Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Optokoppler mit 1500Hz PWM betreiben


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von Max M. (sysadmin4444)


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Ich habe noch nicht wirklich viel mit Optokopplern rumgebastelt und 
würde gerne wissen, ob ich folgenden Optokoppler mit einem 1500Hz PWM 
Signal nutzen kann?
https://www.mouser.de/datasheet/2/427/ild615-1767077.pdf (ILQ615-3)

So wie ich das verstehe,muss ich unter "Switching Parameters" schauen, 
dort beträgt die L->H Zeit und H->L Zeit zusammen 2,6 + 7,2 µs, also 
1/((2,6+7,2)*10^-6) = 102040,8Hz

Gibt es noch andere Parameter, die ich berücksichtigen muss?

Vielen Dank!

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Max M. schrieb:
> ob ich folgenden Optokoppler mit einem 1500Hz PWM Signal nutzen kann?

Kannst du, für dich ist die saturated switching time relevant, 
Datenblattangaben mit 1k an 5V für TTL Signal (also nicht 74HC14 sondern 
74HCT14 als Empfänger, die meisten uC Eingänge verhalten sich so) dein 
5mA Optokoppler ist der langsamste, schafft aber 100kHz.

von Falk B. (falk)


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Max M. schrieb:
> Ich habe noch nicht wirklich viel mit Optokopplern rumgebastelt und
> würde gerne wissen, ob ich folgenden Optokoppler mit einem 1500Hz PWM
> Signal nutzen kann?
> https://www.mouser.de/datasheet/2/427/ild615-1767077.pdf (ILQ615-3)

Kann man.

> So wie ich das verstehe,muss ich unter "Switching Parameters" schauen,
> dort beträgt die L->H Zeit und H->L Zeit zusammen 2,6 + 7,2 µs, also
> 1/((2,6+7,2)*10^-6) = 102040,8Hz

In erster Näherung ist das OK, wenn gleich dann keine Zeit mehr für LOW 
und HIGH bleibt, sprich, da kommt ein eckiger Sinus raus.

> Gibt es noch andere Parameter, die ich berücksichtigen muss?

Current transfer ratio

Und daß so ein Ding allein einen MOSFET nicht sinnvoll ansteuern kann.

von Elliot (Gast)


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Max M. schrieb:
> So wie ich das verstehe,muss ich unter "Switching Parameters" schauen,
> dort beträgt die L->H Zeit und H->L Zeit zusammen 2,6 + 7,2 µs, also
> 1/((2,6+7,2)*10^-6) = 102040,8Hz

Diese Zeiten gelten für den ungesättigten Betrieb des OK. Wenn der 
Transistor aber in die Sättigung gefahren wird, vergrößern sich die 
Zeiten um den Faktor 10! Vermutlich ist das für dich maßgebend.

Außerdem ist die Signalform dabei so schlecht, daß man für definierte 
Zeiten nochmal um etwa den Faktor 10 mit der Frequenz runtergehen muß, 
also etwa 1kHz ist gut machbar.

von Elliot (Gast)


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Elliot schrieb:
> vergrößern sich die Zeiten um den Faktor 10!

Siehe Tabelle Seite 6

von Peter D. (peda)


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Bei ner PWM möchte man ja wenigstens 100 Stufen haben, d.h. bei 1,5kHz 
PWM muß der Koppler 150kHz auflösen können.

Optokoppler mit Transistor sind in der Regel zu langsam.
Und die Schaltzeiten sind bei 75Ω Last gemessen!

Besser sind daher Fotodiodenkoppler 6N136 oder Trafokoppler ADUM1400.

von Stefan F. (Gast)


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Was möchtest du an den Ausgang des Optokopplers anschließen?

von Max M. (sysadmin4444)


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Peter D. schrieb:
> Bei ner PWM möchte man ja wenigstens 100 Stufen haben, d.h. bei 1,5kHz
> PWM muß der Koppler 150kHz auflösen können.
>
> Optokoppler mit Transistor sind in der Regel zu langsam.
> Und die Schaltzeiten sind bei 75Ω Last gemessen!
>
> Besser sind daher Fotodiodenkoppler 6N136 oder Trafokoppler ADUM1400.

Stimmt, ein 6N136 ist dafür besser geeignet.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter D. schrieb:
> Bei ner PWM möchte man ja wenigstens 100 Stufen haben, d.h. bei
> 1,5kHz
> PWM muß der Koppler 150kHz auflösen können.
>
> Optokoppler mit Transistor sind in der Regel zu langsam.
> Und die Schaltzeiten sind bei 75Ω Last gemessen!

Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, daß die Asymmetrie der 
Schaltzeiten hier interessanter ist, als deren absolute Werte. Für den 
genannten Optokoppler sind es rund 5µs (2.5µs vs. 7.5µs) - ein durch den 
Optokoppler geschicker Impuls wird also 5µs länger. Oder kürzer, je 
nachdem welche Polung man verwendet. Bei 1500Hz entsprechend 666µs 
Periodendauer sind das knapp 1% Fehler.

von Max M. (sysadmin4444)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Was möchtest du an den Ausgang des Optokopplers anschließen?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Um FET anzusteuern gibt es aber auch spezielle zu diesem zweck gebaute 
IC's
Die haben genug Treiberleistung und sind auch Schnell genug.
In diesen Fällen verwende ich als Beispiel den: ADuM4120
es gibt von Analog Devices aber auch von TI einige Bauteile, da wirst du 
sicher den Passenden finden.
es erspart einiges an Zusatzbauteilen, als wenn mann das mit Optokoppler 
macht.
und schneller sind sie auch ;-)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Für diese Anwendung würde ich einen Optokoppler mit integriertem 
Schmitt-Trigger empfehlen, damit der nachgeschaltete Transistor wirklich 
digital ein/aus schaltet.

Und ich würde auch der Empfehlung folgen einen zu wählen, der ein 
vielfaches der Frequenz übertragen kann, um die feinen Unterschiede der 
Pulsbreiten noch einigermaßen herüber bringen zu können.

Der hier hat mich gerade angelächelt: 
https://www.mouser.de/datasheet/2/308/1/FOD8480_D-2313416.pdf

von Joachim B. (jar)


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Max M. schrieb:
nichts

aber man sollte noch besser dem Optokoppler Transistor Emitter eine 
Grundlast nach GND geben damit bei Licht aus die Ladungsträger schneller 
wegkommen.
So eine Basis zieht oft nicht viel Strom, CTR muss auch beachtet werden.

Max M. schrieb:
> Stimmt, ein 6N136 ist dafür besser geeignet.

oder 6N137, OK der macht 10Mbaud, aber ob 1Mbaud oder 10Mbaud ist ja bei 
1,5kHz auch egal, was halt leicher zu kaufen ist oder noch in der 
Bauteile Kiste gefunden wird.

Beitrag #6756850 wurde vom Autor gelöscht.
von michael_ (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Stimmt, ein 6N136 ist dafür besser geeignet.
>
> oder 6N137

Für ein Ventil?
Welchen Sinn macht es überhaupt, so ein Ventil mittels PWM anzusteuern?

Max M. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Was möchtest du an den Ausgang des Optokopplers anschließen?

Der 6N136 sollte da aber etwas anders beschaltet werden.

von Max M. (sysadmin4444)


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Ich versuche gerade den Aufbau ohne ein PWM Signal, sondern nutze einen
Digitalen Ausgang und ein 24V Sperrventil.
Jedoch ist das 24V Ventil Permanent geschalten. Ich hätte erwartet, dass
ich bei Ein- und Ausschalten des Digitalen Ausgangs, auch das Ventil auf
und zu geht.

Ich nutze die angehängte Verschaltung

von Jens M. (schuchkleisser)


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Ist ein OK überhaupt nötig?
Ein einfacher FET-Treiber würde die Sache massiv vereinfachen, wenn man 
die Massetrennung nicht braucht.

Aufgrund der Fragestellung und Schaltung gehe ich davon aus, das der 
Grund für den Optokopplereinsatz einzig der ist weil "im Arduinoforum 
nutzen die oft das nihaolangpeng01-Modul, da ist einer drauf...".

von Max M. (sysadmin4444)


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michael_ schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Max M. schrieb:
>>> Stimmt, ein 6N136 ist dafür besser geeignet.
>>
>> oder 6N137
>
> Für ein Ventil?
> Welchen Sinn macht es überhaupt, so ein Ventil mittels PWM anzusteuern?
>
> Max M. schrieb:
>> Stefan ⛄ F. schrieb:
>>> Was möchtest du an den Ausgang des Optokopplers anschließen?
>
> Der 6N136 sollte da aber etwas anders beschaltet werden.

Ein Proportionalventil öffnet proportional zum Ankerstrom, dadurch kann 
man den Durchfluss über das PWM Signal des Arduinos steuern.
Soweit ich das richtig verstanden habe

von Max M. (sysadmin4444)


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Jens M. schrieb:
> Ist ein OK überhaupt nötig?
> Ein einfacher FET-Treiber würde die Sache massiv vereinfachen, wenn man
> die Massetrennung nicht braucht.
>
> Aufgrund der Fragestellung und Schaltung gehe ich davon aus, das der
> Grund für den Optokopplereinsatz einzig der ist weil "im Arduinoforum
> nutzen die oft das nihaolangpeng01-Modul, da ist einer drauf...".

Ja muss ich leider als Gegeben erachten, würde ihn persönlich auch 
weglassen

von michael_ (Gast)


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Max M. schrieb:
> Ich versuche gerade den Aufbau ohne ein PWM Signal, sondern nutze
> einen
> Digitalen Ausgang und ein 24V Sperrventil.

Schau erst mal ins Datenblatt des OK.
PIN-8 und 24V?

von Peter D. (peda)


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Max M. schrieb:
> Jedoch ist das 24V Ventil Permanent geschalten.

24V > 15V
Den OK wirds also gerissen haben und dann den TIP.

von michael_ (Gast)


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Vielleicht lebt er noch.
Die Masse des OK lag ja auf der Basis.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Max M. schrieb:
> Ich nutze die angehängte Verschaltung

48V, und kein Basiswiderstand, so wird das nix.

Da muss mindestens ein Spannungsregler rein.

von Max M. (sysadmin4444)


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Hatte irgendwie 24V im Kopf. Naja beides lebt auf jeden Fall noch ^^

von Max M. (sysadmin4444)


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Jens M. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Ich nutze die angehängte Verschaltung
>
> 48V, und kein Basiswiderstand, so wird das nix.
>
> Da muss mindestens ein Spannungsregler rein.

Hab nen 1K Basiswiederstand, auf die schnelle in der Zeichnung vergessen

von michael_ (Gast)


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Ich glaube, es ist besser für dich, mit einem stino CNY-17 o.ä. 
weiterzumachen.

von Bernd (Gast)


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6N136 hat keine 24V Vertragbarkeit auf VCC.

Phototransitor Optokopplern haben sehr große IC-Strukturen (viel 
Kapazitanz), damit sehr langsames Verhalten. Ich weiß nicht für gute 
Auflösung bei kHz PWM
kann richtig arbeiten.
Noch größere Frage: Solche Optokopplern altern sich schnell, das LED.

Wie obne mehrmals erwähnt, ich würde auch die Lösungen wie ADUM140 oder 
mit DC/DC drin für eigene Versorgung denken, wie ADUM5220 usw. Dann 
Transistor-Stufe am dessen Ausgang für 24V Control.

von Stefan F. (Gast)


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Max M. schrieb:
> Ich versuche gerade den Aufbau ohne ein PWM Signal, sondern nutze einen
> Digitalen Ausgang

Fehlt da jetzt nicht ein Widerstand vor der Basis?
Ich konnte das Datenblatt vom GN136 nicht finden.

Ich hatte dir oben einen Optokoppler Empfohlen, der 30V verträgt und das 
Signal schön mit Schmitt-Trigger aufbereitet.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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von Max M. (sysadmin4444)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Ich versuche gerade den Aufbau ohne ein PWM Signal, sondern nutze einen
>> Digitalen Ausgang
>
> Fehlt da jetzt nicht ein Widerstand vor der Basis?
> Ich konnte das Datenblatt vom GN136 nicht finden.
>
> Ich hatte dir oben einen Optokoppler Empfohlen, der 30V verträgt und das
> Signal schön mit Schmitt-Trigger aufbereitet.

Das heißt, diese Schaltung mit dem FOD8480 solle hinhauen?

von Stefan F. (Gast)


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Max M. schrieb:
>> Ich hatte dir oben einen Optokoppler Empfohlen, der 30V verträgt
>> und das Signal schön mit Schmitt-Trigger aufbereitet.

> Das heißt, diese Schaltung mit dem FOD8480 solle hinhauen?

Naja, der FOD8480 hat schon eine andere Pinbelegung. Alleine schon weil 
er eine (24V) Stromversorgung braucht.

Abgesehen davon, denke ich dass er geeignet ist, sonst hätte ich ihn dir 
nicht empfohlen.

von Max M. (sysadmin4444)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Max M. schrieb:
>>> Ich hatte dir oben einen Optokoppler Empfohlen, der 30V verträgt
>>> und das Signal schön mit Schmitt-Trigger aufbereitet.
>
>> Das heißt, diese Schaltung mit dem FOD8480 solle hinhauen?
>
> Naja, der FOD8480 hat schon eine andere Pinbelegung. Alleine schon weil
> er eine (24V) Stromversorgung braucht.
>
> Abgesehen davon, denke ich dass er geeignet ist, sonst hätte ich ihn dir
> nicht empfohlen.

Alles klar, danke

von michael_ (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Ich versuche gerade den Aufbau ohne ein PWM Signal, sondern nutze einen
>> Digitalen Ausgang
>
> Fehlt da jetzt nicht ein Widerstand vor der Basis?
> Ich konnte das Datenblatt vom GN136 nicht finden.
>
> Ich hatte dir oben einen Optokoppler Empfohlen, der 30V verträgt und das
> Signal schön mit Schmitt-Trigger aufbereitet.

Ist ja auch der Allerwelts-Typ 6N136.
Und ja, der kann 30V.

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