Hallo miteinander, mein Schwiegervater kam auf mich zu. Am Holzspalter steigt der LS sowie der RCD (einmalig) aus. Da als Fehlerquelle nur der Motor in Betracht kommt, hat er ihn ausgebaut und schon gemerkt, dass die Lager hinüber sind. Nach dem Öffnen war im Motor einiges an Feuchtigkeit, was eigentlich komisch ist, denn er stand nie im Regen und sollte auch eigentlich spritzwassergeschützt sein (IP 55). Im Motor sind Rotor und Statorpaket angerostet, was aber m.M.n. eigentlich kein wirkliches Problem sein sollte, da auch nur oberflächlich. Was mich persönlich verwundert: Statorwicklungen haben UVW 2,6 Ohm / 3,6 Ohm / 2,6 Ohm. Mich wundert, dass V hier deutlich höher liegt. Typenschild ist im Anhang. Hab leider keinen Isoprüfer zur Hand (wer hat das schon) um zu sehen, ob der Motor einen Windungsschluss hat. Die Wicklungen sehen jedenfalls vollkommen i.O. aus. Sind diese Wicklungswiderstände normal? Oder hat der Motor sich selbst überlebt? Schönen Sonntag euch, Grüße M.S.
Statt "Windungsschluss" meinst Du wahrscheinlich "Körperschluss". Elektriker "haben" die nötigen Prüfmittel. Wenn Du also keine hast, wird es besser sein, sich an einen zu wenden.
Isolationsprüfung Wicklung<->Gehäuse machen, mindestens 500V. Die Wicklungswiderstände sind schon recht verdächtig, normalerweise haben Drehstrommotoren gleiche Widerstände auf allen Wicklungen. Kannst Du einen Messfehler ausschließen? Oder falls der Motor noch anläuft, miss mit einer Stromzange die einzelnen Phasenströme. Wenn da nicht alle Phasen (nahezu) gleich belastet sind, spricht das auch für einen Wicklungsschaden.
Fortgeschrittene Korrosion am Ständer zerdrückt Dir die Wicklungen. Wenn es aber nur Flugrost ist, sollte es noch nicht soweit gekommen sein. Wichtig: Vor Iso-Prüfung Motor trocknen (120°C, Läufer ausgebaut, Läufer mittrocknen), zu Hause tut es auch der Backofen. Trocknungsdauer mindestens eine Nacht. Dann abkühlen lassen (sonst falsche Iso-Meßwerte, da Isowiderstand bei hohen Temperaturen niedriger). Brücken am Klemmbrett entfernen, Iso-Prüfung mit 1000V DC zwischen den Wicklungen und zwischen Wicklungen und Erde. Lager tauschen (sind billig), zusammenbauen (Dichtmittel Lagerdeckel/Gehäuse!), Dichtung Klemmenkasten/Gehäuse prüfen (Siemens-krankheit, Dichtung beim Zusammenbau verdrückt) und leer am Netz laufen lassen. Phasenströme prüfen. Wenn gleich: Motor einbauen, Papa glücklich! Jörg
Jörg K. schrieb: > Wichtig: Vor Iso-Prüfung Motor trocknen (120°C, Läufer ausgebaut, Läufer > mittrocknen), zu Hause tut es auch der Backofen. Trocknen ist gut aber einen 50kg schweren Motor würde ich nicht versuchen in den Backofen legen. ;-))
Soooo groß ist er doch gar nicht: Achshöhe 132mm ist jetzt nicht gewaltig. Sollte es Probleme bei der Belegung des Backofens geben tut es notfalls auch ein Heizlüfter, der durch den Motor bläst. Jörg
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Jörg K. schrieb: > s Backofens geben tut es notfalls > auch ein Heizlüfter, der durch den Motor bläst. Nur Dreieck. Keine automatische Umschaltung, keine Anlaufschaltung. Der Motor braucht im Anlauf auch nicht viel Leistung; ein Holzspalter läuft "lastfrei" an (abgesehen natürlich von den Ölverlusten). Ben B. schrieb: > Die Wicklungswiderstände sind schon recht verdächtig, Ja, denke ich mir auch. Mir scheint eine Diskrepanz Faktor 2 zu hoch, zumal U und W fast gleichauf liegen. Ben B. schrieb: > Oder falls der Motor noch anläuft, Er läuft schon an, aber das Fliegen des Automaten spricht schon dafür, dass er die 6,4 kW überschreitet. Im Dreieck dürfte er nur 5,5 ziehen. Jörg K. schrieb: > zu Hause tut es auch der Backofen Klingt zwar gut, aber da bringst den nicht rein. Zerlegt vielleicht, aber dann gibt's ne Woche später ne Todesanzeige und ne Schwiegermutter in U-Haft. Nichtverzweifelter schrieb: > Elektriker "haben" die nötigen Prüfmittel Haben wir in der Arbeit auch. Aber weder habe ich die Muße, einen 50 kg Motor dorthin zu schleppen, noch ein über 3000 Euro teures Messgerät auszuleihen; abgesehen davon, dass mein Chef das nicht erlauben wird, da vor eine Woche erneuert. Schlussendlich tendiere ich zu: Motor erstmal richtig ordentlich abtrocknen lassen, dann mit kaputten Lagern zusammen bauen, und mit Stromzange die Phasenströme messen. Wenn sich da eine Differenz zeigt, wird er wohl gehimmelt sein.
Direkteinschaltung ist teilweiße zu knapp für die Sicherung. Sind es wenigstens C-Automaten. Bzw bei B&Automaten liegt der Anlaufstrom in der Magnetischen Auslösung. Allerdings sind die Widerstände bedenklich.
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Ansgar K. schrieb: > Direkteinschaltung ist teilweiße zu knapp für die Sicherung. Sind > es > wenigstens C-Automaten. Lief jetzt jahrelang so, an zwei verschiedenen Standorten. So ein LS kann auch mal müde werden, aber nicht gleichzeitig an zwei verschiedenen Netzen. Ist schon der Motor. Und ja, sind C-Automaten. > Bzw bei B&Automaten liegt der Anlaufstrom in der Magnetischen Auslösung. > Allerdings sind die Widerstände bedenklich. Ja, befürchte ich auch. Schlimmstenfalls heißt es halt neuer Motor. https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/neuer-elektromotor-5-5kw-von-echtop/1692131619-168-5558 Geht ja vom Geld her.
Ben B. schrieb: > Isolationsprüfung Wicklung<->Gehäuse machen, mindestens 500V. Nicht mindestens, sonder höchstens: Zitat: Drehende elektrische Maschinen nach EN IEC 60034-27-4 (VDE 0530-27-4) Bemessungsspannung: U ≤ 1000 V Anzulegende Gleichspannung*1: 500 V *1 Zur Messung des Isolationswiderstands ist Gleichspannung zu verwenden. Die Höhe der Spannung ist auf die Bemessung zu beschränken, für die die Wicklung ausgelegt ist, und auf den Zustand der Wicklungsisolation abzustimmen. Dies ist insbesondere für Maschinen im Niederspannungsbereich und bei feuchten Wicklungen von Bedeutung. Zu hohe Spannungen können die Isolation überlasten und zu einem Isolationsfehler führen. Die Isolationsmessung wird üblicherweise mit negativer Polarität durchgeführt, um bei vorhandener Feuchtigkeit dem Phänomen der Elektroendosmose entgegenzuwirken. Nachzulesen hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Isolationsmessung
Und wenn du sowas ließt stellen sich bei dir nicht die Nackenhaar auf?
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