Hallo, ich habe ein 7" Touchdisplay fürs Auto. Leider ist mir bei meinen Basteleien einer der Folienleiter zwischen Controller und Panel gerissen, weswegen ich einen ca. 1cm grauen balken auf der Anzeige habe. In der Bucht gab es vor ein paar Tagen ein bastler-display mit identischem Panel zu kaufen. Allerdings hab ich herausgefunden, dass bei diesem Ding der Controller kaputt ist. Der Plan war also aus 2 defekten 1 funktionierendes Display machen. Dazu musste ich die Folienleiter beider Geräte vooorsichtig von der Controllerplatine lösen Dummerweise habe ich meine Kamera ca. 2 Stunden Fahrt entfernt, aber schaut dochma hier: http://forum.iwenzo.de/download/file.php?id=2365 (oder falls das nicht geht hier: http://forum.iwenzo.de/reparatur-monitor-und-tft-f4/dell-2001fp-breiter-vertikaler-streifen-t40983.html) man sieht auch hier die Controllerplatine eines Displays und oben die Folienleiter. Also Ablösen ist abgeschlossen, nur wie bekomme ich die Leiter wieder verbunden. Mir scheint, die waren mit einem leitfähigen Kleber festgeklebt. Oder täusche ich mich? ich habe nur mal auf die Schnelle das Standard-Löten versucht; das hält aber einfach nicht. Was könnte man machen? außer aufgeben, wie die in dem Forumsbeitrag? :(
Warum den Streifen nicht einfach wieder zusammenlöten? Dazu einfach auf der Leiterseite die Isolierung irgendwie runterkratzen, und dann auf Stoß zusammenlöten (evtl. Stückchen Draht mit drüber legen). So habe ich das jedenfalls schon mal bei einem Autoradio gemacht, als ich auch mal einen der Folienleiter zu sehr gezupft hatte.
Der Spaß muss erhitzt werden und dann unter Druck abkühlen. Ich habe das mal bei einem Taschenrechner Display wieder hinbekommen, war aber ein extremes Gefummel. Dabei hatte ich zwei Vorgehensweisen, die beide mehr oder weniger funktioniert haben. Eine davon zwar besser, aber ich weiß leider nicht mehr welche. 1: Den Folienleiter mit Kreppband an der korrekten Position fixieren. Danach mit dem Lötkolben durch das Kreppband (das dabei etwas beschädigt wird, macht aber nix) hindurch erhitzen und anpressen. Entweder die Temperatur runterdrehen und mit einer dicken Spitze direkt drauf gehen oder nur mit der Kante vom Schaft des Kolbens (also da wo die Spitze reingestreckt wird) arbeiten, hängt vom jeweiligen Lötkolben ab ob das geht. 2: Mit einem Heißluftfön ein kleines Stück Messing erhitzen. Den Folienleiter auch mit Kreppband fixieren. Dann das heiße Messingstückchen mit einer Zange auf das Kreppband pressen. Mehrfach wiederholen, damit auch alles gut sitzt. Das Kreppband muss sein, damit die Folie vor der ev zu hohen Temperatur geschützt wird und auch an der richtigen Stelle gehalten wird. Eine andere Möglichkeit wäre noch, sich mit Heizdraht ein passendes Heißanpresswerkzeug zu bauen. mfg Michi
Jens G. schrieb: > Warum den Streifen nicht einfach wieder zusammenlöten? Dazu einfach auf > der Leiterseite die Isolierung irgendwie runterkratzen, und dann auf > Stoß zusammenlöten (evtl. Stückchen Draht mit drüber legen). > So habe ich das jedenfalls schon mal bei einem Autoradio gemacht, als > ich auch mal einen der Folienleiter zu sehr gezupft hatte. Autoradio != display auf dem Folienleiter ist ein kleiner Chip drauf. Hinter dem ist der Folienleiter gerissen. Dort sind die Leiterbahnen nur gefühlte 50µm auseinander. Demnach hab ich mit meinem 1cm Bildfehler etwa 200 Leitungen zerstört :D Wenn ich das Ding an der Platine zusammenlöte, hab ich weitaus weniger Leiterbahnen. Aber immer noch beachtlich, für mein Können :/ Michael Frangenberg schrieb: > Der Spaß muss erhitzt werden und dann unter Druck abkühlen. verstehe; ist also Glückssache, ob ich dann wirklich genau getroffen habe... wie soll ich mir das mit der Kante vorstellen? Wieso kühlt die schnell genug ab, wenn der Kolben weiter läuft? Und muss es Messing sein? Heißluftfön wäre da. Nur keine Ahnung, ob ich damit auf Temperatur komme...
sorry wegen doppelpost: ich habe hier eben noch etwas fittinglötpaste gefunden. Wäre das hilfreich oder soll ich die Kontakte lieber mit normalem Zinn verzinnen?
Falls du nach meiner Methode vorgehst, bauchst du keine Paste. Das mit der Kante habe ich gemacht, weil die 1. nicht ganz so heiß ist wie die spitze und 2. eine etwas größere Auflagefläche als die reine Lotspitze (hatte nix dickeres da) hat. Abkühlen tut die natürlich nicht, aber du kannst relativ viel Druck drauf geben und danach einfach hoffen, dass es gut genug klebt. Alternativ könnteste auch nach dem Wegnehmen des Kolbens sofort mit was anderem drauf drücken. Messing muss es auch nicht sein, halt irgendwas stabiles, das die Temperatur aushält. Ich hatte halt grade so ein kleines Messingklötzchen rumliegen. Aber wie du schon richtig erkannt hast, ist das alles ziemliche Glückssache.
Gibts denn irgendwelche Infos über diese verwendete leitfähigen Kleber? Schmelztemperatur usw.
Hi, Mit Löten und Verzinnen währe ich bei diesen "geklebten" Folienleitern vorsichtig. Oft ist es so das die Kontaktflächen Leiterseitig dann beschichtet um eine gute Klebeverbindung herzustellen und gar kein Lot annehmen. Auch sollte man nicht vergessen dass sich schnell Kurzschlüsse bilden. Die Klebstoffe die für soetwas verwendet werden gehören zur Gruppe der "anisotropen Leitkleber". Diese Leitkleber haben die Besonderheit das die (in der Theorie) nur "vertikal" Leitend sind, aber keine "horizontale" Verbindung (in deinen Fall Kurzschlüsse) herstellen. Naja, Theorie ist das eine, Praxis das andere, da muss man schon genau aufpassen.(Horizontal/Vertikal sollte man jetzt natürlich nicht als absolute Richtungsangaben verstehen sondern immer aus Sicht der Klebestelle) Nicht das du es noch mit dem normalen Leitkleber von Conrad probierst ;-) ICh habe eine Anwendung wo ich zwecks Reparatur -da Ersatzteil nicht mehr Lieferbar- regelmäßig ein Display von einer Leiterplatte lösen muss und wieder sauber ankleben. NAtürlich ohne die Flex zu zerstören... Der Grund ist der sehr (Zeitweilig) schlechte Kleber des Originalherstellers der reihenweise zu Pixelfehlern führt. Da musste ich erst einmal eine Menge üben. Und eine ähnliche Reparatur an einem kleinen TFT Bildschirm ist eher schlecht als recht im vierten Anlauf gelungen... Es ist übrigens nicht 100% sicher das der Kleber wirklich wie HEißleim funktioniert. Es gibt da verschiedene varianten. 1. Kleber wie Heißleim, Wird heiß verarbeitet, hält nach dem Abkühlen, nach erneuter erwärmung ist der wieder bearbeitbar. Aber es gibt auch: 2. WärmeAKTIVIERTEN Kleber. Dieser ist im kalten Zustand flüssig und lässt sich verarbeiten. Die aktivierung des Klebstoffes erfolgt dann durch wärme. Er wird also durch Erwärmung hart und bleibt hart. Egal ob er sich wieder abkühlt oder man ihn noch heißer macht (Ok, ab dem Flammpunkt...) Oder aber: 3. den Chemisch aktivierten Kleber, also 2K Kleber. (Würde mich nicht wundern wenn es das auch noch als 1K Kleber gibt der nur von Luftsauerstoff/CO2/Stickstoff o.ä. oder der Luftfeuchtigkeit alleine aktiviert wird. ISt mir aber selbst noch nicht über den Weg gelaufen) Für dich ist wohl die dritte Variante am Einfachsten zu verarbeiten da du nach dem Auftragen NUR Druck ausüben musst. Allerdings hat dieser Kleber genauso wie Variante 2 den NAchteil das kein "einfaches" Korrigieren mehr möglich ist. WEnn du einen Fehler machst war es das dann. Also doch lieber etwas mehr Aufwand und Variante 1. Falls du eine Chance hast an Kleber Variante 1 heranzukommen würde ich dir als Anfänger einen mit geringer Verarbeitungstemperatur die nur knapp über den maximal zu erwartenden TEmperaturen in der Nutzung des Gerätes liegt empfehlen. Da kannst du noch öfter nacharbeiten oder korrigieren ohne die Flex zu sehr zu stressen. Allerdings kann es schon recht aufwendig sein überhaupt an brauchbaren Klebstoff heranzukommen. Ich würde dir ja welchen Anbieten, aber ich habe selbst nur noch wenige Gramm udn mein Nachschub ist noch keinesfalls gesichert! Gruß Carsten
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Habe auch schon vergeblich nach Bezugsquellen für diese Kleber gesucht. Was beispielsweise in Frage käme: Elecolit 3061 http://www.panacol.de/fileadmin/panacol/_pdf/bro_elecolit_09_v1_d.pdf
Michael Frangenberg (startrekmichi) , DANKE den Tip mit dem erhitzen des Klebers! Das ging auf Anhieb 1A, nachdem ich vorher satundenlang mit lösungsmitteln & Leitsilber rumgefrikkelt habe!!! Vorgehen: Folienleiter sauber abschneiden, auflegen und großzügig mit Krepp fixieren. Stahllineal mit Lötbrenner (Mini Torch) an der schmalen Kante ordentlich aufheizen, dann mit Handschuh schnell und mit hohem Druck auf die "Klebstelle" pressen, zur Kühlung pusten - wegnehmen, hält wie Bombe und der Wecker läuft wieder! Danke, Klaus.
Danke für diese Texte und den Link zum Klebstoff. Habe einen Samsung LE46 mit gerissenem Folienkabel zum Display und werde versuchen die Folie von einen gebrochenen Panel abzuziehen und bei meinem Aufzukleben. Alles kein Problem, mit dem richtigen Kleber und ausreichend Geduld.
Hallo Zusammen, mich hat's auch erwischt mit mangelhafter Lötung der Flex. Zweimal nachglötet mit 370°C und mit Stanllineal vor der Lötspitze die Flex runtergedrückt. Der Erfolg, ca.70% geht jetzt wieder. Hat noch jeman eine Idee, wie man die letzten 30% anheften kann? Kennt jemand die Technologie der gezeigten Flex? Ist die geklebt oder mit ehemals Heissluft verlötet?
> Hat noch jeman eine Idee, wie man die letzten 30% anheften kann?
Klar, wirf es in die Tonne und kauf ein neues. Deine nicht vorhandenen
Loetkenntnisse haben das Display ruiniert.
Olaf
Nein, Herr "Oberlehrer" es lässt sich noch retten, weil die Kontaktfahnen noch lang genug sind für einen weiteren Versuch. Man kann es runterdrücken, dann geht es. Das Display. Geht nicht gibt es nicht und in die "Tonne" kommt bei mir nichts, weil ich es repariere. Das ist jetzt der Unterschied "zwischen uns".
Erst fragst du nach Ideen, weil du’s eben so kaputtgemacht hast, dass es nicht mehr geht, dann behauptest du mit Sicherheit, dass es gehen würde. Was denn nun? Hast du den Thread nur zum Rumtrollen aus dem Grab geholt, oder was?
Noch so einer. Die Frage war ua.a. - Kennt jemand die Technologie der gezeigten Flex? Ist die geklebt oder mit ehemals Heissluft verlötet? Lesen kannst du aber, oder?
Dietmar P. schrieb: > - Kennt jemand die Technologie der gezeigten Flex? Ist die geklebt oder > mit ehemals Heissluft verlötet? Das Flexkabel war geklebt. Als es noch heile war, bevor es bis zur Unkenntlichkeit verbrannt wurde.
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Was paasiert dann bei der Verklebung? Ist das ein leitfähiger Kleber und "sonst nichts". Kalt aufgebracht? Keinerlei Lötung mit Lot?
Dietmar P. schrieb: > Kennt jemand die Technologie der gezeigten Flex? Ja! > Lesen kannst du aber, oder? Dein freundliches Auftreten hindert mich, sie zu beschreiben.
Dietmar P. schrieb: > Was paasiert dann bei der Verklebung? Es bappt zusammen und stellt eine (schlecht leitfähige aber für LCD ausreichende) elektrische Verbindung her. > Ist das ein leitfähiger Kleber und "sonst nichts". ACF Klebeband https://de.aliexpress.com/item/32711470039.html Das leitet nur 'senkrecht' durch das Klebeband hindurch und nicht waagerecht zwischen 2 Kontakten. > Kalt aufgebracht? Nein. Bei 160 GradC mit 30kg/cm2 aufpressen. > Keinerlei Lötung mit Lot? Keine.
Hallo MaVin, danke für die Weiterbildung. Das heisst dann, das Nachlöten durch die Flex weiterhin mangelhafte Zuverlässigkeit der Verbindung darstellt? Sind das dann Kohleleiterbahnen in der Flex? Das Diplay ist aus einem Motorrad, mit Vibrationen und Kondenswasserfeuchtigkeit... Und gibt es nicht mehr. Das heisst das Motorad käme dann nicht durch den TÜV. Dann lass ich es lieber bei meinem bisherigen 70-80% Erfolg. Ich hätte jetzt auch keine passende Tonne für "Olafs geistreichen Vorschlag". Toll, wenn das, oder ähnliches, dann später bei den ganzen Multimediaautos mit den Mäusekinos passiert.
Dietmar P. schrieb: > […] die Flex […] in der Flex? „Die Flex” in die Bildersuche gegeben: https://duckduckgo.com/?q=%22Die+Flex%22&t=h_&iax=images&ia=images Siehe auch: https://www.duden.de/suchen/dudenonline/Flex → ich glaube schon, dass du von Anfang an nur trollen wolltest. Dazu passt auch, die Nicks der User vorsätzlich falsch zu schreiben.
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@MaWin die Aufschrift auf dem dort abgebildeten Produkt suggeriert dass es gekühlt gelagert, also wohl auch gekühlt transportiert, werden muss? Oder ist das irreführend bzw für eine manuelle Anwendung unwichtig?
Und ein Verfallsdatum ist auch zu erkennen. Wäre super, wenn du noch etwas auf diese Löttechnik eingehen könntest. Die T-förmigen Löt"balken" bei Ali, sind die für diese Art der Befestigung geeignet? Und OT, ich habe mir dort gleich noch ein 500W PTC für 3 Euro bestellt als kleine Heizplatte für Substratlötungen. "Danke" auch dafür.
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Dietmar P. schrieb: > Das heisst dann, das Nachlöten durch die Flex weiterhin mangelhafte > Zuverlässigkeit der Verbindung darstellt Ich denke du hast mit der völlig falschen Reparaturmethode das Flexkabel nun endgültig ruiniert. Dietmar P. schrieb: > Die T-förmigen Löt"balken" bei Ali, sind die für diese Art der > Befestigung geeignet? Nein. Das ist die Art von billigem Werkzeug, die zu Geizige kaufen, wie die Sachen im Praktiker-Baumarkt, weil es als dafür vorgesehen beworben wird, aber letztlich nicht funktioniert, nichtmal in der Hand von erfahrenen Experten. Wer billig kauft, kauft 2 mal. Sie sind schlecht in der Temperaturtegelung und schlecht um definierten Druck aufzubauen. Vor einiger Zeit habe ich mal eine Vorrichtung (bei Aliexpress oder so) gesehen, an der auf einer Grundplatte ein senkrechter Ständer angebracht war der ein flaches "fallbeilähnliches" Schwert auf die Grundplatte mit definierter Federkraft drücken konnte. Am unteren Ende ein Heizdraht hinter Silikongummi. Netzteil mit Timer hab ich auf dem Bild nicht gesehen wird aber dazu gehören. Heute finde ich nur noch tausende von Euro teure Maschinen mit Mikroskop zur flat panel lcd Reparatur. Die scheinen auch so verklebt zu sein und öfter kaputt zu gehen.
> Ich denke du hast mit der völlig falschen Reparaturmethode das Flexkabel > nun endgültig ruiniert. Das will er aber nicht einsehen. Meine Erfahrungen mit solchen Reparaturmethoden, wenn man es richtig macht dann haelt das 1-2Jahre wenn man Glueck hat. Aber letztlich ist da nicht viel zu machen. Es gab so eine Zeit als diese Displays im Automobilbau aufkamen da waren die alle Kacke und nicht dauerzuverlaessig. Mittlerweile hat man das wohl im Griff. Aber wenn man irgendwas hat das so um 2000 bis 2005 gebaut wurde dann hat man einfach Pech. Und wenn man dann noch die mieseste zusammengekokelte Loetstelle liefert die ich in den letzten 10Jahren gesehen habe dann wird das nicht besser. Olaf
Man sieht ja bei YT, das der "Geiz-Lötkolben" nur zum Anheften genutzt wird, bevor die komplexe Lötmaschine den Rest macht. Ich habe mittlerweile noch ein neues Display bekommen, was ich dann einbaue. Jedenfalls, dank euch, was dazu gelernt. Diese Technologie war an mir vorbei gegangen, obwohl sie in der Tat schon um 20 Jahre alt ist.
Moinsen zusammen! Ich war gestern dabei einen defekten Fernseher zu demontieren, da die Hintergrundbeleuchtung ausgetauscht werden muss. Mein kleiner Sohn wollte mir helfen und griff einmal beherzt von der Seite ans Anschlusspanel und zog gepflegt ein großes Stück von der Leiterfolie ab, siehe Bild im Anhang. Auf Grund dessen suchte ich nach Möglichkeiten der Reperatur und stieß auf diesen Beitrag. Daher die Frage: ist es möglich mit den hier genannten Verfahren, bzw mit erhitzen und pressen den Anschluss zu reparieren? Danke für Euer Feedback im Voraus! Gruß Intestines
Intestines schrieb: > Daher die Frage: ist es möglich mit den hier genannten Verfahren, bzw > mit erhitzen und pressen den Anschluss zu reparieren? ein eindeutiges "vielleicht". Das ist aber deutlich schwieriger, als einen (SMD) Widerstand auszutauschen. Der zugrunde liegende Folienleiter wird ein Polyimid sein. Google "Kapton". Schmelzpukt 300 Grad. Auch mit 150 Grad kann man dieses Material schon verschmurgeln. Dein Folienleiter sieht relativ "dick" aus (mechanische Konsistenz vergleichbar einer Klarsichthüllen-Folie). Ich hab hier einen aus einem AUto-Display zur Reparatur, der ist deutlich dünner (mechanische Konsistenz eher wie eine dünne Plastik-Tüte). Vorwärmen des Operationsgebiets erhöht die Reparatur-Chancen. Das Vorwärmen kann man releativ einfach mit einem Fön oder mit einer Heißluft-Station schon mal auf "über Zimertemperatur" (also auf ca. 50 Grad) durchführen dadurch wird erst mal (hoffendlich) nichts negarives passieren. Operationsfeld also 1 Minute warm föhnen ;-) Durch den Folienleiter hindurch muss dann "deutlich mehr Wärme als mit dem Föhn" bis zur Klebschicht vordringen. Die zu erreichende Kontaktstelle (zwischen Folienleiter und Platine) muss auch noch mit kontrolliertem Druck beufschlagt werden. "zu fest" bedeutet nicht "besser, denn: in dem Klebesubstrat sind (als kontaktgebende Elemente) "sehr kleine" metallbeschichtete Kunststoff-Kögelchen drin. Bei zuviel druck hst du keine Kugel mehr, sondern ein Ei. Das verringert wiederum die Chance, das da ein guter Kontakt zustande kommt. es gibt verschiedene Grund-Typen von Klebern: 1-Komponenten, 2-Komponenten, thermoplastisch, duroplastisch. Jeder verlangt und ermöglicht verschiedene Formen der Verklebung. Google nach "anisotropen Kleber", oder nach "anisotropic adhesive". Du wirst zu, B auf diese Seite treffen: http://www.creativematerials.com/products/anisotropic-adhesives/ Studiere die Datenblätter der veschiedenen Anbieter bzw. deren Produkte, dann bekommst du einen Überblick über das Thema. -- Zusammen gefasst zu deiner EIngangsfrage: Sofern es sich um wieder aufschmelzbaren Kleber handelt, könntest du es wie folgt versuchen: Nimm dir einen regelbaren Lötkolben mit einer breiten, flachen Spitze (ca. 5 qmm Kontaktfläche). Stelle den Lötkolben auf ca. 150 Grad ein. Leg eine dünne Kapton-Folie (behelfsweise: einen schmalen Streifen Papier) auf die Klebestelle. Markiere dir mit Filzstift auf der Platine den letzen festen bzw. ersten offenen Kontakt. Von da aus (also von der Mitte) arbeite dich vor bis zum Rand des Folienleiters. Prüfe mit Multimeter, ob du einen Kontakt (bzw. einen offenen Leiter ermessen kannst. Unter Umständen wirs du einige zig Ohm messen (auch an einem "guten" Kontakt). Patinenseitig wird eine Kontaktierung mit Prüfspitze "einfach" sein, LCD-seitig etwas schwerer. Deine Multimeter Spitzen sollten sehr sauber geputzt sein (Glasfaser-Stift oder Silberputzmittel oder so vorher zum Reinigen nehmen). Der zu nutzende Anpressdruck sollte nicht zu hoch sein. Lieber mehr Temperatur (170-180 Grad) als mehr Druck anwenden, sonst zermatscht es die kleinen Kügelchen. Anpressdruck "Übungs-Gegenstand": Nimm eine Tomate oder Gurke, und einen leichtgängigen "Druck-Kugelschreiber" (dessen Druckseite). Drücke nun mit den Kugelschreiber gegen die Tomate, bis beim Kugelschreiber die Mine raus oder rein "schnipst". An dem Obst kannst du "sehen" wieviel Kraft du aufgewendet hast. Wenn Matsche, dann warst du zu stark. Merke dir diesen Kraftaufwand, den wendest du dann an am Lötkolben. dann gehts los: :: ersten schlechten Kontakt identifizieren und auf Platine ein Pünktchen machen. :: erhitzen Lötkolben für ca. 10 Sekunden statisch aufs Papier pressen mit der zuvor erlernten Kraft. :: Lötkolben wegnehmen und 10 Sekunden ruhig abwarten für Abkühlung :: ausmessen, ob der Kontakt nun vorhanden ist Wiederhole das, bis alle Kontakte wieder "dran" sind. Falls es nicht geklappt hat, ist a) die Temperatur zu gering b) der Anpressdruck zu gering (oder zu hoch gewesen) c) der Kleber nicht aufschmelzbar Viel Erfolg! PS: Als "letzte Alternative" könntest du - DDen Folienleiter komplett ablösen - ALLE Kontakte auf Leiterseite und Platinenseite sauber machen - NEUEN Kleber auftragen und gemäß der Handhabungs-Vorgabe für diesen Klebertypen in "Heimerker" Style und mit Heimerker Mittel den Folienleiter ankleben.
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Intestines schrieb: > ist es möglich mit den hier genannten Verfahren, bzw mit erhitzen und > pressen den Anschluss zu reparieren? In Indien nutzt man https://m.de.aliexpress.com/item/32807305819.html auf einem Lötkolben, zuverlässiger geht es mit einer Maschine die Anpressdruck und Heizdauer bestimmt http://www.elform.com/1093-web.html https://m.de.aliexpress.com/item/1005001664746572.html und mit einem neuen ACF Klebestreifen https://m.de.aliexpress.com/item/4000881315773.html Es einfach nur mit Drüberstreichen durch einen Lötkolben probieren zu wollen ruiniert nur das Gerät endgültig, mit so mieser Geräteausstattung probieren es nicht mal die ärmsten der Welt in Indien.
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