Für ein paar 2.7V 360F Supercaps (China Ware) habe ich für kleines Geld gleich einen Satz OVP-Boards gekauft: https://de.aliexpress.com/item/4000129603483.html Da steht nun "2.5V 2.7V 2.85V 3V". Weil da aber auch steht: "Balanced Starting Voltage: 2.65V" war ich der Hoffnung, dass ich eine Version erhalte, die für 2.7V gut sei. Nun habe ich mal Spannung drauf gegeben, und gesehen, dass die Kontroll-LED erst ab 2.802V an geht. Hm. Die Caps sollen nur als Puffer zur Entlastung eines Akkus bei (sehr) kurzen Spitzenströmen dienen. Die Gesamtbetriebszeiten werden kaum länger als eine Stunde sein. Dann landet der Kram wieder für einige Monate in der Ecke. Ja klar, das Thema ist Punktschweißen, aber hier gehts mir nur um die Caps. Das Problem ist, dass sie in Serie geschaltet werden, mit den bekannten Schwierigkeiten. Einen Balancer bekommen sie jedenfalls auch spendiert, aber das verhindert ja keine Überspannung, deshalb die OVP Boards. Nun Frage ich mich, ob die 2.7V Caps unter den genannten Bedingungen auch 2,8V mitmachen. Verweise aufs Datenblatt gehen ins Leere: Das ist irgendein Chinaböller der "Marke" GDCPH. Sicher nur ein Handelsname, Datenblätter habe ich nicht gefunden. You get what you pay for, ich weiß. Aber nur zum Experimentieren hole ich mir erst mal keine Maxwells ins Haus. Also: Ist die Nennspannung in jedem Fall exakt einzuhalten? Oder kann man die 2.8V riskieren?
E. H. schrieb: > Oder kann man die 2.8V riskieren? Tsja, was kann passieren ? Einfach in ein explosions-sicheres gehause hinsetzen und versuchen. Wahrscheinlich geht alles gut, vielleicht wird der cap schneller degradieren aber ist das wirklich ein Problem ? Patrick
> Könnte ja sein, dass es da "übliche" Toleranzen gibt.
Nein, der Leckstrom geht nach oben und die Lebensdauer nach unten.
Es gab/gibt solche Kondensatoren mit 2.5, 2.6, 2.7V. Die Hersteller
tasten dich da immer an das maximale dessen ran das sie gerade
verantworten koennen.
Und ihr seid doch auch nicht so bloed einen 6.3V Elko mit genau 6.3V zu
benutzen oder? Wenn ihr wollt das die Teile lange halten dann sollte man
etwas Abstand lassen und eher nur 2.5V nutzen.
Olaf
Beitrag #6616125 wurde vom Autor gelöscht.
Für den Dauerbetrieb stimme ich Dir ja völlig zu. Ich suche halt nach dem "worst case", der dann wie oben beschrieben auch nur kurzzeitig vorhanden sein sollte. Ich habe eben mal bei den Maxwell Equivalenten nachgesehen. Vrated = 2.7V Vsurge = 2.85V Wäre ja schon, wenn das was "Übliches" ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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Also ich hab noch mal gesucht - und gefunden. Es gibt auch OVP Boards mit ausschließlich 2.7V Grenzspannung. Die sind bestellt, und ich hoffe, dass diese vernünftig arbeiten.
Interessanter Tipp, ist mir eine völlig unbekannte Methode. Wie werden die denn angeschlossen?
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E. H. schrieb: > Wie werden die denn angeschlossen? Analog zur Figure 3 einfach parallel: https://passive-components.eu/evaluation-of-active-balancing-circuits-for-supercapacitors/ Aber dann auch noch eine günstige Schottky-Diode parallel schalten, damit nicht bei Entladung ein Cap (der durch Alterung zu viel Kapazität verlor) über 0,5V umgeladen werden kann in die falsche Richtung. Wenn alle leicht leuchten sind die Kondensatoren voll. Das ist auch eine gute Kontrolle zu sehen ab wann die Kapazitätswerte und Selbstentladungen zu driften anfangen.
Danke für den Link und den Tipp. Die Schottky-Dioden (ich bin ein echter Analog-Agnostiker) parallel zur LED verstehe ich. Aber in der gleichen Durchlassrichtung? Sonst wäre es ja ein Kurzschluss über dem Kondensator? Andersrum würde aber die LED überbrückt? Ich begreife das Konzept einfach nicht. Ich habe bei einer 1N5818 eine Flussspannung von 0.55V gefunden, wäre die geeignet? Sorry für die Amateurfragen, ich hab nur Grundkenntnisse in Digitalsachen, aber analog taste ich mich eher vorwärts, da hab ich es einfach nicht drauf.
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E. H. schrieb: > Aber in der gleichen Durchlassrichtung? Natürlich in Sperrichtung. An 20 weiße LED zu 1 Euro kann man kommen, wenn man so eine billige 1 Euro Lichterkette (zB vom TEDI, CODY, usw.) für zwei bis drei AA oder AAA Zellen mit einem Vorwiderstand für alle parallelgeschalteten LED auseinandernimmt. Mußt aber wissen, das mit diesen schwachen LED Du nur mit maximal 5mA ausgleichen kannst. Bei 300F sind rund, da Farad für Amper-Sekunden steht, über 300 Sekunden (über 5 Minuten warten) laden mit 1A. Mehr kann das verlinkte Modul von Dir nicht ab. Mit den kleinen LED wartest Du die zweihunderfache Zeit. Zur 1N5818, es kommt darauf an. Wenn Du aus den Elkos nur Teilladungen verbrauchst, dann ist diese nur da im Falle der Entladung nach dem Betrieb Inversespannung zu begrenzen. Wenn Du diese bis leer pulst, muss diese den Nennimpulsstrom Deiner Anwendung vertragen.
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Ich würde mal schwer davon ausgehen, das es auf der Platine irgendwo einen Spannungsteiler zwischen + und - gibt, der die Vergleichsspannung für die Abschaltung definiert. Viel ist auf der Platine ja nicht drauf. Es sollte möglich sein mit Speisung aus einem Labornetzteil diesen Spannungsteiler zu finden. Dann kannst Du ihn so anpassen, das er für Dich passt. Für ein "One Off" ist das sicher machbar.
Danke Euch nochmals, das hilft mir weiter. Das mit dem Widerstand bzw. Spannungsteiler auf der Platine hatte ich auch schon überlegt, und vielleicht mache ich das auch. Ich kann ja nur dazu lernen, und das Risiko ist gering. Nachdem ich mich eben mal ein wenig mit Zenerdioden befasst habe, frage ich mich, ob es nicht am Einfachsten wäre, einfach eine dicke 2.7V Zenerdiode über den Kondensator zu legen? Angemessene thermische Maßnahmen vorausgesetzt würde die doch einfach alles verbraten, was über 2.7V liegt? Weil das aber offenkundig niemand hier so machen würde, vermute ich mal, dass das eben nicht so "einfach" ist. Welche Hemmnisse stünden der Idee entgegen?
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E. H. schrieb: > Welche Hemmnisse stünden der Idee entgegen? Kann man auch mit ZD machen. Das Beispiel mit ZD enthielt auch der Link von mir. Kauf Dir in dem Falle rund 20% Stück mehr, als Du brauchst und selektiere die am meisten abweichenden ZD aus. Parallel dazu über jeweils einen Vorwiderstand von 1k eine weiße LED mit 2,45V und eine rote mit 1,6V angeschlossen macht da schon etwas her. Nett ist vor allem wie lange das nach dem Betrieb noch vor sich hinleuchtet.
Besten Dank. Wenn die neu bestellten OVP Boards nicht tun, was sie sollen, probiere ich das mal aus.
> Nachdem ich mich eben mal ein wenig mit Zenerdioden befasst habe, frage > ich mich, ob es nicht am Einfachsten wäre, einfach eine dicke 2.7V Dann befass dich doch mal mit Genauigkeit und Steilheit von so einer Diode... Olaf
E. H. schrieb: > einfach eine dicke 2.7V > Zenerdiode über den Kondensator zu legen? Angemessene thermische > Maßnahmen vorausgesetzt würde die doch einfach alles verbraten, was über > 2.7V liegt? die ist von der Kennlinie viel "weich" Edit: zu Weich
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Der groesste Gummibaerchenhandel Deutschlands hat keine Muehen gescheut dich zu erleuchten: https://www.youtube.com/watch?v=5cPcy9kp-Pw Olaf
Ok, > viel zu weich also doch ein Haken. Danke für die Aufklärung. Wenn man mit der Zenerspannung niedrig genug bleibt, würde das ja trotzdem gehen. Mit den entsprechenden Verlusten auch bei der dann noch zur Verfügung stehenden Kapazität. Das Würth Dingen seh ich mir noch an. Also die handeln nicht nur mit Gummibärchen. Ich bin da immer wieder überrascht, wo die sich überall tummeln. Die können eigentlich alles. Außer Hochdeutsch, natürlich. Mich hat das Thema mit dem Überspannungsschutz neugierig gemacht. Auch wenn die anderen China-Dinger funktionieren, nehme ich mir vielleicht mal die Zeit, mit Zenerdioden oder auch mit dem TL431 rum zu spielen.
#Servicetweet: Habe gerade 3000F in der "Kur". 2 Ampere 80 Minuten reingejagt von 0 bis 2,4 Volt. Jetzt kommt die Kür. ;-) Sollte man beim "Balancen" beachten. ;-)
E. H. schrieb: > Wenn man mit der Zenerspannung niedrig genug bleibt, würde das ja > trotzdem gehen. Mit den entsprechenden Verlusten auch bei der dann noch > zur Verfügung stehenden Kapazität. Mach es richtig und nimm einen aktiven Balancer. Kostet nicht viel. https://www.mikrocontroller.net/articles/Diode#Siehe_auch
> Mach es richtig und nimm einen aktiven Balancer.
Das mache ich. So oder so.
Das hilft aber nicht gegen Überspannungen.
E. H. schrieb: >> Mach es richtig und nimm einen aktiven Balancer. > > Das mache ich. So oder so. > > Das hilft aber nicht gegen Überspannungen. Aber sicher, denn der wirkt ja wie eine Z-Diode. Ok, einen Blitzschlag oder Anschluß von 230VAC hält er nicht aus.
Moin, ich hab mal probiert meine 5 St. 35F Caps in Reihe einmal mit SKD 2,7V zu balancen und danach mit 10mm weissen LED´s. Die Ergebnisse im Diagramm sind eindeutig und somit sind die Schottkys gleich in den Müll gewandert. Die LEDs fangen ab etwa 12V (also 2,4V je Cap) langsam an zu leuchten. Bei 13,5V /2,7jeCap liegen die bei ca. 1mA Stromaufnahme und leuchten sichtbar...tagelang :) Wer recht schnelle Zyklen (min...<1h) hat und daher schneller balancen will kann auch die SKD2,7V nehmen, über 2,4V verbrät man aber signifikant Leistung. Gruß Kym
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