Forum: HF, Funk und Felder LTE Antennen für MIMO auch übereinander möglich?


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von Thomas L. (ics1702)



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Hallo ich würde gerne zwei Wittenberg LAT54 Richtantennen für den MIMO 
Empfang von 1800MHz LTE nutzen.
Gibt es einen Grund, dass die beiden Antennen nebeneinander angebracht 
werden und nicht untereinander? Immerhin wäre das ja mechanisch 
einfacher, wenn die an einem Mast befestigt werden.

Gruß Thomas

von Hp M. (nachtmix)


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Thomas L. schrieb:
> Gibt es einen Grund, dass die beiden Antennen nebeneinander angebracht
> werden und nicht untereinander?

Ich sehe da nur, dass durch diesen Träger ein definierter Abstand 
zwischen den beiden Antennen erzwungen wird, die ja senkrecht zueinander 
polarisiert sind und somit wohl eine zirkular polarisierte Welle 
erzeugen sollen.

von Volker M. (Gast)


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Meiner Meinung nach sprichts nichts dagegen, die übereinander 
anzuordnen. Die Entkopplung der beiden MIMO-Kanäle ist über die 
Antennenpolarisation realisiert, die Antennen selbst sind als 
Vormastantennen geeignet um direkt am Mast montiert zu werden.

von Christian M. (likeme)


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Ich habe eine Dabendorf, da sind die beiden Antennen in einem Kasten auf 
20cm nebeneinander eingepfercht, die Antenne war bis Dato die Beste die 
ich hatte. Vorher hatte ich die Obige.

von Michael M. (michaelm)


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Hp M. schrieb:
> Ich sehe da nur, dass durch diesen Träger ein definierter Abstand
> zwischen den beiden Antennen erzwungen wird, die ja senkrecht zueinander
> polarisiert sind und somit wohl eine zirkular polarisierte Welle
> erzeugen sollen.

Eine Zirkularpolarisation wird dabei jedoch nur dann erreicht, wenn die 
eine der beiden Antennen über eine phasenverschiebende L/4-Leitung 
gespeist wird und die andere direkt.

https://dk7zb.darc.de/Download/zirkular.pdf

Michael

: Bearbeitet durch User
von MiMi (Gast)


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Spielt bei MIMO die Polarisation überhaupt eine Rolle?
MIMO lebt doch von Mehrwegeausbreitung, damit jede Antenne eine 
unterschiedliche Kanalimpulsantwort "sieht".
Bei statistisch verteilten Streuzentren ist die Polarisation jedoch 
gleichverteilt durch die Reylight-Streuung.

von HF-Werkler (Gast)


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Auch bei Mimo kann eine Entkopplung bei zwei Antennen durch 
unterschiedliche Polarisation von Vorteil sein, gerade wenn gerichtete 
Antennen eingesetzt werden, da diese die Reflexionen aus anderen 
Richtungen durch den geringeren Öffnungswinkel ausblenden. Zumindest 
gilt das bei Quasi-Sichtverbindung mit einer gewissen Höhe über Grund.

von HF-Werkler (Gast)


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Auch von der Sendeseite ist es bei OFDM-MIMO zu bevorzugen, wenn die 
beiden lokalen Antennen möglichst wenig verkoppeln, wegen der 
erforderlichen Linearität (Verschiebung Arbeitspunkte bzw. 
Linearisierungsysteme).

von Thomas L. (ics1702)


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Hp M. schrieb:
> Thomas L. schrieb:
>> Gibt es einen Grund, dass die beiden Antennen nebeneinander angebracht
>> werden und nicht untereinander?
>
> Ich sehe da nur, dass durch diesen Träger ein definierter Abstand
> zwischen den beiden Antennen erzwungen wird, die ja senkrecht zueinander
> polarisiert sind und somit wohl eine zirkular polarisierte Welle
> erzeugen sollen.

Der Abstand zwischen den beiden Antennen ist durch diesen Träger nur ca. 
35cm. Sollte der nicht größer sein?
Ich hatte es so verstanden, je größer der Abstand, desto besser. 
Jedenfalls lese ich immer etwas von einem Mindestabstand und nicht von 
einem festen Wert.
Habe leider gar keine Ahnung von HF Technik und je mehr ich im Internet 
dazu lese, je mehr unterschiedliche Aussagen lese ich.
Gruß Thomas

von Thomas L. (ics1702)


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Christian M. schrieb:
> Ich habe eine Dabendorf, da sind die beiden Antennen in einem Kasten auf
> 20cm nebeneinander eingepfercht, die Antenne war bis Dato die Beste die
> ich hatte. Vorher hatte ich die Obige.

Auch für 1800MHz, oder für 800MHz? Die LAT 54 deckt laut Datenblatt 
beide Bereiche ab, wenn auch nicht so gut bei 800MHz.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (michaelm)


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MiMi schrieb:
> Spielt bei MIMO die Polarisation überhaupt eine Rolle?

Je nach dem, ob eine Raum- oder Polarisations-Diversität angestrebt 
wird. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Antennendiversität

Thomas L. schrieb:
> Der Abstand zwischen den beiden Antennen ist durch diesen Träger nur ca.
> 35cm. Sollte der nicht größer sein?
> Ich hatte es so verstanden, je größer der Abstand, desto besser.
> Jedenfalls lese ich immer etwas von einem Mindestabstand und nicht von
> einem festen Wert.

Hier wird wohl das Mikro-Diversityverfahren (=M.-D.) genutzt (im 
Gegensatz zu Makro-D.).
Der Abstand der Antennen soll beim M.-D. "einige" Wellenlängen betragen, 
bei Makro.-D. wären es etliche zig Meter.

Um bei dieser Antennenanordnung die nicht gewünschte gegenseitige 
Beeinflussung auszuschließen, braucht man diesen Mindestabstand. 
Zusammen mit der anderen Polarisation erreicht man die gewünschte 
Entkopplung.
Es ist nicht verwerflich, diesen Abstand etwas zu vergößern; weniger 
wäre jedoch nicht empfehlenswert. Ob nebeneinander oder übereinander ist 
gesprungen wie gehoppst... :-)

Michael

von Michael M. (michaelm)


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MiMi schrieb:
> Spielt bei MIMO die Polarisation überhaupt eine Rolle?
> MIMO lebt doch von Mehrwegeausbreitung,...

Durch die unterschiedliche Polarisation wird die Mehrwegeausbreitung 
geradezu erzwungen. ;-)

Michael

von Thomas L. (ics1702)


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Vielen Dank für die ganzen Informationen, werde die Antennen dann 
übereinander anordnen.
Gruß Thomas

von Phil (Gast)


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Danke für diese interessanten Konversation. Die hat mir sehr 
weitergeholfen, da ich am Wochenende meine neu erworbenen Wittenberg LAT 
54 übereinander anbringen möchte und mir nicht sicher war, wieviel 
Mindestabstand eingehalten werden muss oder ob die Übereinandermontage 
überhaupt sinnvoll ist.

von Wolfgang (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Eine Zirkularpolarisation wird dabei jedoch nur dann erreicht, wenn die
> eine der beiden Antennen über eine phasenverschiebende L/4-Leitung
> gespeist wird und die andere direkt.

Bei nebeneinander montierten Antenne hat man die Phasenverschiebung 
schon, wenn man mit der Gegenstation nicht exakt auf der Mittellinie 
sitzt. Zudem wird die Phasenverschiebung auch noch entfernungsabhängig.
Kurz: Die Umlenkleitung kann man sich sparen, solange die 
Antennenelement für V- und H-Polarisation nicht auf dem selben Boom 
sitzen.
Egal wie man es dreht - die Anordnung ist für Zirkularpolarisation 
ungeeignet.

von Phil (Gast)


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Ich hab die LAT54 jetzt installiert und auf einen andere Mast mit 
1800MHz Band 3 ausgerichtet. Aber auch nach einem Routerneustart 
(Speedport Hybrid 1) wird nur 800MHz empfangen, obwohl die LAT54 doch 
nur 1710 - 1825MHz verstärken soll.

Scheinbar bucht sich der Router weiterhin am "alten" Mast ein, denn wenn 
ich die Antennen in dessen Richtung drehe, wird das Signal wieder 
stärker.

Was mache ich falsch?

von Martin (Gast)


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Router sagen keine 800MHz mehr zu nehmen. Sprich das Band sperren.

von Phil (Gast)


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@Martin Wüsst nicht, dass man im Speedport Hybrid einstellen kann, 
welche Frequenz zu nehmen ist.

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