Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Velux Rohrmotor Ansteuerung


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von chris_ (Gast)


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Bei einem Velux Rolladenrohrmotor funktioniert die Ansteuerung nicht 
mehr richtig. Der Rohrmotor hat einen eingebauten Akku, wird mit einer 
Solarzelle aufgeladen und mit einer Funkfernsteuerung bedient.
Die Idee ist nun, die ganze Elektronik zu entfernen und mit Kabel zu 
versorgen und die Fernsteuerung durch einen Schalter zu ersetzen.
Der Motor hat interessanterweise 5 Anschlüsse. Kann es sein, dass es 
sich um einen Schrittmotor handelt?

: Verschoben durch Moderator
von chris_ (Gast)


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Auf der Platine ist ein ARM-Cortex Gecko von Silicon-Labs, der früher 
mal als besonders stromsparend angepriesen wurde.

Bei einem IC ist der Aufdruck nicht lesbar und ich vermute, dass das der 
Motortreiber ist.

von Eluxator (Gast)


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Nein, das wird ein DC Motor mit Umschalter sein.
Photo von Motor?

von hinz (Gast)


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chris_ schrieb:
> Bei einem IC ist der Aufdruck nicht lesbar

Wattestäbchen mit Aceton hilft.


> und ich vermute, dass das der
> Motortreiber ist.

Ja, das sieht ganz so aus.

von hinz (Gast)


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chris_ schrieb:
> Der Motor hat interessanterweise 5 Anschlüsse. Kann es sein, dass es
> sich um einen Schrittmotor handelt?

PMDC und Endschalter sind plausibel.

von chris_ (Gast)


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>PMDC und Endschalter sind plausibel.

Was ist PMDC?

Wir hatten den Motor mit Elektronik einmal in Betrieb. Ich vermute, dass 
es keine Endschalter sind, weil man beim Einstellen den Motor so lange 
drehen lassen musste, bis ein größeres Drehmoment auftrat. Das hat dann 
die Elektronik gemerkt und den Motor gestoppt. Deshalb wäre meine 
Vermutung, dass die Elektronik den Strom messen kann.
Ich kenne ein ähnliches Verhalten auch von einer Garagentorsteuerung: 
Dort erfolgte das Einlernen auch über einen Drehmomentstop. Für den 
späteren Betrieb war dann die Vermutung, dass sich die Elektronik die 
Position merkt und dann nicht mehr auf Kraft fahren muss.

Deshalb folgende Thesen bezüglich des Motors:
- Es könnte ein 5 Phasen Schrittmotor sein, bei dem der Motortreiber den 
Strom messen kann. Vorteil: Durch den Schrittmotor kann später 
Positionsgesteuert gefahren werden

- Es könnte ein Gleichstrommotor mit zusätzlichen Hall-Sensoren für die 
Drehmessung sein

von hinz (Gast)


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chris_ schrieb:
> Was ist PMDC?

https://en.wikipedia.org/wiki/PMDC


> Wir hatten den Motor mit Elektronik einmal in Betrieb. Ich vermute, dass
> es keine Endschalter sind, weil man beim Einstellen den Motor so lange
> drehen lassen musste, bis ein größeres Drehmoment auftrat. Das hat dann
> die Elektronik gemerkt und den Motor gestoppt. Deshalb wäre meine
> Vermutung, dass die Elektronik den Strom messen kann.

Dafür gibts den 0,15 Ohm Shunt ("R150").


> - Es könnte ein Gleichstrommotor mit zusätzlichen Hall-Sensoren für die
> Drehmessung sein

Plausibel, aber auch eine Gabellichtschranke wäre denkbar.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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chris_ schrieb:
> funktioniert die Ansteuerung nicht mehr richtig.
> Der Rohrmotor hat einen eingebauten Akku
So ein Ding ist ein Verschleißteil. Hast du den Akku mal zum Test durch 
eine richtige Quelle ersetzt? Evtl. sind die Funktionsprobleme mit einer 
ordentlichen Versorgung behoben...

von chris_ (Gast)


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>So ein Ding ist ein Verschleißteil. Hast du den Akku mal zum Test durch
>eine richtige Quelle ersetzt? Evtl. sind die Funktionsprobleme mit einer
>ordentlichen Versorgung behoben...

Das Ding wurde wo anders ausgetauscht und wir haben es geschenkt 
bekommen.
Der Akku ist nicht das Problem, es scheint eher was 
Embedded-problemartiges zu sein. Wie gesagt, am Anfang konnte man mal 
mit viel Mühen den Einlernvorgang durchführen.
Als Bastler würde ich gerne die ganze Elektronik raus werfen und durch 
was eigenes ersetzten. Die Sache mit der Drehmomentmessung brauche ich 
eigentlich nicht, man kann ja zur Not zwei Endschalter montieren.
Falls es eine Schrittmotor sein sollte, wäre auch eine einfache kleine 
Arduino-Schaltung mit Schrittmotortreiber denkbar.
Falls es nur ein Gleichstrommotor ist, brauche ich eigentlich nur 
Schalter.

>So ein Ding ist ein Verschleißteil.
Was das Thema Verschleißteil angeht, finde ich diese Art der Technik 
äußerst bedenklich. Es ist ja relativ klar, dass jeder, der so ein Ding 
kauft und kein technisches Händchen hat, einen Servicetechniger für ein 
paar hundert Euro kommen lassen kann.

von chris_ (Gast)


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Hier noch die Auflösung des Rätsel:
Der Motortreiber ist ein TI DRV8842 mit nur einer Brücke:

DRV8842
47-V, 5-A H-bridge motor driver with current regulation

https://www.ti.com/document-viewer/DRV8842/datasheet

Der Motor ist ein normaler Gleichtstrommotor an dessen Wellenende ein 
Permanenttmagnet sitzt. In der Nähe des Magneten ist ein dreipoliges 
Bauelement, also vermutlich ein integrierter Hallsensor.

Der Fehler war aber ein einfacher: ein Wackelkontakt des geklemmten 
Kabels hinten am Motor.

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