Hallo, ich habe ein paar Potentiometer mit einem vierten Pin. Es ist die Mittenanzapfung des Schleif-Rings. Was macht man damit? Kann man da den "Logarithmus" einstellen? Schließt man den vierten Pin mit Vorwiderstand auf Masse um das einzustellen? Die sind mir (vor allem früher) heufig in Highend-Audio-(Master-)Lautstärkereglern begegnet. Ich wollte ein ausgebautes gebrauchtes dieser Potis wiederverwenden (zum Test, wegen anderem Projekt, siehe unten): Hat aber nicht gleich geklappt und hatte ein komisches Regel/Stell-Verhalten. Hab es wohl falsch angeschlossen... Wie macht man das richtig? Ich habe die Achsen von 2 neuen 4-Fach Potis mit je vier Pins aneinander verbunden um ein Achtfach-Poti zu haben (7.1 Audio) und bevor ich nun den Rest verbinde Frage ich lieber nochmal was man nun mit dem vierten Pin machen darf oder 'Fachmännisch' machen sollte... Liebe Grüße tsx
Schau Dir mal Schaltpläne von älteren Radios an. Da sind häufig Potis drin, die einen 4. Abgriff zur Frequenzgangkorrektur bei unterschiedlichen Lautstärken haben. Sonst einfach ausmessen.
H. H. schrieb: > Gehörrichtige Lautstärkeanpassung. Kannst unterschiedliche Kennlinien einstellen bzw. anpassen...
H. H. schrieb: > Gehörrichtige Lautstärkeanpassung. Wurde in den 80er - 90er Jahren auch oft "Loudness" genannt. Ich hatte mal ein Röhrenradio von Loewe, da nannten sie es schmeichelhaft "Luna Plastik 3D Klang". Plastik war damals wohl was ganz besonders tolles. 3D und Mono, tssss
Dankeschön für die Infos. Also ich kenne diese Log.Potis wegen Lautstärkeregler. Wenn ich den Pin - wie 'zum Anfang' beschrieben - mit Vorwiderstand an Masse hänge, könnte man den "Leise-Bereich" bis zur Mittelstellung etwas präziser Einstellen. (Praktisch wie beim Log.-Poti. Ist das so richtig?) Naja das hatte nicht auf Anhieb bei mir geklappt. Es war wohl zu niedrrohmig und irgendwie grundlegend falsch verbunden. Gibt es da ne Faustformel oder Richtwerte? Z.B. bei einem 50k Poti 25k nach Masse? Hat da jemand ne Idee (bevor ich nur rumspiele)?
Tim S. schrieb: > Hat da jemand ne Idee Ja, erstmal das Poti ausmessen, vermutlich ist es logarithmisch. Ausmessen, bei welchen Werten der Anzapf ist. > (bevor ich nur rumspiele)? Schaltplan malen, wie das Gebilde mit zusätzlichem Widerstand aussieht: Einer ist fest, die zwei anderen ändern sich gegenläufig. Diese Werte als Reihe in eine Tabellenkalkulation tippen und schauen, was für Teilerverhältnisse sich dabei ergeben.
Tim S. schrieb: > Also ich kenne diese Log.Potis wegen > Lautstärkeregler ich kenne die als gehörrichtige Lautstärkesteller & für Balance also erst mal vermessen ob linear oder logarithmisch und schauen WO die Anzapfung sitzt
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Tim S. schrieb: > Gibt es da ne Faustformel oder Richtwerte? Z.B. bei einem 50k Poti 25k > nach Masse? Hat da jemand ne Idee (bevor ich nur rumspiele)? Nein! Denn die wurden abgestimmt auf die eingebauten Lautsprecher. Und nur da hat es funktioniert. Mit dem Aufkommen ext. Lautsprecher/Boxen ging das nicht mehr. Und es werden auch keine Widerstände eingesetzt, sondern Kondensatoren. Um bei niedrigen Lautstärken den Bass anzuheben. Hängt mit dem menschlichen Ohr zusammen. Üblich waren auch Potis mit 2 od. 3 zusätzlichen Anschlüssen.
Tim S. schrieb: > hatte ein komisches Regel/Stell-Verhalten. Hab es wohl > falsch angeschlossen... Wie macht man das richtig? Foto? Bezeichnung? "1" ist linear "2b" logarithmische Kennlinie.
GeraldB schrieb: > Auch Loudness genannt. Ich bezweifle das. LOUDNESS ist ein (ggfs. verstellbares) Audio-Filter zur Bass- und Höhenanhebung. Wie das mit "Mittenanzapfung nach Masse" funktionieren soll, sei dahingestellt. Üblicherweise sind das, 4-pin, wie schon erwähnt, "Balance-Potis" , Die kann man/wurden sowohl als Balance- als auch -üblicher- als reine Lautstärkeregler eingesetzt. Der Grund liegt darin, daß so LINKS+RECHTS gleichzeitig geregelt werden. Als Miniatur-Regler waren die in den alten Walkmans eingebaut. Diese seltsamen Stereopoti -Dinger gibts heute noch, unlängst mal auf ama gesehen (10er-Packs)
Tim S. schrieb: > mit Vorwiderstand an Masse hänge, dann kanst eh ein anderes (höherohmiges) Poti auch nehmen. Oder ein spezielles Hochlogarithmik-Poti.
Rudi Ratlos schrieb: > Üblicherweise sind das, 4-pin, wie schon erwähnt, "Balance-Potis" , Die > kann man/wurden sowohl als Balance- als auch -üblicher- als reine > Lautstärkeregler eingesetzt. Zeig mal Schaltung. Ich kenne da nur einfache Poti (billig), oder lin. Doppelpoti (hochwertig teuer).
Rudi Ratlos schrieb: > Ich bezweifle das. LOUDNESS ist ein (ggfs. verstellbares) Audio-Filter > zur Bass- und Höhenanhebung. Wie das mit "Mittenanzapfung nach Masse" > funktionieren soll, sei dahingestellt. Die Theorie dahinter war, dass das Ohne die ganz tiefen und die ganz hohen Frequenzen bei niedrigen Lautstärken besonders schlecht wahrnimmt. Deswegen hat man sie nicht einfach immer gleich angehoben, wie das ein Bass/Höhen Regler tun würde, sondern in die Mitte der Schleifbahn eingespeist. So hängt die Wirkung der Anhebung von der Position des Schleifers (also der Lautstärke) ab. Bei niedrigen Lautstärken hat man stark angehoben, bei hohen Lautstärken weniger bis gar nicht. Daher auch der name "Gehörrichtige Lautstärkeanpassung". Der Anhang zeigt einen entsprechenden Schaltplan von Jogis Röhrenbude. Die Bauteile ganz links am 300k Lautstärkepoti sind hier die relevanten.
Diese Potis gab es auch mit 3 Anzapfungen und daran 3 RC-Beschaltungen. Die Potis waren logarithmisch und hatten typisch 1,3MΩ. Mit der Einführung des privaten Rundfunks und damit verbunden, daß sich niemand mehr an Normpegel hält, sind diese Schaltungen wieder verschwunden. Ohne definierten Bezugspegel ist sowas sinnlos.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Die Theorie dahinter war, dass das Ohne die ganz tiefen und die ganz hohen Frequenzen bei niedrigen Lautstärken besonders schlecht wahrnimmt. Korrektur: Die Theorie dahinter war, dass das Ohr die ganz tiefen und die ganz hohen Frequenzen bei niedrigen Lautstärken besonders schlecht wahrnimmt.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Daher auch der name "Gehörrichtige Lautstärkeanpassung". > > Der Anhang zeigt einen entsprechenden Schaltplan von Jogis Röhrenbude. > Die Bauteile ganz links am 300k Lautstärkepoti sind hier die relevanten. Dein Anhang zeigt keine "Gehörrichtige Lautstärkeanpassung", sondern einen "Klangregler". Das Lautstärkepoti ist rechts davon 1M log und hat keine Anzapfung.
Dann nehmen wir halt dieses Bild hier: https://www.eevblog.com/forum/repair/loudness-tap-in-old-audio-potentiometers/?action=dlattach;attach=1191022;image Da ist das Prinzip auch zu sehen.
michael_ schrieb: > Nein! > Denn die wurden abgestimmt auf die eingebauten Lautsprecher. > Und nur da hat es funktioniert. > Mit dem Aufkommen ext. Lautsprecher/Boxen ging das nicht mehr. > > Und es werden auch keine Widerstände eingesetzt, sondern Kondensatoren. > Um bei niedrigen Lautstärken den Bass anzuheben. > Hängt mit dem menschlichen Ohr zusammen. > > Üblich waren auch Potis mit 2 od. 3 zusätzlichen Anschlüssen. Du redest von etwas völlig anderem, wie ich zumindest vermute. Denn das, was Hinz meint, funktioniert sehr wohl mit versch. LS, auch wenn sich die Relationen bei sehr viel hochohmigeren etwas verschieben.
Soul E. schrieb: > Dann nehmen wir halt dieses Bild hier: > https://www.eevblog.com/forum/repair/loudness-tap-in-old-audio-potentiometers/?action=dlattach;attach=1191022;image > Da ist das Prinzip auch zu sehen. Ja dort ist es sofort klar. (Für Mastervolume, mit zuschaltbarem Loudness) Wahrscheinlich werde ich das so aufbauen. Danke
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Stefan ⛄ F. schrieb: > sondern in die Mitte der Schleifbahn eingespeist. > So hängt die Wirkung der Anhebung von der Position des > Schleifers (also der Lautstärke) ab. Bei niedrigen Lautstärken hat man > stark angehoben, bei hohen Lautstärken weniger bis gar nicht. Ich hab einen Yamaha-Receiver, der hat dasselbe -Glump-- drauf ... > Die Bauteile ganz links am 300k Lautstärkepoti sind hier die relevanten. Ja, RC-Glied - Tieftonabsenkung. ...alles was passiert ist, daß, wenn du den Regler raufdrehst, also mehr "Loudness" willst, die Lautstärke gleichzeitig rapide a b n i m m t. Man muß also vorher die Loudness einstellen und danach -nochmal- die Lautstärke nachregeln. Ein größeres Glump hab ich noch nie gesehen . Ein Unfaßbar dämliches Regel-GLUMP ! Noch früher gabs einfach eine Taste, die hat man gedrückt und der Bass hat -sofort- anständig ordentlich gewummert. Egal bei welcher Lautstärke, SO! wie sich das bei anständigen -gehörgeschädigten- Jugendlichen gehört. Also die (gehör-) technisch bessere Lösung. Strenggenommen ist es auch keine Bass-Treble-'Anhebung' sondern eine Mitten-Absenkung.
Früher reichte eben 1 Taste plus 2 Regler (Loudness, Bass + Treble). Damals konstruierte man aber auch deutlich besser abgestimmte "gehörrichtige" Filter. . Heute braucht man für diesen 'warmen Klang' extra Röhrenvorverstärker .
In den Grundig Concertboys z.B. 206 oder 208 (Ende 60er Jahre) sind LS-Potis drin, die 2-fach angezapft sind. Bei meinem Gerät ist das ein 100k linear mit Anzapfungen bei 25 und 75%. Die Anzapfungen sind mit verschiedenen RC-Netzwerken verbunden.
Schmidtchen Schleicher schrieb: >> Üblich waren auch Potis mit 2 od. 3 zusätzlichen Anschlüssen. > > Du redest von etwas völlig anderem, wie ich zumindest vermute. > Denn das, was Hinz meint, funktioniert sehr wohl mit versch. > LS, auch wenn sich die Relationen bei sehr viel hochohmigeren > etwas verschieben. Nö! Vermutest falsch. Es geht um die akustische Abstimmung der Klangkurve. Natürlich kann man technisch alles anschließen, vom 2cm Quieker bis zu 30cm Box. Oben mal eine typische Anwendung von REMA mit 3 Anzapfungen.
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