Hallo Männer*innen ;-), Hab hier ein defektes Schaltnetzteil Cosel LEB100F-512 liegen, dass ich gerne wieder ans Laufen kriegen würde. Eingang 100-240VAC, zwei Ausgänge mit einmal 5 und einmal 12VDC, je 5A. Defektbeschreibung: Beide Ausgänge liefern im Lehrlauf Ihre Spannungen und sehen am Oszi gut aus, gehen aber schon bei geringer Belastung recht schnell und stark in die Knie. Auffällig dabei, es brummt auch ohne Belastung schon gequält in dem oberen Bereich links von dem fetten Becherelko C119 (siehe Bilder). Möglichweise aus der "gelben" Induktivität oder der links oben in der Ecke. Kann nicht genau hinhören, die 230V jucken so am Ohr... Auf Verdacht habe ich alle Becherelkos getauscht (obwohl die gemessenen Kapazitäten alle gut aussahen), bis auf den großen C119, für den ich nichts Passendes hier habe. Aber auch hier, die gemessene Kapazität gab keinen Anlaß an einen Schaden zu denken. Optisch habe ich nichts Auffälliges gefunden, auch die Nase erkennt keine Schmorstellen... Mangels Schaltplan und weil ich nicht solch eine Menge an Teilen zum Prüfen auslöten möchte, dachte ich, ich frage erstmal hier nach, ob das beschriebene Problem und die Ursache generell bei solchen Schaltnetzteilen oder evtl. sogar speziell mit diesem Netzteil, schon bekannt ist? Ja, die Bilder sind für eine Fehlersuche in der Tiefe sicherlich suboptimal, aber um mit dem Finger auf Schwachstellen zeigen zu können, sollte es reichen ;-) Danke und Gruß Achim
Kondensatoren tauscht man nicht auf Verdacht, sondern wenn begründeter Verdacht auf Ableben besteht, d.h. wenn sie -warmgelaufen/heiß- hohl klingen oder/und sichtbar aufgebaucht sind. 'Auslöten' nützt mmeistens auch erst dann was, wenn man sonst nicht 1 Fehler gefunden hat. Schaltnetzteile sind halt so eine Sache. 1.) Dioden 2.) Widerstände 3.) Kondensatoren 4.) Dreibeiner an Kühlkörpern 5.) IC´s 6.) Ausschlachten Was ist mit 1. + 2. ? Zuerst die Oberseite, dann die Unterseite. Stromlos Mit´m Multimeter. Beim Oszimessen brauchst übrigens einen Differentialtastkopf, oder eins ohne PE-Anschluß, ~ 450V!!! im Primärteil! , sonst is das Oszi auch noch hin.
PC201 und PC202 sind glaub ich Optokoppler, da besser nix herummessen. (Sind angeblich sehr empfindlich gegen FehlSpannungen)
Die Fehlerbeschreibung spricht für schwächliche Sekundärelkos. Einfach ein paar intakte parallel schalten und schaun ob es damit besser wird.
Alle 4 Diodenstrecken des Brückengleichrichters durchmessen.
Tausch zuerst mal die kleinen Elkos auf der Primärseite auf Verdacht und miss beim großen die Kapazität. Damit hat man oft schon Erfolg und das kostet nicht viel.
Wie ich schon sagte, Kondensatoren sind alle neu, auch wenn es evtl. unnötig war. Ok, eine Art "Standardproblem" scheint es nicht zu geben. Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Teile nacheinander auszulöten. Danke und Gruß Achim
Was willst da 'auslöten' ? SMD sind 'abzulöten' , ohne die wirst nicht weit kommen. Warum hältst dich nicht an den Plan oben ? Ein bißchen Meßpraxis kann nie schaden . Selbst wenn man sich nicht auskennt, isses immer lustig, irgendwas herumzumessen. Da braucht man nix herumzulöten. Und wird trotzdem gescheiter. Oft Ich hab ein PC-Netzteil vom Sperrmüll, da ist genau das gleiche Problem: Spannung schmiert schon beim Lüfter allein ab. Die C waren hin, also gebrauchte rein. Nichts genützt. Im warehousedeal dann um 11,- eins gesehen, braucht zwar keiner, aber um 11,- ? hab ich dann doch zugegriffen, da kostet -allein der Lüfter- schon mehr.
Falls das wichtig ist, ich löte Teile aus der Schaltung AUS =) Und was ist an Deinem Plan anders als an meinem, Teile nacheinander auszulöten und zu prüfen? Gruß Achim
Daß ich grundsätzlich keine Teile auslöte. Hast du einen Lötfehler, mußt alle wieder auslöten . Du prüfst eine Diode, mal in der einen Richtung, dann in der anderen . Du prüfst einen Widerstand, den hat er? oder eben nicht . Du prüfst (kurzschließen) einen Kondensator. Hat er nun diesen Wert oder den doppelten? Dreibeiner testest (mal) mit hFE, mal die zwei mal die zwei, was zeigts an? Tausendfüßler? Alleine die Beschaffung kostet dich ein Vermögen. Da sich heute viel SMD selbst auf simplen Platinen findet, brauchst -IMMER- eine Kopflupe (2x oder 4x) . Plötzlich siehst: einen durchgebrannten 1/10W-R. Und oft auch andere interessante Dinge.. gebrochene Beine an Kerkos Kommt dir was spanisch vor, kannst immer noch den Lötkolben anwerfen. Zum Ausschlachten ! Beispiel: Hab vorige Woche eine SMD-Heißluftpistole (20,-) bekommen. Temp-Regelung funktionierte nicht (richtig). Aufgeschraubt. hFE an den Dreibeiner, zwei zeigen 0000. >Retour<. Weil sich weder das Auslöten noch eine Ersatzteil-Bestellung auszahlen würde.Sehr kompliziert zu zerlegen. Hab viele Jahre einen defekten 230V~ Regler, da hab ich aus Langeweile und weil ich zuvor nie mit hFE gemessen habe, dasselbe gemacht.
Ich denke, da hat wohl jeder seine eigene Methode, einzelne Teile einer Schaltung zu prüfen. Ich löte lieber aus und bin sicher. Aber in diesem Fall hier, wie ich eingangs sagte, geht es ja auch nicht um das Prinzip einer Fehlersuche, sondern darum, ob es bei bei meinem Netzteil einen bekannten Standardfehler gibt, bzw. generell ein passendes, bekanntes Schaltnetzteilproblem (außer Elkos)... Gruß Achim
Freilich sucht jeder nach eigenem Gutdünken. Ich arbeite intuitiv einfach schneller. Ich glaube nicht, daß man bei Reparaturen bei "bekannten Fehlern" ansetzen sollte. Das ist wie das "Elko-Märchen". Defekte Elkos sind genauso selten wie defekte Dioden . Defekte Bauteile führten meist zu weiteren defekten Bauteilen, das ist das häufigste Problem. Und auch 'Standard-Fehler' heißt meist NUR, daß eben mehrere von diesem Fehler im Internet berichtet haben - aber von den anderen vielen Fehlern nicht ! - man sollte nicht alles glauben, was im Internet steht. Oder wie haben abertausende Radio- und Fernsehmechaniker das früher gemacht? ? Die haben -alles- in wenigen Minuten repariert - ohne Schaltpläne, ohne Service-Manuale, ohne fremde Hilfe! So um 1998 habe ich meinen Hyundai-CRT-Monitor aufgeschraubt und zu meinem Cousin, der war RFM, und ihm 100 Schilling geboten, wenn er 10 Minuten lang den Fehler sucht: Bild fällt immer wieder aus, wird immer heller und dunkler . Der hattte so ein riesiges Analog-MM mit Zeiger, da dran 'hängte' so ein verbogenes Dünndrahtstück da hat er ein paar Bauteile angetippt, in rasender Geschwindigkeit , dann hat er noch rasch ein paar Lötdrahtstücke 'angelötet' noch ein bißchen in die Luft geguckt und dann an 1em Parallel-Widerständen direkt hinter der Röhre eine bröselige Lötstelle nachgelötet. DAS HAB ICH MEIN GANZES LEBEN NICHT MEHR VERGESSEN KÖNNEN: wie das geht.
Diese "Wundermänner" hatten auch vor allem einen Erfahrungsschatz an regelmäßig wiederkehrenden Fehlern, oft ohne tieferes Verständnis der Schaltung. Brauchten sie auch nicht wirklich. Daran hat sich bei der heutigen Netzteilthematik nicht so furchtbar viel geändert: Ja, es gibt immer noch eine Fehler Hitparade!
Dazu ein kleines Beispiel aus meiner Zeit als Reparateur in einem Musikgeschäft: Es kamen immer mal wieder defekte Keyboards rein, ohne Schaltplan, aber mit raumfüllenden Leiterplatten voller ICs und diskreter Bauteile. Die konnte ich oft in <1h reparieren einschl. auseinander- und zusammenbauen - indem ich sämtliche Steckverbinder einmal löste und wieder steckte, dasselbe Spiel bei allen gesockelten ICs. Bei der Vielzahl an Steckkontakten waren Kontaktprobleme sehr häufig. Ähnliches erlebte ich mit meinem damaligen Hameg Oszilloskop, das immer Wackelkontakte hatte. Irgendwann habe ich einfach die gesamte Hauptplatine nachgelötet, was sicher schneller ging als den tatsächlichen Fehler zu lokalisieren.
mark space schrieb: > Brauchten sie auch nicht wirklich. Wozu auch? man braucht ja nur defekte Bauteile zu finden Defekte Bauteile sind auf Schaltplänen, die man weder hat/te, noch versteht, leider nie verzeichnet. Alles Ausschlachten - Zeit ist Geld . Das hab ich von meinem Cousin auch 'gelernt
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