Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Akustischer Countdown


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von Kai B. (semanticcompose)


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Hallo zusammen,

eins vorweg: meine Elektronikkentnisse sind eher überschaubar, bin aber 
als gelernter Veranstaltungstechniker vertraut im Umgang mit 
Niederspannungsanlagen, Lötkolben sowie Messmitteln und habe bereits 
einige Verstärker und ähnliches wiederbeleben können, das allerdings nur 
mit Hilfe von Forenposts die mich quasi auf das Problem gestoßen haben.

Folgendes schwebt mir vor: Ich möchte gerne ein batteriebetriebenes 
Gerät bauen, welches auf Knopfdruck zehn Sekunden lang auf die Sekunde 
genau einen Piepton ausgibt. Bei Ablauf der Zeit, sprich bei 0 Sekunden, 
soll dieser Piepton länger ausfallen als die bisherigen. Danach soll das 
Gerät automatisch in einen "Ruhezustand" gehen, bis es erneut getriggert 
wird. Wichtig bei dem ganzen ist, dass die Tonausgabe präzise im Abstand 
von einer Sekunde erfolgt. Näherungsweise die Sekunde zu treffen wäre 
für meinen Anwendungsfall nicht zielführend.

Bei meiner Recherche, unter anderem auch hier im Forum, bin ich auf die 
monostabile Kippstufe gestoßen. Würde diese für den angedachten Zweck 
ein ausreichend genaues Signal produzieren? Und wie könnte ich damit 
einen Piepser oder ähnliches ansteuern?

Ich würde mich über Input eurerseits zu dem Thema freuen. Umstandsmäßig 
habe ich im Moment viel Zeit mich in das Thema reinzufuchsen und würde 
gerne meine Kentnisse in diesem Bereich weiter ausbauen.

Schon mal herzlichen Dank und beste Grüße,
Kai

von Wolfgang (Gast)


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Kai B. schrieb:
> Wichtig bei dem ganzen ist, dass die Tonausgabe präzise im Abstand
> von einer Sekunde erfolgt.

Solche Systeme haben IMMER Fehler. Das lässt sich leider nicht 
vermeiden.
Wäre dir 1/1000 Sekunde genau genug?

von Frank G. (frank_g53)


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Kai B. schrieb:
> Ich würde mich über Input eurerseits zu dem Thema freuen.

Hier gibt es einen Bausatz:
https://de.elv.com/velleman-multifunktionales-relaismodul-k8015-bausatz-106837?fs=196882855

Auf Seite 21 der Bedienungsanleitung:
https://files2.elv.com/public/10/1068/106837/Internet/106837_k8015_um.pdf

Timer als Blinkautomat laufen lassen.

Kai B. schrieb:
> präzise im Abstand
> von einer Sekunde erfolgt

Im Datenblatt steht "Feste Frequenz 1 Hz".

von Stefan F. (Gast)


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Das ist ein guter Punkt, programmieren zu lernen. Ein kleiner 
Mikrocontroller für 1 Euro kann das.

http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/index.html

In Band 3 Kapitel 3 ist zufällig die gefragte Anwendung.

von Kai B. (semanticcompose)


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Ein Traum, ganz herzlichen Dank für die ganzen Anregungen! Ich werde 
mich mal reinfuchsen und ggf. noch mal melden.

Und @Wolfgang:
Ja, theoretisch würde wahrscheinlich alles zwischen 1/10 und 1/100 
ausreichen, so genau kann die Umsetzung sowieso nicht erfolgen.

von Stefan F. (Gast)


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Man könnte das prinzipiell mit einem CD4060 machen. Der taktet sich 
selber und zählt die Impulse mit einem mehrstufigen Binärzähler.

Da kannst du den Ausgang Q13 über eine Diode mit dem Oszillator 
verbinden, um ihn anzuhalten, sobald er auf High geht.

Und an den Ausgang Q8 oder Q9 könntest du einen (aktiven) Piezo Summer 
anschließen. Dann piepst er regelmäßig, bis der Endwert erreicht wurde.

Folge Anforderungen sind damit aber nicht umsetzbar:
> Bei Ablauf der Zeit, sprich bei 0 Sekunden,
> soll dieser Piepton länger ausfallen als die bisherigen.

> Danach soll das Gerät automatisch in einen "Ruhezustand" gehen,

> Wichtig bei dem ganzen ist, dass die Tonausgabe präzise im Abstand
> von einer Sekunde erfolgt.

Bei so vielen Anforderungen ist es mit dem Mikrocontroller viel 
einfacher.

von Mario M. (thelonging)


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von Stefan F. (Gast)


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Mario M. schrieb:
> Soundmodul

Cool, das ist mal ein Kreativer Lösungsansatz. hat etwas von Kanonen auf 
Spatzen, aber who cares? Ist trotzdem billig.

von Manfred (Gast)


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Mario M. schrieb:
> Soundmodul: Lautsprecher und Taster ran, MP3 raufspielen, fertig.
> Ebay-Artikel Nr. 122879354918

Wohl kaum, das Ding will einen µC zur Steuerung.

Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Soundmodul
> Cool, das ist mal ein Kreativer Lösungsansatz.

Das ist ein hervorragender Ansatz, den der Veranstaltungstechniker 
vielleicht sogar mit bei ihm vorhandener Technik umsetzen kann.

Eine passende Tondatei kann man am PC erzeugen, fehlt nur noch der 
autonome Abspieler.

von Mario M. (thelonging)


Angehängte Dateien:

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Manfred schrieb:
> Wohl kaum, das Ding will einen µC zur Steuerung.

Optional.

von Äxl (Gast)


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Wie willst du denn 12Sekunden Ton (die Pausen, in denen nichts 
ausgegeben wird, muss man ja mit einrechnen) in einem EPROM 
speichern?außerdem braucht so ein U555 mehrere Spannungen, die auch noch 
nacheinander einschalten müssen. Soundmodul, schon klar ...
Beitrag "EPROM 2708 U555 - Spannungen erzeugen?"

von Realist (Gast)


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Hallo

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das ist ein guter Punkt, programmieren zu lernen.

Kai B. schrieb:
> Ein Traum, ganz herzlichen Dank für die ganzen Anregungen! Ich werde
> mich mal reinfuchsen und ggf. noch mal melden.


Sei dir aber in klaren das wenn du diese Lösung priorisieren solltest du 
einen sehr hohen Lernaufwand betreiben musst.

Selbst typische Anfänger (?) Programmierumgebungen wie Arduiono (als 
Gesamtsystem also die "Sprache" die IDE und die Hardware) sind bei 
weiten nicht so simpel das man innerhalb von drei Tagen selbständig 
programmieren kann - ja sogar das abändern von bestehenden Programmen, 
abgesehen von trivialen Werten bei Variablen (auch so was neues - einer 
der vielen Begriffe die man zu kennen meint aber im Programmierumfeld 
was ganz -oder auch nur ein wenig- anderes sind als dort woher man meint 
den Begriff zu kennen) z.B. für eine Blinkzeit beherrscht man nicht 
vernünftig - selbst nach einer Woche Lernzeit - zumindest wenn man wie 
bei dir zu vermuten keinerlei Vorkenntnisse hat.

Also wenn es nur um die Lösung deines Problem gehen sollte:
Bleib bei der klassischen Hardwarelösung - auch wenn diese etwas teurer 
werden wird - wobei teuer relativ ist - ohne Versandkosten wird es auch 
weit unter 20 Euro bleiben, mehr Platz beanspruchen und nicht so 
flexibel ist.
Da brauchst du zur Not gar nichts verstehen sondern nur Löten (wobei die 
Neugier was das abläuft aber meist von selber kommt) können.

Solltest du aber meinen das du in Zukunft noch mehrere weitere 
Anwendungen und Ideen haben wirst dann ist programmieren lernen wirklich 
die universellste und letztendlich einfachste und billigste (billig im 
guten Sinne) Lösung.
Sei dir aber klar das der Weg lang und steinig werden wird und das es 
für die meisten normal ist das man öfter wie ein Ochs vorm Berg stehen 
wird und so gar nichts versteht - obwohl man "zwanzig" verschiedene 
Quellen nutzt und sich die verschiedenen Autoren oft sehr viel Mühe 
geben.
Die Sprache, das Denken und Begriffe der Programmierung ist schon sehr 
speziell und oft sehr abstrakt (z.B: Objekt Orientierte Programmierung) 
- bis man das wirklich versteht -und eben nicht nur bei den einen 
Beispiel im jeweiligen Kurs- dauert es schon ein wenig (mehr) - 
irgendwann kommt "auf einmal" bei vielen der Punkt wo es klick macht 
-tatsächlich ist das fast ein Punkt, ein Augenblick, wo es klick macht 
und alles Logisch und ganz einfach wird.
Wobei man aber immer noch nicht (ist leider Normal da gibt es nur sehr 
wenige Ausnahmen von Leuten welche die geborenen Lehrer wären es aber 
nur leider nur seltenst sind...) dann sein erlerntes Wissen Anfängern so 
vermitteln kann das dieser nicht den steinigen Weg gehen muss - weil man 
fängt automatisch an mit Fachbegriffen zu schwadronieren und denkt 
automatisch in der "Programmierdenke" - und das ist immer für 
Außenstehende, selbst wenn echtes Interesse vorliegt, unverständlich.

Kurz:
Programmieren lernen lohnt sich - es ist aber ein sehr anstrengender und 
langer weg der einen oft zur Verzweiflung und zweifel am eigenen 
Verstand ("Bin ich den so blöd - ich versteh es einfach nicht?!") treibt 
und wo es, leider (!), keine Abkürzungen gibt - Supertalentierte mal 
ausgenommen - aber die lernen Programmieren auch schon "nebenbei" im 
Kindesalter...

Realist

von asdf (Gast)


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Du nimmst:

Einen billigen Arduino Klon (ca. 4€ in .de)
Einen Taster, den Du gegen GND an einen I/O Pin des Arduino anschließt 
(ca 1€)
Einen Summer den mit 3-5V Gleichspannung betrieben werden kann. Den 
schließt Du an einen anderen I/O Pin an.
9V Batterie als Spannungsversorgung

Das Programm für den Arduino ist relativ einfach:

In setup():
    sleep modus (Aufwachen bei Tastendruck) und die IOs konfigurieren
In loop():
    In sleep gehen
    Zählschleife, die 9 mal durchläuft
        msClock merken
        I/O Pin für Buzzer auf 1
        100ms warten
        I/O Pin für Buzzer auf 0
        warten, bis msClock - gemerkterWert = 1000 (so dauert jeder 
Schleifendurchlauf inklusive Piepton 1s)
    I/O Pin für Buzzer auf 1
    500ms warten
    I/O Pin für Buzzer auf 0


An die Übernerds im Forum: Mir ist schon klar, dass man das mit 
Interrupts und was weiss ich noch machen kann (z.B. Lautsprecher mit 
Melodie oder anderem Ton), aber der TE ist Programmiereinsteiger, da ist 
die Polling Lösung mit Buzzer schon anspruchsvoll genug.

von HildeK (Gast)


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Nimm einen MP3-Player und lade den angehängten File drauf.

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