte ich jetzt wirklich Glück - nur wenige 
Minuten nach dem Start der Messung hat die Steuerung umgeschaltet: 
Ventil_beide_polaritaeten.png

=> Ventilansteuerung ist wohl aus dem schneider. Die funktioniert.

Was mir jetzt irgendwie fehlt: die Möglichkeit ein paar Messwerte 
zeitgleich zu loggen. Temperatur der beiden Verdampfer + 
Ventilansteuerung wären schon super. Dann sollte man eigentlich schnell 
ablesen können, ob das Ventil seinen Job macht ...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Ich hab mir schon vor längerem einen Temperaturlogger RC-5 von Elitech 
gekauft.

von Alram L. (alram)


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Irgendeine Idee, was es nun sein kann?

Der Temperaturverlauf im Gefrierschrank von heute Nachmittag sieht so 
aus: Temperaturverlauf_Gefrierschrank.png
Der Fühler war ganz in der Nähe vom Ventilator (der sich im Gefrierfach 
befindet) platziert. Also weniger reale Innenraumtemperatur sondern eher 
Verdampfertemperatur.

Gegen 15:07 (als der 1. Temperaturanstieg passiert ist) ist mir 
aufgefallen, dass sich irgendein Ventilator zugeschaltet hat. Es war 
definitiv nicht der beim Kondensator/Verdichter auf der Rückseite - der 
läuft eh permanent.

Irgendeine Idee, was die Steuerung dazu veranlassen könnte, das Kühlen 
derartig abrupt zu unterbrechen und dann diesen steilen 
Temperaturanstieg zur Folge hat? Schaut ja fast so aus, als ob er 
plötzlich die Heizung zum Abtauen aktiviert ... aber halt ein wenig zu 
lange.

: Bearbeitet durch User
von Alram L. (alram)


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Nebenfrage: heute ist der neue Temperaturfühler für den Innenraum 
gekommen. Hab mir gedacht, den tausche ich auf die schnelle aus. Auch 
wenn der Hauptverdacht nicht auf diesem liegt.

ABER: ich scheitere daran, den alten auszubauen.
Raumtemperaturfuehler.jpg Zeigt den Fühler im Innenraum. Das Kabel sitzt 
ziemlich fest - kann ich keinen mm reinschieben oder rausziehen. Das 
Kabel dürfte gut geklemmt sein.

Dann hab ich auch einmal die Steuerung abmontiert. Dort enden nur 2 
Kabelbäume. Siehe: Kabelbaum_Steuerung.jpg (da kommen eigentlich nur 
Einzeladern heraus.

Schaut so aus, als ob der Fühler irgendwo anders in den Kabelbaum 
übergeht. Hat jemand einen Tipp für mich? Der Ersatzfühler sieht 
komplett identisch aus, hat etwa 1m Kabel drann und keinen Stecker. In 
der Dose den alten abzwicken und dort verbinden ist ja nicht so das 
highlight. Irgendwelche Ideen, wie es hier weiter geht?

Danke!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mit etwas Pech ist das Kabel eingeschäumt, dann kriegt man das nicht 
mehr zerstörungsfrei raus. Ich würds schneiden und mit wasserdichtem 
Schrumpfschlauch (wo dieser Kleber rausquillt) verbinden - aber warte 
damit noch einen Tag ob jemand noch 'ne bessere Idee hat.

Liegt vielleicht noch ein anderer Fühler direkt auf dem Verdampfer, so 
daß das Ding meinen könnte, es müsste abtauen?

Was mich bei Deinem Temperaturverlauf so wundert, wieso steigt die 
Temperatur im Gefrierfach so schnell wieder an?

von Helge (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Temperaturverlauf_Gefrierschrank.png

Wie funktioniert die "no frost" Automatik?

von Hinweisgeber (Gast)


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Helge schrieb:
> Wie funktioniert die "no frost" Automatik?

Wenn ich das noch richtig im Kopf habe,ist vor/hinter den Verdampfer
eine Heizung angebracht (bei diesen Gerät).
Diese wird sporadisch zugeschalten und taut den Verdampfer ab um somit
eine zu starke Vereisung zu verhindern.
Daher kann ein leichter Temperaturanstieg synchron zu den 
Abtauinvertallen möglich sein.
Eine entsprechende Exp. zeichnung gibt es beim Hersteller.

von Hinweisgeber (Gast)


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Hab noch was vergessen - auch die Temperaturfühler an den Verdampfer(n)
prüfen oder auf Verdacht austauschen (die kosten nicht viel).

von Alram L. (alram)


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Ben B. schrieb:
> Liegt vielleicht noch ein anderer Fühler direkt auf dem Verdampfer, so
> daß das Ding meinen könnte, es müsste abtauen?

Da ist mit Sicherheit noch ein Temperaturfühler.
Gibt's auch als Ersatzteil: 
https://www.siemens-home.bsh-group.com/de/supportdetail/product/KA92NVI35/03#/Tabs=section-spareparts/Togglebox=tb0403/ 
(etwas teurer als der normale Raumtemperaturfühler - aber durchaus 
leistbar)

Hinweisgeber schrieb:
> Wenn ich das noch richtig im Kopf habe,ist vor/hinter den Verdampfer
> eine Heizung angebracht (bei diesen Gerät).

Richtig - die gibt es. Testweise hab ich diese einfach  abgeklemmt - so 
dass er nicht mehr heizen kann (sollte er das versuchen). Ändert am 
Temperaturanstieg leider nichts. Innerhalb einer 1/2 bis einer Stunde 
ist er wieder in der 0°C Zone.

Ben B. schrieb:
> Was mich bei Deinem Temperaturverlauf so wundert, wieso steigt die
> Temperatur im Gefrierfach so schnell wieder an?

Das ist die Preisfrage :)

Nach dem ich mir ziemlich sicher bin, dass die Tür dicht ist und die 
Abtauheizung undschuldig ist: kann der Temperaturanstieg eigentlich nur 
mehr durch den Verdampfer selber passieren.

Dafür hätte ich noch zwei mögliche Ideen:
a) Das Magnetventil ist nicht dicht, wenn es den auf den Kühlkreis vom 
Kühlschrank gestellt ist. Angenommen die Steuerung mag eigentlich den 
Kühlschrank kühlen (natürlich mit weniger Verdichterleistung) - ein 
guter Teil davon entweicht aber in den Gefrierschrank. Dadurch erwärmt 
sich dieser.
Was dagegen spricht: die Temperatur im Kühlschrank ist recht stabil am 
eingestellten Wert. Ausserdem läuft der Ventilator im Gefrierfach 
während dieses sich im Temperaturanstieg befindet. Ich denke dass der 
eigentlich nicht laufen muss, wenn dieser Kreis nicht (beabsichtigt) 
gekühlt wird.

b) Der Temperaturfühler am Verdampfer meldet zeitweise einen falschen 
(zu kalten) Wert. Damit glaubt die Steuerung, dass die 
Verdampfertemperatur zu kalt ist und regelt den Kompressor zurück ...
Wobei ich gerade gesehen habe, dass die beiden 
Verdampfertemperaturfühler (Kühl-/Gefrierzone) ident sind (lt. 
Ersatzteilkatalog). ich glaube, als nächstes werde ich diese mal 
vertauschen und sehen, was passiert...

Andere Ideen?

: Bearbeitet durch User
von Hinweisgeber (Gast)


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Hast Du geprüft,ob die Lüfter an den Verdampfern bei geschlossener Tür 
laufen ?

von Michael M. (do7tla)


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Es kann auch sein das sich auf der Steuerplatine ein Kondensatornetzteil 
befindet.
Mal testen, ob die noch ihre Kapazität haben.
Denn schlechte Kondensatoren machen die blödesten Fehlerbilder.

von Alram L. (alram)


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Hinweisgeber schrieb:
> Hast Du geprüft,ob die Lüfter an den Verdampfern bei geschlossener Tür
> laufen ?

Vom Lüfter im Gefrierteil, bin ich mir sicher. Bei jenem im Kühlschrank 
hab ich das noch nie so genau geprüft. Rein von der Geräuschkulisse her 
gehe ich aber davon aus.

Michael M. schrieb:
> Es kann auch sein das sich auf der Steuerplatine ein Kondensatornetzteil
> befindet.

Platine hab ich optisch kurz angesehen. Keine Auffälligkeiten. Keine 
auffälligen Elko's. Einen Trafo hab ich auch entdeckt. Dass sowohl Trafo 
als auch Kondensatornetzteil drauf sind, glaube ich eher weniger.

von Alram L. (alram)



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Jetzt hab ich mal das Temperaturanstieg verglichen während das Gerät 
eingeschaltet war (rot markiert) gegen ausgeschaltet (blau markiert) 
(Gestern gegen 22:43 hab ich den Stecker gezogen).
Wie man sieht ist der Temperaturanstieg ähnlich - nicht wirklich 
gravierend unterschiedlich. Vermutlich liegt es daran, dass wir 
sukzessiv Kühlgutentnommen entnommen haben da langsam so ziemlich alles 
da drinn aufgetaut ist. Dementsprechend ist die Temperaturkurve nicht 
mehr wirklich träge.

Anscheinend ist der rasche Temperaturanstieg gar nicht das wirkliche 
Problem - sondern die Frage lautet eher, warum die Temperatur so weit 
nach oben gehen kann ohne dass die Steuerung die Kühlung wieder 
aktiviert.

Gestern hab ich noch den Raumtempereaturfühler im Gefrierteil getauscht 
=> leider ohne Erfolg. Über Nacht die gleichen Temperaturschwankungen 
von -20°C bis in die 0°C Zone.

Soeben habe ich die Verdampferthermometer und Temperaturbegrenzer aus 
dem Kühlschrank gegen jene im Gefrierschrank getauscht. Mal sehen, ob 
der Fehler jetzt auf die andere Seite gewandert ist :)
Einen Hinweis, dass sich etwas am Fehlerbild geändert hat gibt es 
bereits: nur wenige Sekunden nach dem Herstellen der Netzversorgung hat 
er begonnen das Aggregat anzuwerfen. Bisher vergingen nach Einstecken 
bis Aggregat-Start immer mehrere Minuten ...
Mal sehen, was die Langzeitmessung in ein paar Stunden ergibt ...

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Mal sehen, was die Langzeitmessung in ein paar Stunden ergibt ...

Ich bin ebenfalls gespannt...

von Alram L. (alram)


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Tja - leider: Sensortausch mit jenen im Kühlabteil hat nicht geholfen. 
Man könnte fast meinen, der Fehler ist sogar schlimmer geworden.

Ich bin mit meinen Ideen eher am Ende. Alle Teile, welche ich selber 
tauschen könnte sind eigentlich schon ausgeschlossen. Ausser die 
Steuerung selber - aber die ist mir mit 161,- euro und kaum Hinweise, 
dass diese die Ursache ist - zu teuer.

Noch irgendwelche Ideen von euch?

Ich stell mir nur mehr die Frage: Techniker oder gleich neuen bestellen?

Nach dem die Ursache nicht wirklich klar ist: Hat ein BSH Techniker 
überhaupt die Möglichkeit mit anderen Diagnosegeräten zu arbeiten? Also 
haben solche Kühlschränke eigentlich so etwas wie eine 
Diagnoseschnittstelle wo Aktorik/Sensorik getestet werden können? Ich 
befürchte eher nicht und dann hab ich grad Bedenken, dass eine sinnlose 
Materialschlacht beginnt ...

von H. H. (Gast)


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Ich würde Kompressor und Ventil manuell ansteuern, dann sieht man ob der 
Kältekreislauf funktioniert. Der FU des Kompressors hat üblicherweise 
einen Optokopplereingang und wird per PWM gesteuert. Und beim Ventil 
wissen wir ja jetzt wie man das ansteuern kann.

von Ralf X. (ralf0815)


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Alram L. schrieb:
> Tja - leider: Sensortausch mit jenen im Kühlabteil hat nicht geholfen.
> Man könnte fast meinen, der Fehler ist sogar schlimmer geworden.
>
> Ich bin mit meinen Ideen eher am Ende. Alle Teile, welche ich selber
> tauschen könnte sind eigentlich schon ausgeschlossen. Ausser die
> Steuerung selber - aber die ist mir mit 161,- euro und kaum Hinweise,
> dass diese die Ursache ist - zu teuer.
>
> Noch irgendwelche Ideen von euch?
>
> Ich stell mir nur mehr die Frage: Techniker oder gleich neuen bestellen?
>
> Nach dem die Ursache nicht wirklich klar ist: Hat ein BSH Techniker
> überhaupt die Möglichkeit mit anderen Diagnosegeräten zu arbeiten? Also
> haben solche Kühlschränke eigentlich so etwas wie eine
> Diagnoseschnittstelle wo Aktorik/Sensorik getestet werden können? Ich
> befürchte eher nicht und dann hab ich grad Bedenken, dass eine sinnlose
> Materialschlacht beginnt ...

Hallo Alram,
ich hatte mehrfach Probleme technischer Ntur, an denen man schier 
verzweifeln konnte und auf keine Lösung kam.
Auch nicht mit Hilfe von aussen ohne einen Einsatz, der alle Grenzen 
sprengt.
Zumindest in diesem Forum hast Du mit H. H. (hhinz) jemand zur Seite, 
dem hier in Deiner Problematik keiner besser das Wasser reichen kann.

Es ist auch erstklassig, wie Du alles schilderst, dokumentierst und 
bisher bei der Sache bleibst.
Nur auch wenn ich seit Tagen still mitüberlege, ich habe keine Idee für 
Dich.
Aber das Lob an Dich wollte ich einfach mal rüberbringen und wünsche, 
dass es doch noch zu einem guten Ende kommt.

von Sven K. (svenk)


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Hallo,

was ist wenn die Versorgungsspannung und/oder damit auch die analoge 
Spannung (ref) einen zu großen Ripple durch Alterung hat? Die analogen 
Temp-Sensoren messen etwas und der Controller sieht Blödsinn. Ich würde 
in dieser Richtung suchen.
Bilder der Elektronik wären nicht schlecht.

Gruß Sven

: Bearbeitet durch User
von Versuch mach kluch (Gast)


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Vollständig abtauen, ein parr Stunden offen stehen lassen, reinigen und 
... versuchen.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Ich würde Kompressor und Ventil manuell ansteuern, dann sieht man ob der
> Kältekreislauf funktioniert.

Macht Sinn um final entscheiden zu können ob der Fehler auf der 
Sensorik/Steuerungsseite oder im Kältekreislauf zu suchen ist.
Leider aktuell für mich nicht möglich, da hier das zeitaufwändige 
Basteln beginnt - ich habe auch nur begrenzt Material zuhause. Bspw. 
wüsste gerade nicht, mit welchem (vorhandenen Material) ich die 240V 
Halbwellen für die Ventilansteuerung zu erzeugen könnte. (PWM würde ich 
noch hinbekommen)

Versuch mach kluch schrieb:
> Vollständig abtauen, ein parr Stunden offen stehen lassen, reinigen und
> ... versuchen.

Der Gefrierteil war schon länger aus und wurde mit dem Fön sorgfältig 
abgetaut/getrocknet. Viel Eis war da nicht drauf (No-Frost funktioniert 
einwandfrei). Von daher mach ich mir da nicht viel Hoffnung, dass "ein 
paar Stunden stehen lassen" etwas bringt.

Beides ist aktuell nicht möglich, da wir auf den (noch) funktionierenden 
Kühlschrank angewiesen sind. Aber: Mangels Zeit und der Dringlichkeit, 
dass wir wieder einen funktionierenden Gefrierschrank benötigen, wir 
haben heute den Neuen bestellt -  danach ist der "alte" für alle 
Versuche bereit. Mein Ehrgeiz den doch noch zu reparieren ist noch da - 
ich hoffe bei euch ist es auch so :)

Sven K. schrieb:
> was ist wenn die Versorgungsspannung und/oder damit auch die analoge
> Spannung (ref) einen zu großen Ripple durch Alterung hat? Die analogen
> Temp-Sensoren messen etwas und der Controller sieht Blödsinn. Ich würde
> in dieser Richtung suchen.
> Bilder der Elektronik wären nicht schlecht.

Möglich - aber würde mich wundern, weil der Fehler doch immer sehr 
gleich aussieht und reproduzierbar ist. Bei zu hohem ripple + 
Fehlmessungen würde ich eher etwas zufälliges Verhalten erwarten. Bilder 
von der Elektronik kannst gerne haben, wenn der Neue bei uns ist.

Ralf X. schrieb:
> Aber das Lob an Dich wollte ich einfach mal rüberbringen und wünsche,
> dass es doch noch zu einem guten Ende kommt.
Danke - so etwas liest man nicht oft in den Foren im inet. Von daher 
weiss ich das noch mehr zu schätzen. Und nur weil wir den neuen haben: 
Gutes Ende bedeutet für mich, dass der Alte noch zu neuem Leben erweckt 
werden kann - auch wenn ich ihn nacher herschenken kann. Hauptsache er 
landet nicht am Müll.

Danke für eure bisherige Hilfe & hoffe, dass ihr noch dabei seid, wenn 
es weiter geht (voraussichtlich am Mittwoch).

Alram

von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> wüsste gerade nicht, mit welchem (vorhandenen Material) ich die 240V
> Halbwellen für die Ventilansteuerung zu erzeugen könnte.

1N4007

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Alram L. schrieb:
> Gutes Ende bedeutet für mich, dass der Alte noch zu neuem Leben erweckt
> werden kann - auch wenn ich ihn nachher herschenken kann. Hauptsache er
> landet nicht am Müll.

Mangels Ahnung kann ich Dir nicht im Geringsten helfen. Aber auch ich 
fiebere mit Dir, dass Du - auch mit Unterstützung von Hinz - den Fehler 
noch findest. Deine Einstellung, das Gerät nicht auf dem Müll landen zu 
lassen, ist großartig.

Aber: Sollte es dennoch nicht klappen, hast Du Dir nichts vorzuwerfen. 
Im Gegenteil...

Viel Glück.

P.S.: Ja, der Ersatzkauf musste im Hochsommer sein. Alles gut.

von Hinweisgeber (Gast)


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Der BSH Techniker kann über das Servicemenue zumindest die Temp. 
Sensoren
auslesen und somit auf plausible Werte prüfen.
Ich weiß nicht,ob derartige Unterlagen im Web verfügbar sind.
So kann man erst einmal die Sensoren ausklammern und an weitere 
Maßnahmen
denken.
Von Magnetventile und/oder Verdichter die hängen oder andere mechanische 
"Problemchen" haben,habe ich schon gehört und dass es auch bei 
verschiedenen FU/Inverter Softwareprobleme gibt.Ob das auch bei Deinen 
Gerät so ist,wird Dir nur jemand von BSH beantworten können.
Sollte sich doch das Magnetventil und/oder der Verdichter als 
Fehlerursache herausstellen, wird es teuer (Kältekreislauf öffnen und 
neu befüllen).

von H. H. (Gast)


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Hinweisgeber schrieb:
> (Kältekreislauf öffnen und
> neu befüllen).

Eigentlich keine große Sache, aber ohne das nötige Werkzeug....

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das nötige Werkzeug hätte ich sogar. Allerdings keinen 
Kältemittelschein. Daher darf ich in Deutschland wahrscheinlich 
tonnenweise Isobutan als Feuerzeuggas in die Gegend sprühen, verbrennen 
oder was auch immer - aber geringfügige Mengen in Kupferrohren durch 
einen Kältemittelkreislauf schicken, das darf ich höchstwahrscheinlich 
nicht.

von H. H. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Kältemittelschein.

Für R600a nicht nötig.

von Hinweisgeber (Gast)


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H. H. schrieb:
> Für R600a nicht nötig

Kannst Du auch in kleinen Fläschen im Web bestellen.
Brauchts wo schon oben erwähnt noch die Ausrüstung: Vakuumpumpe und
Befüllset(mit Manometer).Sowie auch die entsprechende Erfahrung und auch
Lokringverbinder + Presszange 
(https://www.youtube.com/watch?v=Nf90wZ5BbF4).
In wenigen Fällen hat man sotwas zu Hause-die Alternative wäre einen
Kältetchniker zu beauftragen.

von Hinweisgeber (Gast)


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Nachtrag: in der Regel werden diese Geräte von zwei Seiten evakuiert/neu
befüllt,d.h. Du brauchst nach Möglichkeit ein Vierwegebefüllsystem.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Quatsch. Evakuieren über die Niederdruckseite des Verdichters reicht bei 
Kapillarrohrsystemen völlig aus, man steht ja auch nicht unter Zeitdruck 
und kann die Vakuumpumpe ruhig 20 Minuten länger laufen lassen.

Das kann man mit der einfachsten Monteurhilfe machen, indem man den 
Kältemittelkreislauf an die "Mitte" anschließt, die Vakuumpumpe auf der 
ND-Seite und den Füllzylinder auf der HD-Seite. Das lässt sich prima als 
Ganzes evakuieren (bevor man den Füllzylinder öffnet) und die 
Vakuumpumpe lässt sich absperren.

Die HD-Seite des Kreislaufs ebenfalls anzuschneiden macht nur Sinn wenn 
man die Drücke am Verdichter kontrollieren will. Dann kann man natürlich 
auch auf beiden Seiten evakuieren und braucht eine bessere Monteurhilfe 
bzw. weitere Verzweigungen am mittleren Schlauch. Zur Not geht aber auch 
ein Absperrventil und Umschrauben zwischen Vakuumpumpe und Füllzylinder. 
Aber es bedeutet doppelte Arbeit am Kältemittelkreislauf.

Wichtig ist der Austausch des Filtertrockners um spätere 
Betriebsstörungen durch Vereisung des Kapillarrohrs vorzubeugen. 
Außerdem ist die Füllmenge bei R600a sehr gering, das muß in einem 
Zylinder abgewogen und dann eingefüllt werden. Einfach aus der Flasche 
trifft man die richtige Menge nie. Die kleine Menge kann auch problemlos 
über die Niederdruckseite eingefüllt werden, am besten wenn der 
Verdichter läuft (aber auf keinen Fall den Verdichter mit Hochvakuum 
starten, zuerst das Vakuum mit etwas Kältemittel brechen).

Und dann kommt noch das Entfernen des Einfüllventils. Das darf bei 
brennbarem Kältemittel nicht an der Anlage bleiben. Also nach dem 
Befüllen das Leitungsende zuquetschen, Schraderventil abschneiden und 
Leitung verlöten, Dichtheitsprüfung.

von Alram L. (alram)


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wie versprochen - es geht weiter. Neuer Kühlschrank ist im Einsatz und 
am Alten kann jetzt ohne Einschränkung gebastelt werden. :)

Sven K. schrieb:
> Bilder der Elektronik wären nicht schlecht.
Bitte sehr - sind im Anhang.
Es ist natürlich nicht überall etwas angeschlossen - daher noch Bilder 
von der Einbausituation.
Ich werd noch herausfinden probieren, was wo drann hängt. Wird aber noch 
dauern ...

von H. H. (Gast)


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Schau mal welcher Inverter verbaut ist. Das ist der schwarze Kasten 
zwischen Kompresssor und Umschaltventil.

von Alram L. (alram)


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H. H. schrieb:
> Schau mal welcher Inverter verbaut ist.
Gerne - hoffentlich reicht die Qualität

von eProfi (Gast)


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Ich will auch mitmachen :-)
Klartext auf dem Foto des Frequenzumrichters:
embarco VES 2456 10 F 00   VES245610F00
SVES11CPSSL001FLS
Input 220-240V~/50-60Hz 2,1A  1/3hp
Output 230V/43,3-150Hz  2,1A
CAUTION  Risk of electric shock. Before touching terminals unplug system
and wait 30 seconds.  CE  VDE
S19306510  QD  16/03/04  713370  00M4
^
erstes Zeichen unklar

Auch ich möchte mich hier im Namen aller für die vorbildliche Hilfe bei 
Hinz bedanken. Durch seinen Einsatz sind schon unzählige (Myriaden) 
Geräte gerettet worden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Myriade  altgriechisch für 10000

von Alram L. (alram)


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Versuch mach kluch schrieb:
> Vollständig abtauen, ein parr Stunden offen stehen lassen, reinigen und
> ... versuchen.

Anbei eine Langzeitmessung vom aktuellen Fehlerbild - damit alle wieder 
auf dem gleichem Stand sind.

- Kühlschrank war jetzt über 24h ausgeschaltet (mit offenen Türen)
- Hab mir einen DataLogger gebastelt, der an 4 Stellen die Temperatur 
abgreift: Kühlschrank/Gefrierschrank jeweils wo die kalte Luft 
ausgeblasen wird, am Verdichter selber und am Hochdruck-Ausgang vom 
Verdichter
- beide Seiten sind komplett leer & dann Gerät eingeschaltet 
(eingestellt ist das Gerät auf -16°C bzw. +6°C)

Das Ergebnis in der Messung => DataLogger-1.png

Zusammenfassung was bereits gemacht wurde:
- Raumtemperaturfühler im Gefrierabteil wurde bereits gegen neuen 
getauscht
- Verdichter-Temperaturbegrenzer und Verdichter-Temperaturfühler wurde 
mit jenen aus dem Kühlschrank getauscht; Fehler bleibt auf der 
Gefrierschrankseite.

In der Anfangsphase ist eigentlich sehr gut zu sehen wie er im 
Gefrierabteil anfängt zu kühlen und der Kühlschrank keinerlei 
Temperaturveränderung mitmacht. => daher würde ich mal sagen, zumindest 
in diese Richtung scheint das Ventil sauber zu schliessen.
Aktuell finde ich in der Chart auch keine Anhaltspunkte, dass es beim 
Kühlen den Kühlschranks in richtung Gefrierabteil leckt.
Weitere Temperatursensoren kann ich jederzeit hinzufügen :)

Wenn keine besseren Vorschläge kommen, werd ich jetzt die manuelle 
Ansteuerung des Inverters + Ventil in Angriff nehmen. Wird aber etwas 
dauern, da ich ein paar Teile erst besorgen muss ...

PS: so wie es aussieht, muss ich beim DataLogger wohl noch nachbessern. 
Ab 5:20 wird das Gefrierschrankthermometer nur mehr etwa alls 20min 
ausgewertet - anstatt minütlich.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also den Kältemittelkreislauf, Umschaltventil und den Verdichter 
schließe ich mal aus. Er kommt ja gut auf tiefe Temperaturen herunter 
wenn er mal läuft und das Kühlabteil funktioniert prima, die 
Kühlperioden im Kühlabteil sind ziemlich regelmäßig.

Es muß ein Steuerungsproblem sein oder irgendwas mit der Sensorik.

Mich würde mal interessieren wie er die Kälte für das Kühlabteil 
erzeugt. Man sieht ein paar Nachkühl-Perioden ohne daß der Verdichter zu 
laufen scheint. Kommt mir komisch vor.

von Alram L. (alram)


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Ben B. schrieb:
> Man sieht ein paar Nachkühl-Perioden ohne daß der Verdichter zu
> laufen scheint.

Du meinst solchen Temperaturabfall im Kühlschrank wie er bspw. zwischen 
2:30 und 3:00 2x auftritt?
Ich war um die Zeit zwar nicht auf - aber aus der Vergangenheit weiss 
ich, dass der Kompressor fast immer durch läuft aber oft auf sehr 
niedriger Leistung - so dass man ihn nur hört, wenn man direkt hinter 
dem Gerät steht. Ich würde davon ausgehen, dass das auch hier der Fall 
war, da der Kompressor nie unter 30°C fällt (im Raum hat es so um die 
20°C).
Dass man am Verdichterausgang keinen Spike sieht - oder einen dazu 
passenden Temperaturabfall im Gefrierteil ist in der Tat eigenartig. 
Irgendeine Idee, welche Meßgrösse ich aufnehmen kann, die das Rätsel 
löst?

von Thorsten S. (thosch)


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Alram L. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Schau mal welcher Inverter verbaut ist.
> Gerne - hoffentlich reicht die Qualität

Man muß Handyfotos nicht unbearbeitet hochladen...
mit etwas Nachbearbeitung geht mehr:
5 min mit "Photo Editor" auf dem Tablet - siehe angehängtes Bild

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Wenn keine besseren Vorschläge kommen, werd ich jetzt die manuelle
> Ansteuerung des Inverters + Ventil in Angriff nehmen.

Schau erst mal wie er angesteuert wird, es gibt bei diesem Inverter 
verschiedene Varianten. Am wahrscheinlichsten eben mit einem einzelnen 
PWM-Signal.

Ich müsste irgendwo das Handbuch dazu haben...

Edit: Gefunden.

von Alram L. (alram)


Angehängte Dateien:

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H. H. schrieb:
> Ich müsste irgendwo das Handbuch dazu haben...

Danke - dank diesem hab ich mich getraut, den Funktionsgenerator direkt 
an den Verdichter anzuschliessen. Funktioniert perfekt.

Es gibt nun ein Udpate - ich hoffe (befürchte), dass es zur Fehlersuche 
beiträgt.

Ich habe nun die Eingebaute Steuerung komplett übergangen. D. h.:
- Verdichter Leistungseingang hängt direkt an 240V
- Verdichter Steuereingang hängt am Funktionsgenerator
- Ventil bekommt 1x je Minute einen 240V Impuls "gefiltert" durch eine 
1N4007
- Ventilatoren im inneren des Gefrierschranks und beim Verdichter fix 
mit 12V angesteuert (ohne PWM Signal; also volle Leistung)

Das Ergebnis sieht ihr in Manuelle_Ansteuerung.PNG
Ventilstellung war die ganze Zeit über auf "Gefrierschrank" - lediglich 
für den markierten Zeitraum 17:20-17:29 hab ich es umgepolt und auf 
"Kühlschrank" gestellt.

Wie man aus der Chart recht gut sieht, passiert etwas unerwartetes um 
ca. 16:25. Dort bricht die Ausgangstemperatur vom Verdichter ein und von 
da an steigt die Temperatur im Gefrierschrank. Ich hätte dann noch 
versucht den Verdichter aus- und wieder einschalten: ändert aber nichts.
Soweit könnte es aus meiner Sicht eine Blockade des Kühlkreislaufes 
(Kapillarrohr?) sein oder defekter Verdichter. Daher um 17:20 auf 
Kühlschrank umgestellt. Wie man sieht, steigt dort die Temperatur aber 
gleich an und auch der Kühlschrank kühlt langsam ab (dass es deutlicher 
langsamer ist, ist klar: der Ventilator im Kühlschrankinneren läuft ja 
nicht). Anschliessend Ventil wieder zurück auf Gefrierschrank und 
Verdichter ein => es passiert nichts.

Daher würde ich darauf tippen, dass irgendetwas im Bereich des 
Verdampfers/ Kapillarrohr im Gefrierschrank blockiert. Könnte mir 
vorstellen, dass das Kapillarrohr zufriert - aber wieso sollte das nach 
4 Jahren Betrieb passieren?

Was meint ihr?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Daher würde ich darauf tippen, dass irgendetwas im Bereich des
> Verdampfers/ Kapillarrohr im Gefrierschrank blockiert.

Ja, so sieht das aus.


> Könnte mir
> vorstellen, dass das Kapillarrohr zufriert - aber wieso sollte das nach
> 4 Jahren Betrieb passieren?

Passe.


Gute Arbeit!

von Deddy Kuhl (Gast)


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Alram L. schrieb:
> Könnte mir
> vorstellen, dass das Kapillarrohr zufriert - aber wieso sollte das nach
> 4 Jahren Betrieb passieren?

Es fehlt Kältemittel. Dadurch erreicht das System nicht mehr den 
"gewohnten" Druck und das verbleibende Kältemittel friert die Stelle mit 
dem geringsten Querschnitt zu. -> Ruhe hat's.

Es geht im Kreislauf nicht weiter -> Temperatur steigt deshalb -> 
Pfropfen taut auf -> es geht weiter bis zum nächsten Mal.

von H. H. (Gast)


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Deddy Kuhl schrieb:
> das verbleibende Kältemittel friert die Stelle mit
> dem geringsten Querschnitt zu.

Das passiert erst bei -160°C.

von Deddy Kuhl (Gast)


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H. H. schrieb:
> Deddy Kuhl schrieb:
>> das verbleibende Kältemittel friert die Stelle mit
>> dem geringsten Querschnitt zu.
>
> Das passiert erst bei -160°C.

Sagst Du.

Wolltest Du nicht passen?

Ich schildere nur, was bei einer Industriekühltruhe die Ursache war. Ob 
und was der TO damit anfängt, ist mir egal.

von H. H. (Gast)


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Deddy Kuhl schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Deddy Kuhl schrieb:
>>> das verbleibende Kältemittel friert die Stelle mit
>>> dem geringsten Querschnitt zu.
>>
>> Das passiert erst bei -160°C.
>
> Sagst Du.

Nein, das sagen die Naturgesetze.



> Wolltest Du nicht passen?

Vor deiner Ahnungslosigkeit sicher.


> Ich schildere nur, was bei einer Industriekühltruhe die Ursache war. Ob
> und was der TO damit anfängt, ist mir egal.

Du hättest auch von Hänsel und Gretel berichten können.

: Wiederhergestellt durch Admin
Beitrag #6776509 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6776517 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Alram L. (alram)


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Ich glaube selber eigentlich auch eher mehr an die Feuchtigkeit im 
Kreislauf. Man sieht ja an den Diagrammen recht schön, dass es immer im 
Bereich von 0°C wieder funktioniert. Und das wäre deutlich näher beim 
Gefrierpunkt von Isobutan als von Wasser.

Vielleicht hat der verbaute Trocker seine gesammelte Feuchtigkeit wieder 
freigegeben ... k. a. wie die Dinger funktionieren.

So wie ich das sehe wären meine Möglichkeiten dann:

Trockner tauschen und system neu füllen. Trocker kostet ja nicht 
wirklich viel Geld 
(https://www.siemens-home.bsh-group.com/de/supportdetail/product/KA92NVI35/03#/Tabs=section-spareparts/Togglebox=tb0201/Togglebox=tb0401/Togglebox=tb0624/ 
==> 13,- EUR). Ohne Zeitdruck finde ich ja vielleicht jemanden, der das 
etwas günstiger machen kann. Mit etwas Glück läufter er dann wieder.

Alternativ: Annehmen, dass er undicht ist und damit ist er ein 
(wirtschaftlicher) Totalschaden.

Beitrag #6776582 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Deddy Kuhl schrieb im Beitrag #6776582:
> Merkst Du nun, welchem "Helfer" Du hier aufgesesssen bist? Der freut
> sich wie ein kleines Kind, wie gut er Dich fernsteuern konnte.
>
> Ich sage ja: Ein Charakterschwein.

Glaube ich nicht, das ist zu hart, Alter.

Hinz versucht hier im Forum, viel zu helfen. Der TO, Alram, hatte auch 
besonderen Ehrgeiz, seine Kühl-/Gefrierkombi zu reparieren. Was ich 
anerkennenswürdig finde. Und hier hat Hinz mit seinen Ideen geholfen. 
Und in meinen Augen ehrlich geholfen.

Ich musste im letztem Jahr selber einen 10 Jahre alten 
Liebherr-Kühlschrank aufgeben, weil der Kompressor bockte. Dabei kam mir 
der Kühlschrank wie neu vor. Hatte mich geärgert und so kann ich Alram 
verstehen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Okay, das wird nun ein Fall für jemanden mit den passenden Messmitteln.

Eine Grundfrage: Läuft der Verdichter weiter oder schaltet er ab? Weil 
eigentlich passt das nicht zusammen, diese Verdichter sind 
sauggasgekühlt. Wenn die mit blockiertem Kältemittelkreislauf betrieben 
werden, kann die Verlustleistung des Motors (und mechanisch erzeugte 
Wärme) nicht mehr abtransportiert werden und die Temperatur in der 
Kapsel geht durch die Decke bis (hoffentlich) ein Schutzschalter an der 
Wicklung den Motor vor dem Abbrennen rettet. Den haben viele kleine 
Kapseln aber leider nicht - weil Hauptsache billig - und dann war's das 
für den Motor. Ein externer Motorschutz, der nur wegen Überstrom 
auslöst, kommt hier zu spät, weil der Verdichter nicht mehr Strom 
aufnimmt als er soll, aber eben wegen fehlender Kühlung trotzdem 
überhitzt.

Was man nun machen müsste wäre wirklich den Kältemitteldruck zu messen. 
Dabei geht aber bei R600a allein durch die Messung schon so viel 
Kältemittel verloren, daß man dieses ausgleichen müsste. Montage der 
Schraderventile kommt auch noch dazu. Wenn das ein Kälteklausi auf Lohn 
macht, wird das sehr schnell unwirtschaftlich. Bei blockiertem 
Kältemittelkreislauf sieht man dann einen extrem niedrigen Saugdruck, 
was der Verdichter halt schafft oder manchmal öffnet auch ein internes 
Überströmventil (wenn vorhanden, ist aber eher ein Schutz gegen zu hohen 
Hochdruck). Der Druck auf der HD-Seite fällt auf den Stillstandswert bei 
Zimmertemperatur zurück weil kein Kältemitteldampf mehr nachgefördert 
wird und die Kondensation dadurch zum Erliegen kommt, das Kältemittel 
kühlt bis auf Zimmertemperatur ab und bewegt sich nicht mehr vom Fleck.

So, angenommen es friert wirklich was zu, dann passiert das nicht erst 
wenn 0°C im Gefrierfach erreicht werden. Kapillarrohrsysteme bauen nach 
dem Einschalten sehr schnell ein festes Druckverhältnis auf und arbeiten 
sofort mit tiefen Verdampfungstemperaturen. Ich habe hier noch einen 
alten R134a-Kältemittelkreislauf, den ich aus einem normalen Kühlschrank 
vom Schrott ausgebaut habe. Man könnte auch sagen den Kühlschrank um den 
Kältemittelkreislauf entfernt, war gar nicht so leicht, das Ding in 
einem Stück da rauszubekommen. Ungeregelt, PTC-Starter, Verdichter an 
230V/50Hz und los gehts. Dabei fängt nach wenigen Sekunden die Stelle 
des Verdampfers zu vereisen an, an der das Kältemittel aus dem 
Kapillarrohr eingespritzt wird. Der Rest des Verdampfers bleibt fast auf 
Zimmertemperatur, die Kälte breitet sich nach und nach über das Teil 
aus, immer mehr von der Rohrschlange vereist, aber bis der komplette 
Verdampfer vereist ist, dauert's eine Weile.

Folglich braucht's keine 0°C im Gefrierfach, um Feuchtigkeit im Inneren 
des Kältemittelkreislaufs vereisen zu lassen. Das ist eher ein Prozess 
auf Zeit bis sich genug Eis angesammelt hat, um das Kapillarrohr zu 
verschließen. Dadurch fällt allerdings die Kälteleistung weg und der 
Verdampfer erwärmt sich wieder, was dazu führen kann, daß das Eis wieder 
weggeblasen wird und sich nach einer Runde im dann wieder laufenden 
Kältekreislauf erneut bildet.

Du kannst probieren, nach dem Ausfall der Kühlung im Gefrierfach (und 
vorausgesetzt der Verdichter dreht weiter) die Eintrittstelle des 
Kältemittels in den Verdampfer stark zu erwärmen (können ruhig so 
60..80°C sein). Vorsicht wenn Du ein Gasfeuerzeug oder so benutzt, R600a 
ist brennbar und kann explosive Gemische mit Luft bilden, daher Fach und 
Raum gut lüften und kein Loch in eine Leitung brennen oder die 
Lötstellen aufweichen. Sonst bekommst Du mit etwas Pech einen schicken 
Afro-Look. Wenn der Kältemittelkreislauf dadurch wieder in Gang kommt, 
weißt Du was los ist. Das Kapillarrohr (bzw. das fließende Kältemittel 
da drin) zu erwärmen bringt nichts, da dessen Temperatur bei Entspannung 
sofort auf die Verdampfungstemperatur abfällt, egal wie warm es vorher 
war.

Angenommen es ist tatsächlich Feuchtigkeit drin, kann die nach 10 Jahren 
Betrieb nur durch eine Undichtigkeit da reingekommen sein. Bei unter 
etwa -14°C Verdampfungstemperatur laufen die Kältemittelkreisläufe auf 
der Niederdruckseite im Vakuum (gegenüber 1 bar Atmosphärendruck) und so 
kann es schon sein, daß Feuchtigkeit hineinkommt ohne daß eine zu große 
Menge Kältemittel verlorengeht.

Also wenn da nun wirklich was am Kapillarrohr vereist, müsste man 
definitiv eine Lecksuche betreiben. Das muß repariert werden, Austausch 
Filtertrockner und Neufüllung nach Gewichtsvorgabe.

von H. H. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Angenommen es ist tatsächlich Feuchtigkeit drin, kann die nach 10 Jahren
> Betrieb nur durch eine Undichtigkeit da reingekommen sein. Bei unter
> etwa -14°C Verdampfungstemperatur laufen die Kältemittelkreisläufe auf
> der Niederdruckseite im Vakuum (gegenüber 1 bar Atmosphärendruck) und so
> kann es schon sein, daß Feuchtigkeit hineinkommt ohne daß eine zu große
> Menge Kältemittel verlorengeht.

Das wäre in der Tat eine Erklärung.


> Also wenn da nun wirklich was am Kapillarrohr vereist, müsste man
> definitiv eine Lecksuche betreiben. Das muß repariert werden, Austausch
> Filtertrockner und Neufüllung nach Gewichtsvorgabe.

Was leider schnell unwirtschaftlich wird.

Beitrag #6776996 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6777002 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6777007 wurde von einem Moderator gelöscht.
von H. H. (Gast)


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Deddy Kuhl schrieb im Beitrag #6777007:
> Noch eines: Du wirst eventuell bald Gelegenheit bekommen, Deine Sprüche
> persönlich an den Mann zu bringen. Halt den Ball flach!

Du bist offensichtlich schwer geisteskrank. Man wird dich einweisen.

von Helge (Gast)


Angehängte Dateien:

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Auf der elektronikplatine würde ich etwas versuchen.

1. reinigen, so weiß-pulverige Rückstände wie das rot eingekreiste 
können bei feuchter Luft schwach leitfähig werden.

2. Platinendirektstecker verzinnt sauber machen oder frisch verzinnen, 
orange eingekreistes auch den zugehörigen Stecker.

3. gelb eingekreist, sieht das nur auf dem bild komisch aus?

von Alram L. (alram)


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Helge schrieb:
> Auf der elektronikplatine würde ich etwas versuchen.

Nach dem ich mir zwischenzeitlich ziemlich sicher bin, dass das Problem 
im Kältekreislauf liegt 
(Beitrag "Re: Gefrierschrank defekt - kühlt nicht zuverlässig"), werde ich für 
die Platine keine Zeit mehr aufwenden.

Danke für alle, die mitgeholfen haben - insbesondere an hhinz. Von 
selber wäre ich nicht so schnell auf die Idee gekommen den Kompressor 
selber anzusteuern um den Kältekreislauf auszuschliessen. Letztlich hat 
das aber bewiesen, dass es der Kältekreislauf ist und damit den 
Kühlschrank zum Ausschlachten bzw. für das Altstoffsammelzentrum 
freigegeben.
Und es ist auch nicht selbstverständlich die Datenbätter für andere 
herauszusuchen. Ich persönlich sehe das jetzt nicht wirklich als einen 
bedenklichen Charakterzug - mag aber jeder anders interpretieren.

Alram L. schrieb:
> Man sieht ja an den Diagrammen recht schön, dass es immer im
> Bereich von 0°C wieder funktioniert. Und das wäre deutlich näher beim
> Gefrierpunkt von Isobutan als von Wasser.

Ich glaub es war jedem klar - aber es hätte wohl lauten sollen:
'Und das wäre deutlich näher beim Gefrierpunkt von Wasser als von 
Isobutan.'
War wohl schon zu spät und wieder 5 Dinge gleichzeitig gemacht ...

Ben B. schrieb:
> Du kannst probieren, nach dem Ausfall der Kühlung im Gefrierfach (und
> vorausgesetzt der Verdichter dreht weiter) die Eintrittstelle des
> Kältemittels in den Verdampfer stark zu erwärmen (können ruhig so
> 60..80°C sein).

Ich verzichte - reparieren kann ich es ja dann trotzdem nicht. Aber 
sollte es dich interessieren: Der Kompressor dreht sich brav weiter ... 
kühlt aber ab anstatt zu überhitzen (siehe Diagramme).

von H. H. (Gast)


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Den Inverter könnte man noch via Ebay anbieten, die werden immer wieder 
als Ersatzteil gesucht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Schade um den Kühlschrank. Aber wieder eine Warnung, mir solche 
hochmoderne Scheiße besser nicht hinzustellen. Das was man da Energie 
spart, zahlt man bei all diesen Geräten hinterher für Reparaturen oder 
Ersatzgeräte gleich mehrfach wieder drauf.

von H. H. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Aber wieder eine Warnung, mir solche
> hochmoderne Scheiße besser nicht hinzustellen.

Und wo bekommst du das Blockeis für deinen Eisschrank her?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das erzeugt seit mehr als 10 Jahren eine alte Schrottmühle von 
Kühl-/Gefrierkombination mit gutem alten 50Hz-Verdichter.

von H. H. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Das erzeugt seit mehr als 10 Jahren eine alte Schrottmühle von
> Kühl-/Gefrierkombination mit gutem alten 50Hz-Verdichter.

Weder der Kompressor des TE, noch dessen Elektronik sind defekt. Das was 
bei ihm defekt ist, das kann auch bei deiner Kiste kaputt gehen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Jooooo, mal sehen wann. :D

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