Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Challenge: serielles Protokoll Oszillogramm decodieren


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von Armin L. (arminlinder)



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Ich habe hier einen unbekannten, hoch-präisen Sensor mit seriellem 
Anschluss. 2-Draht für Daten + 2 Mal Spannungsversorgung +/-. Zum Sensor 
gehört eine Anzeigeeinheit, man kann dem Sensor auch einfache Kommandos 
schicken, die Kommunkation ist also vermutlich Halb-Duplex. Über die 
Codierung ist leider überhaupt nichts bekannt.

Ich habe ein Oszi angehängt. Zeitbasis am Oszi ist 20us/Div.

Auf dem Kabel läuft ein differenzielles TTL Signal ohne separates Clock, 
aus zwei Paketen (--> Attachment). Das rechte der beiden (das also vom 
Timing her zuerst kommt) ist vom Bitmuster her immer gleich, die Pause 
zum 2. Paket ist aber unterschiedlich, es gibt 2 Positionen, siehe 2 
Attachments. Dann kommt das Paket das offenbar den Messwert 
transportiert, es ändert sich stark wenn ich den Sensor bewege. Von dort 
habe ich mit den Skalenendwerten zwei bekannte stehende Werte: -0,2500 
und 5,2500. Werte dazwischen sind schwierig, weil das hoch empfindliche 
Sensörchen niemals still steht, aber von den beiden Skalenendwerten habe 
ich stehende Bilder (--> Attachments).

Was ich sonst noch sehen kann: wenn ich den Sensor fest einspanne, also 
möglichst ruhg auf einen Zwischenwert stelle, wo er nur leicht um eine 
Stelle jittert, springen immer mehrere Bits mit einer gewissen 
Symmetrie. Ich habe niemals beobachtet, dass nur ein einzelnes Bit sich 
ändert. Es könnte also sein, dass ein CRC mit im Boot ist, oder dass der 
Messwert mehrmals gesendet wird. Die beiden letzten "Berge" (links im 
Screenshot) sind immer unverändert vorhanden, unanhängig vom Messwert.

Dann: irgendwo im Bitstom muss die Seriennummer (oder ein Teil davon) 
kommen, die da wäre 4302033005010704, da die Anzeigeeinheit den Sensor 
mit seienr Seriennummer identifizieren kann. Dies allerdings ungewiss, 
da Einheit und Sensor als Einheit geliefert wurden könnte die 
Seriennumemr auch in die Anzeige eingegeben worden sein, ich halte es 
aber für wahrscheinlicher dass sie im Datenstrom enthalten ist.

Ich habe jetzt ein paar Stunden versucht, die Nuss zu knacken, aber ich 
finde nicht heraus, wie das Signal codiert ist. Kann mir jemand helfen?

Ich setze spontan die beste Flasche Roten aus meinem Keller als Preis 
ein (Ladenpreis: gut dreistellig €€€) für die Lösung des Rätsels.

HG aus Bayern, Armin.

P.S. Mehrere Bilder anhängen bzw. welche wieder zu löschen scheint mit 
der Forums-Software schwer zu fallen, sorry wegen dem Kuddelmuddel.

: Bearbeitet durch User
von Bernd (Gast)


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Hallo,
hast mal versucht einfach einen TTL->serille Wandler(MAX232) 
anschleissen und dann mal mit PC zu schauen ?
bernd

von Armin L. (arminlinder)


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Bernd schrieb:
> Hallo,
> hast mal versucht einfach einen TTL->serille Wandler(MAX232)
> anschleissen und dann mal mit PC zu schauen ?
> bernd

Hab ich im Moment nicht zur Verfügung. Ich glaube aber nicht, dass die 
Lösung so einfach ist. Ich habe mit unendlich Geduld den Sensor mal auf 
0,00000 getrimmt, und keine auffällige Kette Null-Bits entdeckt.

von K. S. (the_yrr)


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Kannst du die Daten irgendwie digital hochladen? Am besten irgendwas 
Herstellerunspezifisches wie CSV oder VCD. Super wäre das komplette 
Paket, sowohl von den Anschlägen als auch irgendwo in der Mitte, davon 
dann gerne mehrere damit man dass springen der Werte sieht. Hätte den 
Vorteil, das man mal ne Software drauf loslassen kann, und nicht alles 
im Kopf machen muss.

Armin L. schrieb:
> Dann: irgendwo im Bitstom muss die Seriennummer (oder ein Teil davon)
> kommen, die da wäre 4302033005010704,

Das sind mindestens 7 Bytes, die müsste man da sehen können, auch von 
der Länge her.

von Armin L. (arminlinder)


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Ich hab im Moment nur das analoge Oszilloskop, leider. MAX232 um 
vielelicht durch Probieren zu einer Lösung zu kommen kommen erst Ende 
der Woche.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Und der Sensor ist völlig unmarkiert ? Kein Datenblatt ?

von Hmmm (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Ich habe ein Oszi angehängt. Zeitbasis am Oszi ist 20us/Div.

Sind die Divisions tatsächlich breiter als hoch?

Ich messe eine Bitlänge von ca. 14 Pixeln und eine Division-Breite von 
ca. 152 Pixeln, macht eine Bitzeit von 1.84 usec und somit knapp 550 
kBaud, das wäre schon recht exotisch.

Armin L. schrieb:
> Auf dem Kabel läuft ein differenzielles TTL Signal ohne separates Clock

Könnte RS485 sein. Da der Ruhepegel offenbar etwas unterhalb von 0V 
liegt und danach immer erst ein Low-Pegel anliegt, misst Du vermutlich 
am invertierten Ausgang. Der andere dürfte dann eher nach UART aussehen.

Interessant ist, dass der Low-Pegel nach dem Einschalten des 
Transceivers mal recht lange und mal sehr kurz ist - evtl. kannst Du die 
beiden Devices, die miteinander reden, so an ihrer "Handschrift" 
erkennen.

Hast Du einen Logic Analyzer, Saleae o.dgl.?

von Wolfgang (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Ich habe ein Oszi angehängt. Zeitbasis am Oszi ist 20us/Div.

Damit würde man auf einen Signaltakt von um die 680kHz kommen.

- Was sind das für Signalpegel?
- Insbesondere wann tritt der mittlere Pegel auf?
  Kommt der in Pausen zwischen Datentelegrammen oder gehört der zum 
Telegramm?

- Bist du im Besitz eines kleinen Logikanalysators, um die Daten 
unkompliziert weiterverarbeitungstauglich aufzuzeichnen?  (nach 
Pegelanpassung)

von Gustl B. (-gb-)


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Armin L. schrieb:
> Ich hab im Moment nur das analoge Oszilloskop, leider.

Mit Mauszeiger, sehr analog.

von Wolfgang (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ein bisschen übersichtlicher einschließlich Versuch einer Taktmarkierung
(unten, alle 4 Takte).

Nur zwei verschiedene Telegramme ist etwas wenig für ein Dekodier-Puzzle

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Armin L. schrieb:
> Werte dazwischen sind schwierig, weil das hoch empfindliche
> Sensörchen niemals still steht, aber von den beiden Skalenendwerten habe
> ich stehende Bilder (--> Attachments).

Hilfreich wären ein paar Zwischenwerte aber trotzdem.

Kannst du mit dem Sensor Einzelmessungen durchführen?

Wenn ja, dann bekommst du zwar krumme und leicht zufällige Messwerte,
aber du kannst zu jedem Messwert ein Oszillogramm aufnehmen, das genau
die Bits zeigt, die zu diesem Wert führen.

Wenn die Messwerte automatisch fortlaufend übertragen werden, können die
Oszillogramme natürlich nicht mehr eindeutig den angezeigten Messwerten
zugeordnet werden. Aber auch Oszillogramme mit einer ungefähren Angabe
des übertragenen Messwertes wären schon besser als gar nichts.

von sadfsadf (Gast)


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Verstehe ich nicht ganz. Du sagst es sind 2 Leitungen im Halb-Duplex, 
also nehme ich an diese sind Differenziell? Wenn ja, kannst du beide 
Pole miteinander Messen? Sind diese schön Symmetrisch? Welche Spannungen 
sind vorhanden? Macht es einen Unterschied mit einem 
Abschlusswiederstand?

von Name (Gast)


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Ist es möglich das Profibus verwendet wird?

von c-hater (Gast)


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Armin L. schrieb:

> Ich habe hier einen unbekannten, hoch-präisen Sensor

Nicht sehr glaubhaft. Der Sensor ist unbekannt, aber es ist bekannt, 
dass er hochpräzis ist. Wen willst du hier verarschen?

von Armin L. (arminlinder)


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Schnell die paar Infos für die Paranoiker: das Oszilloskop ist ein 
"Bitscope". Analoge Elektronik, Anzeige am PC Bildschirm. Daher kommt 
die Verzerrung des Rasters und der Mauscursor ist vom Screenshot-Tool. 
Signalspannung ist TTL: 5V P-P, Ruhepegel bei annähernd 0V.

Das Oszi habe ich zwischen die beiden Datenleitungen geklemmt. Wer da + 
und - ist kann ich natürlich nicht sagen, es ist nix dazu dokumentiert 
wie der Anschlussstecker beschaltet ist. Wenn es der Sache hilft, und so 
üblich ist, drehe ich den Anschluss gerne um, damit der Ruhepegel 
oberhalb der horizontalen Achse dargestellt wird.

Klar weiß ich, von wem der Sensor ist, es steht zwar nichts drauf, aber 
auf dem Interface zur Anzeigeeinheit steht sein Name, und es gibt auch 
ein Datenblatt, aber darin steht exakt null zum Übertragugsprotokoll. 
Ich habe den Hersteller nicht genannt, weil ich schon über seinen 
Support an die Infos heran wollte, man hat sie mir verweigert. Ich 
wollte euch nicht öffentlich dazu aufrufen mir zu helfen, die 
"Firmengeheimnisse" eines Weltmarktherstellers "auszuspionieren", selbst 
wenn es nur die Info ist, dass man die Übertragung nach irgendeiner 
Weltnorm macht.

Krumme/hohe Baudrate ist nicht unwahrscheinlich, da er mit einer extrem 
hohen Messrate wirbt, ich kann morgen gerne nachsehen wie viel das ist.

Screenshots von weiteren Paketen kann ich beliebig viele machen.

Morgen bekomme ich Zugang zu einem einfachen Logic-Analyser, mal sehen 
ob der etwas ausrichten kann.

Anzeige und Oszillogramm passen vom TIming her nicht hundertprozentig 
zusammen, erstens sind es verschiedene Geräte, und weil die 
Anzeigeeinheit offenbar ein wenig trickst und den Jitter herausrechnet, 
damit die letzten Stellen nicht wild in der Gegend herumspringen. Die 
Bits auf dem Oszillogramm springen munter, die Anzeigeeinheit steht wie 
angenagelt. Da sie außerdem einen Haufen Optionen anbietet, die 
Messwerte zu mitteln, und die Anzeige wenn ich den Sensor von Hand 
auslöse auch merkbar den Datenpaketen hinterher hinkt bekomme ich ein 
zuordenbares Bild nur an den beiden Endpunkten des Messwegs, weil hier 
die Werte lang genug stehen bleiben dass ich die Anzeige ablesen und 
einen Screenshot anfertigen kann. Hier jittert der Sensor auch nicht.

Profilbus ist ebenso möglich wie jedes andere serielle Bussystem. Wie 
gesagt, im Datenblatt zum Sensor steht kein Wort zur Datenverbindung. Er 
funktioniert ja mit den fertigen Geräten des Herstellers. Für 
Integration in diverse Bussysteme kann man zum Sensor passende 
Interfaces dazubestellen, aber ich will den Sensor direkt lesen.

Halb-Duplex ist eine Vermutung, weil die Anzeigeeinheit dem Sensor 
einfache Kommandos schicken kann, man kann z.B. eine LED an- und 
ausschalten um ihn in einer Installation mit gleichartigen Sensoren 
finden zu können. Ich meinte dann immer einen Bitsprung im kleinen Paket 
(rechts) gesehen zu haben, aber das Bild steht nur einen 
Sekundenbruchteil weil ich das Oszi nicht darauf triggern kann.

Ich vermute (!) daher, dass das kleinere Paket eine Anfrage nach dem 
nächsten Messwert durch die Anzeigeeinheit sein könnte.

Ich denke, wenn ich den Analyser zum Laufen bekomme sieht man nochmals 
mehr.

Noch was vergessen? Ich glaube nicht ... dann jetzt gute Nacht, und man 
liest sich morgen wieder, hoffe ich.

Armin.

: Bearbeitet durch User
von flip (Gast)


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Das Protokoll kenne ich gut, habe es selbst schon implementiert. Möchte 
hier nichts genaues dazu sagen, um keinem Weltmarkthersteller auf den 
fuß zu treten.

von Thomas (kosmos)


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Lass die Katze aus dem Sack, Welcher Hersteller und was wird so präzise 
gemessen?

von Gustl B. (-gb-)


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Armin L. schrieb:
> Schnell die paar Infos für die Paranoiker: das Oszilloskop ist ein
> "Bitscope".

Die Software kann selbstverständlich auch die Abtastwerte aufzeichnen.

von Stefan F. (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Klar weiß ich, von wem der Sensor ist, es steht zwar nichts drauf, aber
> auf dem Interface zur Anzeigeeinheit steht sein Name, und es gibt auch
> ein Datenblatt, aber darin steht exakt null zum Übertragugsprotokoll.

Trotzdem solltest du diese Infos den Helfern nicht vorenthalten.

> Ich wollte euch nicht öffentlich dazu aufrufen mir zu helfen, die
> "Firmengeheimnisse" eines Weltmarktherstellers "auszuspionieren

Das hast du aber getan. Jetzt stehe auch dazu und mache Nägel mit 
Köpfen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ok, ich glaube das Protokoll analysiert zu haben, zumindest die Teile
davon, die in den geposteten Screenshots zu Anwendung kommen.

Wenn du weitere Screenshots (mit anderen Messwerten) postest, kann ich
daraus den Messwert herauslesen und damit meine Hypothese prüfen.

Armin L. schrieb:
> Ich habe den Hersteller nicht genannt, weil ich schon über seinen
> Support an die Infos heran wollte, man hat sie mir verweigert.

Ich muss mich jetzt also entscheiden, ob ich deinen Wunsch erfülle, die
herausgefundenen Protokollinformationen zu veröffentlichen, oder den
Wunsch des Herstellers, genau dies nicht zu tun. Ich kenne weder dich
noch den Hersteller des Sensors. Wem von beiden sollte ich also einen
Gefallen tun?

Außerdem müsste noch die Rechtslage bzgl. des Reverse-Engineering für
den konkreten Fall geklärt werden. Vielleicht kommt ja Percy gleich um
die Ecke ;-)

Armin L. schrieb:
> Ich habe jetzt ein paar Stunden versucht, die Nuss zu knacken, aber ich
> finde nicht heraus, wie das Signal codiert ist

Vielleicht ist es das Beste, wenn du dich noch ein paar weitere Stunden
damit beschäftigst. Nur so viel als Hinweis: Es handelt sich um ein sehr
einfaches Kodierungsschema. Auf den dekodierten Wert muss am Ende noch
eine einfache Rechenoperation mit einer "magischen" Konstante angewandt
werden, um auf den angezeigten Messwert zu kommen. Der Wert dieser
Konstanten lässt sich aber schon aus den beiden gesposteten Beispielen
eindeutig ermitteln.

: Bearbeitet durch Moderator
von Armin L. (arminlinder)


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Yalu X. schrieb:

Ich habe Dir die Info, von welchem Hersteller der Sensor kommt, per Mail 
zugesendet. Ich denke aber, ihn zu veröffentlichen ist nicht nötig, Nuss 
ist Nuss, und so lange man den Hersteller nicht nennt, kann sich keiner 
drüber aufregen.

Wenn ich außerdem Recht habe mit der Annahme, dass es ein 
Standatd-Protokoll ist, darf man das ja ruhig analysieren, oder? Das 
Protokoll der Bitschicht zu kennen heißt ja nicht, dass man die 
Bedeutung der Bytes offen legen muss.

Armin.

von Stefan F. (Gast)


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Worum geht es denn, um die Steuerung einer Massenvernichtungswaffe?

Ich denke schon, dass die Helfer erfahren sollten, womit sie sich da 
befassen. Denn das kann durchaus neben der rechtlichen Frage auch eine 
Gewissensfrage sein.

von Armin L. (arminlinder)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Worum geht es denn, um die Steuerung einer Massenvernichtungswaffe?
>
> Ich denke schon, dass die Helfer erfahren sollten, womit sie sich da
> befassen.

Ich verstehe Yalu. Wir leben im Paradies Abzockanwälte.

Ich sehe aber - so lange der Hersteller nicht genant wird, und nur der 
Bitstrom decodiert wird, ohne die Bedeutung der Bytes zu dokumentieren, 
kein Problem.

Armin.

von Hannes (Gast)


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Sieht fuer mich ziemlich aehnlich aus wie ein SENT Datagramm (SAE 
J2716).

Das uebertraegt so Sachen wie Seriennummern langsam ueber viele Frames 
nacheinander, hat 1-2 lange Pulse am Anfang, normalerweise 7-9 kurze 
Pulse in der Mitte und wird gerne bei neuen Sensoren hergenommen.

von Zeno (Gast)


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Es gibt doch Oszi's die so ein serielles Signal decodieren können und 
das Ergebnis als Klartext ausgeben.
Das geht eigentlich recht ordentlich. Auf diesem Weg habe ich das 
Protokoll eines Anzeigemoduls entschlüsseln können.

von Heiner (Gast)


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Armin L. schrieb:

> ... hoch-präisen Sensor ...

Bild?

> ... die beste Flasche Roten ...

Bild?

von Anarchodekodierer (Gast)


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flip schrieb:
> Das Protokoll kenne ich gut, habe es selbst schon implementiert. Möchte
> hier nichts genaues dazu sagen, um keinem Weltmarkthersteller auf den
> fuß zu treten.

Gut, deine Entscheidung.
Aber ob man dermaßen gefügig sein muss ist eine andere Frage.
Du bist hier anonym in einem Forum, glaubst du ernsthaft dass der 
Hersteller jetzt rechtliche Schritte einleitet, dich zurückverfolgt und 
vor Gericht zerrt?

Im Endeffekt ist es wahrscheinlich ein lächerlicher 
Drucksensor/Wägezelle/Linearaufnehmer oÄ.
Ich würde einmal raten: Ein Messtaster von Heidenhain.

Also wahrscheinlich willst du so einen Taster in ein eigenes System 
einbetten, wüsste nicht inwiefern das ein Problem sein sollte.

Vorallem heutzutage sollten wir gewissen Firmen viel öfter und fester 
ordentlich auf die Füße treten.

von Heiner (Gast)


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Anarchodekodierer schrieb:

> Vorallem heutzutage sollten wir gewissen Firmen viel öfter und fester
> ordentlich auf die Füße treten.

Solltest du unbedingt machen und hier danach berichten, wie hoch die 
Prozesskosten waren, die du deinem und dem gegnerischen Anwalt bezahlen 
musstest. Vorabinformationen zur Kostenlage gibt es in den einschlägigen 
Juraforen.

> ... Du bist hier anonym in einem Forum ...

Selbst mit TOR & Co. ist das u. U. fragwürdig.

von Wolfgang (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Ich wollte euch nicht öffentlich dazu aufrufen mir zu helfen, die
> "Firmengeheimnisse" eines Weltmarktherstellers "auszuspionieren", selbst
> wenn es nur die Info ist, dass man die Übertragung nach irgendeiner
> Weltnorm macht.

Dann lies dir mal das seit dem 24.04.2019 geltende Gesetz zum Schutz von 
Geschäftsgeheimnissen (GeschGehG) §3 (1) Nr. 2 durch. Reverse 
Engineering frei verfügbarer Geräte ist explizit zulässig.

https://www.gesetze-im-internet.de/geschgehg/__3.html

von Anarchodekodierer (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> ngineering frei verfügbarer Geräte ist explizit zulässig.

Eben, man ist in Schlandland einfach zu hörig und schüchtern.

Armin L. schrieb:
> Weltmarktherstellers

Alleine wenn ich solche Fantasieworte schon höre könnte ich Bits und 
Bytes kotzen, jeder Hipster Autist der Heilsteine verkauft ist ein 
"Weltmarkthersteller" weil er eben für den Weltmarkt herstellt.

Aber manche in diesem Land sagen ja auch noch Frau 
Post/Regierungsamtsmeister zu der Gattin von irgendeinem unwichtigen 
Bürowicht und fühlen sich gut dabei.

Gibt ja in DE sogar noch die vons und zu´s.

Hier ist es halt so:
Mmmh ich weiß nicht, darf ich den Namen jetzt sagen oder komm ich dann 
ins Arbeitslager? mimimi

Das ist auch der Grund warum bei uns so viel an Betrug und 
Kundenverarsche möglich ist, wenn alle schon ins Zittern kommen und 
einen Bückreflex weil das ist ja ein "Weltmarkthersteller" da muss ich 
ganz artig sein, sonst kommt die Gestapo. Sonst wäre vieles wie zB. der 
Abgasskandal undenkbar, das lässt man sich in den USA zB. nicht so 
einfach gefallen.

Die meisten Unternehmen in unserer Hemisphäre sind abgehoben, man 
bekommt keine Infos/Preise oder wird gar nicht erst beliefert als 
kleiner Fisch oder gar Privaterson.
Gut, kaufe ich halt in USA oder China.
Man denke an die alten Appnotes von National etc. in denen noch die 
Adresse/Telefonnummer von Leuten wie Bob Pease stand, ja man konnte 
direkt anrufen und fragen stellen.
In Deutschland undenkbar, da ruft man bei xy an und kommt bei einer 
tschechischen Zeitarbeitsfirma/Callcenter heraus.


Wolfgang schrieb:
> Reverse
> Engineering frei verfügbarer Geräte ist explizit zulässig.

Ja sicher ist es das, sonst könnte man ja jeden Konkurenten als 
"Fälscher und Nachbauer" bezeichnen und sich ein Monopol erklagen.
Nicht umsonst heißt es:

"Ein Geschäftsgeheimnis darf insbesondere erlangt werden durch
eine eigenständige Entdeckung oder Schöpfung"

Ohne diesem Satz gebe es defacto keine neuen Unternehmen in irgendeiner 
Branche.

von Armin L. (arminlinder)


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Führt die Diskussion bitte nicht mit mir. Als erstes klopft der Anwalt 
ja beim Betreiber des Forums an und nicht bei mir.

Außerdem sehe ich immer noch nicht, was das Dekodieren des Bitstroms mit 
der Info, wer der Hersteller des Sensors war, zu tun hat.

Von Rechtsstreitigkeiten mit Konzernen rate ich jedem der es hören will 
ab, selbst wenn Du nach 5 Jahren oder so Recht bekommst bist Du entweder 
ein nervliches Wrack oder pleite oder beides.

Aber der Forums-Admin hat alle Infos von mir bekommen, er kann das gerne 
posten wenn er das für richtig hält. Aber wie man an seinem Besipiel 
sieht, ist das Risiko komplett unnötig. Was er ausgetüftelt hat, staht 
nicht im Prospekt.

Armin.

von Stefan F. (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Außerdem sehe ich immer noch nicht, was das Dekodieren des Bitstroms mit
> der Info, wer der Hersteller des Sensors war, zu tun hat.

Weil man damit Informationen finden kann oder gar schon hat.

von Armin L. (arminlinder)


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Nein!

> Weil man damit Informationen finden kann oder gar schon hat.

Er hatte seine Teil-Lösung bereits, bevor ich ihm die Info geschickt 
habe.

Armin.

von Stefan F. (Gast)


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Armin L. schrieb:
> Er hatte seine Teil-Lösung bereits, bevor ich ihm die Info geschickt
> habe.

Ja das sehe ich. Die Bitte um weitere Infos ist allerdings älter und du 
wolltest wissen, warum darum gebeten wurde.

Zwischenzeitlich hat sich das erledigt, ist klar.

von Flagellum (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Dann lies dir mal das seit dem 24.04.2019 geltende Gesetz zum Schutz von
> Geschäftsgeheimnissen (GeschGehG) §3 (1) Nr. 2 durch. Reverse
> Engineering frei verfügbarer Geräte ist explizit zulässig.

Das betreffende Gerät/Sensor ist aber nicht frei verfügbar und befindet 
sich auch nicht im besitz der angefragte Thread-Rezipenten.

" ... sich im rechtmäßigen Besitz des Beobachtenden, Untersuchenden, 
Rückbauenden oder Testenden befindet und dieser keiner Pflicht zur 
Beschränkung der Erlangung des Geschäftsgeheimnisses unterliegt;"

von Wolfgang (Gast)


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Anarchodekodierer schrieb:
> Ohne diesem Satz gebe es defacto keine neuen Unternehmen in irgendeiner
> Branche.

Was hat das mti Punkt 2 (..., Untersuchen, ...) zu tun?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wir hatten einen konkreten Tip, dazu kam noch keine Reaktion:
https://en.wikipedia.org/wiki/SENT_(protocol)
da steht allerdings "one way" und "requires three wires" (signal, 
supply, GND)

von Armin L. (arminlinder)


Angehängte Dateien:

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Um zum Thema zurück zu kommen....

hier nochmal ein paar Oszillogramme von anderen Messwerten (kleine 
Abweichungen der letzten Stellen sind möglich wegen Jitter) vom Sensor 
...

Messwerte in der Anzeige waren:
-0,0501
4,2772
2,6321

Armin.

von Armin L. (arminlinder)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Wir hatten einen konkreten Tip, dazu kam noch keine Reaktion:
> https://en.wikipedia.org/wiki/SENT_(protocol)
> da steht allerdings "one way" und "requires three wires" (signal,
> supply, GND)

Es sind definitiv vier Leitungen. +,-,2xDaten. Bin sie mit dem Oszi 
abgefahren, DC 7V ist klar zu sehen, und von jeder der beiden "DC 
Leitungen" zu einer der beiden "Signalleitungen" bekomme ich die Bits 
aufs Oszi, aber nur halbe Spannung und etwas verzerrt. Zwischen den 
beiden Datenleitungen angeklemmt ist das Signal sauber und 5V P-P, siehe 
Screenshots. Daher meine Annahme, dass ich es mit einem Differenzsignal 
mit TTL Pegel zu tun habe.

Und es kann nicht one way sein, weil man wie gesagt Befehle von der 
Anzeigeeinheit zum Sensor senden kann, und der auch drauf reagiert, und 
ich das Bit, welches das auslöst, kurz über den Bildschirm huschen sehen 
kann.

Bisher scheint mir Yato in Führung zu liegen :-)

Armin.

von Armin L. (arminlinder)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Wir hatten einen konkreten Tip, dazu kam noch keine Reaktion:
> https://en.wikipedia.org/wiki/SENT_(protocol)
> da steht allerdings "one way" und "requires three wires" (signal,
> supply, GND)

Autsch, das hatte ich - gefangen genommen von Yalus Leistung - erst mal 
nicht konsequent nachverfolgt, entschuldige. Die Ähnlichkeit ist in der 
Tat frappierend. Vielleicht hat "mein" Hersteller ja das Bitprotokoll 
übernommen, und macht auf der physikalischen Schicht sein eigenes Ding. 
Ich werde allerdings eine Weile brauchen um das zu verifizieren, da es 
sich beim Spielen mit dem Sensor um meine Freizeit handelt kann ich wenn 
dann nur Abends und am WE daran arbeiten.

Yalu, was meinst Du, ist die Spur heiss?

Armin.

: Bearbeitet durch User
von K. S. (the_yrr)


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Armin L. schrieb:
> das Oszilloskop ist ein "Bitscope".

Damti kann man sehr einfach Daten aufnehmen. Dann müssen alle die helfen 
wollen nicht Pixel zählen sondern können das in z.b. Sigrok selber 
anschauen und versuchen zu dekodieren. So sehr reizt mich das Problem 
dann doch nicht, und dein Wein erst recht nicht.

https://www.bitscope.com/software/dso/guide/2.5/?p=recorder

Christoph db1uq K. schrieb:
> Wir hatten einen konkreten Tip, dazu kam noch keine Reaktion:
> https://en.wikipedia.org/wiki/SENT_(protocol)
> da steht allerdings "one way" und "requires three wires" (signal,
> supply, GND)

SENT scheint eine fancy PWM zu sein, hier sind aber weder Pulse noch 
Pausen konstant, scheinen also beide unabhängig Information zu 
beinhalten. Auch den Sync Puls kann ich nicht wirklich erkennen. Könnte 
trotzdem über die Längen kodiert sein, aber in Pixel zählen investiere 
ich keine Zeit, da müssen schon echte Daten ran. Tippe eher auf ne Art 
RS-485.

von Armin L. (arminlinder)


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Yalu hat das Problem souverän gelöst. Vielleicht postet er die 
Auflösung, die er mir geschickt hat hier rein? Ich habs bisher nicht 
geprüft, aber die Lösung ist so detailiert und schlüssig abgeleitet dass 
es eigentlich stimmn muss. Mal sehen, ob er rot oder weiss bevorzugt 
:-)

Ich danke euch fürs Mitmachen und das Knacken der Kopfnuss!

HG aus Bayern, Armin.

von flip (Gast)


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Schade. Menschen, die nichts Preisgeben wollen gehört nicht geholfen.

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