Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Die vier Rückkopplungsarten


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von Andrej O. (aokorn)


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Hallo,
hier eine theoretische Frage.
Ich habe beim Studieren der Internetseite 
https://www.lautsprechershop.de/pdf/verst_theorie/vers4_rueckkopp.pdf 
auf ein Verständnisproblem gestoßen. Ansonsten ist mir alles klar, nur 
ich weiß nicht wie der Verfasser auf die Rückkopplungsvierpole kam. Sie 
sind Gelb im Dateianhang gekennzeichnet. Ich verstehe nicht, wieso RS 
und RR gerade als seriell, parallel bzw. als Spannungsteiler ausgewählt 
wurden. Ich sehe da keine Regel die verwendet wurde...
Kann mir jemand helfen?

: Bearbeitet durch User
von Helge (Gast)


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Die erste ist Spannungsgegenkopplung, die häufigste Art.

2-4 sind verschiedene Arten, Eingangsspannung oder -strom mit 
Ausgangsstrom ins Verhältnis zu setzen, seltener bis fast nie verwendet.

von Reinhard #. (gruebler)


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Die Begriffe im Bild sind Scheiße. Besser siehe unten
zu 1 Eine spannungsgesteuerte Stromgegenkopplung
Beispiel: Invertierender Verstärker mit opamp
        Emitterschaltung mit Widerstand von Kollektor zur Basis

zu 2 Eine stromgesteuerte Stromgegenkopplung
Beispiel: zweistufiger Transistorverstärker

zu 3: Eine spannungsgesteuerte Spannungsgenkopplung
Beispiel: Nichtinvertierender Verstärker mit opamp

zu 3: Eine stromgesteuerte Spannungsgegenkopplung
Beispiel: Emitterschaltung mit Transistor und Emitterwiderstand

von Andrej O. (aokorn)


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Aber wieso ist zb. bei 4 gerade ein parallel geschalteter Widerstand RS 
verwendet worden? Und kein Spannungsteiler? Wie gerade so ein Muster?

von Reinhard #. (gruebler)


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In 4 ist nix parallel.
Der Ausgangsstrom verursacht einen
Spannungsfall an Rs und diese Spannung
wirkt auf das Eingangssignal.

von Andrej O. (aokorn)


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Gut. Ich verstehe.
Und wieso gerade ein Widerstand? Wieso zb. kein Spannungsteiler oder ein 
RR?

: Bearbeitet durch User
von Reinhard #. (gruebler)


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Andrej O. schrieb:
> Und wieso gerade ein Widerstand? Wieso zb. kein Spannungsteiler oder ein

Das sind nur Prinzipdarstellungen
keine real funktionierende Schaltungen.

von Andrej O. (aokorn)


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Ich finde, dass dahinter eine Systematik steckt. Der Verfasser hat sich 
sehr Mühe gegeben von einfacher Prinzipschaltung zur realer 
gegengekoppleter Transistorschaltung zu Übergehen.
Ich habe mich immer gefragt, wieso zb. ein Emitterfolger mit einem 
Transistor genauso aussieht wie immer beschrieben und oftens gezeichnet. 
Ich denke, wenn ich diesen Beitrag genau verstehe, werde ich auch hinter 
viele Transistorverstärker kommen.
Ich hoffe, wir verstehen uns.

von Lutz V. (lvw)


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Andrej O. schrieb:
> Ich denke, wenn ich diesen Beitrag genau verstehe, werde ich auch hinter
> viele Transistorverstärker kommen.

Andrej, ich verstehe Deine Verwirrung.
Ich weiß, dass man diese Darstellung auch in vielen Büchern findet - 
dazu dann evtl. noch die Bezeichnungen "Serie-Parallel" oder 
"Serie-Serie" etc....
Dazu kommt noch erschwerend, dass die Autoren (englisch, deutsch) auch 
nicht einmal einig sind, ob damit von der Reihenfolge her 
Eingang-Ausgang oder Ausgang-Eingang gemeint ist.

Mein Rat: Vergiss diese Darstellung und benutze nur die eindeutigen 
(logisch begründbar und von der Schaltung her verständlichen) vier 
unterschiedlichen Bezeichnungen, wie sie oben in dem Beitrag von 
Reinhard# aufgelistet sind - sogar mit Anwendungs-Beispielen.

* Wenn das Rückkopplungssignal in einem Knoten mit dem Eingangssignal 
überlagert wird, wird das Signal als STROM rückgeführt (invertierende 
OPV-Schaltung).

* Andernfalls als Spannung (Nicht-inv. OPV-Schaltung; Widerstand RE im 
Emitterzweig).

* Wenn das Rückkopplungssignal von einer (vergleichsweise niederohmigen) 
Spannungsquelle abgeleitet wird, ist es eine "spannungs-gesteuerte" 
Rückkopplung (OP-Ausgang; Widerstand zwischen Kollektor und Basis).

* Wenn der im Ausgang fließende Strom benutz wird, um daraus das 
Rückkopplungssignal abzuleiten, ist es eine "strom-gesteuerte" 
Rückkopplung (Widerstand RE im Emitterzweig).

: Bearbeitet durch User
von Andrej O. (aokorn)


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Lutz V. schrieb:
> Andrej, ich verstehe Deine Verwirrung.

Danke für Dein Verständnis!

Andrej

von Egon D. (Gast)


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Andrej O. schrieb:

> Ansonsten ist mir alles klar, nur ich weiß nicht wie
> der Verfasser auf die Rückkopplungsvierpole kam. Sie
> sind Gelb im Dateianhang gekennzeichnet. Ich verstehe
> nicht, wieso RS und RR gerade als seriell, parallel
> bzw. als Spannungsteiler ausgewählt wurden. Ich sehe
> da keine Regel die verwendet wurde...
> Kann mir jemand helfen?

???

Ein RS ist immer in Serie geschaltet, d.h. der
Eingangs- oder Ausgangskreis (oder beide) sind
aufgetrennt und der Widerstand ist an der Trennstelle
als Reihenwiderstand eingefügt worden ("Shunt").
Genau dann, wenn man das tut, taucht auch das Wort
"-Serien-" im Namen der Gegenkopplung auf...

von Andrej O. (aokorn)


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Egon D. schrieb:
> Ein RS ist immer in Serie geschaltet, d.h. der
> Eingangs- oder Ausgangskreis (oder beide) sind
> aufgetrennt und der Widerstand ist an der Trennstelle
> als Reihenwiderstand eingefügt worden ("Shunt").
> Genau dann, wenn man das tut, taucht auch das Wort
> "-Serien-" im Namen der Gegenkopplung auf...

Verstehe.
Ich verstehe jetzt auch warum bei 1 ein RR Verwendet wurde.
Ein RS würde hier ja außer Belastung ja nichts bringen.

Und warum bei 4 ein RS ist - ein RR würde ja nur in der Reihe zur Last 
bzw. Eingangsimpedanz stehen.

Danke!

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