Hallo, ich habe ein Brother MFC-J5625DW Multifunktionsgerät. Dieses ließ sich plötzlich nicht mehr einschalten. Nach langwierigen Versuchen den Drucker zu demontieren stellte ich fest daß das Netzteil keine Spannung ausgibt. Im folgenden beziehe ich mich auf die Bauteilbezeichnungen in der angehängten Schaltung. Die Untersuchung des Netzteils ergab daß der Schalttransistor Q1 (STB6NK90ZFP) einen Kurzschluss über alle drei Pins hatte. Außerdem war die Primärsicherung F1 defekt und zwei der 4 Gleichrichterdioden (D1..D4, 1N4005) hatten einen Kurzschluss. Da nach Entfernen des Transistors, der Sicherung und der Gleichrichterdioden kein Kurzschluss mehr festzustellen war hatte ich Hoffnung das Netzteil retten zu können. Gesteuert wird das Netzteil von einem 16-Beiner mit der Aufschrift MIP005 (zweite Zeile: 445S3M04). Leider war kein Datenblatt zu finden. Wenn jemand ein Datenblatt hat würde ich mich freuen wenn er es zur Verfügung stellen könnte. Ersatz scheint beschaffbar allerdings mit ziemlich langer Lieferzeit. 1. Reparaturversuch Den Schalttransistor habe ich durch einen identischen getauscht, außerdem die Sicherung durch eine neue mit gleichen Werten ersetzt und die 4 Gleichrichterdioden durch gebrauchte 1N4006 aus einem defekten Netzteil ersetzt. Die eingebauten Dioden waren nach dem Test mit dem Multimeter unauffällig. Nach dem Einbau des reparierten Netzteils habe ich den Drucker eingeschaltet und er ist normal gestartet bis zu der Fehlermeldung daß eine Abdeckung offen ist. Die fehlermeldung war absehbar, da die komplette Scannereinheit noch nicht montiert und angeschlossen war. Der Drucker ließ sich aufgrund der Fehlermeldung nicht abschalten, daher habe ich den Stecker gezogen (der Drucker war dabei wenige Minuten in Betrieb). Nach dem kompletten Zusammenbau kam beim Starten des Druckers nach wenigen Sekunden der Knall eines Kurzschlusses. Bei der Untersuchung des Netzteils stellte ich einen Überschlag im Bereich des Schalttransistors an der Unterseite der Platine fest. Welche der drei Pins an dem Überschlag beteiligt waren war nicht erkennbar. Der Transistor hatte danach aber einen Kurzschluss zwischen Gate und Drain. Die Sicherung und die Gleichrichterdioden scheinen den Überschlag überlebt zu haben. Auch Im DC-Kreis ist kein Kurzschluss feststellbar. Am Schaltkreis kann ich schlecht messen, da ich nicht weiß wie die Belegung ist. Die Schaltung des Netzteils habe ich zum Teil aufgenommen. Im Schaltplan stehen neben den Dioden D5 und D7 die SMD-Codes der eingesetzten Dioden. Die Z-Dioden haben in Durchlassrichtung ca. 0,7V, bei ZD4 und ZD5 zeigt das Multimeter in Richtung der Z-Spannung 1,4V (alles gemessen im eingelötetem Zustand). Primärseitig fehlen ein paar Bauteile (R und C) im Bereich der Auswertung des Optokoppler für die Spannungsregelung und ein paar C's in der Nähe des Schaltkreises. Die Sekundärseite habe ich weggelassen, dort gibt es nur die Gleichrichtung und etwas Hühnerfutter für die Rückmeldung der Ausgangsspannung an den Schaltkreis. An diese Rückmeldung ist auch die Leitung verknüpft die zur Hauptelektronik geht und mit PSDOWN beschriftet ist. Eine zweite Leitung zur Hauptelektronik ist mit PSOFF beschriftet und geht über einen zweiten Optokoppler direkt zum Schaltkreis. Es gibt nur eine Ausgangsspannung die mit 31V angegeben ist und deren Masse auf PE liegt. !!!!!! Es gibt einen kleinen Fehler im Schaltplan. Der Text rechts neben den beiden Optokopplern ist vertauscht, der obere ist für PSOFF. !!!!!! Gibt es Hoffnung daß der Rest der Schaltung überlebt hat? Was kann ich noch testen? Kann der Überschlag zwischen den Lötstellen passiert sein (die Restringe haben geschätzt nur 0,5mm Abstand, die Pins des Transistors müssen nicht verbogen werden)? So, ist zwar jetzt ein ziemlich langer Text geworden, aber ich habe versucht möglichst alle Angaben mitzuliefern. Hat jemand eine Idee und kann mir helfen? Schon mal vielen Dank im Vorraus für die Mühe. Silvio
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Schön, dass Du Dir so viel Mühe machst. Ich würde die Snubber-Schaltung R14, C12, D6 prüfen. Wenn die Elkos der Sekundärseite zu hohes ESR haben, entstehen auf der Primärseite hohe Spikes. Es kann sein, dass durch den noch offenen Deckel die Last gering war und daher das Netzteil durchhielt. Vor Jahren reparierte ich ein Brother-Multitalent, da war ein modulares Netzteil in einem Einschubgehäuse verbaut. Dieses bekam ich bei ibuy für einen Euro. Viel Erfolg bei der Reparatur.
Hallo, kurze Rückmeldung: habe D1...4, C1, C5, C12, R14, Q1 und den Sekundärelko getauscht. Nach dem Einschalten das gleiche Fehlerbild wie nach dem ersten Reparaturversuch, wieder Q1 Kurzschluss zwischen G und D. Ich vermute der MIP005 hat doch mehr abbekommen und verursacht die Probleme. Habe eine neue Netzteilplatine bestellt (Ersatzteilliste war im Internet zu finden). Läuft seit einer Woche ohne Probleme. War mit 50€ nicht ganz billig aber aktuelle A3-Multifunktions-Drucker mit Duplexeinheit von Brother kosten min. 200€ und zwei noch vorhandene komplette Sätze Tintenpatronen wären auch hinfällig gewesen, von daher hat es sich dann doch gelohnt. Silvio
Hallo Silvio, Ich möchte auch gerne die Platine wechseln. Kannst du mir Tipps geben, wie ich an die Platine im Drucker dran komme? Ich habe schon ein bisschen was zerlegen können, komme aber nicht weiter. Danke und Grüße, David
Silvio G. schrieb: > neue Netzteilplatine bestellt Ein Jahr später: David, Schaltnetzteile reparieren erfordert Erfahrung, da sich die Katze sehr oft in den Schwanz beißt. Einen Transistor oder Sicherung wechseln reicht nicht. Nimm Silvios schnelle Lösung.
Hallo David ich kann dir nicht mehr genau sagen wie genau an das Netzteil heran zu kommen ist. Ich hatte das komplette Gerät auseinander genommen und auch gleich die beiden Tintenschwämme getauscht. Ich kann aber am Wochenende mal nachsehen ob ich noch die PDF's habe auf denen die einzelnen Ersatzteile zu sehen sind. Evtl. kann ich dir dann genauere Infos geben. Silvio
Ok danke. Dann warte ich mal ob du noch die Unterlagen findest. David
Hallo, unter folgendem Link findest du eine Ersatzteilliste. Hat mir damals geholfen, die Ersatzteilnummer zu finden und abzuschätzen wie der Drucker zerlegt werden kann. https://www.mk-electronic.de/spareparts/de/ger/PDFDokumente/Brother/Multi-Funktions-Center/MFC_J2320_2720_5320DW_5520DW_5620DW_5625DW_5720DW_5920DW.pdf Rechts an der Ecke ist die Klappe für die Tintenpartonen. Eine ähnliche Abdeckung ist an der linken Ecke, die muss ab. Es gibt keine Schrauben sondern nur die auf dem Bild markierten Nasen. Dahinter siehst du dann eine Schraube die das Gehäuse des Netzteils hält. Eine weitere Schraube sitzt hinten dicht neben dem Anschluss vom Netztkabel. Um das Netzteil zu entfernen muss das Kabel zwischen Netzteil und Elektronik ab. Das Kabel siehst du hinter der Abdeckung die du gerade entfernt hast. Der Stecker auf der Elektronik sitzt in dem Bereich der im anderen Foto markiert ist. Die Abdeckung dort ist auch nur mit Plastenasen befestigt und sollte sinvollerweise auch ab. Um an den Stecker zu kommen musst du die 4 Schrauben an der vorderen Kante entfernen. Ob das schon reicht kann ich dir nicht sagen, ich hatte sowieso schon alles auseinander als ich das Netzteil entfernt habe. Falls da noch mehr auseinander muss melde dich nochmal, das wird dann eine etwas größere Aktion. Silvio
Hallo Silvio, vielen Dank schonmal für deine Mühe. Ich habe den Stecker und die Schraube vorne oben entfernt. Leider kann ich keine Schraube am Netzanschluss finden. Dort ist überall Verkleidung, welche ich auch nicht entfernen kann. Ich vermute schon, dass ich den ganzen Scanner nach und nach zerlegen muss, um die Einheit zu entfernen, damit ich die Kunstoffverkleidung entfernen kann, um an die Schraube am Netzanschluss zu kommen? Oder kann ich die Verkleidung, an der Stelle wo die Schraube sitzt vielleicht einfach etwas entfernen mit dem Seitenschneider 😀 Vielleicht hast du noch einen Tipp für mich, wo die Schraube genau ist? Auf den Zeichnungen von MK Elektronik konnte ich den Platinenhalter mit den Verschraubungen nicht erkennen. Grüße, David
Hallo, hast du mal probiert, ob am Netzanschluss überhaupt eine Schraube sitzt? Bin mir da nicht mehr ganz sicher. Das Gehäuse vom Netzteil müsste dann nach unten zu entfernen gehen. Wenn doch das Gehäuse auseinander muss meld dich nochmal ich versuche dann zu helfen. Silvio
Hallo Silvio, ich habe auch das Netzteilproblem des gleichen Druckers. Bekomme den Drucker einfach nicht auseinander, bzw. komme nicht an das Netzteil ran. Hinten gibt es auch bei mir an der Netz-Buchse keine Schraube. Das Scanner-Teil oben ist einfach nicht abzubekommen. Keine Schrauben auch nicht hinten/unten. Muss wohl alles verclipst sein, will aber nichts kaputtreißen. Vorne/oben die Schrauben hab ich los, auch den Kabelbaum zum Scanner. Weiter weiss ich nicht. Weisst du noch, wies weitergeht?
Hallo, ich beziehe mich bei den folgenden Nummerierungen auf das oben angegebene PDF, auf die Seite 13 (laut Seitenaufdruck). Dort geht es um das hinten angebrachte MP-Tray. Zuerst die beiden Positionen 5 und 6 entfernen, danach die 3 und die 4. Dann muss die 2 aus der Halterung entfernt werden (wird nur durch eine Nase gehalten). Auf der linken Seite (bei Ansicht des Druckers von hinten) ist ein Getriebe zu sehen, was den Drucker mit dem MP-Tray verbindet. Dort gibt es ein Zahnrad, was durch eine steckbare Welle gehalten wird. Die Welle und das Zahnrad entfernen. Das MP-Tray wird durch 2 Schrauben gehalten, diese müssen raus, danach gibt es im oberen Bereich 2 Stellen wo das MP-Tray leicht vom Drucker weg gedrückt werden muss um es dann nach oben verschieben zu können. Wenn das MP-Tray raus ist müsste die Scanner-Einheit nach oben herauszuziehen gehen. Ich hoffe ich habe das noch alles richtig im Kopf gehabt. Falls irgendetwas unklar ist oder nicht so wie beschrieben funktioniert einfach nochmal nachfragen, gern auch mit Fotos der betreffenden Stelle (manchmal kommen noch weitere Einzelheiten ins Gedächtnis zurück wenn man die entsprechende Stelle sieht). Viel Erfolg Silvio
Hallo Silvio, besten Dank für deine schnelle Antwort, hatte nicht so schnell damit gerechnet! Nun bin ich endlich wieder dazu gekommen, weiter zu machen. Als erstes: Ich gestehe, ohne deine Information wär ich nicht weitergekommen, denke, die meisten Anderen, die vor dem selben Problem stehen, auch nicht. Kleine Änderungen haben sich jedoch bei mir ergeben. Die Nummer 2 ließ sich nicht kmpl. ausbauen, nur leicht vorziehen, hat aber zur Demontage der Schraube und damit des Trays ausgereicht. "Das Zahnrad" waren bei mir zwei hintereinander, aber das sieht man gut beim Demontieren. Sonst hat alles so geklappt, 1000 Dank nochmal! ludolfo
Moin, späte Nachricht, habe von den Netzteilen schon sehr viele repariert. Es bginnt meist damit dass der Große dicke Elko ausläuft oder keine Kapazität mehr hat. Dann knallt es das Mosfet, und die Sicherung, Dioden und ab und zu den Mip durch. deinen fFehler dass der Mip das Mosfet wieder zerstört hatte ich noch nie. Ausschließen kann ich es aber auch nicht 100 Prozent. Ich habe sie einfach an den Strom gehängt und wenn es anläuft alles gut, ansonsten noch den Mip tauschen. Dann gingen alle wieder. Ein Späteres knallen hatte ich nie, das scheint immer der einzige Defekt zu sein. Schaltplan für den Mip habe ich auch nirgends wo finden können, aber ist eh nicht nötig habe ich so heraus gefunden. Wie gesagt, wichtigste ist der Große Elko dass die 300V Gleichspannung anständig geglättet wird, sonst schwingt es sich auf, und kann wie bei dir auch später nochmal knallen. Gruß
Hallo, mich würde interessieren, ob sich das Netzteil tatsächlich gar nicht mehr einschalten ließ. ich habe auch das klassische Problem mit dem Einschalten eines Brother Druckers der MFC Serie. bei mir ist es der MFC J5320DW. Wenn man den Stecker von der Netzspannung nimmt, wartet und es einsteckt, fährt der Drucker aber noch hoch. Er geht danach dann wieder aus, was man nur verhindern kann, wenn man das Papierfach oder den Deckel offen lässt. Das ist für mich aber keine Dauerlösung. deswegen habe ich den Elko auf dem Mainbord / Hauptplatine getauscht https://de.ifixit.com/Anleitung/Brother+MFC-J4420DW+Kondensator+ersetzen/74271 Hat keinen Erfolg gebracht. Dann habe ich (auf blöd) Die Teile am Netzteil getauscht: https://www.computerbase.de/forum/threads/brother-mfc-j5320dw-drucker-geht-ploetzlich-nicht-mehr-an.1990711/post-25911081 War leider auch Erfolglos. Ich würde ja auch in eine neue Platine investieren. Dazu müsste ich aber wissen, ob ich das Netzteil oder das Mainbord neu benötige... Ich habe mit meinem Multimeter die Spannung am Netzteil überprüft. Das sieht soweit erstmal gut aus. An beiden Pin's liegen +30,49 Volt an. (+31V sollte es haben) Hat jemand eine Idee ? LG Heiko
Ganz einfach, der Fehler liget nicht im Netzteil, sondern auf der Steuerungsplatine im Drucker. Alte Elkos können, müssen aber nicht die Ursache sein. Übrigens, je kleiner der Elko, desto eher macht er Probleme!
Woher bekomme ich diese Hauptplatine (Mainboard) für den MFC-J5625DW? Würde diese gerne ersetzen, Drucker lief bis anhin problemlos, möchte ihn nicht einfach wegwerfen...
Silvio G. schrieb: > Hallo, > Silvio Repariere ebenfalls gerade einen Brother MFC-J5625DW. Habe aber Probleme den Deckel abzumontieren- wie macht man dies am besten ? Gruß Manfred
Silvio G. schrieb: > https://www.mk-electronic.de/spareparts/de/ger/PDFDokumente/Brother/Multi-Funktions-Center/MFC_J2320_2720_5320DW_5520DW_5620DW_5625DW_5720DW_5920DW.pdf > Der Link scheint nicht mehr aktuell zu sein- hat mir jmd. einen aktuellen ?
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